Cassettendecks mit 9,5 cm/s
#1
Ich mochte gerne fragen, ob ihr besonders empfehlenswerte Cassettendecks mit 9,5 cm/s kennt? Decks, die aus der doppelten Geschwindigkeit klangliche Vorteile zu den besten normalen Tapedecks erzielen. Exotische Systeme wie Elcaset würde ich gerne außen vor lassen. Gibt es evtl. normale top Tapedecks, die sich auf 9,5 cm/s modifizieren lassen?
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#2
Wenn Du Interesse hast, kann ich Dir einen Vergleichstest TEAC C-2X (Kassette) gegen X-10 (Bandmaschine) von 1981 schicken.
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#3
B ich, danke!

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#4
Das würde mich auch sehr interessieren. Vielen Dank schonmal.


Neugierige Grüße

TSD
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#5
Ihr habt PN.
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#6
timo,'index.php?page=Thread&postID=214574#post214574 schrieb:Ihr habt PN.

Danke!
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#7
Wie realistisch ist es eigentlich, heute noch auf dem Gebrauchtmarkt ein gutes Exemplar zu finden, ohne vorher eine Bank überfallen zu müssen?

Neben einigen Modelle von TEAC/TASCAM kenne ich mit 9,5 cm/s nur noch das Marantz SD-8000/9000 (wobei ich bei Kassettendecks keinen besonders guten Marktüberblick habe). Bei Neupreisen von jeweils um 2.000 DM Anfang der 1980er Jahre werden wohl nur sehr wenige Exemplare davon verkauft worden sein. Selbst wenn man von einem ziemlich hohen Erhaltungsgrad ausgeht, dürfte das Gebrauchtangebot heute kaum nennenswert sein. Unter normalen Umständen verkaufen Sammler sowas ja eigentlich fast nie.
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#8
timo,'index.php?page=Thread&postID=214576#post214576 schrieb:Neben einigen Modelle von TEAC kenne ich mit 9,5 cm/s nur noch das Marantz SD-8000/9000 (wobei ich bei Kassettendecks keinen besonders guten Marktüberblick habe).
Das Dual C 844 darf auch nicht fehlen!
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#9
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=214578#post214578 schrieb:Das Dual C 844 darf auch nicht fehlen!

Stimmt, das war mir völlig entfallen. Da könnten die Chancen sogar besser stehen. Weiß man noch, was das mal gekostet hat?

Google findet auch noch das: BIC T-2 Ist aber nur Zweikopf und klanglich vermutlich auch nicht auf dem Niveau der anderen. Zudem ist BIC auf dem deutschen Markt ja ein ziemlicher Exot.
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#10
Und von Braun das C3.
Gruss
Gerhard
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#11
Braun C3! Schon genannt... :whistling:

VG Martin
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#12
Das Braun C3 sieht toll aus und wirklich teuer ist es auch nicht. Man scheint es oft schon für unter 100€ zu bekommen. Das Laufgeräusch soll aufgrund der Lage der Cassette im inneren des Gerätes zudem besonders leise sein. :-)
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#13
Winston Smith,'index.php?page=Thread&postID=214570#post214570 schrieb:...Decks, die aus der doppelten Geschwindigkeit klangliche Vorteile zu den besten normalen Tapedecks erzielen...
...vielleicht doch zurück zum Kern: aus den zeitgenössischen Tests ist mir im Kopfe geblieben, dass es kein einziges Deck mit 9,5 gab, welches den Top-Decks bei 4,75 überlegen gewesen wäre. Von der Bandmaterial-/Aufnahme-Dauer-Problematik mal ganz abgesehen. Punktuelle meßtechische Vorteile seien da mal dahingestellt, letztlich geht es ja um Klangtreue, oder?
Interessant ist es dennoch, sich nach fast 40 Jahren nochmals mit dem Thema auseinenderzusetzen.
Grüßle
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#14
Waehre die Reise nicht interessanter ins langsame zu gehen, sprich 2,4cm/sec ? 9,5 ist bandverschwendend...
Ich putze hier nur...
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#15
alrac,'index.php?page=Thread&postID=214596#post214596 schrieb:...vielleicht doch zurück zum Kern: aus den zeitgenössischen Tests ist mir im Kopfe geblieben, dass es kein einziges Deck mit 9,5 gab, welches den Top-Decks bei 4,75 überlegen gewesen wäre.

