UHER CR 240 Motorsteuerung defekt
#1
Moin aus Hamburg!

Liebe Forianer, ich bitte um Eure Hilfe:

Mein CR 240 kaufte ich vor vielen Jahrzehnten und benutze es privat und beruflich ausgesprochen gerne. Dann kann eine lange öde Periode für das Gerätchen, es mußte digitalen Gerätschaften weichen und landetet ganz hinten im Schrank.

Nach Ende meines Berufslebens wollte ich das Gerät reaktivieren, aber die Riemen waren natürlich schlapp. Flugs bestellte ich Ersatz, bekam das Gerät auch ganz leicht demontiert ;( , aber bei der Montage des Cassettenliftes scheiterte ich.

Wieder kam eine lange Pause für das Gerät, in der ich zwischendurch immer wieder nach Montage-Tipps im Internet forschte. Letztlich gelang es mir, den Lift richtig einzusetzten, und die Riemen passten auch!

Dann kam der Stapellauf: Ich schaltete den Strom ein, der Motor lief!! Dann --- von der Motorsteuerungsplatine stiegen von einem Transitor Rauchzeichen auf und der Motor blieb stehen. - Eine Überprüfung ergab, dass offensichtlich ein Distanzring bei der Montage der Motorsteuerung weggerutscht war und so wurde eine Kurzschluss verursachte.

Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende; an diesem Gerätchen habe ich mich eindeutig verhoben. Weder meine Elektronikkenntnisse noch meine Feinmotorik erlauben mir, diese filigrane Elektronik mit einem weiteren Reparaturversuch zu belasten, das würde absolut nur ins Auge gehen.

Ich würde mich freuen, wenn sich hier im Forum jemand finden würden, der in der Lage und gewillt ist, dem CR 240 wieder Leben einzuhauchen.


Viele erwartungsvolle Grüße von Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#2
Hallo Hannes,
mach doch bitte mal ein Foto von der 'Rauchquelle'.
Abgerauchte Bauteile kann man ersetzen (eine durchgebrannte Motorwicklung wäre natürlich fatal...).
VG Jürgen


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#3
Jürgen, bist Du sicher, dass das das Layout einer Platine vom CR 240 ist? Das Loch in A4 habe ich mir laut meinem Bestand als charakteristisch für CR 210 gemerkt. Beim 240 sollte es nicht vorhanden sein, nur die beiden Langlöcher. Oder, es ist wiedereinmal ein anderes SM ab s/n xxxx.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
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und HUMOR etwas gutartiges...
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#4
Aus einem CR240-Original-Paket von SDS Sprang.
Das PCB-A2-Blatt hat keine SN-Angabe, das Schaltplan-Blatt hat "Gültig ab Gerät Nr. 1624 07000".

Das CR 210 PCB900 hat auch Langlöcher, aber da stehen die drei Transistoren ganz links 'in Reih und Glied'.
Angehängt das CR 210 "Gültig ab Gerät Nr. 1642 01001" und "Gültig ab Gerät Nr. 1642 41000".

VG Jürgen


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#5
Danke für Eure Antworten!

Die SN lautet: 1624 - 017896

Für das Bild habe ich den Stecker abgezogen, der Rauch kam aus dem zentralen Bereich der Platine.


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#6
Na gut, mein CR 240 hat eine sehr niedrige s/n: 1624 004521. Mein definiertes Loch in A4 stellt sich nach genauer Betrachtung als C910 dar, der beim CR 210 so nicht vorhanden ist. Das von mir gemeinte Loch als Alleinstellungsmerkmal des CR 210 ist in A7 beim CR 240 zu sehen Huh .
Hannes hat eine defekte Platine zum CR 240 und die ist laut seinem Foto auch schon etwas dezimiert. Oder hat er mit dem Stecker den Slot von der Platine abgezogen?
Gruß
Rainer


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#7
Die Leiterkarte ist zu weit nach links geschoben, die Gewindelöcher der Pfosten liegen nicht mittig in den Langlöchern.
Mir scheint der dunkelblaue Tantal C908, direkt links neben dem R922 'warm' geworden und gebrochen.
Blöd ist, dass das vorliegende Schaltbild keine Bauteilenummerierungen hat.
Deshalb für mich nicht möglich, rauszufinden, was Du mit den Schrauben kurzgeschlossen haben könntest.
VG Jürgen
P.S. Deine Leiterkarte passt m.E. nicht zur Seriennummer. Du müsstest "...ab 07000" haben, Deine Leiterkarte ist aber älter.


