Ist das ausgelaufenes Elektrolyt?
#1
Hallo und guten Abend, kann mir jemand sagen ob es sich bei der Masse die vor den braunen Elkos liegt es sich um ausgelaufenes Elektrolyt handelt? Oder ist das überflüssige Kleber zum fixieren der Kondensatoren?
http://forum2.magnetofon.de/index.php?pa...2ac357214e


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Gruß von

Rüdiger
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#2
Ja, denn die Lötbrücken scheiden schon Grünspan ab, raus damit, schön putzen und neue rein.
Gruß André
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#3
Hallo,

das kann sein, muss aber nicht.
Das Verkleben ist nicht unüblich, sieht z.B. auch so aus:
   

Gegen ein Auslaufen spricht: keine Aufblähspuren sichtbar (meist hebt sich der "Deckel" oder der Boden wird aufgedrückt. Wenn der Elko verklebt ist, gehts halt nach oben Smile

Für Auslaufen spricht: die Verfärbung des Klebers ist zwar etwas fraglich, ebenso die grünliche Farbe z.B. über der "J68" könnten ein Zeichen für ein Leck sein. Aber ich denke, die Elkos sind gut.


Einfach mal einen auslösten, von unten inspizieren, den vermeintlichen Grünspan untersuchen und den Elko messen.

Gruß
Andreas
Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#4
Das ist Klebstoff. Zwei zufällig zum gleichen Zeitpunkt ausgelaufene Elkos wären arg auffällig.
Außerdem wäre zu vermuten, dass bei zwei defekten Elkos irgendwelche Funktionsstörungen auftreten täten.

Gruß
Michael
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#5
Die Korrosion kann auch vom verwendeten Kleber kommen. Der Kleber ist bekannt dafür Metalle anzugreifen und vor allem wird dieser Kleber (wird allgemein als Sonybond conductive Glue bezeichnet) nach Jahren dunkelbraun und leitfähig.

Also muss dieser Kleber überall wo er verwendet wurde sorgfältig entfernt werden und angegriffene Bauteile ausgetauscht werden.
Der Kleber frisst sich sogar über die Bauteilanschlüsse bis ins innere durch.


Gruß Markus
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#6
Rüdiger,

unbedenklich, kein Grund zur Sorge.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#7
Thomas,kannst Du das unbedenklich begründen?
Du stellst mit dieser Aussage meine begründete Sorge als unzutreffend dar.

Gerne sage ich,dass ich den Kleber gut kenne und auch schon ein paar Geräte davon befreien musste damit sie wieder funktionierten. Als Beispiel nenne ich gerne einen Kenwood R5000 KW Receiver wo die PLL und VCO´s damit zugeschmiert waren und nicht mehr funktionierten.

Gruß Markus
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#8
Die Hersteller lassen sich allerlei einfallen, damit die Kunden nach ein paar Jahren wieder was neues kaufen.
Leitfähig werdenden Kleber in Elektronik zu verschmieren, gehört eigentlich ins Strafgesetzbuch.

Vor Jahren(zehnten) fiel mal eine der genannten Firmen dadurch auf, daß kurz nach Ablauf der Garantiezeit Medien-Abspielgeräte ausfielen. Als sich die Meldungen häuften, fand jemand heraus, daß der Mikroprozessor so programmiert war, daß er eine gewisse Zeit nach Inbetriebnahme eine kleine Schmelzsicherung auf der Platine durchbrennen ließ.

MfG Kai
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#9
Ich frage deshalb, weil das Gerät (Denon DCD-1500) sich nicht mehr einschalten läßt. Beim Ausschalten sieht man die Flureszensanzeige für Sekundenbruchteile aufblitzen und das wars dann aber schon. Deswegen dachte ich, der Grund könnte eventuell ein defekter Elko sein.
Gruß von

Rüdiger
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#10
@Markus:

nein, fundiert begründen kann ich meine Aussage nicht. Aufgrund eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich auch Geräte mit ähnlichem optischen Erscheinungsbild besitze, die alle tadellos funktionieren. Wenn Rüdiger natürlich nun mit einem Defekt ums Eck kommt, möchte ich deutlich vorsichtiger formulieren, da gebe ich dir recht.

Im aktuellen Fall hilft wohl nur, die beiden Patienten auszulöten, messen, oder gleich prophylaktisch zu ersetzen. Da kann man auch gleich schön sauber machen.
Vielleicht tut der Denon dann auch wieder. Was mich allerdings wundern würde.....

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#11
Hallo Rüdiger,

das ein Elko ausläuft ist selten. Du kannst also nicht daraus schließen, dass ein nicht ausgelaufener Elko noch funktioniert. Du kannst den Weg gehen, im Netzteil alle Elkos zu tauschen - quasi auf Verdacht. Oder du nimmst ein Meßgerät und misst, ob die Spannungen alle vorhanden sind, bzw. welche fehlen. Das Service Manual ist im Netz verfügbar. Das Netzteil konventionell.

