Beocord 1200 ungleiche Lautstärke bei Wiedergabe
#1
Guten Abend,
nachdem ich (wie in meinen anderen Beiträgen zu lesen ist) vor einiger Zeit die Audio-Anlage meines Vaters ausgegraben habe und Dank eurer Hilfe auch schon ein Problem behoben habe, tut sich nun ein neues auf:
Ich habe spaßeshalber begonnen unsere weihnachtliche Hausmusik aufzunehmen (Beocord 1200 mit BASF DP26 und 2x Sennheiser MD 412 LM)
Ich bin von der Tonqualität durchaus positiv überrascht. Allerdings musste ich feststellen, dass bei genau gleicher Aussteurerung auf -1dB bei 600Hz Testton der Schieber der rechten Spur etwas höher geschoben werden muss.
Außerdem habe ich festgestellt - und dass ist das eigentliche Problem - dass bei Wiedergabe dieses aufgenommenen Testttons die rechte Spur viel leiser Wiedergibt als die Linke (L: -3dB R:-15dB) Ich habe dies sowohl bei direktem aufnehmen via Kabel als auch durch Mikros festgestellt. Ich habe auch die Mikros getauscht, die sind beide gleichlaut und auch beim Mithören wärend der Aufnahme sind beide Spuren gleichlaut. Nur eben bei der Wiedergabe nicht. Der Tonkopf ist sauber und entmagnetisiert. Die Möglichkeit die Aufnahme mit einem anderen Gerät abzuspielen habe ich leider nicht.

Ich wünsche euch allen eine schöne (Rest)Adventszeit und grüße herzlich,
Johannes
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#2
Tja, Johannes, eine Neueinmessung so alle zehn Jahre ist durchaus angebracht. Leider bleibt die Technik eines Gerätes nicht für alle Zeiten so, wie sie mal die Werkshallen verlassen hat... ;(
Es gibt Bauteilalterung (besonders bei Elkos), Tonkopf-Verschmutzung und -abnutzung, Kontaktverschleiß und -oxidation und viele andere Ursachen für solche Veränderungen.
Da wird eine Grundüberholung nötig sein.

Die schöne Adventszeit wünsche ich dir trotzdem!
LG Holgi
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#3
Lieber Holgi,
vielen Dank für die schnelle Antwort,
ich habe mir gestern das Tonbandgerät nochmal genau angesehen und festgesellt, dass der Tonkopf völlig verstellt ist (Azimuth). Daraufhin hab ich mir von meinem Nachbarn (der mal bei einem Radiosender gearbeitet hat und sich auch mit Tonbändern befasst) ein Messband besorgt und wir haben zusammen den Tonkopf eingestellt.
Seitdem sind beide Spuren gleichlaut. Auch alte Aufnahmen werden wieder gleichmäßig Wiedergegeben. thumbsup

