Neuer fetter Stereo Ghettoblaster!!!
Naja die Gedanken mache ich mir ehrlich gesagt ziemlich oft.

Sobald ein Gerät einen Aux in hat, ist es ja nicht schwierig einen BT Empfänger oder DAB+ Radio anzuschließen, ohne groß basteln zu müssen. Das bleibt für den Laien das in Gang setzen der übrigen Funktionen. Mich würde es nerven wenn ich weiß, dass Features, die ich nicht benutze nicht funktionieren. Für mich ist das Gerät dann nicht richtig funktionsfähig, auch wenn ich die Funktion nie brauche.

Ansonsten denke ich oft darüber nach, dass das Alles nur scheinheilige Verschiebungen sind. Der Fernseher verbraucht proportional weniger, als die Röhre, der Energieverbrauch steigt dann aber wieder an, weil die Dinger immer größer werden und man auch nicht mehr nur einen oder zwei Fernseher hat. Hinzu kommen die ganzen Verbraucher, die früher keine Waren, heute ist in der Lampe Elektronik drin, im Thermostat und im E Bike, wo sowas früher nicht war. Es werden also immer mehr kleine autarke Verbraucher, die Unmengen an Akkus und Batterien brauchen, wo man früher keine brauchte und obwohl Alles super effizient und energiesparend ist brauchen wir dennoch immer mehr Energie, weil es mehr Verbraucher werden.

Um auf neue, effizientere Verbraucher zu wechseln, muss man auch immer erst mal was Neues kaufen und ggf. Das Alte entsorgen, was eigentlich noch gut ist, aber nicht so effizient. Wann hab ich aber die Effizienz des Neuen raus, wenn der alte Verbraucher erst verschrottet wird, der normalerweise noch gelaufen wäre, bis er irreparabel kaputt ist?

Der Plan auf jedes Hausdach Solar Panels zu setzen und dafür die Kohlekraftwerke abzustellen klingt ja ganz gut, aber wie viel Energie verbraucht das, diese Panels herzustellen, die Kraftwerke abzureißen, Maschinen zu verschrotten und wie viel Müll macht das mehr, wenn jedes Haus seinen Energiespeicher aus Lithium Akkus hat? Was passiert, wenn die dann (auch die in den E Autos) mal Alle ersetzt werden müssen und verbraucht sind? Was passiert mit den ganzen Solar Panels, wenn sie stumpf sind und ihre Effizienz verlieren und ausgetauscht werden bzw. entsorgt werden müssen?

Wir schaufeln uns doch unser eigenes Grab. Genau so wie ständig neue Technologie kommt, die man mit alten Geräten eben nicht nutzen kann. Wenn mein Panel im Fernseher nur Full HD hat, dann kann der eben kein 4 oder 8 K und kein HDR. Will ich das nutzen MUSS ich ja n neuen Fernseher kaufen.

Und so ist es doch mit Allem: Das Internet wird immer größer, schneller und energiefressender inklusive 5G und mobiler Versorgung. Irgendwann muss doch mal Ende sein. Das ist doch Alles total größenwahnsinnig…
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@Frank: Ja, der Bezug ist wichtig, wenn man etwas nicht kennt, vermißt man es nicht. Mein Nachwuchs ist damit aufgewachsen, einfach weil ich die alten Medien durchgehend im Alltag verwendet habe. Wenn immer Musik spielt und die Eltern auf Konzerte gehen, dann ist das Teil des Lebens, normal. Meine Tochter hat früh Musik live erlebt, kennengelernt, daß es über eine Anlage fetter klingt als aus einem Bluetoothlautsprecher und seitdem ich sie als Achtjährige erstmals mit in einen Plattenladen genommen habe, hat sie sich zu einer manischen Vinylsammlerin entwickelt. Natürlich hat sie ein Spotify-Abo, das sie intensiv nutzt. Die Sachen, die ihr wichtig sind, will sie aber physisch haben. Streaming kann man nämlich weder anfassen, noch sammeln - und, geradezu dramatisch - mache Sachen verschwinden auch einfach wieder. Das geht so weit, daß ich ihr schon CDs mit Sachen, die es nur im Streaming gibt, mühsam aufgenommen habe. Oder es heißt "Mach mal ein Tape fürs Auto davon" (in meinen Autos gibt es halt Kassettenradios, ein FM-Transmitter steht allerdings auch zur Verfügung). An ihrer Anlage (deren Komponenten zwanzig Jahre älter sind als sie selbst) ist ein AUX-Kabel, da kommt bei Bedarf das Handy oder iPad dran, aber es werden auch eifrig Vinyls und CDs gespielt. Sie hat z.B. die Anschaffung einer Knosti und einer Milty Zerostat initiiert. Sie nutzt halt unbefangen alles, was heute zur Verfügung steht, je nach Situation. Und (@Tobi) - auch wenn das Internet nicht geht, steht es zur Verfügung. Um ein jeweils aktuelles Smartphone kommt man bei dieser mit social media verwachsenen Generation leider nicht herum, aber immerhin ist es mir daneben auch gelungen, ein Bewußtsein für bleibende Werte zu schaffen. Zumal man mit dem alten Zeug durchaus cool ist (nicht umsonst bringen alle heutigen Popstars, die etwas auf sich halten Vinyl und z.T. auch Kassetten ihrer Alben heraus - es muß eine anständige Anzahl junger Leute geben, die das kaufen) - umso cooler, wenn die Musik von dem alten Zeug dank eines richtigen Plattenspielers oder eines anständigen Kassettenteils auch anständig klingt.

Viele Grüße
Nils
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@DOSORDIE - Gedanken machen sich so viele darüber - ändern wird sich aber erst dann was, wenn a) die Leute begreifen, dass sie ALLE an einem System beteiligt sind, das der Logik einer Krebszelle folgt, b) bereit sind, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen, auf die der ganze Schwachsinn der heutigen Zeit zurückzuführen sind, und c) bereit sind, ihren Hintern zu erheben und aktiv zu werden.

Wenn man mich heute fragt, was mir am meisten Angst macht, dann ist das nicht die aktuelle Situation, sondern die geistige Starrheit und der allgemeine Unwille, sich zu solidarisieren und aktiv zu werden. Wenn ein Hersteller immer wieder neue Kühe durchs Dorf treibt, weil er sonst nichts mehr verkaufen würde, sind die Motive nachvollziehbar. Wenn aber Leute genau erkennen, was da mit ihnen gemacht wird, und es leid sind, so weiter zu machen - wenn die sich nicht dazu bewegen lassen, ihren Gedanken und ihrer Meckerei den nächsten Schritt folgen zu lassen und aktiv zu werden - das verstehe ich dann nicht mehr, und es macht mich traurig.

Veränderungen sind immer von unten gekommen, weil es zur veränderung Leidensdruck braucht. Die, die oben sitzen, haben doch gar keinen Anlass, etwas zu verändern, die ziehen eher alle Register, dass es so bleibt. Deshalb hilft es nichts, wenn man sich imme rnur über "die da oben" aufregt, und sich Sorgen macht, vielmehr muss man akzeptieren, dass es an einem selber liegt, ob sich was verändert oder nicht.

Wie dem auch sei, ich bau das Dng jetzt einfach mal, und stelle es dann als Upcycling Projekt zur Diskussion. Gedanken lassen sich immer viel einfacher transportieren, wenn man sie mit einem fertigen Ding untermauert, unter dem sich jeder was vorstellen kann.

Gruß Frank
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