Aber ab jetzt stimmt dann der Threadtitel nicht mehr Wink

Gruß
Michael
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#12
@Thomas
Der Kleber macht sich in niederohmigen Schaltungen elektrisch meist ersteinmal nicht bemerkbar,in hochohmigen größer 100kOhm aber sehr wohl. Daher laufen viele Geräte auch trotz des Klebers problemlos.
Das Problem ist nur,dass dieser Kleber auch irgendwann erreicht hat,dass er die Anschlussbeine z.b von Elkos,Dioden usw... durchgefressen hat und sogar die Lötaugen auf der Lötseite zerfisst.Wenn man solche Art von Kleber in einem Gerät sieht wäre es fatal nichts zu tun.

@Rüdiger Ich tippe beim Problem eher auf eine fehlende Spannung. Hier würde ich mal bei den Spannungsreglern ( meist an Kühlblech montierte Dreibeiner) anfangen zu messen.

@Kai der Kleber kam erstmals so anfang der 80er auf. Ich vermute die wussten nicht wie sich die Pampe nach 20 Jahren und mehr verhält. Der Kleber nimmt diesen kritischen Zustand auch in Bereichen die warm sind schneller an wie in kühleren bereichen der Platine. Von dieser Klaberart gab es wohl viele Varianten und alle verhalten sich auch etwas unterschiedlich.

Gruß Markus
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#13
Ich hatte genau so eine Fall mal bei einer Yamaha M65 Endstufe. In einem Kanalzweig waren fast sämtliche Leistungstransistoren defekt. Ursache war wahrscheinlich ein komplett verschobener Ruhestrom der die 8 Endtransistoren ins Nirvana beförderte. An zwei der Elkos für die Vorstufenversorgung war genau so ein Kleber verwendet worden, der die angrenzenden Bauteile regelrecht zerfressen hat und auch für ordentlich Kriechströme sorgte. Die Elkos hatte ich auch zuerst in Verdacht, jedoch waren die nach dem Auslöten unauffällig, am Verschlussstopfen war nicht zu erkennen und auch die eigenen Anschlussdrähte waren lustigerweise nicht korrodiert. Meine Schlussfolgerung: Der Kleber war Schuld und nicht die Elkos. So lange noch nichts defekt ist würde ich Vorbeugend bei den ersten Anzeichen von Grünspan den Kleber mechanisch entfernen.

Gruß
Volker
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#14
Der Kleber kam, als auch in Japan schnell und billig produziert werden mußte, um die europäische Industrie platt zu machen. Zuvor wurden Elkos in Klemmschellen befestigt. Der Kleber diente eher der Transportsicherheit, steht ein Verstärker im Regal, braucht da nichts geklebt sein. Lötet man so einen Elko zur Kontrolle aus, lohnt es sich aufgrund des günstigen Nachbeschaffungspreises, alles zu reinigen und gleich neue einzulöten. Ansonsten so lassen und warten, bis der Schaden irreparabel wird...aber bis dahin hat man ja richtig gut gespart... Huh
Gruß André
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#15
Ja der Kleber wurde eigentlich nur für die Produktion der Patine benötigt,damit die Bauteile (vor allem schwerere Bauteile) nicht in der automatisierten Herstellungsstrasse rausfielen.Für den Transportweg hatte das noch einen positiven Nebeneffekt.
Manche dichteten dem Kleber an er wäre gut gegen Mikrofonie,was natürlich Schwachsinn ist bzw. garnicht der Sinn des Klebers war.

Gruß Markus
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#16
@André
Nur für den Fall, daß das falsch rüber gekommen ist: Die Elkos der M65 habe ich natürlich gegen neue getauscht. Ich sehe mir nur nach der Reparatur manchmal die Teile die ich ausgebaut habe noch mal an, weil es mich einfach interessiert, wie defekt die Teile wirklich waren. Sonst wäre ich ja auch nie auf den Kleber als Verursacher gekommen.

Gruß
Volker
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#17
Hallo Volker, schon ok habe ich so verstanden. Mir ist gestern ein REC-Level-Poti der B77 verreckt. Wollte mir das eigentlich erst zur Revision aufheben. Aber das ist eine andere Geschichte...
Gruß André
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#18
Hi André,
kein Thema Smile
Auch wenns OT ist: Ich hatte schon sehr viele B77 auf dem Tisch. Wenn irgendwas raus muss sind das immer zuerst die Trimmer sonst wird man Wahnsinnig beim Einmessen. Selbst wenn die Schleifer nicht abbrechen, der Staub auf der Schleifbahn und Oxidschichten machen es im Grunde unmöglich die Pegel einzustellen. Wenn es eine MK2 ist kann es gut sein, dass die Elkos kaum Probleme machen und das Teil noch Jahre mit der Originalbestückung funktioniert. Aber die Trimmer müssen meiner Meinung nach raus. Ist ja auch in einer knappen Stunde erledigt, die Zeit sparst Du Dir dann beim Einmessen, weil die Trimmer wieder sauber trimmen Wink
Viele Grüße
Volker
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#19
Das Poti hält jetzt den Pegel nicht mehr stabil, nicht anfassen oder gleich ersetzen, ist ne MkI und eigentlich ist eine Revision aus Zeit und Abfolgegründen erst für später geplant. Naja, werde wohl in den nächsten zwei Wochen wieder eine Teilebestellung zusammenstellen, damit sich das ein wenig lohnt...
Gruß André
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