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#8
Was ist mit dem „Slot“ gemeint?

PS: Sorry, wenn es mit dem Antworten manchmal dauert, ich komme nicht immer an meinen Basteltisch ran
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#9
Hannes,'index.php?page=Thread&postID=240870#post240870 schrieb:Was ist mit dem „Slot“ gemeint?

Damit meinte ich den Sockel, auf den beim CR 210 der Stecker des kleinen Kabelbaums gesteckt wird. Habe mein 240 nicht aus der Kammer geholt, lediglich gemachte Fotos verglichen und war der Meinung, dass beim 240 dieselbe Konstruktion verwendet wurde.
Gruß
Rainer


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#10
Dank an Jürgen und KaBe für Eure Bemühungen.

Schade, dass nichts Passendes in der Schublade zu finden war. - Ich werde versuchen, die Tantalperle zu tauschen und dann hier berichten, wird aber noch etwas dauern.


Liebe Grüße von Hannes
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#11
Hallo Hannes,
Schau doch mal bitte hier:
https://www.sds-consult.de/UHER/index.htm
Ersatzteil Nr.1 016019
Da bekommst du für kleines Geld (23,80+)Ersatz in neu, und mit Motor.
Gruß
siggi
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#12
Hallo Siggi,
danke für den Hinweis, das ist eine tolle Fundstelle!

Momentan hat mich mein Ehrgeiz gepackt, morgen besorge ich mir beim C die angesprochene Tantalperle und den danebenliegenden Transistor. Die Sache mit dem Slot habe ich noch nicht untersucht, fürchte jedoch, dass ich das Teil tatsächlich abgerissen habe.

Es ist sehr beruhigend zu wissen, dass ich (beim nicht unwahrscheinlichen Fall eines Misserfolges) mit diesem Ersatzteil das Maschinchen wieder in Schwung bekommen könnte.

Vielleicht hat jemand einen Rat für mich: Welche Temperatur sollte ich auf meiner Lötstation für diese Arbeiten mit spitzer Lötspitze einstellen?

Dank und Grüsse
Hannes
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#13
Hallo Hannes,

Hannes,'index.php?page=Thread&postID=240994#post240994 schrieb:Vielleicht hat jemand einen Rat für mich: Welche Temperatur sollte ich auf meiner Lötstation für diese Arbeiten mit spitzer Lötspitze einstellen?

Dank und Grüsse
Hannes

Also was ich mal (vor gefühlt 100 Jahren) bei den Lehrgängen "Löten an Luftfahrtzeuggerät Modul I+II" gelernt habe ist folgendes:

Idealerweise liegt die Temperatur zwischen 315°C und 320°C. Das ist so der Temperaturrahmen, damit das Lötzinn schnell flüssig wird und gleichzeitig das Flussmittel nicht zu schnell verdampft.
Das ist Lötspitzen unabhängig. Die Lötspitze sollte rund 2/3 des zu lötenden Bauteilanschlusses haben.
Ist sie zu klein, dauert das erhitzen länger, ist sie zu groß, schiesst du zuviel Wärme dran vorbei.

Mit diesem Wissen löte ich mich seit dem Tage an durch die Weltgeschichte und hatte bisher nie Probleme.

Mfg Alex
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#14
Hallo Alex,

danke für Deine ausführliche Antwort!

Interessant ist das Verhältnis von Verflüssigen und Verdampfen. Ich war bislang eher mit 340 * unterwegs, hatte aber auch Angst vor Überhitzung der Bauteile.

Ich werde es ausprobieren, komme aber erst in einigen Tagen dazu.

Gruß Hannes

PS: Erfreulicher Zwischenbericht: Beim Abziehen des Steckers von der Platine ist nichts zerstört worden, nur eine Art von „Doppelstecker“, der die Verbindung von Pin auf der Platine zu Pin beim Stecker herstellt, ist mit abgerutscht und konnte problemlos wieder aufgesteckt werden.


