Nach einer gründlichen Überholung des im Internet erworbenen SG 561 Royal, ist zum wiederholten mal der rechte Stereokanal ausgefallen. Sicherung musste getauscht werden, hatte aber nur eine T 0,8 zur Hand. Nun ist wieder der r.Kanal ausgefallen. ?(
Nun meine Frage, da ich nicht so viel Erfahrung habe, kann es sein, dass einer der Elko 22µF fehlerhaft ist. Es wurde hier im Forum viel über Kondensatortausch aus Altersgründen geschrieben, oder muss ich nach anderen Fehlerquellen suchen.
An der Wiedergabequalität habe ich keine Beanstandung.
Hat jemand irgend welche Tipps?
da würde ich, solange die Ursache nicht geklärt ist, anstelle der Sicherung eine Glühbirne 25V/0.4A bzw. 10W einsetzen. Die verhindert in jedem Fall, daß exzessive Ströme fließen. Damit der Verstärker bei Audio-Frequenzen trotzdem eine niedrige Impedanz über die Versorgungsspannung "sieht", müßte noch ein Elko nach Masse gelegt werden.
Wenn der Störfall wieder eintritt (deutlich höherer Strom als der im Service-Manual genannte Ruhestrom) kannst du dann in Ruhe die im Schaltbild vermerkten Spannungen nachmessen. Deren Werten geben dann Anhaltspunkte für die Fehler-Ursache.
Der 22 uF C304 erscheint mir nicht besonders verdächtig.
Wenn C304 oder C310 Gleichstrom ziehen, fließt durch die dicken Transistoren vermutlich weniger Strom.
Am verdächtigsten für sporadisch großen Durchgangsstrom erscheint mir der Trimmer R315.
Wenn zB der Schleifer zappelt (von der Bahn abkommt), dann fließt großer Strom quer durch die BD241/2.
Kannst ihn ja mal mit Beklopfen provozieren...
Habe das Gerät wieder geöffnet, Sicherung war wieder def.
Kai deine Aussage kann ich nich ganz nachvollziehen, denn meiner Meinung wird doch nur der Arbeitspunkt für T 306 verändert.
Gut meine Lernphase Transistortechnik ist lange her und demnach viel vergessen. Später nichts mehr davon angewendet.
Ich werde mich mal dran machen und schaue ob ich fündig werde.
Anbei noch die Schaltung aus meiner Serviceunterlage.
Dietmar,'index.php?page=Thread&postID=219731#post219731 schrieb:Kai deine Aussage kann ich nich ganz nachvollziehen, denn meiner Meinung wird doch nur der Arbeitspunkt für T 306 verändert.
T306 hat hier die Funktion einer Diode mit per R315 einstellbarer Fluß-Spannung zwischen den Basen von T309/T314/T315/T310. Damit wird der Ruhestrom durch die Endstufe festgelegt (laut SM sind 14 mA einzustellen).
Wenn die Basis von T306 durch unsicheren Kontakt des Poti-Schleifers mal "in der Luft hängt", können leicht 2A quer durch T314 & T315 fließen.
Verhindern kann man das, indem man 4 in Serie geschaltete Silizium-Dioden (zB 1N4148 ) parallel zur Collector-Emitter-Strecke von T306 legt. Dann sollte der maximale Ruhestrom auf ein ungefährliches Maß begrenzt werden.
Wenn die drei Elkos in der Endstufe (C304/308/310) Gleichstrom durchlassen, sinkt der Ruhestrom. Wenn der Ausgangs-Elko C318 viel Gleichstrom durchließe, könnte man dies am Lautsprecher messen. Hätte dieser Elko Kurzschluß, könnte T314 Schaden nehmen.
Hallo Kai,
danke für die schnelle und technisch gut erläuterte Erklärung.
Nun komme ich wieder einen Schritt weiter.
Hatte vorher den Ruhestrom lt.Unterlage schon mal gemessen, (10,6 bzw 10,9 mA bei mir) wobei der r.Kanal nicht stabil war, schwankte zwischen 10,0 und etwa 10,6 mA.
Habe beim Abklemmen kurz mit meiner Messspitze die Abschirmung, Alublech gestreift, jetzt kein Ruhestrom mehr! Vielleicht die Sicherung 160mA im Netzteil?
werde mich langsam weiter tasten.
Hast du mal die Entkoppel-Elkos geprüft (C317/318 )? Bei mir hatte einer einen Kurzschluss gehabt, sodass permanent Gleichstrom durch den Lautsprecher floss und diesen gekillt hat.
Die Sicherung war dann auch relativ schnell durch.
