Bitte um Hilfe, Suche Radio-Aufnahmen von Bayerischen Verkehrsmeldungen
#1
Hallo liebe Tonbandfreunde,
einige von euch haben schon mitbekommen, dass ich mich im Entführungsfall Ursula Herrmann engagiere. Dabei spielt eine Verkehrsfunk-Kennung des Bayerischen Rundfunks von 1980 eine entscheidende Rolle (So lang der alte Peter …). Leider hat der BR die vielen unterschiedlichen gesendeten Versionen nicht archiviert.

Ich suche verzweifelt Mitschnitte der Verkehrsmeldungen des Senders Bayern 3 aus den 1970er Jahren bis ungefähr 1983. Ich mache mir große Hoffnungen, weil ich inzwischen gelernt habe, dass hier viele Senioren unterwegs sind, die große Tonbandarchive aus jüngeren Jahren besitzen. Mit meinen 74 Jahren bin ich übrigens ich einer von euch.

Genau genommen suche ich die Radioversionen von zwei bestimmten Melodien. Die erste davon hat der Entführer 1981 durch das Telefon an die Eltern des entführten Mädchens übertragen. Um gezielt suchen zu können, hier ein Ausschnitt eines der Telefongespräche, die die Polizei im Elternhaus des Mädchens aufgenommen hat:

www.werner-mazurek.de/tondokumente/telefon-version.wav
www.werner-mazurek.de/tondokumente/telefon-version.mp3
Die Laufzeit dieser Tonfolge beträgt 1,7 Sekunden.

Interessant sind auch Versionen mit anderen Laufzeiten und Tonhöhen, die sich ähnlich anhören. Diese Melodie gibt es bislang allein auf den Telefonmitschnitten der Polizei. Es ist unbekannt, ob sie in der Form gesendet wurde oder ob der Entführer sie verändert hat.

Die zweite Melodie mit höheren Tönen, hat der Bayerische Rundfunk als Audiodatei geliefert. Obwohl die Töne höher sind, soll daraus die Telefon-Version entstanden sein:

www.werner-mazurek.de/tondokumente/rundfunk-vorlage.wav
www.werner-mazurek.de/tondokumente/rundfunk-vorlage.mp3
Die Laufzeit dieser Tonfolge beträgt 1,5 Sekunden.

Interessant sind auch Versionen mit anderen Laufzeiten und Tonhöhen, die sich ähnlich anhören. Diese Melodie gibt es bislang allein als Vorlage des Bayerischen Rundfunks. Es ist unbekannt, ob und wann sie gesendet wurde.

Die beiden mp3-Dateien habe ich zusätzlich als zip-Archiv angehängt.

Es war eins der brutalsten Verbrechen in Deutschland. Im September 1981 wurde die 10-jährige Ursula Herrmann entführt, wahrscheinlich betäubt und in eine im Wald vergrabene Holzkiste gesperrt, in der sie dann erstickte. Der oder die Täter verlangten von den Eltern 2 Millionen DM Lösegeld.

28 Jahre später wurde Werner Mazurek als Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Ob seit 10 Jahren wirklich der wahre Täter im Gefängnis sitzt, ist mehr als fraglich. Werner Mazurek beteuert, dass er unschuldig ist. Das Urteil baut auf wenigen Indizien auf. Das schwerwiegendste davon ist ein Tonbandgerät Grundig TK 248 mit dem Mazurek angeblich die Anrufe an die Eltern der Ursula zusammengestellt hat. Das behauptet ein Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamts. Dieses Gutachten ist umstritten. Es enthält auch aus meiner Sicht eklatante Fehler. Mazurek hat übrigens vor einigen Jahren einen Lügendetektor-Test bestanden, der ihm bescheinigt, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit unschuldig ist.
Auf www.werner-mazurek.de habe ich die wichtigsten Informationen über den Fall zusammen gestellt.

Bitte sendet mir eine Kopie der Aufzeichnung, falls ihr fündig geworden seid. Am liebsten wäre mir eine digitalisierte, unkomprimierte Version (also wav-Datei). Super-perfekt wäre es, wenn sie die gesamte Meldung umfasst samt Einleitung und Ende. Und vergesst nicht eure Kontaktadresse für eventuelle Nachfragen.

