Spurübersprechen
#1
Ich beobachte bei allen Aufnahmen von mir, dass man besonders bei tiefen Frequenzen und höheren Bandgeschwindigkeiten (leicht hörbar ab "9,5", recht störend schon bei "19") die Gegenspuren deutlich mithört (rückwärts), egal wie ich die Köpfe einstelle. Ich mache so ziemlich alle Aufnahmen mit meiner B116. Könnte dieses starke Übersprechen evtl. mit der Konstruktion der Köpfe selbst zusammenhängen (so'n grauer "Ring" um beide Spursysteme, Köpfe: ANH 200 für Aufnahme, ANH 210 f. Wiedergabe)
oder ist das grundsätzlich so bei Vierspur, und warum eigentlich?
Nebenbei habe ich bemerkt, dass höher ausgesteuerte Bänder auf fast allen Geräten bei mir Vorechos haben und bei der B116 komischerweise nicht. Wie ist das zu erklären?
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#2
Hallo,

habe bei dem Vorecho bzgl. Geräteabhängigkeit ähnliche Erfahrungen gemacht! Meine Sammlung an bespielten Bändern habe ich zu jeweils 50% mit einer Uher Variocord und zu 50% mit verschiedenen Geräten von Akai, Teac, Revox und Tandberg aufgenommen. Bei gleicher Bandsorte haben die Variocord-Aufnahmen deutlich weniger Vorecho als die anderen.

Achtung, es folgt eine in einem Laienhirn zusammengesponnene Theorie: Ich glaube, das ganze hängt zumindest in meinem Fall damit zusammen, daß die Uher bei Vollausschlag am VU-Meter erheblich weniger "laut" aufgenommen hat als die anderen Geräte. Als ich von Uher auf Akai umgestiegen bin, ist mir aufgefallen, daß meine auf der Uher gemachten Aufnahmen, die ich eigentlich immer "bis an den roten Bereich" ausgesteuert hatte, bei Wiedergabe auf der Akai deutlich weniger Pegelausschlag hatten (umgekehrt konnte ich es nicht testen, weil das VU-Meter der Uher bei Wiedergabe nicht ausschlägt).

Wenn Du ein Gerät hast, bei dem die VUs bei Wiedergabe anzeigen (ich weiß nicht mehr, wie es bei Tesla ist), dann mach' mal den Vergleich. Es würde mich nicht wundern, wenn sich zeigen würde, daß die B116 verhältnismäßig "leise" aufnimmt.

Gruß,
Timo
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#3
Der Wiedergabepegel wird bei allen (außer der B4) angezeigt. Ich weiß nicht, auf was für einen Pegel meine B116 eingemessen ist, ein LGS 26 macht bei etwa 0 db schlapp, ab da fängt's an zu kratzen; bei Agfa CH sinds je nach Exemplar -6 bis -3 db, soweit ich das an den Anzeigen erkennen kann, die haben allerdings auch hinterband einen Pegelverlust von ca. 10 db. Da ich wie gesagt nahezu ausschließlich auf dieser Maschine aufnehme, aber mit fast allen abspiele, kommt mir das seltsam vor. Bei der B116 is "Ruhe vor dem Sturm", bei z. B. der TK 745 hingegen kann man in den Pausen schon deutlich den Anfang des nächsten Titels vernehmen.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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#4
=> kabelsalat:
bez. Vorechos habe ich Dich so verstanden:
Ein und das selbe Band wird auf verschiedenen Maschinen abgespielt. Einmal sind Vorechos zu hören, ein anderes Mal nicht. Du willst darauf hinaus, daß ein bestimmtes Gerät "empfindlicher" auf aufgezeichnete Vorechos reagiert?

Oder machst Du mit den jeweiligen Maschinen auch die Aufnahmen? Dann würde Timos Theorie greifen, derzufolge ein Ausschlag von 0-VU bei einzelnen Geräten noch nicht bedeutet, daß diese Geräte auch das Band in gleicher Stärke magnetisieren.

Beispiel:

0 VU bei einer A77 ergibt ein wesentlich niedriger magnetisiertes Band als 0 VU bei einer nach Studionorm eingemessenen PR 99.

Auch bei den Home-HiFi-Herstellern hat es solche Unterschiede gegeben.