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#15
Hannes,'index.php?page=Thread&postID=241097#post241097 schrieb:nur eine Art von „Doppelstecker“, der die Verbindung von Pin auf der Platine zu Pin beim Stecker herstellt, ist mit abgerutscht und konnte problemlos wieder aufgesteckt werden.
Das war es, was ich mit "Slot" gemeint hatte! War für mich völlig neu, dass man den gesamten Stecker von der Platine abziehen konnte. Ich hatte schon an eine Evolutionsstufe gedacht, die mir bis dahin unbekannt war. Möglich ist ja vieles...

Jetzt frage ich mich, ob das jemals von Uher so vorgesehen war und ob die Verbindungen von der Platine zum kleinen Stecker, der oben drauf gesteckt wird, bei Dir ausreichend ist?
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
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und HUMOR etwas gutartiges...
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#16
Hannes,'index.php?page=Thread&postID=241097#post241097 schrieb:Hallo Alex,

danke für Deine ausführliche Antwort!

Interessant ist das Verhältnis von Verflüssigen und Verdampfen. Ich war bislang eher mit 340 * unterwegs, hatte aber auch Angst vor Überhitzung der Bauteile.

Ich werde es ausprobieren, komme aber erst in einigen Tagen dazu.

Gruß Hannes

PS: Erfreulicher Zwischenbericht: Beim Abziehen des Steckers von der Platine ist nichts zerstört worden, nur eine Art von „Doppelstecker“, der die Verbindung von Pin auf der Platine zu Pin beim Stecker herstellt, ist mit abgerutscht und konnte problemlos wieder aufgesteckt werden.
Moin,
meine Löttemperatur liegt bei 350 Grad, und ich bevorzuge anstatt der Lötspitze je nach Bauteile die breitere Meißelform. Durch die breiteren Löteinsätze werden die Lötstellen schneller erwärmt und die Bauteile nicht zu sehr durch Wärme belastet.
Gruß
siggi
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#17
Ich bin für alles mit weniger Packungsdichte als ICs auch großer Fan von flachen Lötspitzen mit 4-5 mm!
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#18
siggi.k,'index.php?page=Thread&postID=241124#post241124 schrieb:...ich bevorzuge anstatt der Lötspitze je nach Bauteile die breitere Meißelform. Durch die breiteren Löteinsätze werden die Lötstellen schneller erwärmt und die Bauteile nicht zu sehr durch Wärme belastet.
Gruß
siggi

Hallo siggi Smile

Die Meißelform ist auch meine bevorzugte Lötspitze da die thermische Brücke zwischen Bauteil und Spitze größer ist.
Durch Wärme werden die Bauteile beim Lötvorgang immer belastet, die Lötzeit ist entscheiden ob ein Bauteil das Prozedere überlebt.
Diese Lötzeit kann man aber mit Hilfsmittelchen begünstigen indem man die Anschlüsse des Bauteils mit zusätzlichem Flussmittel "benetzt" (es darf ruhig ein bisschen mehr sein Wink ), die thermische Brücke zwischen Bauteil und Spitze verbessert, indem man kurz vor dem Lötprozess frisches Lötzinn auf die Spitze gibt.

P.S.: Bevor jetzt eine Diskussion los bricht, wie, wer, wann, was und warum, unter welcher Temperatur und mit welcher Spitze lötet möchte ich anmerken, dass das von mir geschriebene nicht in Stein gemeisselt ist und ich meine Erfahrungswerte niemeanden aufdrücken kann und will.

Jeder muss für sich selbst entscheiden mit welcher Temperatur oder Spitze er am besten Fährt. Smile

Mfg Alex
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#19
Zu diesen Löttipps möchte ich noch ergänzen die Spitze unmittelbar vor dem Löten auf einem nassen Schwamm abzuwischen, dazu ist der bei Lötstationen und guten Lötkolben-Ständern dabei!
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#20
Moin.aus Hamburg!

Sieg! Ich hab´s geschafft, das CR 240 ist wieder unter den Lebenden und spielt die Kassetten ab wie in alten Tagen.

Das Löten war hakelig, mit Stirnlupe und 350 Grad hat es geklappt. Nochmals danke für die Hinweise! Ich habe die Perle und sicherheitshalber den daneben liegende Transistor getauscht. Es ist ein tolles Gefühl, nach so langer Zeit das Gerät wieder benutzen zu können.

