Neuzugang mit zwei Problemchen... (Uher Report 4000S)
#1
Liebes Forum,
nachdem ihr mir mit meiner B&O Anlage nun einige Male geholfen habt und diese seit dem zu meiner Zufriedenheit läuft, habe ich vor einer Woche ein Uher Report 4000-S im Internet entdeckt und zugeschlagen. Nach anfänglichen Problemen mit alten Riemen und dreckigen Köpfen war jetzt alles einige Tage in Ordnung. Heute bemerkte ich leichte (!) Geschwindigkeitsschwankungen des Motors. Diese kann man, wenn es leise ist, auch hören. Daraufhin habe ich mal alle Riemen vom Motor genommen und diesen "leer" laufen lassen. Die Schwankung kommt direkt vom Motor. Ich habe beide Achsen mal mit einem Tropfen Öl versehen, wodurch sich das Problem weitestgehend löste. Manchmal gibt es aber immer noch die Drehzahleinbrüche. Woran könnte das liegen?
Das zweite Problem hängt mit dem Ladegerät zusammen. Dieses besitzt eine sog. Ladeautomatic, die mit einem kleinen blauen Knopf aktiviert wird. Als das Gerät geliefert wurde war kein Akku dabei, weshalb ich mich mit dem Ladegerät nicht weiter beschäftigt habe. Ich habe es lediglich über das graue Ladekabel an das Report angeschlossen. Als heute der Akku geleifert wurde (von Conrad) und eingesetzt war, fiel mir auf, dass dies Knöpfchen gedrückt ist. Laut der Bedienungsanleitung darf dieses erst zum Aufladen gedrückt werden. Andernfalls sollte man so lange warten, bis dieser Knopf herausspringt. Ich habe jetzt den ganzen Tag gewarte... Teilweise mit Spannung teilweise ohne... Wann kommt dieser Knopf da raus??? Oder ist das am Ende nur eine technische Spielerei? Ich habe das Report jetzt erst mal nicht angeschlossen, bevor noch was kaputtgeht.
Ich hoffe ihr könnt in diesen beiden Fragen Aufklärungsarbeit leisten und das Report wirklich "tragbar" machen...
Wünsche noch einen schönen Abend
Johannes
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#2
Hallo Johannes!

Zuerst einmal Glückwunsch zu Deinem UHER-Henkelmann.

Motorproblem:
Ist noch der Orginalmotor verbaut?
Falls ja, dann gibt es keine Möglichkeit die Drehzahl zu justieren.
Der Motor könnte am Ende seiner Lebensdauer sein, weil die
Bürsten verschlissen sind.
Falls der bekannte UHER-Umbausatz (bürstenloser Motor des 4000-L)
verbaut ist, kann die Drehzahl etwas verändert werden. Es kann
aber auch der Fliehkraftregler (im Motor) Zicken machen.

In beiden Fällen ist ein Austausch ratsam. Eine Reparatur ist für
Ungeübte schwierig. Im Forum wurde schon darüber berichtet.
Bitte die Suchfunktion bemühen.

Netzteilproblem:
Was für einen Akkutyp hast Du gekauft?
Ist es ein Pb-Akku? Dann paßt das graue Kabel K713 dazu.
Ist es ein NiCd-Akku? Dann benötigst Du das rote Kabel K714.
Das K713 wird hier nicht funktionieren.
Falls es ein Pb-Akku ist, könnte das Ladeautomatik-Modul (blauer
Knopf) defekt sein.
Es kann aber das NT (vermutlich ein Z111) grundsätzlich einen
Fehler aufweisen.
Zur Kontrolle den Pb-Akku entladen (nicht tiefentladen!), dann in
das Report einlegen, und kontrolliert 12h mit dem NT laden. Dann
NT entfernen und die Batteriekontrolle ziehen. Das Instrument
muß bis in den roten Bereich ausschlagen. Belastungstest durch
Umspulen machen, und dabei erneut kontrollieren. Bricht die
Spannung ein (Zeiger deutlich im blauen Bereich), lädt das NT
nur unzureichend.

