Sander & Jansen
#1
Hallo Oldies,

wem sagt der Firmenname "Sander & Janzen" noch etwas ?
Eine der ersten Studio-Maschinen, die mir je unter die Finger geriet, hatte diesen Firmenaufdruck.
Die robusten Synchron- und Asynchronmotoren dieser Firma wurden in DDR-Studiobandmaschinen bis in die letzten Jahre verbaut.

Bernd
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#2
Ganz bekannte Firma - aber nach meiner Erinnerung hießen die Sander & Jantzen - kann ich aber nicht beschwören.

Nach meinem Kenntnisstand ist die Fa. dann Ende der 60-er / Anfang der 70-er zum VEB Studiotechnik Berlin mutiert bzw. integriert worden.

Jetzt bin ich am Grübeln, was es mit dem Unternehmen "Tonmechanik" auf sich hatte. Die hatten ja wohl auch mit S&J zusammengearbeitet und um das Kraut fett zu machen gab es dann in den späten 60-ern die PGH Tonmechanik. Es ist denkbar, daß man dort den Weg zur PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) einer drohenden verstaatlichung vorzog.

Wann der VEB Studiotechnik gegründet wurde und aus welchen Unternehmen er sich rekrutierte ist mir nicht bekannt.

Haben wir nicht ein paar Berliner hier im Forum die sich in der Szene auskennen?
Rainer - jetzt bist Du dran Big Grin


MichaelZ.
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#3
Sander&Jantzen war doch, wenn ich mich nicht vertue, die Firma, die sich hinter "Saja" versteckte, richtig?
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#4
Hallo,

zu Sander und Janzen(SaJa) gab´s hier schon ´mal einen Thread:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...ght=sander
Oder stimmt das alles mit Graetz gar nicht??
Oder wie muß man sich das vorstellen,daß es eine Firma gleichen Namens gab,die in irgendeinem VEB aufging??

Viele Grüße

Frank
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#5
Eben habe ich mir die Mitteilung von Friedrich Engel reingezogen......

Ich bin der Meinung - besser gesagt, ich vermute daß es hier genauso wie im Falle AGFA gelaufen war. D.h., die Produktionsstätte und der Name hatten in beiden Berlin´s Fortbestand. Solange bis - aus welchen Gründen auch immer - die Westberliner Unternehmung in SAJA umfirmierte.
Friedrich schreibt so, als hätte es nur den Westberliner Standort gegeben; was ich auch nicht widerlegen will noch kann. Nur eben ist mir als gelerntem Ossi Sander & Janzen ein fester Begriff, SAJA dagegen nicht!

Also ist mal wieder Wühlarbeit angesagt - schaumermal ob sich in meinen Katakomben etwas findet, das evtl. wie eine Adresse ausschaut.

Die LORENZ AG (Leipzig) ist ja ein ähnlicher Fall, wo die Firma in der DDR bis in die 70-er Jahre weitergeführt wurde.

Zum Verständnis für die Spät- und Westgeborenen:

Die VEB-isierung erfolgte Anfangs der 70-er Jahre und betraf alle bis dahin privatwirtschaftlich oder mit staatlicher Beteilugung geführten Wirtschaftsunternehmen welche von ihrer Größe her das Kriterium "Handwerksbetrieb" überschritten. Als Alternative gab es die Möglichkeit eine PGH (Genossenschaft) zu gründen.


MichaelZ.
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#6
Da hatte ich mal wieder zu schnell geschossen - nunja, die grauen Zellen sind scheinbar schon auf dem RückzugBig Grin

Die Berliner Fa. Tonmechanik wurde nicht zur PGH gewandelt sondern firmierte als VEB mit Sitz in Bln.-Hohenschönhausen, Große Leegestraße 97/98 (R+F 4/61)

(Verwechselung mit der Fa. Tonfunk, Ermsleben) :oppa:


MichaelZ.
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#7
Zitat:capstan postete

Die robusten Synchron- und Asynchronmotoren dieser Firma wurden in DDR-Studiobandmaschinen bis in die letzten Jahre verbaut.

Bernd
Ja, solche Motoren haben heute nicht mal mehr Waschvollautomaten. :-)

MfG

DB
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#8
In einer Garage im Land Brandenburg gefunden: ein Laufwerk von Sander & Janzen Berlin. Aus der Ost-Berliner Fertigungsstätte der Firma (Nähe U-Bnhf Schönhauser Allee) wurde nach meiner Kenntnis der VEB Tontechnik Berlin, die weiter Studiomaschinen herstellten, wie z.B. die T2221.
http://hajoschulze.de/nostalgie/r28b1.htm

14.02.07: Link aktualisiert
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#9
Die T221-Laufwerke sahen im wesentlichen auch aus wie die R28, der Aufbau mit der dicken Frontplatte und dem Unterrahmen wurde beibehalten. Eine R28 hatte auch ein Bekannter von mir, allerdings waren alle 3 Motoren gerissen.