Es gibt allerdings eine Einschränkung: Die Aufnahmetaste ist gängig, ist allerdings gesperrt, wenn ich aufnehmen will. Die Sperrlasche ist natürlich nicht rausgebrochen.

Hat jemand einen Tipp, was ich tun könnte?

Einen schönen Restsonntag wünscht

Hannes
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#21
Hallo Hannes,

wahrscheinlich ist das eine blöde Frage, bin da aber schon selbst drüber gestolpert: Der Stop/Pause/Play Knopf steht in Position Stop und nicht nur auf Pause wenn die Aufnahmetaste gedrückt wird? Wenn der Knopf nicht auf Stop steht, ist die Aufnahmetaste mechanisch verriegelt.

Grüße, Matthias
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#22
Hast du vielleicht eine Kassette eingelegt, wo der Löschschutz herausgebrochen ist Rolleyes

Gruß
siggi
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#23
Zweimal „nein“.

Wenn ich die Taste drücke und dann die Kassette einlege, bleibt sie zwar in Aufnahmestellung, aber die rote LED leuchtet nicht. Ohne Kassette A-Taste nur gedrückt leuchtet sie dagegen.
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#24
Erstmal Glückwunsch zur Reparatur!
Normaler Ablauf ist: Runder Pause/Start/Stop-Knopf auf Stop (nach oben). Kassette einlegen UND verriegeln (Hebel ganz nach unten). Aufnahmetaste drücken und halten und Pause/Start/Stop-Knopf nach unten. Dann müsste der Aufnahmeknopf drin bleiben. Geht bei mir auch bei ausgeschaltetem CR240.
VG Jürgen
P.S. Wenn die Kassette einen herausgebrochenen Löschschutz hat, wird beim Drücken der Aufnahmetaste die komplette Stromversorgung unterbrochen (habe mich beim ersten Mal ziemlich erschreckt...).
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#25
Hallo Jürgen,

danke, der reguläre Ablauf ist mir bekannt und vertraut. Das Gerät dagegen tut so, als sei die Löschlasche entfernt worden.

Gestern war ich zunächst erheblich frustriert, da ich mich so über meinen „Sieg“ gefreut hatte und ich außerdem nicht ignorieren konnte, dass die Kassette leicht leiernd abgespielt wurde. Nachdem ich mich dann abgeregt hatte war mir klar, dass bei einem so alten Gerät mehr als nur ein Riemenwechsel nötig ist. D. h., ich werde mich daran machen, den mühsam reingefriemelten Lift wieder auszubauen und alles einer Säuberungs- und Schmierkur zu unterziehen. Übung macht den Meister, und ich habe es ja nicht eilig. Mal schauen, was daraus wird ...

Gruß
Hannes
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#26
Hallo Hannes,
beim Lift gibt es eigentlich nur zu beachten, dass man den Blechstreifen rechts unten am Boden mit einem Werkzeug nach hinten schiebt, damit rechts oben der L-förmige Lift-Teil in das L-förmige Kunststoffprofil rein passt.
VG Jürgen
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#27
Moin aus Hamburg!

In der Zwischenzeit habe ich wieder am Gerät geschraubt. Die Sache mit der blockierten Aufnahmetaste hat sich etwas gebessert, aber nicht dauerhaft.

Könnte mir bitte jemand die Funktionsweise der Blockierung erläutern, ich finde die Verbindung zwischen Abtaster der Sperrlasche an der Kassette und dem Blockieren der Aufnahmetaste nicht.

Weiterhin würde ich gerne die schwergängige Aufnahmetaste reinigen, aber wie bekomme ich die rausgezogen? Der kleine hintere Sperrstift ist schon draußen, aber weiter geht es nicht.

Danke und Gruß

Hannes
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#28
Hallo Hannes,
schau mal in der Bucht unter "NOS Schiebeschalter" "Uher".
Da siehst Du zerlegte Schalter für das CR (leider nicht 'Aufnahme'...).
Auf den Bildern siehst Du, dass die Schalter vorne einen runden Draht haben, der - auch vorne - in einer Kunststoffnase aus- oder einrastet.
Ich denke, den muss man aushängen, was aber m.E. nur im ausgelöteten Zustand gelingen kann.
VG Jürgen
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#29
Hallo Jürgen,

danke für den Hinweis, das ist eine gute Darstellung.