Gruß
Wolfgang
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#3
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe das Ladegerät sicherheitshalber noch nicht angeschlossen... Hatte Angst, etwas kaputt zu machen. Werde es anschließen und dann weiter berichten.
Zum Motor: Er läuft nicht grundsätzlich zu langsam sondern nur sehr kurzzeitig. Die Drehzahl bricht für vielleicht eine halbe Sekunde ein und stabilisiert sich dann wieder. Ob das noch der originale ist, kann ich nicht beurteilen... Woran erkennta man den?
Gruß Johannes
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#4
Hallo Johannes!

4000-S "orginal" Motor/Steuerung/Endstufe:

   

4000-S mit 4000-L Umbaukit:

   

Auf meine Frage nach dem Akkutyp hast Du nicht geantwortet.
Und, ist das NT ein Z111? Anfangs wurde das "S" auch mit dem NT
vom Typ 880 verkauft. Beide NT haben das "blaue Knöpfchen".

Deine Fehlerbeschreibung läßt m. E. nichts Gutes vermuten.
Der orginal verbaute Bühlermotor MIT Bürsten hat eine sehr
begrenzte Lebensdauer (UHER hat m. W. 100h angegeben!).
Der "L"-Motor ist deutlich langlebiger. Trotzdem ist seine
Lebensdauer endlich.
Da könnte ein Motorwechsel anstehen, um das Problem zu er-
ledigen.

Bei SDS-Consult gibt es einen Umbausatz, der ESCAP-Motor und
Steuerelektronik beeinhaltet. Einfach nachfragen, ob auch
für ein 4000-S geeignet. Pferdefuß, die Übertragerendstufe
muß Platz machen. Und Du brauchst noch eine 4000-L-End-
stufe, die wesentlich kleiner baut und in den freien Raum
paßt (s. 2. Bild). Dann muß alles richtig angeschlossen werden.

Für den Umbau sind Elektronikkenntnisse erforderlich.
M. W. wurde im Forum schon über den Einbau des ESCAP-
Motors berichtet (Suchfunktion bemühen).

Gruß
Wolfgang

PS.: Mehr über das 4000-S kannst Du hier nachlesen:

http://forum2.magnetofon.de/board2-tonba...f-okt-1963
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#5
Guten Abend,
glücklicherweise kann ich berichten, dass sich das Ladegerät (Z111) nun doch so verhält, wie es soll. Nachdem ich diesen Akku
https://www.conrad.de/de/bleiakku-6-v-32...50103.html
verbaut habe (wurde an anderer Stelle empfohlen) läuft das Report auch ohne Strom.

Zum Motor: Bei meinem Report ist noch der alte und somit originale Motor mit Bürsten verbaut.
Jetzt kann ich, nach einigen Stunden Arbeit am Report verkünden, dass der Motor rung läuft:
Nachdem ich auf die Idee gekommen war, dass die Probleme evtl. mit den neuen Antriebsriemen zusammen hängen könnten, habe ich diese kurzerhand ausgebaut und die alten wieder eingesetzt. Und siehe da: Das Report spult zwar nicht mehr richtig, läuft aber rund. Mit einem neuen Riemen (Wippenantrieb) wurde es schon schlechter, mit beiden neu fast unmöglich einen gleichmäßigen Motorlauf zu erkennen. Außerdem gab der Motor ein reibendes Geräusch ab. Ich hatte das Gefühl, dass da irgendwas schleift und dadurch den Motor bremst. Deswegen habe ich eine Mixtur auch Maschienenfett und Öl hergestellt und auf die Achse (seine Sorge, nicht auf die Laufräder) geschmiert. Nach einer Erwärmung mittels Fön (40°C) und ein paar Minuten drehen ohne Riemen läuft der Motor sehr leise, auch mit neuen Riemen gleichmäßig und einfach so, wie er soll.
Bin jetzt müde aber glücklich und muss ins Bett da es morgen sehr früh mit dem Rport auf Vogelstimmenjagt gehen soll... Das gute steht gerade neben dem großen TB und lädt auf...

Eine gute Nacht wünscht
Johannes
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#6
Hallo Johannes!