Allerdings tut sich nun schon leider das nächste Problem auf: Wenn das Bandgerät längere Zeit in Betrieb (Wiedergabe/Aufnahme) ist, wird das Band nicht mehr richtig aufgewickelt. Der Zug des rechten Bandtellers nimmt stark ab und wenn das Band gestoppt wird (auch Pause) ruckelt es beim Starten sehr stark. Der Capstan läuf völlig gleichmäßig aber die rechte Spule stockt. Deshalb ist das Band zeitweise ganz locker, dann dreht sich die rechte Spule wieder und bleibt, sobald das Band wieder auf Spannung ist wieder stehen. Dieses Problem kann man nur beenden, indem man mit der Hand die rechte Spule weiterdreht. Hat man dies kurz getan, so läuft die Spule wieder gleichmäßig. Besonders stark tritt dieses Problem am Beginn eines Bandes auf. Wenn das Gerät abgekühlt ist, macht die Bandaufwicklung keinerlei Probleme.
Ich habe mir mal den Aufbau des gesamten Bandzugapparetes näher angesehen: Der Motor (einmotorige Maschine) treibt mithilfe von zwei paralel laufenden Antriebsriemen eine Schwungscheibe an, die mit ihrer zweifach gelagerten Achse an der oberen Seite gleichzeitig den Capstan darstellt. Desweiteren ist um die andere Seite der Achse ein Antriebsriemen gespannt, der eine Scheibe die mit einem Filz beklebt ist dauerhaft antreibt. Wird die Play Taste gedrückt, wird diese drehende Filzscheibe gegen eine Metallscheibe gedrückt, die mit dem rechten Teller verbunden ist. Vor und zurückgespult wird über Gummmirollen, die direkt an den Motor gedrückt werden.
Ich habe alle Antriebsriemen und Scheiben gründlich gereinigt und den Filz überprüft.
Nach dieser kleinen Reparatur lief alles einige Tage gut. Gestern Abend aber, fingen die Probleme wieder an.
Was kann das sein? Sollte ich vielleicht einfach mal den Antriebsriemen tauschen?
für Antworten bedanke ich mich im voraus bei euch und grüße herzlich
Johannes
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#4
Hansi,'index.php?page=Thread&postID=214311#post214311 schrieb:Sollte ich vielleicht einfach mal den Antriebsriemen tauschen?
So ganz allgemein würde ich ja sagen, dass das nur dann nötig ist, wenn die Rutscherei tatsächlich vom Riemen und nicht von der filzbelegten Rutschkupplung herrührt. Noch allgemeiner sage ich, dass ein neuer Riemen bei einem 40 Jahre alten Gerät nicht schaden kann!
Gibt's den denn für diese ziemlich exotische Maschine irgendwo, hast du eine Bezugsquelle? Hewicker hat ja das Riemengeschäft leider aufgegeben. Huh
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#5
Wir haben hier noch ein HIFI Fachgeschäft, dort wo die Anlage 1973 auch gekauft wurde. Die haben noch sämliche Ersatzteile ...
Meine Tonbandgeräte: B&O Beocord 1200 mit Beomaster 1200 und Beogramm 2200 und Uher 4000 Report-S
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#6
Unglaublich... 8o

Wenn die Ersatzriemen allerdings auch von 1973 stammen, könnte das eventuell nicht so ganz "zielführend" sein, wie man heute so schön zu sagen pflegt.
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#7
Liebe Tonbandfreunde,
ich möchte das Thema nochmal ausgraben, da sich das Problem mit der Wiedergabe leider doch nicht gelöst hat. Nachdem der Tonkopf richtig eingestellt wurde, war das Problem zwar einige Zeit verschwunden, kommt jetzt aber sporadisch wieder:
Immer wenn das Tonbandgerät längere Zeit (1Tag) nicht benutzt wurde, wird die rechte Spur zu leise wiedergegeben. Wenn man dann ein halbe bis ganze Stunde aufnimmt, wird richtig abgespielt. Ich habe das Gefühl, als müsste sich dort erst etwas "aufwärmen" die Frage ist nun, was da aufwärmt...
Wenns dann funktioniert, kann ich ganz normal aufnehmen, wiedergeben usw. bis das Gerät wieder für einige Zeit ausgeschaltet wird. Ich gehe mal davon aus, dass dies ein elektrisches Problem ist, bloß an welchen Bauteilen? Ich hoffe, dass ihr mir einen Tipp zur Fehlrsuche geben könnt...
Viele Grüße, Johannes
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#8
Guten Abend,
ich habe mir aus dem Internet eine Reparaturanleitung besorgt. Laut dieser ist warscheinlich der Wiedergabeverstärker das Problem.
Dort wird beschrieben, dass dieser mithilfe verschiedener Transistoren arbeitet. Ist es möglich dass einer oder mehrere dieser Transistoren Defekt sind?
Die Transistoren werden mit TR5 und TR6 beschrieben. Mithilfe der Google-Suche, finde ich aber keine passenden Modelle. Könnt ihr mir an dieser Stelle vielleicht weiterhelfen? Ich bin mir nicht sicher ob ich einfach "zu blöd" bin, oder heute andere bezeichnungen für Transistoren üblich sind...
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#9
Gelegentlich werden Sie in Schaltplänen auch mit Q bezeichnet.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#10
Lieber Hansi,

ohne einen entsprechenden Schaltplanauszug werden wir dir da nicht helfen können. TR5 und TR6 sind ja keine Transistortypen, sondern die Kennzeichnung der Dinger im Schaltplan.