Das Auslöten habe ich mir lieber erspart, statt dessen konnte ich mit Tuner 600 den Schalter zur Mitarbeit bewegen.

Weitere Ergebnisse folgen in Kürze.

Gruß

Hannes
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#30
Nach dem ich die letzte Schraube des Deckel festgedreht habe, berichte ich euch vom erfolgreichen Abschluß der Reparatur meines CR 240.

Hilfreich waren die Vorschläge von euch: Das Löten hat mit einer Temperatur von 350 Grad und Spatenspitze gut geklappt, das Einsetzen des Liftes nach Zurückdrücken des Hebels war einfach. Sehr nützlich zum Auflegen der Riemen waren die kleinen Hakenwerkzeuge!

Leider hatte ich mit einen Stolperstein in den Weg gelegt: Nachdem alles montiert war, ließ sich der Kopfschlitten nur 2 mm bewegen, dann wurde er blockiert. Die Ursache musste irgendwo im Hebelwerk liegen, aber es war für mich nicht erkennbar, wo das sein konnte, da die Sicht durch die Spulenteller verbaut ist. Also fasste ich den Entschluß, die Spurenteller zu demontieren.

Es war schon "eindrucksvoll", mit diesen millimeterkleinen U-Scheiben und Sicherungsringen umzugehen. Ich legte alles penibel in der richtigen Reihefolge ab. Als ich freie Sicht hatte, wurde das Problem auch schnell erkennbar: Bei der Demontage das Gerätes hatte ich dort, wo es ging, die Schräubchen wieder locker eingesetzt, um sie, da sie teilweise unterschiedlich lang sind, beim Zusammenbau an der richtigen Stelle zu haben. Eine der Schrauben der Bodenplatte blockierte das Gestänge! Der Fehler war schnell behoben, der Wiedereinbau der Bandteller war erfolgreich aber mühsam; ohne Kopflupe wäre da garnichts gegangen. Zur Sicherheit habe ich die Sicherungsringe jeweils mit einem Faden verknotet, damit ich sie, wenn sie mir wegspringen sollten, wiederfinden könnte. Aber alles lief nach Plan und ging mir gut von der Hand, genug Übung hatte ich jetzt ja schon!

Erwähnenswert ist, dass ich natürlich die Gelegenheit benutzt habe, alle relvanten Stellen zu säubern und zu ölen!

Alles in allem ist es ein tolles Gefühl, nach langer Zeit und wiederholten Anläufen das vollständig und einwandfrei funktionierende Geräte vor mir zu haben!

Abschließend danke ich nochmals allen Forianen, die mich hier unterstützt haben!

Hannes


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#31
thumbsup
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#32
Big Grin Big Grin thumbup
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#33
Leider war mein Abschlussbericht etwas verfrüht.

Bei genauerem Hinhören bemerkte ich , dass, sobald der Lift heruntergedrückt war, ein regelmäßiges Klackern zu hören war, egal ob Stop oder Play. Das habe ich mit und ohne eingelegter Kassette probiert.

Wenn ich den kleinen Hebel im roten Kreis ein wenig Richtung Motor drücke, verschwindet das Klackern und der Abwickelteller beginnt sich in Rückspulrichtung zu drehen, sonst steht er still. Das ist zu sehen, wenn der Lift ohne Kassette unten ist.

Wenn der Hebel bei eingelegter Kassette zu weit gedrückt wird, bleibt das Band stehen.

Ich würde gerne wissen, wo das Problem liegt und wo ich anfangen kann.

Grüße

Hannes


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#34
Wenn ich mich recht erinnere liegt das an den oder der Rutschkupplung unterhalb der Wickeldorne Rolleyes

Gruß
siggi
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#35
Moin aus Hamburg!

