kürzlich hatte ich die Gelegenheit, mehrere Tonbandgeröte nacheinander zu testen.
Dabei fiel auf, dass (meine, aber vermutlich auch andere) A77 sehr schlechte Wickel produzieren, vgl Foto. Das Doppelspielband ohne Rückseitenbeschichtung flattert ziemlich.
Einmal mit A77 und einmal mit einer RDL gespult.
Bringt man das Band bei der A77 etwas unter Spannung, wickelt sie besser.
Frage: hat jemand mal versucht, dauerhaft mehr Bandzug beim Spulen herzustellen?
Ist leider nicht so einfach zu machen, Thomas! Der Bandzug beim Umspulen wird bei der A77 ja durch den in Gegenrichtung mit einer kleinen Spannung betriebenen Motor der gezogenen Seite bewirkt.
Die Spannung, die der Motor bekommt, wird aus einer Trafoanzapfung entnommen. Und die ist eben so gegeben. Den Trafo umzuwickeln ist dabei keine Option, denn er ist mit Kunstharz getränkt.
ich dachte auch eher daran, durch irgendeinen geeigneten Gegenstand (statt Finger) das zwischen Auslauflager und Spule flatternde Band zu beruhigen. Hat da echt noch niemand mit experimentiert?
Vermutlich liegt es daran, daß das Spulen mit Doppelspielband auf eine x77 schlichtweg keine Relevanz hat.
Ein Band wird durchgehört und dann sauber gewickelt aufbewahrt.
Wozu sollte man permanent herumspulen?
Außerdem verwendet man bei großen Spulen eher Langspielband, welches meist rückseitenbeschichtet ist und somit wesentlich sauberer wickelt.
Im Profisektor nutzt man ebenfalls rückseitenbeschichtetes (Standard)band, welches auch im Spulbetrieb sauber wickelt.
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=214130#post214130 schrieb:Der Bandzug beim Umspulen wird bei der A77 ja durch den in Gegenrichtung mit einer kleinen Spannung betriebenen Motor der gezogenen Seite bewirkt. Die Spannung, die der Motor bekommt, wird aus einer Trafoanzapfung entnommen.
Das gilt bei Wiedergabe. Bei Umspulen wird der Gegenzug durch R 125 (1,2 kOhm 9W) bestimmt, welcher bei der ORF-Version zuschaltbar halbiert werden kann, was festere Wickel erzeugt.
In meinen Revox-Unterlagen habe ich einen Umbauvorschlag zur Beseitigung dieses Problems auf elektrischem Wege (Wirbelstrombremse) aufgestöbert, den ich selber noch nicht ausprobierte, siehe Anhang.
Die mechanische Lösung eines Schlaufenfängers wäre auch eine Überlegung wert. Der könnte dann nach Art des linken Fühlhebels mehr oder weniger bedämpft sein, nur mit größerem Fangbereich.
Grüße, Peter
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
Ich dachte, der schlechte Umspulwickel von A und B 77 sei ein besonderes Feature dieser Geräte. Zumindest meine B77 wickelt ziemliche Stufen zusammen, bei Bändern, die auf anderen Maschinen sauber gewickelt werden.
Wozu sollte man permanent herumspulen? Weil der Besitz und Betrieb einer Bandmaschine nicht zu vollständigen Durchlaufenlassen von Tonbändern verpflichtet. Zumindest spule ich vergleichsweise regelmäßig in die Mitte eines Tonbandes, höre einen Abschnitt ab und spule wieder zurück.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
niels,'index.php?page=Thread&postID=214138#post214138 schrieb:Zumindest spule ich vergleichsweise regelmäßig in die Mitte eines Tonbandes, höre einen Abschnitt ab und spule wieder zurück.
Bei Aufzeichnungen in Halbspur Stereo bleibt einem das Rückspulen früher oder später sowieso nicht erspart. Und nicht jeder mag seine Bänder tail out lagern und vor jedem Hören zunächst rückspulen müssen.
Grüße, Peter
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Peter
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danke für den Tip, ich werde mal schauen, wie ich das für meine B77 bei der Revision adaptieren kann, denn mich stören die schlechten Wickel auch, eine längere Umspulzeit hatte ich auch als erste Maßnahme angedacht.
ich werde in 100 Jahren die Haarspalterei nicht verstehen... zu was auch?
Eine A77 ist mit Ihrer Enstehung nicht für RSM Bänder vorgesehen!, obwohl sie es damit etwas besser kann.
Alle A77 von MKI-IV haben je nach Bandtyp (BASF, AGFA oder sonstwem) unterschiedliches Verhalten der Wickel. Das ist nun mal eben so, von der gegebenen Konstruktion. Wer Feinschliff möchte, sollte sich an der ORF Version orientieren. Vielleicht bringt es den *Normalo* Nutzer weiter.
Andre N.,'index.php?page=Thread&postID=214145#post214145 schrieb:Eine A77 ist mit Ihrer Enstehung nicht für RSM Bänder vorgesehen!, obwohl sie es damit etwas besser kann.
Soweit ich mich an meine Jugend und meinen damaligen Schulfreund Klaus erinnere (der als Einziger eine A77 hatte) war das gleichzeitig mit der A77 MkI auf den Markt gekommene Band das Revox 601, auf das die Kiste auch werksseitig eingemessen war. Und das war doch rückseitenmattiert!