Ich nehme sie gerne per E-Mail entgegen unter der Adresse: haider@radonmaster.de
Auch große Dateien (z.B. 50 MByte) passen locker in mein Postfach hinein.

Ich freue mich natürlich auch über andere gängige Audioformate. Wenn das Digitalisieren oder der E-Mail Versand nicht möglich sind, nehme ich auch gerne Tonbänder, Kassetten, CDs, DAT-Kassetten, oder USB-Sticks im Brief entgegen. Die schicke ich natürlich zurück und erstatte auch Versandkosten. Die Postadresse erfahrt ihr auf Anfrage.

Es zeichnet sich die Chance ab, den Prozess noch einmal aufzurollen, wenn es neue Gesichtspunkte gibt. Dafür wären Mitschnitte der Verkehrsfunk-Kennungen aus dem Radio von größter Bedeutung. Wenn jemand tatsächlich einen Verkehrsfunk-Jingle findet, der mit dem Telefonmitschnitt gut übereinstimmt, wäre die gesamte Polizei-Theorie vom Tisch. Die Behauptung, dass Werner Mazurek ihn mit seinem TK 248 gebastelt hat, würde ohne lange Diskussion zusammenbrechen.

Vielen Dank für eure Mithilfe
RoBernd


Angehängte Dateien
.zip   bayern3-jingles.zip (Größe: 55.8 KB / Downloads: 8)
Bitte um Hilfe, Suche Radio-Aufnahmen von Bayerischen Verkehrsmeldungen. Siehe "Alles andere"
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#2
Hallo RoBernd,

ich erinnere mich irgendwie an einen Film mit Dieter Hallervorden, in dem diese Verkehrsfunkkennung auftaucht. Leider ist es nicht "Didi macht das Rennen", wie ich zuerst dachte. Vielleicht hat hier jemand ein besseres Gedächtnis.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Hallo,

bei Jingles oder gar Erkennungsmelodien hab ich ier: http://www.radiojunkie.de/br.html schon einiges aus der alten Zeit gefunden. Ich hab noch alte Tonbänder vom BR ... müsste ich aber erst mal durch hören.

Gruss Andre
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#4
Schon an anderer Stelle gepostet:
http://www.br.de/unternehmen/inhalt/baye...i-100.html

Wenn man die br-Zusammenstellung abspielt, kommt der dritte Jingle der "telefon-version" m.E. am nächsten. Kopfverschmutzung/Dejustage/schlechtes Band vorausgesetzt könnte sich aus dem
vom BR archivierten Original das im MP3-File zu Hörende ergeben. Jedenfalls ist sie der telefon-version deutlich näher, als die Version, die uns RoBernd in seiner Rundfunk-Vorlage gepostet hat.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#5
Meines Wissens gibt es keinen Film Didi macht das Rennen, auch in der Filmografie bei Wiki taucht dieser Titel nicht auf. Sonst könnte ich vielleicht helfen.

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#6
Hallo Martin,

entschuldige meine falsche Ausdrucksform. Didi macht das Rennen ist als Folge 18 der Serie Nonstop Nonsens im Fernsehen ausgestrahlt worden. Wie schon geschrieben, in der Folge ist keine Verkehrsfunkkennung zu hören.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Soeben erst so richtig wahrgenommen:
Zitat: ... Die Behauptung, dass Werner Mazurek ihn mit seinem TK 248 gebastelt hat, würde ohne lange Diskussion zusammenbrechen....