Hohe Bandflüsse begünstigen natürlich die Vorechos. Die Lautstärke, die "hinten aus dem Gerät" rauskommt, sagt nichts über den Bandfluss, also nichts darüber, wie stark das Band magnetisiert wurde. Der Wiedergabeverstärker ist ja einstellbar!
Michael(F)
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#5
Zitat:Michael Franz postete
=> kabelsalat:
bez. Vorechos habe ich Dich so verstanden:
Ein und das selbe Band wird auf verschiedenen Maschinen abgespielt. Einmal sind Vorechos zu hören, ein anderes Mal nicht. Du willst darauf hinaus, daß ein bestimmtes Gerät "empfindlicher" auf aufgezeichnete Vorechos reagiert?
...
Ja, genau das meinte ich.
Zitat:Michael Franz postete
...
Hohe Bandflüsse begünstigen natürlich die Vorechos. Die Lautstärke, die "hinten aus dem Gerät" rauskommt, sagt nichts über den Bandfluss, also nichts darüber, wie stark das Band magnetisiert wurde. Der Wiedergabeverstärker ist ja einstellbar!
Den hab ich auch eingestellt (zwar mit nem alten DDR-Testband aber es "basst scho'") Smile
Welcher Bandfluss auf diesem Gerät eingestellt ist, könnte ich nur raten. :confused:
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#6
Hallo,

Das Übersprechen war(ist) gerade bei Vierspurgeräten ein Problem. Bei Cassettengeräten hatte man eine andere Spuranordnung gewählt, um dieses Problem zu mildern.

Bei ersteren ist, neben der richtigen Tonkopfeinstellung ,auch die Wahl der Vormagnetisierung entscheidend. Ein hoher Vormagnetisierungsstrom führt unweigerlich zu einer tieferen Magnetisierung des Bandes.
Die Gefahr des (stärkeren) Übersprechens steigt.

Meine TEAC X 3 Maschine wurde von mir nach IEC 94 eingemessen. Das Gerät besitzt im Wiedergabe - sowie auch im Aufsprechverstärker Trimmpotis zur Höhen und Tiefenanhebung. Bei Geräten die diese Möglichkeit nicht haben, kann man nur über den Vormagnetisierungsstrom einen Abgleich durchführen.

Mit neuerem Bandmaterial, welches einen höheren Vormagnetisierungsstrom benötigt hat man ein Problem.

Gruß Harald
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#7
Zitat:Michael Franz postete
bez. Vorechos habe ich Dich so verstanden:
Ein und das selbe Band wird auf verschiedenen Maschinen abgespielt.
Falsch gelesen, 'tschuldigung. Ich hatte es so verstanden, daß die Aufnahmen auf verschiedenen Geräten gemacht wurden.

Gruß,
Timo
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#8
Um so rätselhafter ist das Ganze. Die Vorechos sind auf dem Band drauf. Die eine Maschine gibt es wieder, die andere nicht ???

Könnte es sein, daß die Echos bei der einen Maschine im Rauschen untergehen und deswegen nicht hörbar sind?
Michael(F)
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#9
@ Michael Franz
Kurze Ergänzung: es sind Spitzenwertanzeigen (keine VU-Meter).

@ harald
Die Vormagnetisierung stelle ich nach Gehör ein (Orwo Typ 122 LN bei 9,5 cm/s) auf weitestgehend gleiche Höhenwiedergabe zwischen Vor- und Hinterband. Allzu hoch möchte ich die nicht drehen, da ich zum Teil recht alte Bänder habe und mit denen noch akzeptable Ergebnisse erzielen will.
P.S.:
Könnte man daraus Schlüsse auf den etwaigen Arbeitpegel ziehen, wenn ich sage: "Orwo Typ 103, 19 cm/s, hörbare Verzerrungen im Bassbereich ab +3 bis +4 db"? :?
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#10
Hallo,

Erstmal vorweg:
Ich bin KEIN Profi und bitte diejenigen mich bei meinen Ausführungen g.g.f. zu korrigieren.
Vorraussetzung:
- (selbstgebautes nach "Elektor") Meßgerät zur linearen Pegelanzeige der Messfrequenzen, 2 Kanaloszilloskop, Tongenerator

