Welche Drehspul-Instrumente für VU-Meter - Treiberboard
#1
Hallo Forum,

zwecks optischer Verschönerung meiner Studer A80 möchte ich in die vorhandene Brücke ein paar "Zappelfilippe" (VU-Meter) einbauen.
Wie gesagt, es soll lediglich eine optische Angelegenheit sein, für die exakte Aussteuerung steht später ein RTW zur Verfügung.

Zu diesem Zweck habe ich mir beim großen Online-Haus mit "E" am Anfang ein chinesisches Treiber-Board bestellt.

Es handelt sich um dieses hier:

"VU Meter Driver Board DB Level Meter Drive Module Replace TA7318P Preamplifier"

Jetzt muss ich mir natürlich noch ein paar passen Drehspul-Instrumente besorgen, was mich gerade etwas vor Probleme stellt.

Teilweise sind bei den Instrumenten überhaupt keine technische Daten angegeben, teilweise ist für Vollauschlag ein Volt-Bereich,
teilweise ist ein uA oder auch ein mA-Bereich angegeben.

Auf dem Treiber-Board kann man natürlich in gewissen Grenzen den Widerstandswert einstellen, dennoch muss (so denke ich zumindest)
der grobe Bereich des Drehspul-Instruments passen.

Hat jemand von Euch zufällig auch schon mit diesem Treiber-Board experimentiert und kann mir sagen, welche Instrumente
mit welchen Bereichen im Vollauschlag passen?

Und wie stelle ich anschließend die VU-Meter ein, dass sie den ungefähren Studiopegel auch anzeigen.

Sorry für die blöden Fragen, aber mit Studio-Equipment hatte ich bislang überhaupt nichts zu tun, Angaben wie dBu, dBv etc. sind für mich
momentan noch "böhmische Dörfer"; ich arbeite aber daran........

Vielleicht kann mir ja trotzdem jemand eine grobe Hilfestellung geben.


Besten Dank im Voraus,
Schöne Grüße

Michael
Studer A80 (neueste Errungenschaft)
Revox A76, A78, A77, B77, D36, G36,
Philips N4520
div. Uher`s
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#2
Hallo Michael,

ein Drehspulinstrument mit 200-1000 µA Vollausschlag sollte hier gut funktionieren. Die üblichen Teile liegen im Bereich 200-500 µA.

Um die Schaltung zu kalibrieren, ist ein gewisses Mindestmaß an Messequipment leider unerlässlich. Wenn du 0 dBu einstellen möchtest, brauchst du 0,775 V eff (oder 2,190 V ss) Sinus bei 1 kHz. Um die zu erzeugen, kann man sowohl Hardwarelösungen als auch eine softwaremäßige Erzeugung des Signals in Betracht ziehen. Das Programm SweepGen.exe kann das nötige Signal liefern. Allerdings musst du dessen Amplitude dann auch genau einstellen können, um eine auf 0,5 dB genaue Anzeige deiner "Schätzeisen" zu erhalten. Ein genaues Millivoltmeter ist dafür unabdingbar.

Wenn du selbst diesen Aufwand scheust, kann dir auch jemand aus dem Forum die Anzeige genau einstellen. Ich könnte das auch. Dazu müsstest du dann die Platine mitsamt den Instrumenten herschicken. Die Versorgungsspannung ist mit 12V AC oder DC ja kein Problem.

LG Holgi

P.S.: Ein Pegel von 0 dBu entspricht 0,775 V an 600 Ohm (1 mW) , das "u" kennzeichnet eben diese Bezugsspannung für 0 dB. Der ARD-Studiopegel beträgt + 6 dBu, also eine Effektivwechselspannung von 1,55 V an 600 Ohm, da 6 dB ein Spannungsverhältnis von 1:2 bedeuten.
Wenn du eine dBV-Skala hast, dann beziehen sich deren 0 dB auf 1 Volt (leicht zu merken: V= Volt). Umrechnung: 0 dBu = 0,775 V= -2,22 dBm oder 0 dBV = 1 V = +2,22 dBu.

