Knallfrösche in einer Studer A810
#1
Hallo,

auf der Steuerplatine für die Wickelmotoren in einer Studer A810 sitzen drei Enstörkondensatoren von Rifa, aka Knallfrösche. Wie das aussieht, wenn alle drei auf einmal (!!) hochgehen, sieht man auf diesen Bildern. Ich möchte euch diese Sauerei nicht vorenthalten Wink

Die Kondensatoren müssen alle auf den richtigen Moment für den Kollektivausfall gewartet haben. Jedenfalls soll es eine ziemliche Rauch- und Geruchsentwicklung gegeben haben. Die Hitzeentwicklung muss schon hoch gewesen sein, weil die Lackbeschichtung des Abdeckblechs, welches normal über den Kondensatoren sitzt, verbrannt ist. Zwei kleine Folienkondensatoren, die zwischen den beiden kleineren Übertragerspulen sitzen, hat es ebenfalls zerstört. Glücklicherweise war außer der Sicherung nichts weiter defekt. Nach dem Ersatz der insg. fünf Kondensatoren war alles wieder ok.

Gruß
Michael


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#2
Eieiei ... Erstaunlich, dass da nicht mehr passiert ist 8)
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#3
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=215455#post215455 schrieb:Eieiei ... Erstaunlich, dass da nicht mehr passiert ist 8)

..... wundert mich auch.

So in der Richtung hat meine 810er wohl auch ausgesehen bevor die zur zur Revision musste!
Freut mich, dass sich der Kollateralschaden einigermaßen in Grenzen hielt und die Behebung ohne aufwändige Fehlersuche möglich war.

Grüße Werner
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#4
Hallo Michael,

für mich sieht das auf dem Bild nicht so aus, als wären alle 3 Knallfrösche hoch gegangen, sondern nur der eine, der quer zu den beiden anderen steht. Das wäre sehr ungewöhnlich, wenn diese Knallfrösche abseits von Sylvester zur gleichen Zeit hochgehen. Die gehen ja nicht wegen einer Überlastung kaputt.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=215455#post215455 schrieb:Eieiei ... Erstaunlich, dass da nicht mehr passiert ist
Entstörkondensatoren sind so konstruiert, dass sie sich im Fehlerfall insoweit selbst zerstören, dass zum einen kein Strom mehr fließt und zum anderen keine offene Flamme entstehen kann. Das ist in einer VDE-Vorschrift sogar so festgelegt, da sie in vielen Fällen ständig an der vollen Netzspannung liegen, auch bei ausgeschalteten Geräten. Daher sollte man sehr genau darauf achten, was man als Ersatz für die "Knallfrösche" verwendet, nämlich nur VDE-gerechte Entstörkondensatoren.

"Die speziellen Schutzanforderungen an die Kondensatoren sind erhöhte Spannungsfestigkeit und hohes Impuls-Stoßbelastungsvermögen. X1-Kondensatoren halten einem Spannungspuls von 4000 V stand, X2- von 2500 V und Y-Kondensatoren dem doppelten Spannungspuls. Außerdem dürfen diese Kondensatoren nach UL bei einer Zerstörung keine Stichflamme emittieren und kein leitendes Material absondern, das an anderer Stelle Kurzschlüsse auslösen könnte. Nichtleitende Teile dürfen nur mit geringer Beschleunigung (keine Explosion) abplatzen."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B...Sicherheit
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#6
Houseverwalter,'index.php?page=Thread&postID=215516#post215516 schrieb:Das ist in einer VDE-Vorschrift sogar so festgelegt,
Gab es diese Vorschrift auch schon zu Anfang der 1970er Jahre? In Geräten aus dieser Zeit habe ich nämlich originalverbaute Entstörkondensatoren, Funkenlösch-RC-Glieder und dergleichen schon mit kurzen Stichflammen oder kleinen und größeren Explosionen hochgehen sehen ...

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#7
Laut Wikipedia gab es diese Norm schon in den 70er Jahren, also dem Jahrzehnt, aus dem die meisten unserer Bandmaschinen stammen dürften.
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