Davon abgesehen werden es sicher nicht die Transistoren sein, die da spinnen. Transistoren sind entweder heile oder defekt. Die Bauteile, die bei alten Geräten die höchsten Ausfallraten haben, sind die Elektrolyt-Kondensatoren, kurz Elkos genannt. Die sind bei Geräten, die älter als 30 Jahre sind, eigentlich immer reif zum Kompletttausch. Wenn sie nicht schon defekt sind, dann werden sie es nach und nach... Huh

LG Holgi
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#11
Also meinst du, dass ich einfach Mal die Elkos tauschen soll?
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#12
Ah jetzt, jaaa! thumbsup

Ich habe mich jetzt auch bezügl. der Transistoren mal schlau gemacht. Es sind fast nur Wald- und Wiesentypen verbaut. TR6 und TR7 sind z.B. BC109B, also rauscharme npn-Typen. TR5 ist ein BC108, also ein nicht so rauscharmer npn-Standard-Transistor. Wenn da wirklich was ersetzt werden muss, gibt es keine Beschaffungsprobleme!
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#13
Vielen vielen Dank für deine Bemühungen!
Ich werde jetzt Mal propylaktisch die Elkos tauschen. Werde dann weiter berichten

Viele Grüße
Johannes
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#14
Ach so, damit du nicht dumm stirbst Wink : Im Schaltbild sind die Transistoren nur mit fortlaufenden Bezeichnungen (TR1.....TR26) bezeichnet. Im rechten Teil des Schaltplans finden sich zwei kleine Auflistungen, wo diese Nummern siebenstelligen Indexnummern zugewiesen werden. Beispiel:

TR13: 8320108

Ganz rechts oben um Schaltplan ist dann ein Kasten, in dem diese Index-Nummern aufgedröselt werden. Da findet man dann für das obige Beispiel den BC108B oder diverse Vergleichstypen aufgeführt, mitsamt der Beinchenfolge.

LG Holgi
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#15
Liebe Tonbandfreunde,
ich habe nun fast erfolgreich alle Elkos zusammengesucht... Dazu eine Frage: Sind außer der Kapazität und der Spannung neben der Bauform noch andere Parameter zu beachten?
Wenn nicht, habe ich bis auf folgende Elkos alle gfunden:
25µF/25V
125µF/16-125V (im Rep.Handbuch steht: 10µF/6V) Was ist nun richtig???

Könnt ihr mir zu diesen beiden eine Bezugsquelle nennen?

Was mir noch aufgfallen ist: In dem Rephandbuch stehen teilweise andere Werte als die Verbauten ELkos haben... Ich habe mich jetzt an deen Beschriftungen der selbigen orientiert...
Viele Grüße und einen schönen Abend wünscht
Johannes
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#16
Hansi,'index.php?page=Thread&postID=217341#post217341 schrieb:25µF/25V
125µF/16-125V (im Rep.Handbuch steht: 10µF/6V) Was ist nun richtig???

Hallo Hannes,

25 µF ist ein Wert der alten Reihe, heutzutage heißt der 22 µF/25V.

Und deine zweite Angabe kann so nicht stimmen. Und zwar gibt es bei Elkos keine "von/bis"-Spannungsangaben, wie du bestimmt schon selbst bemerkt hat. 125 µF ist ebenfalls ein unüblicher Wert. Man bekommt aber bei Pollin z.B. als Sonder- oder Restposten 120 µF/63 V (klick!). Das Bild ist falsch.

Da die Toleranzen bei Elkos ziemlich groß sind (20-50%) und auch die Konstrukteure sich auf der sicheren Seite bewegen, kannst du den ohne weiteres nehmen. Wenn du aber nicht wegen eines Bauteils 4 Euro Versandkosten zahlen möchtest und sonst nichts von Pollin brauchst, kannst du natürlich 100 und 22 µF parallelschalten.
Wenn dieser Wert überhaupt richtig ist, denn 10 µF sind ja ziemlich weit weg davon! Huh Welcher Elko in der Schaltung ist es denn überhaupt (C soundso)?

Ach so, die Antwort auf deine Eingangsfrage lautet: nein.
Die Spannungsfestigkeit darf immer größer aber nur selten kleiner sein. Für die Kapazität gilt schon seit Jahrzehnten die Wertereihe 0,47 -1 - 2,2 - 3,3 - 4,7 - 10 - 22 - 33 - 47 - 100... und so weiter bis zu fünfstelligen Werten. Dazwischen findet man manchmal auch noch den Wert 15 (bzw. 150/1500/15000). Es ist ja so: auf Bestellung kann man bei den Bauteillieferanten fast jeden Wert bekommen, wenn große Stückzahlen abgenommen werden. Darum kommen bei manchen Geräten auch mal ungebräuchliche Werte vor (bei der Revox A77 z.B. 1600 µF/3V), die man aber Gott sei Dank auch immer durch Parallelschaltung annähernd erhalten kann. Oft kann man aber einfach, etwa bei Koppel- oder Abblockkondensatoren, ohne nachteilige Folgen die nächsthöhere Kapazität nehmen.