Neue Antriebsriemen = ruckelnder Motorlauf?
Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich.

Vielleicht war die Größe nicht korrekt, und die Riemen
haben zu große Spannung auf die Achse erzeugt?
Oder...

Zumindest der alte kurze Riemen links ist lt. Deiner
Beschreibung zu schlapp. Wenn der durch einen
passenden Riemen ersetzt wird, und auch die Gummi-
kappen auf der Umspulwippe erneuert werden, dann
klappt´s auch mit dem Umspulen besser.

Die Lagerstellen der Wippe, der Messingschwungmasse
und des Antriebsrades sind für ein Tröpfchen Schmier-
mittel ebenfalls sehr dankbar. Das verringert den Ge-
samtreibungswiderstand und der Motor wird´s Dir
danken.

Prima, daß das Z111 OK ist, und den Bleiakku korrekt
lädt. So bist Du für einige Stunden mobil mit dem
Report.

Gruß
Wolfgang

EDIT: Magst Du die SN Deines 4000-S für meine Statistik preisgeben?
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#7
Lieber Wolfgang,
trotz Suche kann ich am Report kein Typenschild finden... Ist es irgendwo im inneren? Sobalt ich es gefunden habe bekommst du die Nummer.

EDIT: Das Spulproblem bezog sich auf den Versuch mit den alten Riemen. Jetzt spult alles bestens...
------------------------

Ich möchte mein neues Report an dieser Stelle gerne mit ein paar Bildern ganz kurz vorstellen. Aus reiner Freude am gleichmäßigen Motorlauf Smile


Das gute Stück wohnt seit etwas mehr als einer Woche bei mir. Es kam sehr verdeckt in einem verbeulten Paket bei mir an. Mit dabei waren: Das Ladegerät mit Kabel, ein Adapterkabel auf Bananenstecker, Tragebügel, Ledertasche ohne Riemen, Uher Mikro mit Pausetaste, Handbuch, Schaltplan und ein Werbeblatt (Überall und jederzeit)
Zum Glück ist das Rport nicht verbeult sondern nach Reinigung sehr ansehnlich.



Auf dem ersten Bild ist das Report neben meinem anderen Tonbandgerät (zum Teil zu erkennen) zu sehen... Beim zweiten Bild sieht man mal etwas mehr vom Report. Auf dem dritten Bild freut sich das Report auf die künfige Zusammenarbeit mit dem Uher-Mikro.
Viel Spaß beim Bilder gucken...


Schönen Gruß
Johannes

[Bild: 32727404gr.jpg]


[Bild: 32727405mx.jpg]


[Bild: 32727406dl.jpg]


Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#8
Nabend Wolfgang,
habe die Sn doch gefunden Rolleyes


Uher 4000 Report -s- 234834


Wünsche noch einen schönen Abend
Johannes
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#9
Hallo Johannes!

Gut, daß Du noch exklusive 4000-S Bilder gemacht hast. Wink
Auf dem ersten Bild "überstrahlt" das Beocord 1200 das Report.
Obwohl es damals einen Preis für gutes Industriedesign bekam...

Danke für die SN. Werde sie in den passenden Beitrag umbetten.

Das 4000-S ist ja wirklich schön erhalten. Sogar der Lack der
vordere Chassiskante ist noch ohne die üblichen Lackabplatzer.
Da hast Du einen guten Fang gemacht.

Gruß
Wolfgang

PS.: Ein ähnliches Beocord fand meine Frau zu später Stunde auf dem Gehsteig nebenan.
Es brauchte auch nur eine Grundreinigung...