Zumindest heißt es in dem oben erwähnten Vergleichstest, daß das TEAC C-2X bei 9,5 cm/s hörbar besser klingt als bei 4,75 cm/s (was ich erstaunlich fand, weil das Bandmaterial ja eigentlich auf die kleine Geschwindigkeit optimiert ist). Ein Vergleich mit den Top-Decks von 1981 (werlche waren das? - Revox B215 und Nakamichi Dragon gab es ja noch nicht) mit 4,75 cm/s wäre natürlich interessant.

EN1RZ,'index.php?page=Thread&postID=214597#post214597 schrieb:Waehre die Reise nicht interessanter ins langsame zu gehen, sprich 2,4cm/sec ? 9,5 ist bandverschwendend...

Das klingt aber wahrscheinlich nicht besonders toll, oder? Telefunken hatte das beim RC-300. Ich bin immer davon ausgegangen, daß das primär für Sprachaufnahmen gedacht war.
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#16
timo,'index.php?page=Thread&postID=214600#post214600 schrieb:...Ein Vergleich mit den Top-Decks von 1981 (werlche waren das? - Revox B215 und Nakamichi Dragon gab es ja noch nicht) mit 4,75 cm/s wäre natürlich interessant...
Auch 1981 gab es bereits viele Top-Decks, nicht nur von Nakamichi, da wäre ASC, Tandberg und Revox zu nennen...und natürlich weitere...9,5 hat sich nicht durchgesetzt, da im Spitzensegment eben nicht in allen Bereichen "besser" und dazu kam dann halt noch die Cassettenlänge, denn 120´er liefen bei 9,5 natürlich nicht unbedingt störungsfrei, somit lief es dann bei 90´er-CC auf 27 Minuten pro Seite hinaus...das wollte praktisch niemand.
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#17
Der Entfall von Typ IV Cassetten und die tendenziell schlechtere Qualität von Typ II Tapes wirkt sich mutmaßlich nicht unbedingt positiv auf 4,75 cm/s Tapedecks aus. Deshalb dachte ich mir, könnte man der Qualität mit 9,5 cm/s entgegenwirken. Mir fällt es etwas schwer zu verstehen, warum ein gutes Cassettendeck wie z.B. das Dual C844, oder das Braun C3 mit 9,5 cm/s schlechter klingt, als ein "Top Tapedeck" mit 4,75 cm/s. Immerhin haben sie die doppelte Fläche für die Aufzeichnung. Gerade der Frequenzgang nahe des maximalen Pegels, sollte in den Höhen deutlich glatter und erweiterter sein. Mir fällt bisher nur auf, dass die eben erwähnten Decks kein HX Pro haben und deshalb bei 4,75 cm/s Nachteile haben. Aber ich bin auch nur ein ahnungsloser Amateur mit Flausen im Kopf. Big Grin Wink
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#18
Meines Wissens gab es keine Normung der Wiedergabefrequenzentzerrung für 9,5cm/s. Daher war problemloser Tausch von bespielten Bändern zw solchen HighSpeed Decks nicht unbedingt möglich. Bei Beibehaltung der Entzerrung für 4,75 verschenkt man hingegen das Potential, das in der höheren Geschwindigkeit läge.
Viele Grüße
Lukas
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#19
Hatten die 9,5er Cassettendecks eigentlich genormte (oder zumindest einheitliche) Entzerrungszeitkonstanten, z.B. 3180 + 90 µs für IEC-I und 3180 + 50 µs für IEC-II / III / IV?
(edit: mit Lukas überschnitten)
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#20
Hallo,

Winston Smith,'index.php?page=Thread&postID=214595#post214595 schrieb:Das Braun C3 sieht toll aus und wirklich teuer ist es auch nicht.

die ganze Atelier-Anlage ist ein Traum - als Teil einer solchen habe ich eins, aber leider braucht es etwas Aufmerksamkeit (wackelige Stromversorgung der Schublade, allgemeines Überholen) bevor ich daran sinnvoll etwas messen könnte.

alrac,'index.php?page=Thread&postID=214596#post214596 schrieb:Punktuelle meßtechische Vorteile seien da mal dahingestellt, letztlich geht es ja um Klangtreue, oder?