Ist das da auf deinem Foto die neue A77 MkV, die für nächstes Jahr angekündigt ist? Sieht ja nicht schlecht aus....
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=214147#post214147 schrieb:Und das war doch rückseitenmattiert!
... und wickelte auf praktisch jeder anderen Maschine ebenfalls hundsmiserabel. Da hatten sich gewissermaßen zwei gefunden. :whistling:
Dass das Wickelergebnis bei der A77 mehr so vom Zufall abhängig ist, geht zumindest teilweise auf die leicht schabbelige Konstruktion des Bandabhebers zurück.
Grüße, Peter
Grüße
Peter
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Holgi, ich möchte mich nicht mehr streiten. Nur kann ich mir sehr schwer vorstellen das es im August 1967 schon RSM Bänder gegeben haben soll. Vielleicht weiß ein Insider mehr. Gerne lass ich mich belehren.
Übrigens danke für das Kompliment für meine A77. Ja das ist eine MKI-IV. Innen ist aber ales MK IV nur das äussere ist eben der Mix, der aber jederzeit wieder in den originalen Zustand zurück versetzt werden kann. Mehr dazu gerne in einem aneren Thread.
Andre N.,'index.php?page=Thread&postID=214159#post214159 schrieb:Holgi, ich möchte mich nicht mehr streiten. Nur kann ich mir sehr schwer vorstellen das es im August 1967 schon RSM Bänder gegeben haben soll. Vielleicht weiß ein Insider mehr. Gerne lass ich mich belehren.
danke Peter, Du warst etwas schneller und weiter unterwegs auf der ReVox Seite. Damit ist alles gesagt. Apropos. Nicht nur meine A77 wickelt z.B. Maxell UD Bänder mit Katastophen Wickel. Das können andere im Haus auch, selbst mit Führungsrolle. Witzigerweise auch die Philips N4522 bei Voll Speed. Sag ich dem Mädchen: Tu langsam... wird der Wickel besser.
MichaelB,'index.php?page=Thread&postID=214196#post214196 schrieb:Eindrucksvoll hier zu sehen.
Jo! Da beißt die Maus keinen Faden ab, absolut eindrucksvoll! Nur spult eine A77 ja nicht mal ansatzweise so fix, insofern sind bei ihr andere Ursachen für die schlechten Wickel verantwortlich.
Würde ich nicht sagen. Eine TS-1000 wickelt bei "Vollgas" ebenso unsauber. Und da ähnliche Motoren verwendet werden, dürfte das mit einer A77 vergleichbar sein. Regelst du die Geschwindigkeit bei der Grundig dann deutlich zurück, wird jedes Bandmaterial sauber gewickelt. Die 630/631 sind auch so Kandidaten für unsauberen Wickel - was ebenfalls nur an der Geschwindigkeit liegt.
Die Aussagen treffen hauptsächlich auf Bandmaterial zu, was nicht Rückseiten beschichtet ist. Beschichtetes Material wickelt deutlich besser. Ich erkläre mir das so, dass bei glattem Bandrücken das eingefangene Luftpolster zwischen den Wickeln bei der hohen Geschwindigkeit keine Zeit hat, kontrolliert zu entfleuchen. Dadurch fluppen die Wicklungen hin und her.
meine beiden A-77 2-Spur Maschinen wickeln mit den üblichen NAB-Adaptern, die arrettiert werden müssen, ebenfalls nicht besonders sauber. Habe kürzlich in der Bucht neuartige NAB-Adapter entdeckt, die nur noch auf die Spule gesteckt werden. Damit haben sich die Wickeleigenschaften deutlich sichtbar verbessert. Allerdings immer noch nicht perfekt. Daher lagere ich meine Bänder tail-out.
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=214126#post214126 schrieb:Einmal mit A77 und einmal mit einer RDL gespult.
Werden beide Maschinen in der gleichen Lage (liegend/stehend) betrieben?
Oder macht das für den Wickel keinen Unterschied, od die Maschine liegend (sollte da nicht die Schwerkraft hilfreich sein) oder stehend aufgestellt ist ?
kann es sein, dass die Befestigung der NAB Adapter auf den Dreizackaufnahmen mit verantwortlich ist für das schlechte Wickeln?
Ich finde, die kleine Feder im Dreizack zieht die Adapter nicht besonders stark gegen den Teller. Leichter Zug mit dem Finger außen an großer Spule in Achsrichtung lässt die Adapter schon "abheben".
Bei großen Spulen sorgt die kleinste Unwucht schon für eine kräftige Hebelwirkung, was u.U. die Spule zu seitlichem "Flattern" anregt? Ich will das noch besser beobachten, aber vielleicht gibt es dazu schon Erfahrungen hier im Forum? Ich überlege, ob ich die Federn im Dreizack durch Kräftigere ersetzen kann?
Arno911,'index.php?page=Thread&postID=255129#post255129 schrieb:Ich überlege, ob ich die Federn im Dreizack durch Kräftigere ersetzen kann?
Das geht - ich habe das bei meiner C270 so gemacht.
Habe mir dafür einfach verschiedene Federn aus China bestellt (hier in D leider extrem teuer wenn man mehrere Sorten ausprobieren möchte!)
Ohne eine vernünftige Bandzugsregelung hat es die A77 schwer, einen vernünftigen Wickel hinzubekommen.
Ein paar Gedanken sind hier schon mal veröffentlicht. Es geht da zwar um Offenwickel, aber wickeln ist wickeln.