Akai GX-635D nimmt nur sehr leise auf
#1
Hallo zusammen,
da ich ganz neu in diesem Forum bin, möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich heiße Franz, wohne am Niederrhein, und habe die 65 bereits überschritten.
Nachdem ich mein altes Akai GX-635D wiederentdeckt habe, merkte ich beim Probelauf das es nur noch Gekrächtze von sich gab. Im bunten Versandhaus fand ich einen Reparatursatz bestehend aus 20 Transistoren und 42 Elkos. Nach dem Umlöten der Bauteile machte es wieder recht gute Aufnahmen.
Ich habe bereits 2 Bänder bespieelt. Als ich das 3 Band bespielen wollte zeigte sich, daß die alte Aufnahme gelöscht wurde, aber nichts neues aufgenommen wurde. Nach einigen Versuchen, mit Wechsel der Bandgeschwindigkeit und Wechsel der Aufnahmerichtung, das man bei vollaufgedrehtem Wiedergaberegler wieder leise Töne des gerade Aufgenommenen vernehmen konnte. Die alten Aufnahmen wurden in normaler Lautstärke abgespielt. Beim Aufnehmen waren die Pegel nach den Instrumenten exakt eingestellt. Beim Abspielen der neuen Aufnahmen zeigten die Instrumrnte keinen Auschlag. Die Tonköpfe sind sauber. Der Fehler tritt auf beiden Kanälen, bei beiden Geschwindigkeiten und in beiden Laufrichtungen auf.
Ich besitze zwar eine Reparaturanleitung, die leider in englisch ist. Und ich bin des Englischen nicht mächtig.
Nun hoffe ich, das es hier jemanden gibt, der mir Hilfe und Ratschläge bei der Fehlersuche geben kann.
Liebe Grüße Euer neues Forenmitglied
Franz
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#2
Moin moin Franz,
willkommen im Forum, in dem du absolut nicht der einzige bist, der auf die 66 (.....da fängt das Leben an) zugeht. thumbup
Ohne die 635 speziell zu kennen, kanns ja nur zwei gründe geben und das ist idR zuerst ein Kontaktproblem im Aufnahme Wiedergabe Schalter, danach könnte fehlende Versorgungsspannung das Problem sein, das aber eher selten.
Somit konzentriere dich mal auf die Kontaktreinigung.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#3
Liegt das Band mit der richtigen Seite an den Köpfen an?
Nicht daß es in deutscher Schichtlage gewickelt ist.
Probier doch sicherheitshalber nochmal ein anderes
Viele Grüße
Jörg
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#4
Danke für die schnellen Antworten.
@ Justus
Kontackte reinigen ist eine gute Idee
@ Baruse
Um sicher zu gehen habe ich auch das Band gewechselt. Auch ein Band das ich nach der Reparatur neu bespielt hatte und gut war, zeigt dieses Fehlerbild.
MfG
Franz
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#5
Hallo zusammen,
habe alle Schalter ausgelötet, aufgehebelt, die Kontackte gereinigt, leicht gefettet wieder zusammengedrückt und durchgemessen. Alle Schalter arbeiten einwandfrei. Schalter wieder eingelötet.
Das Ergebnis: Bei Aufnahme in Vorwärtsrichtung ist auf dem rechten Kanal was zu hören, bei Aufnahme in Rückwärtsrichtung ist auf dem linken Kanal was zu hören. Allerdinsg fehlt es an Lautstärke und an Höhen. An den Potis möchte ich nicht so ohne weiteres drehen um sie gängig zumachen.
Wie kann ich weiter vorgehen? Hat jemand einen Tip für mich?
Mit freundlichen Grüßen
Franz
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#6
Hallo, ich denke es ist der lange Schalter auf der Hautplatine, der den Aufnahme , Wiedergabemodus schaltet, welcher gemeint ist. Erkennbar an den Schiebegestängen.
Den zu entlöten u. zu reinigen, ist nicht mal eben so. Leider ist dieser oft für die von dir genannten Probleme verantwortlich. War bei mir auch der Problemschaffer. Erste Versuche mit Kontaktspray haben wohl geholfen, aber das hat sich dann später beim
Ausbau u, der Reinigung des selben gerächt, da Kontaktspray immer Schmierreste hinterlässt.
Zum testen , oder falls ich gerade keine Lust zum Ausbau eines Potis o. Schalters habe , nehme ich jetzt Kontakt 60+ . Eine endgültige mechanische Reinigung ersetzt das aber nicht.