Ja - und hier habe ich eine deutliche Meinung (oder "Déformation professionnelle"? ) über die Welt: Wie soll man denn "Klangtreue" sinnvoll feststellen, wenn nicht durch eine Messung? Unser Gehör und unsere subjektive Wahrnehmung sind so unzuverlässig, dass man damit alles und nichts belegen und verwerfen kann - je nach Tagesform und Hörerwartung. Frequenzgang, Verzerrungen, Gleichlauf, Rauschen - wunderbar messbare Kenngrößen, bei denen eine Zahl die Spreu vom Weizen trennt, noch lange bevor mein Ohr einen signifikanten Unterschied wahrnehmen kann.

Und genau darin liegt der Schlüssel: Wir sind viel schneller zufriedenzustellen, als man den Zahlen nach meinen sollte. Nur so funktionieren Cassetten und Schallplatten überhaupt - ja sogar das ganze Magnetbanderfahren und 500 Jahre abendländische Musikgeschichte leben davon, was die Psychoakustik noch durchgehen lässt und was nicht.

"Braucht" man also 9,5 bei Cassetten um "hörbar glücklich" zu sein? Bestimmt nicht - auch die 4,75 mit guten Decks und Bändern leisten erstaunliches. Interessant finde ich es trotzdem - und problematisch gleichzeitig:

alrac,'index.php?page=Thread&postID=214604#post214604 schrieb:9,5 hat sich nicht durchgesetzt, da im Spitzensegment eben nicht in allen Bereichen "besser" und dazu kam dann halt noch die Cassettenlänge, denn 120´er liefen bei 9,5 natürlich nicht unbedingt störungsfrei, somit lief es dann bei 90´er-CC auf 27 Minuten pro Seite hinaus...das wollte praktisch niemand.

An sich ist höhere Bandgeschwindigkeit (gleich größere Wellenlänge) der wichtigste Faktor, um in den Höhen weniger Ärger zu bekommen. Letztlich muss aber alles zusammenpassen: Wie beim großen Tonband auch braucht man für höhere Geschwindigkeit eigentlich dickere Bänder, um im Frequenzgang (Schichtdickendämpfung) und beim Kopiereffekt keine Verschlechterung zu bekommen. Das wirkt nun leider schlecht mit der Spielzeit zusammen: Eigentlich muss man dann auf die dicksten Bänder (C60) gehen, und dann bleiben eben nur 15 Minuten pro Seite.

Die großen Wellenlängen in der Tiefe machen auch früher oder später Ärger mit dem Übersprechen der Gegenspuren - wenn auch durch die andere geometrische Anordnung als beim Viertelspur-Tonband vielleicht nicht so gravierend - also breitere Spuren. Das Hauptproblem der Cassette aber ist die Bandführung im Gehäuse mit beweglichen Tonköpfen - daran ändert sich auch durch 9,5 nix, aber die Auswirkungen fehlender mechanischer Präzision sind vielleicht geringer.

Weiterhin bin ich der Ansicht, dass Karthago zerstört werden muss: Breitere Spuren, noch höhere Geschwindigkeiten und sogar bessere Bandführung kann man bereits in Form einer A77 günstiger bekommen, als jedes Cassettendeck der "Spitzenklasse", und man ist viele der genannten Kompromisse los Smile

lukas,'index.php?page=Thread&postID=214608#post214608 schrieb:Bei Beibehaltung der Entzerrung für 4,75 verschenkt man hingegen das Potential, das in der höheren Geschwindigkeit läge.

Genau Smile.

Viele Grüße
Andreas
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#21
andreas42,'index.php?page=Thread&postID=214610#post214610 schrieb:...Ja - und hier habe ich eine deutliche Meinung (oder "Déformation professionnelle"? ) über die Welt: Wie soll man denn "Klangtreue" sinnvoll feststellen, wenn nicht durch eine Messung? Unser Gehör und unsere subjektive Wahrnehmung sind so unzuverlässig, dass man damit alles und nichts belegen und verwerfen kann - je nach Tagesform und Hörerwartung...
...die ja für sich auch in Ordnung ist. Allein ein hörtechnisch unveränderter Klang zwischen Vor- und Hinterband bietet Dir doch Informationen genug, oder? Bei mir "altem Sack" wird das natürlich immer einfacher möglich sein, als bei z.B. meinen Kids mit ihren (hoffentlich) noch unverdorbenen Öhrchen.
Zudem gibt es noch so viele erstklassige Typ-II Cassetten auf dem Gebraucht-Markt, dass man sich nicht mit zweit- bis viertklassigen Schrabbel-Bändern aktueller Anbieter auseinandersetzen müßte...wenn man sich dafür denn nicht zu schade ist Big Grin
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#22
alrac,'index.php?page=Thread&postID=214613#post214613 schrieb:...die ja für sich auch in Ordnung ist. Allein ein hörtechnisch unveränderter Klang zwischen Vor- und Hinterband bietet Dir doch Informationen genug, oder?