   
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#10
Hansi,'index.php?page=Thread&postID=220386#post220386 schrieb:Nachdem ich diesen Akku https://www.conrad.de/de/bleiakku-6-v-32...50103.html verbaut habe (wurde an anderer Stelle empfohlen) läuft das Report auch ohne Strom.
Gratuliere! Das haben wir in der Fertigung nicht geschafft. Big Grin

SCNR, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#11
Hallo Anselm.
Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=220470#post220470 schrieb:Gratuliere! Das haben wir in der Fertigung nicht geschafft. Big Grin
Deinen Humor hast Du also noch nicht verloren.
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#12
double_ub,'index.php?page=Thread&postID=220475#post220475 schrieb:Deinen Humor hast Du also noch nicht verloren.
Wenn er auch beim Rückfall des Vorfalls etwas gequält in Erscheinung tritt.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#13
Was den Lack angeht, kann ich mich wirklich nicht beklagen... Zwar ist er an der Unterseite auch etwas großflächiger abgeplatzt, was aber nicht weiter stört, da das Reporterchen eigentlich immer in seiner Ledertasche ist...
Gruß
Johannes
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#14
Hallo Johannes!

Großflächige Lackablösung am Bodendeckel?

   

Daran kranken viele 4000-S. Warum? Weil
der Lack OHNE Grundierung direkt auf das
Aluminiumblech "gejaucht" wurde.

Im schlimmsten Fall sieht das so aus:

   

Ab Werk so:

   

Gruß
Wolfgang
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#15
Wo wir gerade bei der Bodenplatte sind:

Das mit der Grudierung kann man doch nachholen. Wie war denn nochmal der RAL-Ton von diesem Hellgrau?
Gruß
Stefan
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#16
Hallo Stefan!

Zitat: "Das mit der Grundierung kann man doch nachholen."

Ja sicher, man braucht bloß die Farbe anheben, und die Grundierung drunter lackieren ^^

Nein, im Ernst. Dann ist der Bodendeckel aber nicht mehr orginal. Und darum geht es
es doch Manchem, wenn das Report sonst gut erhalten ist. Denn, die Struktur des
Werkslackes zu bekommen, ist m. E. das schwierigste Unterfangen (s. kursiver
Text).

Zu RAL-Nr., zitiere ich einen Auszug aus einem Beitrag über die Lackierung eines
frühen 4000 Report (graue Tasten):

"Bei der nachfolgenden Variante kommt für Haube und Deckel
die RAL-Farbe 7032 (Kieselgrau) dem Original sehr nahe (noch nicht getestet!).
Nachteilig ist die Schnelltrocknung der Farben, man hat keine Zeit, um mit einer
Schaumrolle eine Struktur auf die Oberfläche zu bringen.
"

Die unterstrichene Formulierung ist nicht eindeutig. Meint der Verfasser die
2. Ausführung des 4000 Report (elfenbeinfarbige Tasten)? Oder den Nachfolgetyp
4000-S?

Im Zweifel RAL-Farbtabellen zur Bestimmung des Bodendeckel-Farbtons heranziehen.
Ist der ähnlichste Farbton gefunden, bleibt trotzdem die Oberflächenstruktur als
Haupthürde zu meistern.

Viel Spaß dabei...
Wolfgang
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#17
Mein Bodendeckel kommt dem ersten Bild sehr nahe... Allerdings stört mich das nicht weiter, da das gute Reporterchen sowieso in der Ledertasche verweilt.

Mal noch eine andere Frage: Das Report hat ja einen LS-Ausgang via Strich-Punkt-Stecker. Kann man sich zwecks Anschluss eines Kopfhörers einfach einen Adapter auf 6,3mm Klinke löten oder müssen dort Wiederstände eingefügt werden? Oder gibt es gar Kopfhörrer mit Strich-Punkt-Stecker?
Fragen über Fragen, für deren beantwortung ich schon im Voraus danken möchte.

Gruß aus dem 32°C heißen Minden an der etwas kühleren Weser
Johannes
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#18
Hallo Johannes!

Antwort auf die erste Frage -> Ja (keine Widerstände erforderlich - immer vorausgesetzt, es ist kein Kopfhörer-Exot)
Antort auf die zweite Frage -> Ja, gab es früher (z. B. Sennheiser HD414), heute nur noch "antiquarisch" zu finden

Gruß aus dem nicht minder heußen Hannover zurück.
Wolfgang
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#19
Es gäbe da noch eine dritte Möglichkeit, das Besorgen eines solchen Adapters. Die beiden DIN-Stecker werden für Mono-Wiedergabe zusammen gesteckt. Ein solcher Adapter sollte zu finden sein. Dieser hier versieht seinen Dienst seit über vierzig Jahren.