Nach längerer Abstinenz habe ich mich wieder um mein CR240 gekümmert und bin erfreulicherweise mehrere Schritte weitergekommen. Mehrere Schritte wurden nötig wegen einiger selbst verursachter Kollateralschäden. Aber der Reihe nach:

Ziel war es, dem Klackern auf den Grund gehen. Das war im wahrsten Sinne des Wortes erfolgreich. Um die Ursache zu finden, habe ich das Gerät, speziell das Laufwerk mit Umgebung, mehrfach demontiert. Dabei sind die vier fragilen Tonkopfdrähtchen in Mitleidenschaft gezogen worden und teilweise abgerissen. Anlöten war kein Problem, aber der kleine Stecker, der den Tonkopf mit dem Motherboard verbindet, musste immer wieder gezogen werden, und zwar, indem man an den Drähtchen ziehen muß. Das ist auf die Dauer für ihn sehr ungesund, deshalb habe ich an den Stecker mit Sekundenkleber ein Bändchen geklebt. Damit läßt sich der Stecker problem- und schadlos abziehen!

   
   


Das war ein kleiner Schritt nach vorne, aber Klackern tat es immer noch, und die Ursache blieb ungeklärt. Zur Eingrenzung der Ursache setzte ich das Laufwerk schrittweise zusammen und lauschte mit einem Stethoskop auf das Geräusch. Um die Hände frei zu haben, klammerte ich das Stethoskop rechts an den Batteriekasten. Die Versuche mit teilweise demontiertem Laufwerk waren recht aufwändig, da ja der Antriebsriemen immer wieder betriebsbereit montiert werden musste. Eine deutliche Arbeitserleichterung war dann, das Laufwerk mit einem externen Motor anzutreiben. Für diesen Zweck benutzte ich einen alten 12 V-Plattenspielermotor, gespeist von einem Labornetzteil. Mit diesem Aufbau konnte ich die verschiedenen Tests viel schnell durchführen.

   


Fündig wurde ich letztlich beim rechten unteren Kupplungsteller. Mit Hilfe einer Lupe war ein ganz feiner Grat zu erkennen, der rhythmisch am oberen Kupplungsteller anstieß. Dieser Grat stammt vermutlich aus der Fertigung des Kupplungstellers, wo das Nylonmaterial (?) mit Hilfe von zwei Halbschalen geformt wurde. Entweder war der Fehler von vornherein vorhanden (habe ich in meiner "Sturm- und Drangzeit" wohl überhört) oder das Material ist in den späteren Jahren "aufgequollen". Ich tendiere zum ersten Verdacht, da nur dieser eine Grat zu finden war. - Jedenfalls: nach erfolgreichem Zusammenbau (nach so viel Übung stellte der Lift auch keine Hürde mehr dar Big Grin ) lief das Gerät wunderbar ruhig, kein Klopfen war mehr zu hören. :gear:

   

Allerdings war der rechte Kanal nun auch nicht mehr zu hören. Ursache war ein Tonkopfkabel auf dem Motherboard, das nur mit der Isolierung dort angeheftet hing. Dieser Aussetzer war leicht zu beheben, und beide Kanäle lieferten tolle Musik.

Der folgende Schritt war der Aufnahmetest. Wunderbar, die Aufnahme war auf dem Band, allerdings leider auch noch die alte Aufnahme: Das Löschen funktionierte nicht ;( Also Gerät wieder geöffnet, Stirnlupe aufgesetzt, gesucht und gefunden: Beim Stecker, der auf der Platine 700 (Laufwerkssteuerung) sitzt, waren zwei Kabel durch die häufigen Bewegungen abgebrochen. Zum Anlöten war es eng, aber machbar, und jetzt funktionierte auch das Löschen wieder!

Was ist jetzt noch offen, was bleibt zu tun?

Das Gerät bekam einen schönen Stellplatz in meiner Anlage, wurde rundherum angestöpselt, mit Kassette versorgt und spielte wunderbar. Allerdings blieb die VU-Beleuchtung aus, eigentlich sollte sie bei Netzbetrieb dauerhaft leuchten. Das ist zwar schade, aber nicht so schlimm.

Aus Zeitgründen ziehe ich hier wieder einen vorläufigen Schlussstrich. Auf jeden Fall werde ich mich später darum kümmern und zwischenzeitlich schon mal den Schaltplan studieren. Vielleicht hat jemand schon mal einen spontanen Einfall, wo ich gezielt nach dem Fehler suchen könnte?

Grüße von

Hannes
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