Dazu gab es auch die V60/V61 AW-Verstärker. Kennt die noch jemand?

MfG

DB
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#10
Zitat:DB postete
Die T221-Laufwerke sahen im wesentlichen auch aus wie die R28, der Aufbau mit der dicken Frontplatte und dem Unterrahmen wurde beibehalten.
MfG

DB
Sorry, aber zwischen R28, R29 und T221- Laufwerken bestehen (bestanden) schon gewaltige Unterschiede.
Wenn man das auf die dicke Frontplatte bezieht, dann vielleicht nicht, aber die Steuerung und auch ein Großteil der Mechanik weisen schon erhebliche Unterschiede auf.

Ein Ferrari sieht auch im Wesentlichen wie ein Ford Fiasko aus ;-)

Grüße
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#11
Aus meinem Fotoarchiv:

SJ100 (Rundfunkbezeichnung R28)
[Bild: R28b_Nr1.JPG]
und
[Bild: Rdf-SCs-01.jpg]
Foto: Erich Schutt

SJ103 (Rundfunkbezeichnung R29)
[Bild: R29-1.jpg]

T2221
[Bild: T2221.jpg]

Viele Grüße aus Athen
Hajo
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#12
Hallo Hajo,

das Foto von der SJ100 war mir ja schon bekannt, von dem fehlenden Kopfträger hast Du ja auch schon geschrieben, aber, dasss die Gummiandruckrolle auch noch fehlt, das ist ja traurig. Ich vermute mal, die fehlende Elektronik war mit Röhren ausgeführt. Gibt es davon bei Dir noch Schaltbilder? War die Elektronik gesteckt (über welche Leisten/Stecksystem?), gehen von den Köpfen (Steckanschluss von oben zu sehen - erinnert mich an meine Vollmers, die auch keine Elektronik haben) Leitungen auf eine Steckerleiste unterhalb der Abdeckpkatte? Kommst mal Du mal wieder nach Deutschland zurück, oder bleibst Du auf ewig in Athen?

[Bild: SJ103zweimal.jpg]

Auf dem Foto mit der SJ103 blicken alle so traurig, oder ist das die Anspanung vor der Inbetriebnahme der Maschinen, der Sendung, oder was passiert da? Bist Du auch auf dem Foto? Was befindet sich zwischen den beiden Maschinen? Was wird warum geschaltet?

MFG
H A N N S -D.

P.S.
Ich denke, Du wolltest Aktionen hervorrufen, was hiermit geschehen ist.
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#13
Hallo Hanns-D.,

sieben Zeilen und so viele Fragen...
Versuchen wir's mal:


Zitat:hanns-d.pizonka postete
Hallo Hajo,

das Foto von der SJ100 war mir ja schon bekannt, von dem fehlenden Kopfträger hast Du ja auch schon geschrieben, aber, dasss die Gummiandruckrolle auch noch fehlt,...
Wieso fehlt die Andruckrolle?
Vergrößerung:
[Bild: R28b_Nr1-Bild02a.JPG]

Zitat:hanns-d.pizonka postete
Ich vermute mal, die fehlende Elektronik war mit Röhren ausgeführt. Gibt es davon bei Dir noch Schaltbilder? War die Elektronik gesteckt (über welche Leisten/Stecksystem?), gehen von den Köpfen ...Leitungen auf eine Steckerleiste unterhalb der Abdeckpkatte?
Schaltbilder habe ich leider keine.
Die Kopfleitungen wurden durch das Laufwerk nur durchgeschliffen auf eine weitere Steckerleiste an der Rückseite. In einem Gestell waren unter dem Laufwerk drei Einschübe. Wiedergabe-Entzerrverstärker, Aufsprechverstärker, Netzteil. Alle natürlich Röhrenbestückt.

Zitat:hanns-d.pizonka postete
Kommst mal Du mal wieder nach Deutschland zurück, oder bleibst Du auf ewig in Athen?
In Athen bleibe ich bis 2010. Wo es dann hingeht, erfahre ich Ende 2009.
Nach Deutschland komme ich jedes Jahr auf Heimaturlaub. Dieses Jahr muß ich mich allerdings einer OP in Hamburg unterziehen, so daß für div. Besuche hier und da nur wenig Zeit bleiben wird.