Ja, dann ist der erste Test bestanden: Für diese Anwendung gut genug - sprich: Für Hörumgebung, Musikstil, Qualitätserwartung, "Hörbildung" und Tagesform des Hörers "für gut befunden".

Aber genau da liegt auch das Problem: "hörtechnisch" ist subjektiv - und wenn sich einer der Parameter aus der Liste oben ändert, eben nicht mehr vergleichbar. Wie oft fand ich eine Aufnhame zuerst rundum gut, um dann irgend ein kleines Problem zu hören, und von da an konnte ich es nicht mehr überhören? Warum schreibt (gelegentlich auch hier im Forum) ein Fragesteller auf die Kommentare zu seinem Hörbeispiel "was Ihr alles hört, wäre mir garnicht aufgefallen"? Du weißt sicher, was ich meine.

Die Unterschiede, nach denen wir bei der 4,75-gegen-9,5-Diskussion suchen, sind allgemein recht klein, und fallen nicht unbedingt auf. Man muss schon wieder wissen, worauf man achten muss - und genau dann wird es wieder besonders gefährlich, weil ich nur noch höre, was ich sowieso schon erwarte...

Meiner Erfahrung nach ist "ich höre keinen Unterschied zwischen Vor- und Hinterband" ein viel weicheres (sprich: leichter zu erfüllendes) Kriterium als "Frequenzgang und Aussteuerbarkeit sind nicht mehr als 2 dB auseinander"...


Trotzdem hast Du schon Recht - und zwar bei der Diskussion um "ist der Unterschied relevant?" bzw. "den Aufwand wert?". Die ist vor allem subjektiv, und natürlich am besten durch einen Hörvergleich zu entscheiden. Da kann ja die subjektive Bewertung genau gegensätzlich zu den Messergebnissen sein: Wie sonst hätten Schallplatten und Cassetten so viele Fans? Big Grin

Weihnachtliche Grüße
Andreas
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#23
kesselsweier,'index.php?page=Thread&postID=214609#post214609 schrieb:Hatten die 9,5er Cassettendecks eigentlich genormte (oder zumindest einheitliche) Entzerrungszeitkonstanten, z.B. 3180 + 90 µs für IEC-I und 3180 + 50 µs für IEC-II / III / IV?

im SM des Teac C-2x (Seite 2) sind für 9,53 cm/s folgende EQ's angegeben:
IEC-I: 3180 + 50 µs
IEC-II und IEC-IV: 3180 + 35 µs

Bei BIC, Braun und Dual konnte ich keinerlei Angaben finden.

Grüße
Frank
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#24
Ich halte es da ähnlich wie bei Cameras: Steigen die Ansprüche bei Compact(Cassetten/Cameras) steigt man besser um auf Spiegelreflex/Bandmaschine. Die sind dafür gemacht, höhere Erwartungen zu erfüllen. Beim Dual C844 konnte ich bei 9,5cm/s nichts besser hören, als es meine Yamahas bei 4,75cm/s gemacht haben. Will ich das Quäntchen mehr, höre ich lieber mit meiner B77 Halbspur bei 19cm/s. 9,5cm/s bei Cassetten sind allenfalls was für Techniksammler.
Gruß André
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#25
Aus der damaligen Sicht fand ich die 9,5 gar nicht so dumm. Die Spielzeit wurde bei der üblichen C90 auf eine Schallplattenseite verkürzt. Dafür gewinnt man Höhen und nicht zu vergessen Langlebigkeit der archivierten Aufnahme. Was das Braun C3 anbetrifft so wurde dieses ja vom späteren Spitzenmodell C4 abgelöst, welches dem Zeitgeist entsprechend dann auf härtere amorphe Tonköpfe, HXPro und Einmessung gesetzt hat. Dagegen setzte das C3 auf ein solides Laufwerk verbunden mit einem Directdrive Capstanantrieb. Was die Höhenaufzeichnung anbetrifft hatte es schon von der mechanischen Seite her sehr gute Voraussetzungen. Ein Punkt der immer gerne vergessen wird. So hat HxPro angesichts zunehmend holpriger Laufwerke in nicht seltenen Fällen die Höhen wohl eher betont als wirklich aufgezeichnet. Einen Chip baut man halt schneller und billiger ein als ein gutes Laufwerk auf. Auch eine automatische Einmessung korrigiert kein holpriges Laufwerk. Umgekehrt produziert ein gutes Laufwerk, der IEC Norm sei es gedankt, auch ohne eine spezielle Einmessung durchaus gute Ergebnisse.