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#3
Hallo,

das Datenblatt des früheren TA7318P ist zu finden bei
http://www.datasheetcatalog.com/datashee...318P.shtml
Das IC ist demnach eigentlich gedacht , um in Leistungsverstärkern den Ausgangspegel anzuzeigen.
Es hat deshalb einen recht hohen Eingangsstrom für Vollaussteuerung von 1 bzw 1.1 mA !
Bei 1mA Input liefert es 4 mA Ausgangsstrom. Die Standard-Schaltung sieht vor, den für das Instrument (Beispiel 1 mA Vollausschlag) überschüssigen Strom durch einen Shuntwiderstand "vorbei zu leiten". Im Datenblatt sind dafür Berechnungsbeispiele enthalten.
Wenn dieses China-Board sich genauso verhält, wie in diesem Datenblatt beschrieben, ist das für ein VU-Meter in einem Tonbandgerät ist das nicht gerade die geeignetste Schaltung.
Aber wenn es nur um einen optischen Gag geht, läßt es sich vielleicht an einem niederohmigen Kopfhörerausgang (mit ausreichend Spannung) betreiben.

MfG Kai
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#4
Hallo Holgi, Hallo Kai,

besten Dank für Eure Rückmeldungen.

Wie ich Euren Beiträgen (hoffentlich richtig) entnehmen kann, sollte ich mich dann am Besten nach Drehspul-Instrumenten mit Werten zwischen ca. 500 uA und ca. 1 mA umsehen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Es soll ja wirklich nur etwas fürs "Auge" sein, zum Aussteuern steht ein RTW zur Verfügung.

Holgi:
Besten Dank für Deine ergänzenden Erläuterungen und Dein Angebot zum Einstellen.
Wenn es irgendwie geht, möchte ich die VU selbst einstellen, sonst bleibe ich ja ewig dumm :-)
Allerdings muss ich mich dann jetzt wohl nach einem Millivoltmeter umschauen.....gibt es irgendwelche (preisgünstige) und brauchbare Empfehlungen ?

Habe ich das übrigens richtig verstanden, dass ich ein Signal mit 1 khz auf das Treiberboard schicke, den Lautstärkepegel des Signals dann mit einem Millivoltmeter auf 0,775 V bzw. 1,55 V einstelle und dann die VU-Meter auf 0 db (Hifi) bzw. + 6 db (Studiopegel) kalibriere?

Schöne Grüße
Michael
Studer A80 (neueste Errungenschaft)
Revox A76, A78, A77, B77, D36, G36,
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div. Uher`s
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#5
Hallo Michael,

das chinesischen Ersatzboard Angebot für den TA7318P macht macht ja leider keine Angabe zu der Empfindlichkeit der High- und Low- Pegel-Eingänge.
Das Datenblatt des nachgebildeten ICs von Toshiba gibt an : Eingangsempfindlichkeit 1 mA (1.1 mA), Eingangswiderstand (direkt am IC) 2 kOhm.
Das würde also eine Mindest-Eingangsspannung von 2 Vrms erfordern. Wenn mehr Spannung verfügbar ist (wie bei der Zielgruppe der Leistungsverstärker), schaltet man Widerstände in Serie mit den Eingängen.
Da wäre erstmal zu klären, was da tatsächlich auf dem Board ist und welche Eingangsspannungen nötig sind.

MfG Kai
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#6
Ich würde vorschlagen die Schaltung komplett zu vergessen. Es gibt VU-Meter mit integrierter Gleichrichtung die typischerweise (mit Vorwidrstand) bei 1,228 Volt 0VU anzeigen. Die lassen sich durch Änderung des Vorwiderstandes (oder einfach mit Poti) auch an 1,55 Volt und 0VU anpassen.
Das geht dann ohne zusätzliche Elektronik und Betriebsspannungssucherei.

VU-Meter

Gruß Ulrich
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