Zitat:hanns-d.pizonka postete
Auf dem Foto mit der SJ103 blicken alle so traurig, oder ist das die Anspanung vor der Inbetriebnahme der Maschinen, der Sendung, oder was passiert da? Bist Du auch auf dem Foto? Was befindet sich zwischen den beiden Maschinen? Was wird warum geschaltet?
Ich habe wohl die Beschriftung etwas ungünstig gesetzt. Die zwei Maschinen auf dem zweiten Foto sind noch weitere R28/SJ100.
Es zeigt eine Besuchergruppe im Funkhaus Cottbus, ich bin nicht mit dabei (z.Z. dieser Aufnahme habe ich wohl noch das ABC gelernt).
Was da geschaltet wird, weiß ich deshalb natürlich nicht. Aber wenn ich die zwei Telefon-Wählscheiben sehe, vermute ich, daß damit die Verbindung zu den "Außensprechstellen" hergestellt wird. Das passierte damals ja über ganz normale Telefonleitungen.

Zu den Fotos als soche:
Das erste mit dem R28-Laufwerk kennst Du von meiner Seite http://www.nostalgisches.de.ms . Wenn ich es im Sommer nach meiner OP im Urlaub noch schaffe, da vorbei zu schauen, werde ich neue Fotos machen. Es gibt mehrere Laufwerke, auch mit Kopfträger.

Das dritte Foto zeigt ein Laufwerk einer R29 aus den Nachlaß meines Vaters. Fotografiert und vor kurzem zu mir gemailt von meiner Mutter - 74 Jahre alt!!!
Werde ich im Sommer auch noch mal neu machen. Dazu werde ich ein Laufwerk aus dem Keller nach draußen ans Licht schleppen, wozu eine 74-jährige natürlich nicht (mehr) in der Lage ist.

Das Foto mit der T2221 ist 2002 in Islamabad entstanden. Die Maschine stammt aus der DDR-Botschaft in Moskau. Sie ging von da 1996 nach Lusaka (Sambia) in Afrika. Danach kam 2000 Islamabad (Pakistan). Von 2002 bis 2006 stand das gute Stück in Berlin und jetzt steht es in Athen direkt neben mir.
Diese T2221 ist mein Arbeitstier. Da muß nicht der Lack glänzen - die muß nur laufen. Ausgefallen ist bisher auch nur das Zählwerk und der Riemen. Den Riemen habe ich aus einem Schlauch eines Auto-Reifens geschnitten. Mal wieder ein Provisorium, was ewig hält...

Viele Grüße aus Athen
Hajo
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#14
SJ103 (R29) wundert mich etwas. Ich kenne die nur als Thurow. Hat der Betrieb mal den Eigentümer gewechselt?

MfG

DB
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#15
Zitat:DB postete
SJ103 (R29) wundert mich etwas. Ich kenne die nur als Thurow. Hat der Betrieb mal den Eigentümer gewechselt?
DB
Ja.
Laut dem Buch "Die Geschichte der Fonoindustrie der DDR" entstand die "Thurow KG" 1965 aus der Firma "Sander & Janzen".
1972 wurde nach der restlosen Verstaatlichung daraus der "VEB Tontechnik Berlin".

Das Buch wurde im RFM-Forum vorgestellt:

Bücherkiste im RFM-Forum

Viele Grüße
Hajo
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#16
So, vier Monate weiter. Der Jahresurlaub ist schon wieder viel zu lange her.
Ich habe ihn neben einer OP in Hamburg auch für Fotos in Cottbus genutzt.
Zur R28 hier ein Link zu meinem Beitrag im RFM-Forum (mit diesem Bild vom Kopfträger einer R28):

[Bild: R28-Kopftraeger1.JPG]

Kopfträger einer R28

Viele Grüße aus Athen
Hajo
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#17
Hallo,meine ersten Erfahrungen mit der SJ 100, ich war überweltigtvon dem Klang - natürlich damals 1076 in Mono 76 - im Hochschulfunk Ilmenau.
Es war ein altes Mehrfamilienhaus im 2 ten Stock.Wir sind Nachts immer hin und haben heimlich auf ein ZK 120 umgeschnitten.Solche schönen Tilel wie zB.
R Dean Teylor "gotta see Jane" damals eine Rarität wird heue auch nicht gespielt !!?? warum eigendlich nicht.
Auf jeden Fall eine schöne Erinnerung.
HW ( Ecki und Olaf sind leider nicht mehr unter uns ) Ilmenau 1974 - 1977
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