Die Bandmaschinen sollte man aussen vor lassen denn deren Zeit war zu Zeiten eines Braun C3 vorbei und stellte deshalb bei den damaligen Käufern keine Alternative dar. Wer also heute noch gerne Vinyl archiviert für den stellt das Braun C3 m. E. eine durchaus lohnenswerte Investition dar.

Was die Braun Atelier Serie anbetrifft so bekommt man dort sehr guten Klang für sein Geld geliefert. Allerdings muss, bedingt durch eine gewisse Wärmeentwicklung in den Geräten, der technische Zustand im Blick gehalten werden.

VG Martin
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#26
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=214651#post214651 schrieb:...Dafür gewinnt man Höhen und nicht zu vergessen Langlebigkeit der archivierten Aufnahme...
was halt nur für schwache Konsumer-Geräte gilt, nicht für die damaligen Top-Decks Wink
Und die Braun muß man vom Design her mögen, sonst hilft alles nichts. Zudem ist das Deck optisch zu anderen Geräten einfach nicht kompatibel, man mußte quasi zwangsweise den Rest auch von Braun nehmen.
Mir persönlich gefällt zudem die "unsichtbare" Cassette nicht, aber auch das ist natürlich Geschmacksache.
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#27
....und wenn das Braun die Grätsche macht, kann man die Cassetten mit 9,5 auch gleich alle mit hinterherwerfen. Finde ich riskant.
Gruß André
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#28
Hallo,
sollte ich wirklich der Einzige sein, der jemals einen Kassettenrecorder mit 9,5 cm/s verwendet hat?
Ich kann nur sagen super - besser als jedes high-end Deck, das mir später über den Weg gelaufen ist. Zugegeben, das waren nicht viele, weil ich immer einen Bogen drum gemacht habe.

Ich war schon immer "hard-core" Tonbandbastler. Damals war die Zeit für mich reif. Reif um mit einem Kassettenrecorder in den Urlaub zu fahren. Ich habe Schmalfilme gemacht und brauchte ein Gerät, um den Ton aufzunehmen. Zwei Mikrofone AKG D190C hatte ich schon. Stereo musste es also sein. Gut musste es sein. Und handlich musste es sein. Ach ja, damals war um 1973.

Die Wahl fiel auf einen Recorder von ITT-Schaub-Lorenz (SL54 sieht so ähnlich aus).
Das war ein nicht besonders gutes Gerät aber klein und Stereo. Soweit ich mich erinnern kann gab es nur Netzbetrieb.

Zuerst war der Umbau angesagt:
1. Netzteil raus - NiCd-Akkus rein (viele runde, flache Zellen im Schrumpfschlauch)
2. Weil ich schon immer Wert auf Sicherheit gelegt habe, jede Menge Sicherungen rein, damit nicht das Flugzeug abfackelt, wenn der Akku-Haufen runter fällt.
3. Antriebs-Seilscheibe auf Motor durch eine selbst gedrechselte mit doppeltem Durchmesser ersetzt.
4. Quasi-Motorregelung raus, echte rein. Das war ein rotierender Magnet in einer Einheit mit der Seilscheibe. Zusätzlich Spule und eigene Analogelektronik.

