Isophon PSL265/200 OEM
#1
Hallo. Gestern Abend hat es leider den Tieftöner PSL 265/200 oem zerrissen. Die Spule hat keinen Durchgang mehr. Spielen tut Dieser in einen Quadral Vulkan Nachbau, siehe: Google Suche Not0815 .
Ich habe den noch Intakten Tieftöner demontiert, abgeklemmt u. die Impedanz gemessen. Da zeigten sich auf 2 verschiedenen Messgeräten jeweils ziemlich genau 6 Ohm. Hergestellt wurden die eigentlich nur in 4 o. 8 Ohm.
Original gibt es da wohl nichts mehr, nur Ersatztypen von Peerless SLS-P830668 o. Monacor SPH-10M, passen aber beide leider nicht genau. Der Peerless ist etwas kleiner u. der Monacor etwas zu Gross. Ich würde wirklich ungerne an der 28mm MDF Platte sägen, da es sich auch nur um 7mm Lochvergrösserung handelt.
Frage : sollte ich doch Ersatz bekommen , was nehme ich denn . Die 4 o. die 8 Ohm Version.
kann man die event reparieren lassen(Schwingspule) u. wenn ja, hat da jemand von Euch einen Tipp?

Gruss
Rainer
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#2
Ich nehme an, Deine "Impedanzmessung" erfolgte mit einem stinknormalen Multimeter? Dann hast Du nicht die Impedanz gemessen, sondern den Gleichstromwiderstand der Spule. Die Impedanz ist - vereinfacht ausgedrückt - ein Wechselstromwiderstand und zudem abhängig von der Frequenz des Wechselstroms. (Ist ja auch klar: Lautsprecher werden grundsätzlich nicht mit Gleichspannung betrieben...) Die Angabe von Impedanzen sind übrigens Nominalwerte, die im Frequenzverlauf bis zu 20% nach unten abweichen dürfen. Das ist i.d.R. bei der Resonanzfrequenz des Lautsprechers der Fall - vereinfacht ausgedrückt: maximaler Durchgang - und das entspricht annähernd dem Gleichstromwiderstand der Spule.

Hat ein Lautsprecher eine Nominal-Impedanz von 8 Ohm, wird er bis zu 6,4 Ohm nach unten abweichen, und das entspricht näherungsweise den von Dir gemessenen 6 Ohm. Im Klartext: Mit einem 8-Ohm-Chassis bist Du auf der sicheren Seite.

Unabhängig davon: Wenn Du ein Ersatzchassis anderen Typs verbaust, wirst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Klangunterschiede zum Original-Lautsprecher wahrnehmen. Du solltest dann die Chassis in beiden Lautsprechern austauschen.

Vielleicht solltest Du Dir Gedanken um eine Reparatur der defekten Schwingspule machen? Das sollte mit überschaubarem (finanziellem) Aufwand jede Ankerwickelei machen können. Solltest Du bei Dir in der Nähe keine finden, hilft evt. auch ein Elektromaschinen-Reparaturbetrieb weiter.
Gruss,

Hendrik

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Sind wir nicht alle ein bisschen γ-Fe₂O₃?
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#3
Hallo Hendik. Danke für die Antwort. Eine Frage hast Du mir damit schon beantwortet.
Selbstverständlich würde ich dann beide Chassis wechseln, falls ich keinen Ersatz finde.

Ich hoffe ja das noch jemand für mich eine Reperaturadresse hat.
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#4
Hallo Rainer,

frag doch mal hier nach, D. Lange und Partner GbR, LUP Berlin

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
Danke Tobias. Da habe ich gerade angefragt, hatte ich kurz vorher gefunden. Bis jetzt noch keine Antwort.
Koch Audio hat die noch gelistet, allerding mit dem Vermerk "nicht lieferbar". Habe trotzdem da angefragt.

Gruss
Rainer
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#6
Es gibt scheinbar mehrere Betriebe, die Schwingspulen reparieren.
Freund Google spuckt das hier oder auch dieses aus
Viele Grüße
Jörg
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#7
Mir fällt gerade noch was ein: Könnte es sein, dass Isophon nicht selbst einen Reparaturservice anbietet?!? Ich weiß von einem (leider nicht mehr existenten) LS-Chassis-Hersteller aus Niederbayern, dass sie ihre Chassis reparieren konnten, und das auch noch für moderate Preise. Da Isophon selbst (leider) nicht mehr existiert, müßte man deren "Nachfolger" Gauder Akustik antriggern. Mir wär's ein Anruf wert.
Gruss,

Hendrik

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#8
RealHendrik,'index.php?page=Thread&postID=220345#post220345 schrieb:Das ist i.d.R. bei der Resonanzfrequenz des Lautsprechers der Fall - vereinfacht ausgedrückt: maximaler Durchgang - und das entspricht annähernd dem Gleichstromwiderstand der Spule.

In der Resonanzfrequenz des Lautsprechers ist die Impedanz hoch und nicht niedrig.

Gruß Ulrich
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#9
Hallo. Die erste Panik ist verflogen. Ich habe doch tatsächlich noch ein Chassis gefunden bei mir in der Rumpelkammer. Ich hatte schon mal einen defekten Tieftöner. Ich hatte damals wohl Paarweise bestellt. Irgendwie kam das Heute wieder ins Gehirn u. Nach erster Erfolgloser Suche wollte ich schon aufgeben.
Aber der Gedanke hatte sich inzwischen schon so gefestigt, da habe ich an anderer Stelle nochmal gesucht u. Gefunden. Muss ich wohl mal umgeräumt haben.
Ist jetzt allerdings noch der vom Originalbausatz aus 1991, Type ist PSL 265/180.
Ich werde mal den Markt beobachten u. Mir dann einen der beiden Typen zukaufen.
Erstmal geht das wieder sehr gut.