mfg
Rainer
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#7
Das Problem dürft der Löschgenerator sein, dort alle Transistoren erneuern dann sollte sie auch wieder vernünftig aufnehmen.
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#8
Hallo zusammen,
nochmals Danke für die Antworten.
Auch den langen Schalter unter der Schubstange habe ich zerlegt und gereinigt. Alle Schalter wurden anschließend im eingebauten Zustand nochmals durchgemessen. Sie sind ok.
Leider kenne ich mich mit der Funktionsweise des Löschgenerators bei der Aufmahme nicht aus. Die alten Aufnahmen werden sauber gelöscht. Aber wird davon auch die Aufnahme beeinflisst?
Ich werde auf jeden Fall die Transistoren und den Elko wechseln. Welche Transistortypen kann ich dafür verwenden?
MfG
Franz
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#9
Hallo Franz,
der Löschgenertator erbringt in seiener Nebenaufgabe den Vormagnetisierugs Strom, der aber nur Einfluss auf die Aufnahmequalität, nicht aber auf die Lautstärke hat.
Wenn also die alte Aufnahme restlos gelöscht wird, dann arbeitet der Löschgenerator grundsätzlich.
Möglich wären noch Probleme im Kopfumschalter (Spurumschalter), stelle den auch mal von Kontaktproblemen frei.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#10
Hallo Justus,
der Monitorumschalter Tape / Squrce ist neu. Der Speed-Schalter, Tape-selekt-Schalter, die beiden Rec Mode-Schalter so wie die Schalter für die Laufrichtung unter dem Gestänge habe ich gereinigt und durchgemessen. Gibt es sonst noch elektrisch/mechanische Bauteile die einer Reinigung bedürfen?
MfG Franz
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#11
Abspielen bereits gut aufgenommener Bänder ist OK?
Ein sehr seltener Fehler kann das Relais RL1 auf der Audioplatine sein, dass schaltet das Audiosignal bei Aufnahme in die Recamps.
Messen ob das Relais Spannung bekommt und ob es das Audiosignal durchschaltet.


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#12
Hallo sonydoc,

Volltreffer!!!

Nachdem ich auch noch die Trimmpotis ausgelötet, gereinigt und wieder eingelötet hatte, spielten in Vorwärtsrichtung beide Kanäle, in der Rückwärtzrichtung fehlte ein Kanal. Irgendwann habe ich entnerft ausgeschaltet. Nach dem Einschalten war der Fehler wieder wie zum Anfang - in beiden Richtungen keine Aufnahme.

Dann brachte mich Dein Beitrag auf die richtige Spur: Am Relais war ein Spulendraht abgebrochen. Ich habe ihn wieder anlöten können und alles funktioniert. Nun mache ich mir Gedanken, ob das der ursprüngliche Fehler war, oder ob ich den Draht beim Messen abgebrochen habe. Irgendwie passt das nicht zusammen - aber egal, es funktioniert.

Nun muß ich noch Probeaufnahmen auf einem guten Band machen um zuhören ob auch die Höhen da sind. Bis jetzt habe ich Uraltbabandmaterial verwendet.

Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung

Franz
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#13
Moin Franz,
das war sicherlich der ursprüngliche Fehler, dass Du nun alle Transistoren und Kondensatoren erneuert hast ist bei dieser Maschine nicht verkehrt.
Die Probleme machen hier die 2sc458, das war damals wohl eine schlechte Charge denn bei so ziemlich allen 635er und noch anderen Akais sind die defekt und müßen ausgetauscht werden.
Der Fehler mit dem Relais hat mich bei einer mal sehr viel Zeit gekostet weil bei der auch alles gemacht war und sie einfach nicht aufnehmen wollte hab ich mir nen Wolf gesucht bis ich das gefunden hatte.