Noch ein paar Worte zu den Spannungsangaben: wenn in einem Gerät beispielsweise 12 Elkos mit 10 µF verbaut sind und dabei Spannungsfestigkeiten von 6, 15 und 35 Volt vorkommen, braucht dich das bei der Bestellung nicht zu kratzen! Du kannst dann einfach 12 Stück mit 35V ordern. Für die Funktion in der Schaltung und die mit diesem Kondensator vorgesehene Wirkung ist nur die Kapazitätsangabe maßgebend! Die Spannungsfestigkeit muss einfach etwas höher sein, als die an diesem Elko zu erwartende Gleichspannung. Manche Elektronik-Neulinge denken, wenn sie einen 47 µF/25 V statt des im Schaltbild angegebenen 47 µF/16V einlöten, funktioniert hinterher das Gerät nicht oder nicht wie vorgesehen. Das ist natürlich Quatsch! Wink

Kein Kwatsch ist es jedoch, beim Einbau unbedingt auf die Polung zu achten. Ein falsch gepolter Elko wird in kürzester Zeit warm und zerknallt dann, was eine gewisse Sauerei durch das Elektrolyt mit sich bringt. :cursing:
Radiale Elkos haben auf der Oberseite meist eine sichtbare Sollbruchstelle, die sich in diesem Falle öffnet.

Gruß Holgi
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#17
Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort!
Ich muss gestehen, dass ich mich am Elko "verlesen"habe... Auf ihm steht immer abwechselnd 125 µF 16V dazwischen ein Strich... Habe den Strich als "bis" gedeutet, da der Elko aufgrund seiner Einbaulage nicht gut zu sehen ist.
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#18
Aha! Wink
Und kannst du mir denn auch verraten, welcher Elko in der Schaltung das sein soll?
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#19
Nr. 62 auf Platine 8004049


lt. Anleitung 10uF/6V
verbaut: 125uF/ 16V


PS:Meine natürlich mikroFarad... Handy kann das bloß nicht schreiben...
Schönen Abend wünscht Johannes
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#20
Hallo,

was meinst du mit Anleitung ?

Im Schaltbild steht "klar und deutlich" 125u/16V.

MfG Kai
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#21
Die Bestückungsliste im Reparaturhandbuch...
Habe jetzt den 125uF geordert...
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#22
Diese Schaltpläne irritieren mich übrigens heftig. Es fehlen überall die Punkte an den Stellen, wo zwei Linien verbunden sein sollen. Soll man jetzt raten, ob eine Linie nur gekreuzt wird oder da eine Verbindung besteht? Und wieso ist die Masse als dicke, senkrechte Linie dargestellt? Ungewöhnlich, unübersichtlich, unmöglich!
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#23
Hallo Johannes,

Zu allem Überfluss sind in der Maschine noch jede Menge Kohlemassewiderstände verbaut, als ich meine 1200 vor drei Jahren überholt habe, waren die alle außerhalb der Toleranz, so dass sich das ganze zu einer Lötorgie entwickelte. Original waren auch auf der Verstärkerplatine an gleicher Position bei einem Kanal ein normaler Elko, beim anderen Kanal ein Tantalelko verbaut.

Die ungleiche Lautstärke könnte auch an einer kalten Lötstelle liegen, daher mal die Platinen genauer kontrollieren, die schlechten Wickeleigenschaften kann ich bestätigen. hier tippe ich auf den Antriebsriemen, der auf jeden Fall gewechselt werden sollte, die Filze der Bremsen hinter den Bandtellern neigen zum Abfallen und sind, wenn ich mich richtig erinnere, zu schmieren; der Bandzug ist bei dem Gerät äußerst schwer richtig einzustellen. Ist der Andruckfilz noch vorhanden bzw. "brauchbar"? Dann sollte auch bei Zwischenrädern oder sonstigen mechanischen Teilen im Bandlauf die Leichtgängigkeit geprüft werden und die Gummiauflagen entfettet und gründlich gereinigt werden. Auch sämtliche Kontakte sorgfältig reinigen, die Kontakte der Aufnahme/Wiedergabeschalter neigen bei längerem Nichtgebrauch zur Oxidation....