Das gilt dann auch für Kopfhörer-Betrieb, auch wenn da dann Serienwiderstände dazwischen sind.
Gruß, Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin.
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Aufnahmen bestätigen die Pegel
Nun habe ich den vermutlichen Fehler gefunden!
C318, 2200 uF hat einen Kurzschluß. Bei Bürklin nur >100 St und Conrad nicht zu bekommen, Gruber ? Kann mir jemand einen Tipp geben.
Wenn würde ich beide auswechseln.
Gruß, Dietmar
Verstehe ich nicht. Gerade bei Bürklin bekommst Du vier verschiedene derartige Kondensatoren mit 25V Nennspannung, die einzeln erhältlich sind, zwischen 35 und 63 V sind es derer 19. Da wird doch eine Bauform dabei sein, die auf Deine Platine paßt.
Leider ist das so. Auch ein Anruf bei Bürklin hat nichts gebracht.
Es gibt zwar ein großes Sortiment dieser ELKO's, aber auf Bestellung und abgepackte Mengen. Bauform auch keine direkte Aussage. Nichts auf Lager!
Sollte die 63V-Ausführung der Größe wegen nicht passen, so
gibt es bei Reichelt auch Elko mit geringerer, für die RdL aus-
reichende Spannungsfestigkeit (25V, 40V, 50V). Letzterer
auch mit höherer Temperatur-festigkeit von 105°C (Best.-Nr. AX 105 2200/50).
EDIT:
Bei Pollin gibt es axiale 2200µF/25V Elko schon für 22Cent zu kaufen (Bestellnr.: 210268)...
Gruß
Wolfgang
PS.: Ich würde den entsprechenden Elko im anderen Zweig ebenfalls auswechseln...
Danke an Alle.
Suchmaschinen könne eben nicht unterscheiden, ob man nach 2200 uF oder 2,2 mF oder umgekehrt sucht.
Selbst der Kundenberater fand bei der Anfrage nicht den feinen Unterschied. (KI)
Werde jetzt schon fündig, baue die alten aus und suche nach der geeigneten Bauform.
Wenn UHER im RdL beim SG561 in der Endstufe keine Elko mit axialen Anchlüssen verbaut hat
(was mich doch verwundert), dann sind´s eben Elko mit radialen Anschlüssen.
Da ist die Auswahl ungleich größer.
Pollin -Best. Nr. 210845, 2200µF/50V 105°C, zu 20Cent/Stück
oder Best.-Nr. 210386, 2200µF/35V 105°C, zu 35Cent/Stück
oder...
oder...
oder...
So ich habe die oder den Übeltäter ausgebaut. War eine echte friemelei. :evil:
D =20mm, L =40mm
Nun suche ich nach einen Ersatz: Welche Spannung, Billig oder teuer, da mir die Firmen nichts sagen, Lebensdauer wird meist genannt, wichtig?
Die gleiche Bauform bekomme ich nicht nach meinen Recherchen.
Meine Auswahl würde sein: gleiche Kapazität, 50V, keine Billigware Haltbarkeit / Qualität, Onlineshop Bürklin
12 D 3974
12 D 4884
12 D 3976
Anschlüsse muß ich hinbiegen und isolieren. Sind die dann stabiel verbaut, wenn sie nur auf 2 Beinchen stehen?
Sie standen auf 3 Masse- und ein Mittelkontakt!
wichtig ist nur, daß die Spannungsfestigkeit ≥ Betriebsspannung ist.
Wenn du das Gerät nur mit den eingebauten Lautsprechern benutzt, sind 2200 uF sozusagen "Perlen vor die Säue", denn die untere Grenzfrequenz, die du damit an 4 Ohm Lautsprechern erreichst (~20 Hz), haben die beiweitem selber nicht. Die Eigenresonanz dürfte eher zwischen ≥100..200 Hz liegen.
Nur wenn du externe Boxen mit tiefer unterer Grenzfrequenz anschließt, lohnen sich solch große Kapazitäten.
Deren Serienwiderstand ESR sollte << 1 Ohm sein, damit nichts Nennenswertes verlustig geht.
Das gleiche Problem hatte ich u. a. bei der Studer A 710, da ist der gleiche Typ rüttelfester Elkos verbaut, die man nirgendwo bekommt. Ich habe sie durch einen axialen Typ ersetzt, den ich mit der Plusseite preß auf die Platine gelötet habe, er sollte nicht auf dem Anschlußraht wackeln, sondern mit ganzem Becherumfang auf der Platine sitzen. Den Minuspol habe ich außen herumgeführt und mit Schrumpfschlauch isoliert (ggf. etwas verlängern, z. B. durch den Rest vom Pluspol). Ich habe jetzt gerade keine Bilder davon. Ich würde den 11 D 320 von Bürklin dazu hernehmen, etwas kleiner und größere Spannungsfestigkeit.