Danke für Eure Hilfr
Rainer
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#10
uk64,'index.php?page=Thread&postID=220358#post220358 schrieb:In der Resonanzfrequenz des Lautsprechers ist die Impedanz hoch und nicht niedrig.

Äh... stimmt. Da war ich mit meinen Gedanken wohl irgendwo im Nirvana...
Gruss,

Hendrik

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#11
Hallo. Ich nehme das Thema nochmal auf.

Bedingt durch die Sickenreperatur bei Mirsch-Boxen eines Bekannten, von denen einer auch eine eine verzogene Schwingspule hatte, habe ich mich entschlossen den defekten PSL 265/200 OEM zu öffnen.
Es war am oberen Rand, am Übergang zur Membrane, der Spulendraht ab. Ich konnte diesen wieder löten u. mit zentrierter Spinne u. Sicke wieder verkleben.

Allerdings hatte ich den noch nicht verbaut.

Jetzt am WE mal wieder etwas lauter Musik gehört u. festgestellt das eine Box deutlich lauter ist als die Andere. Gestern habe ich dann das damals eingebaut Chassis PSL265/180 wieder ausgelötet u. gemessen.
Ich war erstaunt eine Gleichstromwiderstand von fast 11 Ohm zu messen. Das reparierte Exemplar zur Probe daneben, nicht ganz 7 Ohm.

Allerdings hatte ich den265/180 damals vor Einbau auch gemessen u. es waren auch ca. 7-8 Ohm.

Täusche ich mich jetzt und hatten die beiden org. 265/180 um die 10 Ohm? Oder kann sich der Gleichstromwiderstand im Chassis durch irgendeinen Umstand erhöht haben.

Jedenfalls ist nach dem Rücktausch der Lautstärkeunterschied fast aufgehoben.

Man kann das an der Akkuphase Endstufe "P600" ja richtig gut ablesen da dieser ja die Leistung in Zahlen anzeigt.
Ich hatte noch eine Doppel LP von Donavan auf der einige Aufnahmen in Mono drauf sind, u. habe den rechten Kanal an der Endstufe nur um einen Raster zurückgestellt.
Allerding weiss ich jetzt nicht , ohne Nachzulesen , wieviel 0,? DB das sind.

Gruss
Rainer
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#12
Der Gleichstrom-Widerstand ist idR etwas kleiner als die Nenn-Impedanz eines Chassis.
Bei "8 Ohm"-Lautsprechern wären 7 Ohm Gleichstrom-Widerstand nicht ungewöhnlich, 10 oder 11 Ohm allerdings merkwürdig.
Aus welchem Jahr stammen die Chassis ?
In den Katalogen von 1975 & 76 gibt es PSL245 aber nicht PSL265.
Wenn der Gleichstrom-Widerstand auf 11 Ohm ansteigt, ändert sich nicht nur die die Lautstärke sondern auch der Frequenzgang um die Eigenresonanz und das Ein-/Ausschwingverhalten, weil der Lautsprecher schlechter bedämpft wird.

MfG Kai
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#13
Der Bass Isophon PSL265/180 stammt aus 1991, zumindest habe ich den Bausatz derzeit gekauft. Zwischenzeitlich ist ein Basstreiber PSL265/180 verschieden. Ich habe damals vom gleichen Lieferanten die Chassis PSL 265/200 OEM als Ersatz erhalten, u. dann Beide getauscht.
Den org. 265/180 hatte ich dann gut verlegt. Die neueren Lautsprecher sind sicherlich inzwischen auch schon 15-20 Jahre alt.

Gefühlt hatte ich damals nach dem Umbau der Bässe keinen Klangunterschied feststellen können. Damals war noch die HK Citation 22 Endstufe an den Lautsprechern.

Ich kann also nicht wirklich sagen ob die Chassis bereits damals diese merkwürdige Impedanz hatten, da der erste Defekte nicht mehr existiert.

Frage: Kann sich denn der Gleichstromwiderstand bzw. die Impedanz des Lautspechers durch irgendwelche Umstände ändern?

mfg
Rainer
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#14
Der Gleichstrom-Widerstand ändert sich normalerweise nicht. Er besteht ja hauptsächlich aus dem Widerstand der Spule. Wenn da nennenswert etwas hinzukommt, hätte ich den Verdacht, daß da ein schlechter Kontakt/Lötstelle noch schlechter geworden ist und würde auch eine Unstabilität erwarten.
Wenn das Chassis an einem niederohmigen Transistorverstärker hängt, wird es wie beobachtet oberhalb der Eigen-Resonanz bis zur Frequenzweichengrenze leiser. Der Pegel bei/um Resonanzfrequenz wird sich weniger ändern, weil da die Impedanz ohnehin höher ist. Das Zusammenspiel mit der Frequenzweiche insbesondere bei der Übergangsfrequenz zum Mitteltonbereich wird auch nicht bestimmungsgemäß sein, weil da ebenfalls Widerstand/Impedanz eingehen.

MfG Kai
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