Nun solltest Du sie noch richtig einmessen dann ist sie wohl für die nächsten Jahre fit.
viel Spass damit und beste Grüße
sonydoc
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#14
Hallo sonydoc,
eigendlich möchte ich nicht daran herumdrehen, aber ich habe ja auch die Trimmpotis bewegt. Also muß ich das auch wohl machen. Verstellt sich mit der Zeit denn irgendwas an der Mechanik oder in der Elektronik?
Ich habe eine Reparaturanleitung nur in englisch und als Kopie. Habe ich vor Ewigkeien mal beim Schaltungsdienst Lange erworben. 1. Bin ich des Englischen nicht mächtig. 2. In der Anleitung sind zwar die Messpunkte eingezeichnet, aber da es eine Kopie ist, leider nicht zu erkennen wo sich die Punkte befinden. 3. Habe ich so etwas noch nicht gemacht und Angst davor, das es nachher schlimmer ist als jetzt. Wenn mir das jemand erklärt würde ich es aber versuchen. Im Keller habe ich einen seid 25 Jahren fast unbenutzten Tongenerator und einen Oscilloscopen. Brauche ich noch ein spezielles Band (Einmessband) dazu? Aber wie gesagt, ich bin aus der Übung und brauche Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
Franz
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#15
Hallo Franz,

das Bezugsband (oder auch ein Messband) ist das wichtigste Hilfsmittel, um eine Maschine überhaupt einmessen zu können. Denn dieses Band ist gewissermaßen das "Messnormal", nach welchem der Wiedergabekopf und die Wiedergabeverstärker eingestellt werden. Erst nachdem der Wiedergabezweig perfekt arbeitet, erfolgt die "eigentliche" Einmessung auf das von Dir zu Aufnahmezwecken verwendete Bandmaterial. Dies geschieht nun mit dem Wiedergabekopf als Bezug, denn der Wiedergabezweig wurde ja zuerst normgerecht eingestellt.

Wichtig: Bevor irgendein Messband zu Justagezwecken auf die Maschine kommt: zunächst einmal alle Köpfe, Bandführungen und sonstige Metallteile- die mit dem Band in Berührung kommen- entmagnetisieren ! Dies sollte unbedingt der erste Schritt sein !

Sonst kann es passieren daß Du Dein Messband beschädigst und dafür sind diese Bänder schlicht zu selten und zu teuer. Gib mal in der Suchfunktion "Entmagnetisieren" ein, da erfährst Du alles wesentliche.

Viel Erfolg !

Grüße, Rainer
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#16
Bitte nicht nur entmagnetisieren sondern auch Köpfe und Bandführungen putzen ! :whistling:

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#17
Hallo zusammen,
das regelmäßig geputzt werden muß ist mir bewußt. Aber ans Entmagnetisieren hatte ich nicht gedacht, leuchtet aber ein. Habe gestern auch einiges zu Zhema "Entmagnetisieren" gelesen, aber das Kapitel ist ja so umfangreich, das man garnicht durch kommt. Es wurde geraten, eine starke Entmagnetisierdrossel zu verwenden. Reichen dafür die Geräte die in der Bucht für um 20€ angeboten werden aus oder soll es was dickeres sein?
Danke Rainer für Deine Ausführng. Nun kann ich mir ein Bild vom ablauf machen. Also zuerst entmagnetisieren, die vor-rückkwärts Neigung des Aufnahmekopfes senkrecht stellen, mittels Bezugsband die seitliche Neigung senkrecht stellen dann die Ausgangspegel mittels Trimmpotis auf gleicher Höhe einstellen. Danach kommen die Enstellungen am Wiedergabekopf und Verstärker.
Nun novchmal zum Bezugsband. Da habe ich das so verstanden, das man ein Band nehmen soll, das für die größte Bandgeschwindigkeit die das Gerät hat, gefertigt wurde. In der Bucht gibt es verschiedene. z.B:
Calibration Reference Level Tape, 1/4″, 7.5 in/s (19,05 cm/s), 1 kHz, 250 nWb/m

Azimuth Test-Tape, 1/4″, 7.5 in/s (19,05 cm/s), 10 kHz at -10 dB

Speed & Flutter Tape, 1/4″, 7.5 in/s (19,05 cm/s), 3150 Hz at -10 dB
Wer die wahl hat, der hat die Qual. welches ist nun des richtige Band?
Danke nochmals für Eure Hilfe
Franz
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#18
Erst Wiedergabe, dann Aufnahme.