Vorteile:
Höhere Grenzfrequenz
Größere Dynamik (man kann höher aussteuern bei vergleichbarem Klirrfaktor)
Besserer Gleichlauf (die Schwungmasse lief doppelt so schnell)
Weniger Phasenverschiebung zwischen den Kanälen (größere Wellenlänge)

Nachteile:
Noch immer die miese Kassettenmechanik (beweglicher Kopf, Andruckfilz)
Keine Norm, nur abspielbar auf diesem Gerät
Recorder nach 10 Jahren zu Staub zerfallen. Kassetten nicht mehr abspielbar (allerdings heute noch vorhanden)
Aber: Die Urlaubsaufnahmen habe ich zu Hause sofort auf ein "erwachsenes" Gerät mit 19 cm/s überspielt Smile

Meine Sicht heute: Finger weg von Kompaktkassetten!
Wofür die Zeit heute reif ist? Digitaler Surround-Recorder (bislang habe ich nur einen in Stereo)

Gruß RoBernd
Bitte um Hilfe, Suche Radio-Aufnahmen von Bayerischen Verkehrsmeldungen. Siehe "Alles andere"
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#29
timo,'index.php?page=Thread&postID=214600#post214600 schrieb:
EN1RZ,'index.php?page=Thread&postID=214597#post214597 schrieb:Waehre die Reise nicht interessanter ins langsame zu gehen, sprich 2,4cm/sec ? 9,5 ist bandverschwendend...
Das klingt aber wahrscheinlich nicht besonders toll, oder? Telefunken hatte das beim RC-300. Ich bin immer davon ausgegangen, daß das primär für Sprachaufnahmen gedacht war.
Hallo,

wenn man wissen will, wie das klingt: Einige Uher Geräte können ja in 2,4cm/sec aufnehmen und abspielen. Aber das ist selbst für Sprachaufnahmen grenzwertig. Besser klangen da schon VHS Bänder (ohne Hifi-Spur), die liefen ja in 2,4cm/sec mit Mono Tonspur und 0,7mm Spurbreite. Aber auch da war der Klang den meisten Kassettendecks (teils deutlich) unterlegen. Mit heutiger Technik ginge da bestimmt mehr, aber die Qualität von 4,75cm/sec wird man wohl nicht erreichen.

Gruß
Robert
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#30
timo,'index.php?page=Thread&postID=214600#post214600 schrieb:
EN1RZ,'index.php?page=Thread&postID=214597#post214597 schrieb:Waehre die Reise nicht interessanter ins langsame zu gehen, sprich 2,4cm/sec ? 9,5 ist bandverschwendend...

Das klingt aber wahrscheinlich nicht besonders toll, oder? Telefunken hatte das beim RC-300. Ich bin immer davon ausgegangen, daß das primär für Sprachaufnahmen gedacht war.
Hallo,

das Nakamichi 680 ZX kann 2,4cm/s und "soll" dabei anhörbar sein: Klick mich!


Grüße

96k
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#31
Nicht nur das Naka, sondern auch so manches Microcassettendeck von Sanyo, technics und jvc sollten brauchbare ergebnisse lieferm, ich selber hab das Sony TC-MR2 aber ich denke mit den vorhin genanten decks geht klanglich mehr.

zu den 9,5cm decks, da wurde das thema wellenlaenge aufgegriffen, da muss ich mal das Thema Kopfspalt abstand mit in den topf werfen , ist dieser zu klein wird es mit den tieferen frequenzen doch etwas problematisch.

Zu den vergleichen mit decks und rekordern aus den 70er jahren zu den neueren 90er jahre, da liegen entwicklungstechnisch welten zwischen, sei es in der qualitaet der koepfe und auch so dem Bandmaterial. das fuer den test eine TDK typ2 cding genommen wurde will mir nicht so recht in den Kopf gehen, eine gute SA aus fruehrer zeit haette bestimmt besseres zu tage gebracht. Ach, sorry, das war gedanklich zum anderen thema mit dem computer optimierten aufnahmeveruchen Tongue

Fakt ist aber da mann aus Wasser kein Wein machen kann ....
Ich putze hier nur...
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#32
Über die Langlebigkeit eines C3 würde ich mir bis auf vielleicht Kopfabnutzung nicht allzuviele Gedanken machen. Die Waagrechtlaufwerke waren m.E. sowieso die besseren Laufwerke weil die Capstanlager sehr gering belastet wurden. Ich denke insbes. auch an div. Uher oder das Saba 936. Allen gemeinsam war das sie fast geräuschlos laufen. Größer Nachteil aus Sicht der damaligen Konsumenten war das man nicht gesehen hat wieviel Band noch auf der Cassette war. Insofern hat die Masse damals gegen die m. E. bessere Bauart entschieden. Ich bin aber zugegeben ein großer Fan dieser Geräte....

Das Design der Braun war natürlich schon sehr speziell. Eine komplette Atelier Anlage von daher schon naheliegend. Allerdings gibt zumindest in schwarz durchaus Alternativen.

