20.01.2018, 22:44
Hallo zusammen,
ich wollte euch hier mal meine letzte Errungenschaft vorstellen: den dbx 222:
Bei dem dbx 222 handelt es sich um ein externes Rauschunterdrückungsgerät, mit dem Bandmaschinen oder Kassettendecks, die über keine eigene Rauschunterdrückung verfügen oder ein anderes System nutzen, mit der dbx Type II Rauschunterdrückung ausgerüstet werden können. Der Grund für die Anschaffung war, dass ich Bänder, die ich mit meiner Teac X-1000 mit dbx aufgenommen habe, auch auf anderen Bandmaschinen wiedergeben kann, die nicht über dbx verfügen.
Was ist dbx?
Dbx ist erstmal eine Firma, die heute überwiegend Produkte für Studios und PA-Beschallung herstellen. Ihr erstes Produkt war die gleichnamige dbx Noise Reduction. Diese Rauschunterdrückung arbeitet ähnlich wie andere Systeme (z.B. Dolby). Es ist ein Kompandersystem, dass die Dynamik des Nutzsignals um den Faktor 2 komprimiert. Zusätzlich werden die Höhen stark angehoben. Bei Wiedergabe geschieht dann beides umgekehrt. Im Gegensatz zu Dolby, dass anfangs die Bandbreite des Nutzsignals in vier Bänder aufgeteilt hat, arbeitet dbx über die komplette Bandbreite gleichermaßen. Das hat den Vorteil, dass nicht nur hochfrequente Störanteile reduziert werden, sondern auch niederfrequente, wie z.B. das Durchbrummen der Gegenspur bei Viertelspuraufzeichnung. Leider hat das den Nachteil, dass dbx-Aufnahmen ohne korrekte Dekodierung praktisch nicht anhörbar sind, während das mit Dolby-Aufnahmen, mit Abstrichen, möglich ist. Auch können Kompressionsartefakte auftreten, z.B. Pumpen. Durch Verwendung des Systems kann der Geräuschspannungsabstand um ca. 30 dB vergrößert werden.
Von der dbx-Rauschunterdrückung gibt es zwei Systeme:
Bedienung:
Der dbx 222 hat nur fünf Taster: einen Ein-/Ausschalter, je eine Taste für Wiedergabe und Aufnahme sowie einen Bypass-Knopf und eine Disc-Taste.
Die Funktionen sind an sich klar. Möchte man ein Band mit dbx aufnehmen, betätigt man "Record", möchte man eines abhören, drückt man auf "Play". Damit man das Bandgerät auch ohne Rauschunterdrückung verwenden kann, gibt es die "Bypass"-Taste, mit der das Gerät komplett überbrückt wird und keine Wirkung zeigt. Der "Disc"-Schalter ist für spezielle dbx-Schallplatten. Zwischen 1971 und 1982 sind ca. 200 solcher Schallplatten erschienen. Die auf diesen Platten aufgezeichnete Musik wurde bereits beim Mastern mit dbx aufgenommen. Dadurch werden Hintergrundgeräusche wie Rumpeln und Kratzen gedämpft, jedoch sind solche Platten ohne ein dementsprechendes dbx-Gerät nicht zu genießen.
Der dbx 222 hat einen entscheidenen Nachteil: es kann entweder aufgenommen oder wiedergegeben werden, beides gleichzeitig geht nicht. D.h. bei Verwendung eines Drei-Kopf-Bandgerätes ist keine richtige Hinterbandkontrolle möglich. Man kann zwar das Signal direkt an der Bandmaschine abhören, es wird so aber natürlich nicht dekodiert und hört sich recht komisch an. Wer vollwertige Hinterbandkontrolle haben möchte, muss zum dbx 224 greifen. Dieses höherwertige Gerät hat die Schaltungen doppelt ausgelegt, so dass kodieren und dekodieren gleichzeitig funktioniert.
Anschluss:
Es befinden sich vier Cinchbuchsenpaare an der Rückseite.
Das Gerät wird einfach zwischen Verstärker und Rekorder eingeschliffen, so wie die Beschriftungen das zeigen. Der Plattenspieler wird aber nicht direkt am dbx angeschlossen, sondern ganz normal am Verstärker. Das Signal von ihm sollte bei Wiedergabe einer dbx-Platte dann vom Aufnahme-Ausgang des Verstärkers über das dbx-Gerät laufen. In diesem Fall ist ein Verstärker mit Monitor-Funktion oder separaten Aufnahme-Wahlschalter notwendig.
Mit den drei Potis auf der Rückseite kann noch der Pegel angeglichen werden, damit Aufnahmen mit und ohne dbx die gleiche Lautstärke haben.
Für meinen Verwendungszweck funktioniert das Teil einwandfrei. Die mit meiner X-1000 und dbx gemachten Aufnahmen lassen sich so hervorragend mit einer anderen Maschine abspielen (getestet mit Revox A77). Auch die mit meinem Yamaha K-1000 bespielten Kassetten, kann ich nun mit jedem anderen Deck abhören. Da das der Anschaffungsgrund war, stört es mich nicht, dass keine richtige Hinterbandkontrolle möglich ist. Die Schallplattenfunktion ist heute obsolet, da man solche Platten kaum finden wird. Ich habe bisher noch nie eine selbst gesehen, allerdings weckt die überschaubare Anzahl von 200 Stück einen gewissen Sammelreiz.