Wie jetzt... ...der Verurteilte soll den Jingle selbst "irgendwie" zusammengebastelt (geschnitten) haben? Warum um Himmels Willen das denn? Das wäre doch viel zu sehr um die Ecke gedacht.
Mit welcher Motivation soll jemand einen Jingle, den jeder kennt, bewusst verfälschen oder gar selbst "nachbauen" ? Nonsense... ...die Stimme auf dem Band verfälschen (zum Beisp. durch leicht variierte Geschwindigkeit...) - ja, vielleicht. Obwohl dies allein eine Stimme nicht unerkannt lässt. Auf die Idee, eine verfremdete Stimme mit anderen Geschwindigkeiten wiederzugeben, kommt eine Ermittlungsbehörde sicher zuallererst. Jemand, der so doof ist, seine Stimme ausschliesslich darüber zu verfremden, würde auch andere saudumme Fehler machen. Ich frage mich ohnehin, was der Jingle auf der Bandansage macht.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Bis eben konnte ich mich noch zurückhalten, aber jetzt muß ich fragen: Was um alles in der Welt bewiegt einen Entführer/Erpresser, bei seinen Telefonanrufen ausgerechnet ein Band mit dem B3-Sigi abzuspielen? Und sonst nix! Das führt doch keinen der Beteiligten in irgendeinerweise weiter!?


Verständnislose Grüße

TSD
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#9
@TSD

Ich glaube, da liegt ein Misverständnis vor. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Textpassagen bewusst weg genommen.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
Uff, dann bin ich aber froh. Ich zweifelte schon an mir. Bleibt die Frage, warum überhaupts der Blödsinn mit dem Sigi veranstaltet wurde. Wenn ich in der Situation des Täters wäre, übermittelte ich meine Nachricht und wäre wieder weg. Jede Sekunde mehr am Telefon erhöht die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung. Und liefert belastende Indizien, sonst würden wir das alles hier nicht erörten müssen/wollen.


Erleichterte Grüße

TSD
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#11
So, jetzt melde ich mich auch hier noch einmal.

Schönen Dank für euer Interesse und die Vorschläge. Natürlich habe auch ich vor ein paar Monaten schon systematisch im Internet gesucht und mir alles angehört und angesehen (die Oszillogramme), was ich finden konnte. Es war aber nichts dabei, das eine ausreichende Ähnlichkeit mit der Täter-Tonfolge oder der vom BR angelieferten Tonträger-Vorlage hatte. Als letztes Hoffnung bleiben noch private Archive. Ich habe also die Suche noch nicht aufgegeben.

Entschuldigung, ich habe mich falsch ausgedrückt, Werner Mazurek hat keine eigenen B3-Jingles gebastelt. Er soll das TK 248 verwendet haben, um auf eine Bandkassette einen vom BR gesendeten Jingle zweimal hintereinander überspielt zu haben. Diese Kassette soll er dann in einer Telefonzelle in Anrufen an die Eltern des Mädchens abgespielt haben.

Es ist tatsächlich so, dass zwei der Anrufe nur aus diesem beiden Jingles bestanden haben und sonst außer einer Zeit des Schweigens bis zum Anrufende nichts. Beim letzten Anruf hat er nur einen Jingle abgespielt und dann aufgehört. Ich habe in der Tat einige kurze Texte weggelassen. Das sind aber keine Worte des Täters. Das sind sehr emotionale Sätze mit denen die Eltern den Entführer zu einer Äußerung animieren wollten. Vor diesen drei Anrufen gab es noch zwei, mit noch weniger Inhalt. Scheinbar hatte der Entführer Probleme, das Band abzuspielen oder er wurde gestört.

Warum diese Anrufe? Keine Ahnung. Eine Lösegeldforderung kam mit der Post. Der letzte Anruf wurde abgebrochen, nachdem die Mutter erklärt hatte, dass sie den Brief bekommen habe. Vielleicht war das Warten auf diese Information der Grund der Anrufe. Das Ende der Anrufe bedeutet ungefähr, sein Tonband war abgelaufen, er hatte die Telefonzelle verlassen und der Automat hat die Verbindung beendet, als das eingeworfene Geld verbraucht war. Sicher musste er damit rechnen, dass seine Anrufe aufgezeichnet wurden. Vielleicht hat er deshalb nicht gesprochen, wollte aber mitteilen, dass es ihn gibt.

Es wurde übrigens tatsächlich spekuliert, ob der Täter den Sigi nachgespielt habe. Es gab sogar Leute, die meinten, es wäre ein Jagdhorn gewesen.

Gruß RoBernd
Bitte um Hilfe, Suche Radio-Aufnahmen von Bayerischen Verkehrsmeldungen. Siehe "Alles andere"
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