"würde den 11 D 320 von Bürklin dazu hernehmen," gibt es nur zu 10 St.
2. Wird mit dem Einlöten schwierig, weil auch nur stehend eingebaut werden kann oder hat ein Axialer Vorteile?
Ich will beide erneuern und dabei gleiche Werte einsetzen, kommt mir eine Frage auf, wenn nur über Dioden /Rundfunkausgang benötige ich die Endstufe ja nicht?
Wenn du das Gerät nur an einer HiFi-Anlage betreibst, brauchst du weder die Endstufen, noch Lautstârke- und Klangregler.
Falls du doch mal einen Kopfhörer anschließen möchtest (die haben mindestens 32 Ohm), dann muß der Elkko nur 1/8 der Kapazität haben, um auf 20 Hz Grenzfrequenz zu kommen. Mit 220uF läge sie bei 23 Hz.
Ehe ich einen Elko mit axialen Anschlüssen nehme,
würde ich der "Radial-Variante" den Vorzug geben
(s. Beitrag 16).
Da braucht man das lange Ende nicht isolieren, und
bei "strammem" Verbau auf der Platine ist ein Brechen
von den Anschlußbeinchen nahzu ausgeschlossen.
Ich bin zur Zeit gerade beim Aufarbeiten eines "Smaragd BG20/2".
Um mich nicht mit der Suche nach den schwer aufzutreibenen Becherelkos zu beschäftigen, säge ich die Becher einfach in der Mitte durch, entferne das Innenleben, wasche es mit Spülmittel aus, setze einen neuen Elko ein, axial oder radial egal was gerade da ist, befestigeihn mit der Heißklebepistole und löte ihn an den vorhandenen Kontakt und das Gehäuse an.
So kann ich ihn an die vorhandene Stelle mit der Verschraubung wieder sicher einsetzen und anlöten ohne weitere große Umbauten.
Ich möchte mich gern der Meinung von Wolfgang anschließen: Ich würde da auch nicht mit axialen Elkos (deren zweiter Draht übrigens in der Regel zu kurz ist für die hier geplante Montage) rummachen. Bürklin, Frolyt EKS, 2.2mF/35V, d=16,5mm, h=30mm (also viel kleiner), Best-Nr. 12D1296, fertig. Der Elko ist klein und leicht genug, um nötigenfalls leicht versetzt mit etwas verbogenen Drähten montiert zu werden.
Und, Achtung: Die drei äußeren Pins sind ja alle der Minuspol des Elkos. Manchmal sieht man, dass die drei Pins auch als Brücke verwendet werden. Lötet man dann einen Elko nur an einer Stelle mit dem Minuspol an, fehlt die Brücke. Ob das hier der Fall ist (eher unwahrscheinlich) kann man anhand des gezeigten Platinenlayouts nicht beurteilen, denn da war offensichtlich ein anderer Elko vorgesehen.
Schlußbericht:
Die Endstufe funktioniert wieder, habe beide Elkos, Typ 12D1296, 2200uF/35V erneuert.
Mit Uher Justierband Tonköpfe eingestellt. Aufnahme und Wiedergabe funktionieren und die Wiedergabequalität ist für meine Ansprüche sehr gut.
Beim Zusammenbau des Chassis ins Gehäuse, man bräuchte ja mehrere Hände, habe ich das Zählwerk beschädigt, ein gebrauchtes erstanden und eingebaut.
Rückblickend würde ich die Frontplatte vor dem Aus-Einbau nicht mehr abnehmen, nur die beiden dicken Schrauben rechts und links entfernen und das Gerät aus dem Gehäuse schwenken. Dadurch hat man einen besseren Zugriff, denn das Gehäuse ist sehr schwer zu händeln und man greift nicht auf Teile die zerbrechlich sind. Dann das Gehäuse entfernen!
Jetzt werde ich mich meinem Uher RDL 784S zuwenden und dort den Fehler suchen.
Wenn Interesse besteht, könnte ich haushaltsübliche Mengen der Adapterplatinen zur Verfügung stellen. Teilkreisdurchmesser 16,5 mm, 18,5 mm, 21,5mm, 23,5 mm oder 25,5 mm, andere auf Anfrage. Bohrungen für Elkos mit 7,5 oder 10 mm Rastermaß (sind jeweils beide vorhanden). Kosten pro Stück 5,— Euro inklusive Versand. Privatverkauf. Bitte per PN melden.