Der dbx 222 war, genau wie der 224 von 1981 bis 1990 erhältlich. Einen Prospekt gibt es hier und eine BDA hier.
ich wollte euch hier mal meine letzte Errungenschaft vorstellen: den dbx 222:
Bei dem dbx 222 handelt es sich um ein externes Rauschunterdrückungsgerät, mit dem Bandmaschinen oder Kassettendecks, die über keine eigene Rauschunterdrückung verfügen oder ein anderes System nutzen, mit der dbx Type II Rauschunterdrückung ausgerüstet werden können. Der Grund für die Anschaffung war, dass ich Bänder, die ich mit meiner Teac X-1000 mit dbx aufgenommen habe, auch auf anderen Bandmaschinen wiedergeben kann, die nicht über dbx verfügen.
Was ist dbx?
Dbx ist erstmal eine Firma, die heute überwiegend Produkte für Studios und PA-Beschallung herstellen. Ihr erstes Produkt war die gleichnamige dbx Noise Reduction. Diese Rauschunterdrückung arbeitet ähnlich wie andere Systeme (z.B. Dolby). Es ist ein Kompandersystem, dass die Dynamik des Nutzsignals um den Faktor 2 komprimiert. Zusätzlich werden die Höhen stark angehoben. Bei Wiedergabe geschieht dann beides umgekehrt. Im Gegensatz zu Dolby, dass anfangs die Bandbreite des Nutzsignals in vier Bänder aufgeteilt hat, arbeitet dbx über die komplette Bandbreite gleichermaßen. Das hat den Vorteil, dass nicht nur hochfrequente Störanteile reduziert werden, sondern auch niederfrequente, wie z.B. das Durchbrummen der Gegenspur bei Viertelspuraufzeichnung. Leider hat das den Nachteil, dass dbx-Aufnahmen ohne korrekte Dekodierung praktisch nicht anhörbar sind, während das mit Dolby-Aufnahmen, mit Abstrichen, möglich ist. Auch können Kompressionsartefakte auftreten, z.B. Pumpen. Durch Verwendung des Systems kann der Geräuschspannungsabstand um ca. 30 dB vergrößert werden.
Von der dbx-Rauschunterdrückung gibt es zwei Systeme:
- Type I: Optimiert für höhere Bandgeschwindigkeiten und Bandmaterial mit geringem Grundrauschen. Daher für semiprofessionelle oder professionelle Anwendungen.
- Type II: Optimiert für kleinere Bandgeschwindigkeiten und Bandmaterial mit höherem Grundrauschen. Damit für Amateuranwendungen tauglich, wie auch für die CompactCassette.
Bedienung:
Der dbx 222 hat nur fünf Taster: einen Ein-/Ausschalter, je eine Taste für Wiedergabe und Aufnahme sowie einen Bypass-Knopf und eine Disc-Taste.
Die Funktionen sind an sich klar. Möchte man ein Band mit dbx aufnehmen, betätigt man "Record", möchte man eines abhören, drückt man auf "Play". Damit man das Bandgerät auch ohne Rauschunterdrückung verwenden kann, gibt es die "Bypass"-Taste, mit der das Gerät komplett überbrückt wird und keine Wirkung zeigt. Der "Disc"-Schalter ist für spezielle dbx-Schallplatten. Zwischen 1971 und 1982 sind ca. 200 solcher Schallplatten erschienen. Die auf diesen Platten aufgezeichnete Musik wurde bereits beim Mastern mit dbx aufgenommen. Dadurch werden Hintergrundgeräusche wie Rumpeln und Kratzen gedämpft, jedoch sind solche Platten ohne ein dementsprechendes dbx-Gerät nicht zu genießen.
Der dbx 222 hat einen entscheidenen Nachteil: es kann entweder aufgenommen oder wiedergegeben werden, beides gleichzeitig geht nicht. D.h. bei Verwendung eines Drei-Kopf-Bandgerätes ist keine richtige Hinterbandkontrolle möglich. Man kann zwar das Signal direkt an der Bandmaschine abhören, es wird so aber natürlich nicht dekodiert und hört sich recht komisch an. Wer vollwertige Hinterbandkontrolle haben möchte, muss zum dbx 224 greifen. Dieses höherwertige Gerät hat die Schaltungen doppelt ausgelegt, so dass kodieren und dekodieren gleichzeitig funktioniert.
Anschluss:
Es befinden sich vier Cinchbuchsenpaare an der Rückseite.
Das Gerät wird einfach zwischen Verstärker und Rekorder eingeschliffen, so wie die Beschriftungen das zeigen. Der Plattenspieler wird aber nicht direkt am dbx angeschlossen, sondern ganz normal am Verstärker. Das Signal von ihm sollte bei Wiedergabe einer dbx-Platte dann vom Aufnahme-Ausgang des Verstärkers über das dbx-Gerät laufen. In diesem Fall ist ein Verstärker mit Monitor-Funktion oder separaten Aufnahme-Wahlschalter notwendig.
Mit den drei Potis auf der Rückseite kann noch der Pegel angeglichen werden, damit Aufnahmen mit und ohne dbx die gleiche Lautstärke haben.
Für meinen Verwendungszweck funktioniert das Teil einwandfrei. Die mit meiner X-1000 und dbx gemachten Aufnahmen lassen sich so hervorragend mit einer anderen Maschine abspielen (getestet mit Revox A77). Auch die mit meinem Yamaha K-1000 bespielten Kassetten, kann ich nun mit jedem anderen Deck abhören. Da das der Anschaffungsgrund war, stört es mich nicht, dass keine richtige Hinterbandkontrolle möglich ist. Die Schallplattenfunktion ist heute obsolet, da man solche Platten kaum finden wird. Ich habe bisher noch nie eine selbst gesehen, allerdings weckt die überschaubare Anzahl von 200 Stück einen gewissen Sammelreiz.
Der dbx 222 war, genau wie der 224 von 1981 bis 1990 erhältlich. Einen Prospekt gibt es hier und eine BDA hier.
Grüße,
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.