Thomas


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Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#20
Hallo Johannes

Zu deiner Frage, es müssen auf jeden Fall Widerstände verbaut werden.
Beim Einstecken des Klinkensteckers kann es leicht zu Kurzschlüssen kommen welche dann den Endverstärker beschädigen.

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#21
Hallo!

Es läßt sich so ein Adapter auch leicht selbst herstellen.
Die Einzelteile gibt´s noch zu kaufen (z. B. bei Pollin).

Zumindest für UHER Report Geräte widerspreche ich
der Aussage, daß "auf jeden Fall" Widerstände eingefügt
werden müssen. Das hat meine jahrelange Praxis gezeigt.

Bei richtigen Verstärkern mag das der Fall sein, daß da
Schutzwiderstände verbaut werden müssen. Einfach mal
im Netz nach Beispielen suchen...

Gruß
Wolfgang
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#22
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, dort jeweils 100 Ohm in Reihe zu schalten! Entschuldige, wenn ich dir widersprechen muss, Wolfgang.
Zum einen wegen der Kurzschlussgefahr beim Reinstecken des Klinkensteckers (eigentlich macht man das zwar vorher, aber wenn man mal nicht dran denkt...), und zum andern, weil es sich beim Report ja um Lautsprecherausgänge handelt und die Endstufe(n) nicht gerade High End-Qualität haben! Durch Vorwiderstände kann man den Brumm-/Rauschpegel bei Kopfhörerbetrieb erheblich senken! Zudem vergrößert sich der Regelbereich des Lautstärkereglers.

LG
Holgi
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#23
Hallo Holger!

Es wird wohl so stimmen, was Du in Sachen Vorwiderstände angeführt hast.
Dafür bedarf es keiner Entschuldigung, nur weil ich andere Erfahrungen gemacht
habe.

Bei Beachtung der von Dir aufgeführten Reihenfolge passiert sowieso nichts.
Wer sich nicht daran hält, hat selbst Schuld.

Einen erweiterten Regelbereich habe ich nie vermißt, wenn ich div. KH-Modelle
an div. Report-Modellen angeschlossen hatte. Schaden hat auch kein Report ge-
nommen. Und bei Akkubetrieb brummt da nichts. Ein gewisser Rauschpegel ist
so oder so gegeben. Gestört hat mich das nie.
Und wie Du zu Recht schriebst, sind die Report-Endstufen nicht "High-End"...

Gruß
Wolfgang
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#24
Die Endstufen sind nicht "High-End" und auch nicht kurzschlussfest, insofern sind Vorwiderstände schon empfehlenswert. Die Sache soll ja praxisgerecht werden.

Gruß
Stefan
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#25
Er versteht es nicht, Stefan... 8| Und er hat jetzt auch seinen Dickkopf. Tongue Wink (Nur Spaß, Wolfgang!)

Once again:
Wenn man an eine Lautsprecherendstufe einen niederohmigen Kopfhörer anschließt, bekommt der quasi (je nach Impedanz) die gleiche Leistung zugeführt, wie ein dort angeschlossener Lautsprecher, also sagen wir maximal 2 Watt bei ganz aufgedrehtem Lautstärkesteller. Das verkraftet er aber nicht und verabschiedet sich. Gut, damit das nicht passiert, dreht man dann eben die Lautstärke nur 1/10 auf... Die Betriebsleistung für einen Kopfhörer liegt im Milliwatt-Bereich.