Ich habe meine Maschine folgendermaßen eingemessen:
- Maschine mehere Stunden betriebswarm fahren
- Köpfe und Bandlauf gereinigt und entmagnetisiert
- mit einem Meßband ( Bluthard) die Köpfe justiert ( Azimuth mittels Oszi auf minimale Phasendrehung justiert)
- nach dem Servicemanual den Wiedergabeverstärker mittels Meßband justiert
( da ich nach IEC 94 eingemessen habe, mußte ich die Werte aktualisieren)
- den Aufnahmeverstärker mittels Tongenerator ( ohne Band) justiert
- "Hinterband" den Vormagnetisierungsstrom justiert - es galt dann doch noch einen Kompromiss zwischen Aufnahmeequalizer und Bias zu finden.

Nach der Justiererei kann ich sagen,daß sich die 6dB mehr an " Headroom" positiv gegenüber der originalen Werkseinmessung auswirken.
Ohne die Unterstützung des Herrn Bluthard und dessen gute Lektüre, hätte ich wahrscheinlich das Handtuch geschmissen.

Gruß Harald
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#11
=> Harald,

Mich würde interessieren, wie denn die Werte der Werkseinmessung für die X3 waren / sind und wie dagegen die Werte, auf die Du eingemessen hast.
Michael(F)
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#12
Hallo,

@Michael Franz

Uh, da müßte ich mal nachschauen...
Das Ganze ist schon wieder ein paar Jährchen her. Der Aufsprechpegel ( die Magnetisierung) des IEC 94 Meßbandes ist höher.

Jedenfalls kann ich nun meine Bänder HÖHER aussteuern ( Anzeigeinstrumente wurden auch neu abgeglichen) was dem Rauschabstand zugute kommt.

Die Spannungswerte im TEAC Servicemanual beziehen sich auf das TEAC Meßbandxxx, das nach einer anderen Norm aufgenommen wurde. Der Herr Bluthard,von dem ich damals das Meßband bezogen habe, hat mir mit der Umrechnerei der Spannungswerte sehr geholfen.

Ich habe das Ganze auch irgendwo dokumentiert, und werde mich mal in die Sache reinlesen, um die Werte hier zu posten.

Gruß harald
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#13
Hallo Harald,

daß die IEC 94 einen höheren Bandfluss (NWb/m) vorschreibt als die TEAC-Werksnorm war mir auch noch bekannt, ohne daß ich die konkreten Werte parat hätte. Insofern ist Deine Aussage richtig: Du steuerst die Bänder höher aus. Bei Anzeige 0 VU ist das Band stärker magnetisiert, der "Abstand" zum Rauschen größer.

Man könnte auch sagen: Du bist, in Sachen Pegel-Einmessung, einen Schritt in Richtung Studiotechnik gegangen.

Über was ich gestolpert bin: Du sprachst von "mehr Headroom". Dieser ist m. M. nach aber kleiner geworden. Als Headroom habe ich immer die "Reserve" angesehen, mit der man das Band in den "roten Bereich" übersteuern darf, ohne daß die Verzerrungen unzulässig hoch werden. Durch Deine Einmessung bist Du diesem Punkt aber näher gerückt.

Vielleicht liest das hier einer der Experten und schreibt die exacte Definition des Begriffs "headroom", sofern es eine gibt.
Michael(F)
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#14
Hallo,

Das Teac Gerät wurde auf 320nWb/m = +2,14dB eingemessen.
Das originale Teac Bezugsband soll angeblich 250nWb/m = 0dB sein.

Der " Headroom" (Sicherheitsbereich) müßte sich dann eher verringern.

Gruß Harald
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#15
@Michael Franz: Ja, im Tonstudiobereich gibt es eine exakte Definition für den "Headroom". Um nicht lange um den heißen Brei herumzulabern, hab' ich dir aus nem Handbuch von einem meiner Klangkompressoren ne kleine Grafik eingescannt. Jetzt muss ich es nur noch schaffen, sie hier irgendwie einzubinden...

[Bild: headroom.JPG]
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#16
UUps, sorry, sollte nur eine kleine Grafik sein. Kann des jemand von den Administratoren noch verkleinern?b
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