Bedenke vor einer Tauschorgie irgendwelcher Bauteile, dass die Maschine anschließend neu eingemessen werden muss, bei einer Zweikopfmaschine kein Vergnügen (im Vgl. zu Dreikopfmaschinen), d.h. du brauchst entsprechende Messbänder und entsprechendes Equipment wie Signalgenerator, geeignetes Millivoltmeter (übliche Multimeter scheiden aus, da sie bei den hohen Frequenzen Mist anzeigen), besser noch Oszilloskop etc. Besser bespreche dich vorher nochmal mit deinem Bekannten, ob er dir dabei helfen kann.

Auch solltest du das entsprechende Servicemanual zur Hand haben, nur mit Schaltplan ist da nicht viel zu machen, da könnte ich dir aber helfen, muss in meinem Durcheinander aber erst mal suchen. Du siehst, im Winter ist für lange Bastelabende gesorgt, wenn man das Gerät wieder richtig fit machen will thumbsup
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#24
Das Servicemanual habe ich aus dem Internet heruntergeladen. Zu der Wickelproblematik: Nachdem ich Antriebsriemen und Andruckfilz erneuert und den Bandzug richtig eingestellt habe, läuft alles wieder so, wie es soll. Mit den Konterbremsen werde ich mich bei Gelegenheit beschäftigen. Ersteinmal soll das gute Stück die Musik vernümpftig abspielen.
Die Wiederstände habe ich noch nicht geprüft. Im ersten Schritt tausche ich die Elkos der Wiedegabeverstärker aus...

Zu dem Einmessen:
Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden, aber wird nicht immer auf eine Bandsorte eingemessen? Das würde dann in meinem Fall keinen Sinn ergeben, da mein Tonbandrepertoire (von meinem Vater) von B&O Originalband bis zu Shamrock reicht... Diverse Agfa und BASF Typen sind auch verteten ebenso einige Bänder aus en USA.

Mit vielen weiteren Fragen wünscht
Johannes geruhsamen Schlaf
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#25
Hallo Johannes,

das "Einmessen" kannst du vergessen, wenn du nur vorhandene Bänder abspielen willst. Einmessen ist nur von Bedeutung, wenn du zukünftig mit einer ausgewählten Bandsorte Neu-Aufnahmen machen möchtest.
Für die Wiedergabe ist normgemäß "nur" zu kontrollieren, ob das Gerät Bezugsband korrekt wiedergibt. Privat könntest du dir die Freiheit erlauben, die Wiedergabe-Entzerrung für bestimmte vorhandene Aufnahmen zu optimeren.

MfG Kai
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#26
Guten Abend,
nachdem ich heute die Zeit gefunden habe alle Elkos einzubauen läuft die Bandmaschine fast problemslos: Lediglich die Linke Spur (IRonie des Schicksals) ist jetzt etwas leiser als die Rechte, was sich aber Problelos mit den Laustärkeschiebern am Verstärker regulieren lässt. Ansosnten ist mir aufgefallen, dass die VU_Meter jetzt deutlich "leichtfüßiger" und schneller reagieren als vorher.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal für die reduldige Hilfe ganz herzlich bedanken. Dank euch kann ich wieder in guter Qualität Musik vom Tonband genießen.

Einen schönen Abend wünscht
Johannes
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#27
Hallo Johannes!

Ich kann hier nichts zum Fehler beitragen, darum "offtopic":

Angeregt durch Deine Fehlerberichte und der Behebung Deiner Beocord 1200,
habe ich heute meinen "Gossenfund", ein Beocord 1600 hervorgekramt und
reaktiviert.

Es hat mich mit leisen Lauf, kanalgleicher Wiedergabe und schönem Klangbild
(über meine Anlage) erfreut.

   

Drei Stunden habe ich das "1600" werkeln lassen. Veränderungen gab keine.
Jetzt darf es sich bis zur Balkonsaison ausruhen. Als Alternative zur RdL
wird es mich im Liegestuhl mit Musik beschallen...

"offtopic"-Ende

Gruß
Wolfgang

PS.: "Gosssenfund" = Es wurde von meiner Frau in unserer Straße auf dem Gehsteig nächtens aufgefunden!
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