Lautspecherausgänge paralell ?

[Rainer von Bargen]

Hallo, bin gerade am basteln,. Ich möchte zwei Lautsprecherendstufen parallel auf zwei Lautsprecher schalten. Genauer gesagt ist es ein Einbauradio billigster Bauart , welches bei uns in der Sauna verbaut war, u. absolut keinen befriedigenden Radioempfang bietet, aber dafür einen USB Port, Kartenlesegerät, sowie Aux Eingang besitzt. Zusätzlich würde ich gern ein altes CD Autoradio einbauen wollen. Kann ich die beiden Lautsprecherausgänge einfach zusammenschalten, oder geht da was kaputt?

Gruss
Rainer

[kaimex]

Das geht normalerweise nicht gut,
da Lautsprecherausgänge in der Regel sehr nieder-ohmig sind.
Jedes Gerät würde für das andere fast wie ein Kurzschluß "aussehen".
Man müßte also mindestens einige Ohm Serienwiderstand in jedem Ausgang in Serie vorsehen,
ideal ist das aber auch nicht.
Besser wäre ein Umschalter oder eine hoch-ohmigere Mischung/Addition auf eine Endstufe.

MfG Kai

[Rainer von Bargen]

Hallo Kai. Sowas dachte ich mir schon, aber warum nicht hier die alten Hasen fragen, Sicher ist Sicher. Ich werde dann wohl einen 2 Poligen Umschalter, bzw. es wird wohl mangels des Schalters ein Relais werden, hab da noch ein paar 2 Polige Umschalter aus meinen jüngeren Tagen liegen, die sich freuen nach 30 Jahren Lagerzeit mal in Betrieb zu gehen.
Gruss
Rainer

[kaimex]

Einpolig reicht, wenn beide Geräte gemeinsame Masse am Ausgang haben oder haben dürfen.

MfG Kai

[96k]

Einpolig reicht, wenn beide Geräte gemeinsame Masse am Ausgang haben oder haben dürfen.

MfG Kai

Da wäre ich bei einem Autoradio vorsichtig!


Grüße

96k

[kaimex]

Ja, nur wenn man sicher ist...

Auch bei Kleinradios, Küchenradios, Badradios werden zunehmend wegen niedriger Betriebsspannung Verstärker-ICs benutzt, die den Lautsprecher in Brückenschaltung zwischen zwei internen Endstufen mit gegenphasigem Ausgang betreiben. Da liegt dann keiner der beiden Anschlüsse an Masse.

MfG Kai

[Vollspurlöschkopf]

Auch schon nicht mehr, oder kaum noch. Das sind bei neuen Geräten heute digitale Endstufen (PWM, Class D, Schaltendstufen oder wie man sie auch immer nennen mag). Kosten fast nichts und machen Krach. Ausgänge selbstverständlich nicht parallelschaltbar.
Gruß
Stefan

[RealHendrik]

Wär' ich trotzdem sehr vorsichtig. Selbst mir ist es schon passiert, dass ich auf Digital-Endstufen "hereingefallen" bin: Bei einem Stereogerät eines renommierten Herstellers Bj. 2014 habe ich die Lautsprecher mit gut zehn Metern Kabel anschließen wollen und in der Bastelkiste nur 3*1,5mm² gefunden. Naja, minus ist minus, dachte ich (zumal bei einunddenselbem Gerät) und schaltete die beiden negativen Pole zusammen. Bis knapp Zimmerlautstärke ging es, darüberhinaus verzerrte es furchtbar. Erst komplett getrennte Verkabelung führte zu einem befriedigenden Hörerlebnis.

Also: besser zweipolig auftrennen.

[towerp]

Das Parallelschalten von Endstufen funktioniert nicht, auch wenn vorher auf MONO geschaltet wird. Erstens stimmen die Verstärkungsfaktoren von Endstufentransistoren auch in ICs nie genau überein und es würde immer einer den meisten Stromfluss haben. Zweitens wäre eine Ruhestromregelung/-stabilisierung völlig instabil und schon deshalb würden Teile der Endstufen durchknallen. Drittens bringt es auch von der Leistung her nichts da diese nur von der Versorgungsspannung und dem Boxenwiderstand abhängt (ok, wenn es theoretisch funktionieren würde, was es aber nicht tut, könnte man Boxen mit halber Ohmzahl einsetzen).
Gruß Paul

[bitbrain2101]

Man kann manche Stereo-Endstufen in einer Brücken-Monoschaltung benutzen. Dazu werden die beiden Endstufen gegenphasig angesteuert, der Lautsprecher liegt zwischen den +Polen der beiden Endstufen und die maximale Leistung wird bei halber Lastimpedanz einer Endstufe abgegeben. Beispiel: Stereo 2 x 50W an 4 Ohm = Mono 1x 100W an 2 Ohm.

MfG, Tobias

[kaimex]

maximale Leistung wird bei halber Lastimpedanz einer Endstufe abgegeben

Da sich weder die maximale Ausgangsspannung noch der maximale Strom der einzelnen Endstufe durch die gegenphasige Ansteuerung ändern, kann es eigentlich nur sein, daß die maximale Leistung bei doppelter Lastimpedanz abgegeben wird. Die Last wird dann durch die doppelte Maximalspannung bei gleichem Maximalstrom gespeist.

MfG Kai

[uk64]

Das ist so tatsächlich missverständlich. Bei der Brückenschaltung wird die Leistung im Idealfall gegenüber der einzelnen Endstufe vervierfacht, aus 2 mal 100W an 4Ohm wird 1 mal 400W an 4 Ohm (die Last ändert sich ja nicht).
Die einzelnen Endstufe „sieht“ nun nur die halbe Impedanz, so wird scheinbar aus der realen 4 Ohm Last eine virtuelle 2 Ohm Last. Daher muss die Endstufe inklusive Netzteil den entsprechenden Strom liefern können.

Gruß Ulrich

[bitbrain2101]

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[kaimex]

Wesentlich für das Ergebnis der Betrachtung sind die Randbedingungen.
In Tobias Szenario wurde von einer vorhandenen Stereo-Endstufe ausgegangen.
Eine vernünftig entworfene Endstufe ist mit ihrer Stromversorgung so gestaltet, daß bei hohem Pegel "zugleich" die Clippinggrenze von Spannung und Strom erreicht werden.
Für den Fall gilt meine frühere Aussage, daß in der Brückenschaltung die gleiche Maximalleistung wie bei Stereo nun an dem doppelten Lastwiderstand erzielbar ist.
Eine Endstufe, die bei Brückenschaltung an der normalen Nennimpedanz die vierfache Leistung abgeben kann, müßte von vornherein für den doppelten Strom ausgelegt sein und hätte damit für den Stereo-Normalfall aus kaufmännischer Sicht ein überdimensioniertes Netzteil und zu "dicke" Transistoren.

MfG Kai

[tbchris]

Ein Bekannter von mir hat so ungefähr Ende der 80er Jahre zwei Boxenpaare parallel an einer Endstufe angeschlossen. Und dann "voll aufgedreht", um Sound zu haben.
Hätte ich jetzt nicht gemacht, das hatte ich vom Physik-Unterricht noch in Erinnerung, daß sich der Widerstand der Boxen dann halbiert (also, wenn beide Paare gleiche Ohm-Werte haben, ansonsten nach Formel :-)).

Die Endstufe war danach kaputt....

Viele Grüße,
chris