VG Martin


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#33
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=214686#post214686 schrieb:...Die Waagrechtlaufwerke waren m.E. sowieso die besseren Laufwerke weil die Capstanlager sehr gering belastet wurden...
Oha, ja, wieviel Gramm mögen da wohl im stehenden Betrieb wirken... Wink

Aber schönes Ensemble mit einem erstaunlich gut passenden MF, klasse!
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#34
Ich habe aktuell zwei Dual C 844, das eine für 18€ im Recyclinghof gekauft. Beide laufen, bei beiden funktioniert die 9,5cm/s einwandfrei. Mit 9,5cm/s holt man auch aus schlechterem Bandmaterial guten Klang. Eine gute Chrom-oder Metallcassette kann das jedoch auch bei 4,75cm/s. Ist das Band gut, bringt 9,5 nicht so sehr viel Klangvorteil.
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#35
EN1RZ,'index.php?page=Thread&postID=214682#post214682 schrieb:Zu den vergleichen mit decks und rekordern aus den 70er jahren zu den neueren 90er jahre, da liegen entwicklungstechnisch welten zwischen, sei es in der qualitaet der koepfe und auch so dem Bandmaterial. das fuer den test eine TDK typ2 cding genommen wurde will mir nicht so recht in den Kopf gehen, eine gute SA aus fruehrer zeit haette bestimmt besseres zu tage gebracht. Ach, sorry, das war gedanklich zum anderen thema mit dem computer optimierten aufnahmeveruchen Tongue.

Naja, ein Dual C 844, oder ein Braun Atelier C3 stammen nicht aus den 1970ern, die waren beide Anfang bis Mitte der 1980er auf dem Markt. Und beide waren, oder vielmehr sind nicht die schlechtesten Decks. Beide waren in sehr hochpreisigen Segmenten angesiedelt. Ich persönlich hätte mir sowas damals im jugendlichen Alter niemals leisten können. Für den anderen improvisierten Test im Schwesterthread habe ich eine TDK Super CDing genommen, weil einfach nichts anders da war und ich für ein nicht eingemessenes Deck mit zweifelhaftem Servicestand und 10 Jahre Lagerung im Keller keine andere Kassette "opfern" wollte. Ein deutlich besseres Band zu nehmen, hätte für den kurzen Test zudem keinen Sinn gemacht. Für mich hat der Thread gutes geleistet: Ich habe dabei einiges gelernt. U.a. das der Frequenzgang keinesfalls das Hauptproblem eines Tapedecks ist. Smile
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#36
Heute steht mir ein bis auf Kleinigkeiten recht gut funktionierendes Akai GX 75 MK2 zur Verfügung. Was liegt näher als etwas zu spielen? Big Grin Mit diesem Tapedeck habe ich einen 3150 Hz Ton bei -20 db aufgenommen und anschließend mit einer Frequenzzähler App die Frequenz in der Wiedergabe getestet. Die App zeigt 3150 Hz, prima. Dann einfach das Gerät geöffnet und an dem Poti für die Bandgeschwindigkeit die maximalen Einstellungen im Gerät ermittelt: 1. Minimale Geschwindigkeit = 4,35 cm/s (2882 Hz=91,5%), 2. Maximale Geschwindigkeit = 5,6 cm/s (3712 Hz=118%). Der Regelbereich ist nicht groß, aber für einen ersten Test ausreichend.

Es fällt bei maximaler Geschwindigkeit direkt auf, daß sich einfache Typ I Bänder (hier Maxell UR) sehr viel besser einmessen lassen. Das Band braucht deutlich weniger Bias, der Level steigt. Mit der Kalibrationshilfe im Gerät eingemessen, klingt eine Aufnahme reproduzierbar feiner und transparenter als bei Standardgeschwindigkeit, oder gar bei minimaler Geschwindigkeit. Bei minimaler Geschwindigkeit fällt mir auf, daß die empfundene Auflösung sinkt. Bei einem einfachen Typ II Band (Maxell SQ) der gleiche Effekt. Und es fällt auf das beim Einmessen mit 5,6 cm/s das Display der Kalibration deutlich weniger schwankt. So scheint das System weniger anfällig für Dropouts zu sein. Aber ich bin auch nur Laie. Für mich deutet der erste Eindruck aber darauf hin, daß sich auch schon eine leicht erhöhte Bandgeschwindigkeit positiv bemerkbar macht. Auch scheint sich das Band leicht höher aussteuern zu lassen bevor es anfängt hörbar zu verzerren. Das Ganze macht natürlich nur Sinn, muss man nicht unbedingt standardkonform bleiben.
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#37
Hier noch die ausstehenden Messprotokolle. Gemessen habe ich jeweils bei -20, -15, -10db gegenüber dem Dolby Symbol auf der Aussteuerungsanzeige des Akai GX 75 MKII. Im Detail lassen sich die Frequenzgänge evl. noch ein wenig glatter einstellen, aber die Richtung sollte deutlich werden. Schon bei knapp 18% höherer Bandgeschwindigkeit gewinnt man spürbar Aussteuerbarkeit und Transparenz.