Als Bezugsband verwendest Du am besten eines unseres Forenmitglieds Peter Ruhrberg. Benötigte Entzerrung ist NAB, Geschwindigkeit19, fragt sich nur, welchen Pegel? 185 oder doch 250 Nanoweber? Kommt drauf an, was die Elektronik der Maschine verkraftet, das übliche Bandmaterial kann die 250 Bezugspegel, hier dann vermutlich auch mit 6 dB Lead, also 500 Nanoweber Vollaussteuerung.

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#19
Oh Mann, sorry
natürlich zuerstz die Wiedergabe - ich habe dann ja das Bezugsband aufliegen und will es bestmöglich wiedergeben. Dann werde ich mich mal mit Peter Ruhrberg in Verbindung setzen. Er wird dann hoffendlich wissen welches Band mit welchen Pegeln ich für das Akai Gx-635D brauche.
Liebe Grüße
Franz
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#20
Die Akai BMs sind mit 250nWbm/s IEC II Nab 19cm/s Bezugsband ein zu stellen.
Der Bezugspegel ist 700Hz 0dB 0,775v, da man so gut wie keins mit 700Hz bekommt kann man auch eins mit 1000Hz nehmen, oder Peter fragen ob er dir so eines herstellen kann.
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#21
Ehrlich gesagt geht mir das hier alles ein wenig zu schnell und zu lapidar.
Wenn man es noch nie gemacht hat, dann mißt man nicht "mal eben eine Bandmaschine ein!
Nein es ist kein Hexenwerk, aber es erfordert doch ein Grundverständnis aller Zusammenhänge und das scheint hier eher nicht vorhanden zu sein.
Dem TE wird der Eindruck vermittelt, es wäre mal eben ein Meßband aufzulegen und ein wenig an den Trimmern herumzudrehen und das war's dann.
Das kann gut gehen, es kann aber am Ende auch eine weitere aus Unwissenheit total verkurbelte Maschine stehen.
Deshalb meine vielleicht naive Frage:
Wo klemmt's denn jetzt noch, bzw. was genau paßt denn nicht, sodaß der Wunsch nach einer Justage aufkommt?

Auch ist die Anschaffung der notwendigen Meßmittel schon kritisch zu hinterfragen.
Wegen einer Maschine würde ich mir das ehrlich gesagt nicht antun.

Just my 2 cents
Viele Grüße
Jörg
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#22
Hallo zusammen,
leider hab ich Probleme im Forum zu Antworten. Aber ich versuche es auf diesem Weg.
Also, ich habe mich mit Peter in Verbindung gesetzt. Da ich in seiner Nähe wohne, wird Peter sich meiner annehmen und mir zeigen was Sache ist. Das es vorher viel zu (er)klären gibt, ist mir so nach und nach auch bewusst geworden. Ich bin eh nicht der Typ der mit dem Schraubendreher mal was verstellt und sich überraschenläßt was draus wird.
Viele Grüße
Franz
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#23
Hallo zusammen,
es ist geschafft. Oder besser Peter hat es geschafft. Nach den ich 2 mal die Verabredung absagen musste, hat es vorgestern gepasst und ich war bei Peter. Ich hätte mir nie träumen lassen, das es so aufwendig ist ein Tonbandgerät einzumessen. Es war doch einiges im Argen. Peter hat alles herausgeholt was möglich ist. Es ist halt nun mal keine Studiomaschine. Nun nimmt sie wieder fein auf und gibt auch genau so fein wieder. Nochmal vielen Dank an Peter.
Viele Grüße
Franz
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