Doch auch im Leerlauf, also ohne NF-Signal, liegt am Kopfhörer die gleiche Störspannung an, wie am Lautsprecher. Den Kopfhörer hat man im Gegensatz zum Lautsprecher aber direkt am Ohr, deshalb hört man die Rausch- und Brummspannung fast genauso laut, als wenn man sein Ohr an den Lautsprecher legt (durch die etwas höhere Impedanz des Hörers etwas leiser)! Wenn da von "Fremdspannungsabstand" überhaupt noch die Rede sein kann, liegt selbiger irgendwo zwischen 10 und 30 dB. Ein Kopfhörer benötigt aber wie gesagt nur einen Bruchteil der Leistung eines Lautsprechers. Daher bietet sich folgende Lösung an, um diese beiden Nachteile plus die Kurzschlussgefahr für die Endstufe zu vermeiden:

Schaltet man einen Widerstand in Reihe mit dem Kopfhörer, verringert sich die Ausgangsspannung und damit die Störspannung proportional zu dessen Größe. Man kann das so weit treiben, bis man praktisch nichts mehr vom Rauschen und Brummen hört, nur ist dann auch das Nutzignal meist entsprechend (zu) leise wacko . In der Praxis hat sich ein Widerstand von 50-200 Ohm als korrekt erwiesen, um die entsprechende Anpassung zu erreichen.

Wenn man einen sehr hochohmigen Hörer benutzt, etwa einen HD414 der 2 kOhm-Baureihe, ist die Pegelabsenkung nicht mehr nötig; in diesem Fall schützt der Widerstand nur davor, die Ausgangspole beim Einstecken des Klinkensteckers zu verbinden. Das Gleiche gilt bei einem hochwertigen Kopfhörerverstärker, dessen Ausgänge vor Kurzschluss geschützt werden müssen.

Bei Ausgangsbuchsen, die, wie beim Report, sowohl als Lautsprecher- wie auch als Kopfhörerausgänge genutzt werden können, kann man diese Widerstände nicht, wie bei reinen KH-Anschlüssen, im Gerät einbauen. Deshalb gehören sie in den Anschlussstecker oder -Adapter.

Puh. Es ist zu warm für so viel gedankliche Arbeit!

LG Holgi
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#26
Kurze Frage: Welche Leistung muss der Wiederstand aushalten können? Reicht so etwas: https://www.pollin.de/p/metallschicht-wi...o-5-221248
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#27
Ohne jetzt ins Detail zu gehen und zu rechnen, 1/4W reicht bei 100 Ohm.

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#28
Hallo Hansi,

die Ausgangsleistung berechnet sich aus P=U*U/Rn=U²/Rn.
Dabei ist U die effektive Ausgangsspannung des Verstärkers für die spezifizierte Klirrgrenze und Rn der nominelle Widerstand des üblicherweise angeschlossenen Lautsprechers, zB 4 Ohm.
Schließt du stattdessen einen Kopfhörer mit einem nominellen Widerstand von Rk=32 Ohm über einen Vorwiderstand Rv an, so geht bei gleicher Ausgangsspannung die Leistung auf P1=U²/(Rv+Rk) runter, wovon Pv=(U/(Rv+Rk))² Rv an dem Vorwiderstand abfallen.
Das kann man auch so ausdrücken Pv=P *Rn*Rv/(Rv+Rk)²
Bespiel:
P= 2 Watt, Rn=4, Rk=32, Rv=100 Ohm -> Pv=P*0.023=0.046 W

Die normalen Metallschichtwiderstände für ca. 1/4 Watt (meist wird denen noch mehr zugetraut) reichen also völlig aus, selbst wenn die Spannung doppelt so groß wäre.

MfG Kai
PS.: Ah, ManiBo war schneller...
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#29
Eigentlich rechnet man so was immer "Worst Case".
Das heißt Kurzschluss am Ausgang (Kopfhörer) und damit volle Betriebsspannung (z.B. im Falle eines Endstufendefekts) über dem Vorwiderstand.
Dann wird das mit dem 1/4 Watt nichts mehr.

Gruß Ulrich
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#30
Im Prinzip ja und nein:

Die nominelle Betriebsspannung beträgt wohl 6 Volt, könnte aber auch 7.x V sein.
Dann komme ich auf 0.21 W bei 6V
oder 0.3 W bei 7.2 V wenn der Kopfhörer keinen Kurzschluß hat,
oder 0,36 W bei 6 V bzw. 0.52 W an 7.2 V bei Kurzschluß.

Das vertragen die normalen Metallschicht-Widerstände (angeblich) auch noch.
Bei 0.5 W können die aber unangenehm heiß sein...

MfG Kai
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