TDK D: 4,75 cm/s
   

TDK D: 5,6 cm/s
   

Maxell XL II: 4,75 cm/s
   

Maxell XL II: 5,6 cm/s
   
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#38
Moin. Die Aussage die Winston gemacht hat kann ich auch nur bestätigen. Gerade bei preiswerten Kassetten , wie typ1 , ist das Aufnahmeergebnis, hörbar besser. Ich habe fast alle Cassetten die im Dunstkreis der zwei Dual C844 gespielt werden auf 9,5cm aufgenommen. Kassetten hatte u. Habe ich genug, habe von fast allen Bekannten deren Sammlungen erhalten. Überrings passt bei der Geschwindigkeit 9,5cm fast immer eine Seite einer Schallplatte auf eine C90,
so das eine kompl. LP draufgespielt werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
Rainer
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#39
Ich denke der einzige Nachteil dürfte gewesen sein das man für doppelte Geschwindigkeit Laufwerke mit einem Mindestmaß an mechanischer Güte benötigt hat, da ansonsten die Dropoutgefahr durch mangelnden Band-Kopfkontakt eher zunimmt als abnimmt. Das hat dann in Zeiten der Kostenreduktion nicht mehr so richtig in die Landschaft gepasst. Die Laufwerke wurden mechanisch immer mehr abgespeckt. Dafür wurde dann kostengünstige Elektronik eingebaut. Wenn man das dann trotzdem, wie in so machen späten Doppeltape [Stichwort Schnellkopie] geschehen, macht, führt das mitunter zu schlechteren Ergebnissen.

Das war aber bei den hochwertigen Tapedecks der 80er kein Thema und Höhenaussteuerbarkeit un Rauschverhalten haben definitiv von der höheren Geschwindigkeit gewonnen. Ich meine es gibt keinen Grund solche Tapedeck heutzutage nicht zu nutzen da ein jeder heutzutage eh mehr Cassetten rumliegen hat als er jemals benötigen wird. Da heutzutage weiterhin keine Crombänder mehr hergestellt werden dürfte das auch bei der Verwendung von aktuellen TDK Ferro Bändern Vorteile bringen. Kompatibel mit dem Auto und mit Kumpels muss man heute auch nicht mehr sein. Es spricht also definitiv nichts gegen 9.5 bei Tapedecks.

Wie man am C3 erkennen kann heißt mechanische Güte nicht zwingend Doppelcapstan.

VG Martin
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#40
Um die Auswirkung der Bandgeschwindigkeiten zu visualisieren, habe ich folgendes erstellt:

   

Das Tapedeck habe ich auf die TDK D bei 5,6 cm/s und -20 db unter dem Dolby Symbol der Aussteuerungsanzeige pi mal Daumen eingestellt und anschließend bei normaler Geschwindigkeit und Minimalgeschwindigkeit des Kassettendecks ohne weitere EQ oder Bias Anpassungen die Analyse gemacht. Welche Auswirkungen die Bandgeschwindigkeit hat, sieht man glaube ich ganz gut.

Und ich habe mal Einstellungen ausgetüftelt, die auf diesem Deck besonders gut klingen. Schon mit der einfachen TDK D klingt das Ergebnis richtig begeisternd. Habe selten so einen guten Klang eines Tapedecks gehört. Big Grin Zu meiner Verwunderung klingt auch Dolby B sehr gut. Dolby C scheint in meinem Deck eine kleine Macke zu haben, 100%ig toll klingend bekomme ich Dolby C hier nicht hin. Dolby C klingt hier immer etwas "künstlich".

   
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