Maxell-Tonbänder - Verschiedene Qualitätsstufen: Was sind die Unterschiede?
#1
Hallo in die Runde,

Bei mir trudeln mehr und mehr Tonbänder ein, die ich zusammenkaufe, um meine neu erworbene Revox zu betreiben. Weil sie auf Maxell XL1-Band eingemessen ist, habe ich mich - zumindest bei den großen Spulen - auch im Wesentlichen auf diesen Bandtyp konzentriert und immer fein nach 35-180XL1 Ausschau gehalten. Dabei liefen mir natürlich auch immer wieder Band aus der UD-Serie über den Weg, das meistens ein Stück günstiger war. Aus dieser Serie habe ich aber nur 25-120 und eine Spule 18-180er gekauft, weil es XL1 nicht als Doppel- und Dreifachspielband gibt. Einen Unterschied zwischen XL1 und UD habe ich dabei im praktischen Gebrauch nicht gehört.

Für den wesentlichen Unterschied zwischen XL1 und UD hielt ich immer das Vorhandensein einer Rückseitenbeschichtung bei XL1, die UD nicht hat. Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass es auch UD-XL gibt, das auch rückseitenbeschichtet ist. Wo genau ist jetzt der Unterschied zwischen diesen ja nunmehr drei Serien, also XL1, UD und UD-XL? Und wie stark macht der sich im Alltag des Tonbandamateurs bemerkbar? Ich bin wie immer jedem dankbar, der sich die Mühe macht zu antworten hoffe, dass ich hier nicht zu viele blöde Fragen stelle.
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#2
XL-I ist der Nachfolger vom UD-XL. Ich erinnere mich dunkel, daß das UD-XL schlechtere Wickeleigenschaften hat. Wahrscheinlich wurden beim XL-I auch die magnetischen Eigenschaften noch mal verbessert.

Das XL-I ist (abgesehen von der Rückseitenbeschichtung) auch höher aussteuerbar als das UD.

Der Vollständigkeit halber: Es gab auch noch
  • LN (Budget-Band unterhalb des UD, produziert bis in die frühen 1980er Jahre)
  • UD-B (rückseitenbeschichtete Version des UD, dito)
  • XL-II (EE-Band ohne Rückseitenbeschichtung, nicht für deine A77 geeignet)
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#3
Hallo,

Danke für die Erklärung. Aber sehe ich es richtig, dass man UD, UD-XL und XL1 problemlos nebeneinander verwenden kann?
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#4
Bei einer Suche bin ich auf diese Vergleichsliste gestoßen:

Maxell UD18 Dreifachspielband 2.200 m

Da sind allerdings LN, UD-XL (und Communicator, denn das gab's auch) nicht aufgeführt.

Leider kann ich mich nicht entsinnen, einmal aussagekräfte Kurven von allen Bandtypen gesehen zu haben.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Hallo nochmal,

Ich hatte diese Liste schon vor einiger Zeit mal durchforstet. Ich habe einfach nur noch keine Vorstellung davon, was diese Unterschiede in den Eigenschaften in der Praxis bedeuten, besonders wenn es um die magnetischen Eingenschaften geht. Was mir aber angesichts der Zahlen scheint ist, dass UD18 in seinen Eigenschaften am stärksten vom Rest abweicht.

Was genau ist eigentlich EE-Band? Die Typangabe XLII findet man ja auch auf Maxell-Cassetten. Was für Geräte sind denn nötig, um EE-Band sinnvoll verwenden zu können?
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#6
Tipp mal folgendes bei google ein:

"EE" site:http://forum2.magnetofon.de

Dann kannst du dich mal durchwühlen.
Mir ist mein Vormittag gerade zu kurz, um die Treffer selbst nach Relevanz zu beurteilen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Ja, ich hab' da einen aussagekräftigen Thread gefunden. Jetzt weiß ich etwas mehr. Und genug um zu wissen, dass es sich nicht wirklich lohnt, sich eine entsprechende Maschine und entsprechende Bänder zuzulegen *g*

Was ich im Übrigen interessant finde ist, dass die Fertigung der Maxell-Tonbänder und -Cassetten offenbar völlig eingestellt wurde, obwohl sie ja gemeinhin als mit die besten am Markt galten. Die BASF-Bänder haben trotz diverser Namenswechsel ja die Zeiten überdauert und werden als RTM noch heute produziert. Ähnliches scheint ja für die Bänder von Ampex zu gelten. Offenbar ist es diesen Unternehmen ja gelungen, ihre Bänderfertigung zu verkaufen und auf diesem Wege weiterzuführen. Gibt es einen Grund dafür, dass Maxell das nicht geschafft hat?

Gab es von Maxell eigentlich auch breitere Studiobänder à 1/2, 1 oder 2 Zoll, wie sie von BASF/RTM noch auf dem Markt sind?
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#8
Halbzoll-Bänder gab es auf jeden Fall, da habe ich ein paar UD von. Interessanterweise mit Vorlaufband (das typische UD 50, auf 1/2 Zoll geschnitten), was ich bei Bändern, die breiter als 1/4-Zoll sind ungewöhnlich finde.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
niels,'index.php?page=Thread&postID=213746#post213746 schrieb:Leider kann ich mich nicht entsinnen, einmal aussagekräfte Kurven von allen Bandtypen gesehen zu haben.

nunja...aussagekräftig ist relativ, aber immerhin:

   

Siehe auch die Prospektblätter auf Jürgens HiFi-Classics-Seite unter "Maxell".

Schöne Grüße
Frank
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#10
Maxell-Bänder sind vor allem durch ihre erwiesene Langzeitstabilität beliebt, ähnlich wie die Cassetten. Das treibt die Preise. Heute stellen sie aufgrund der geringen Nachfrage nichts mehr her und verlagern ihre Tätigkeit auf Batterieen (schon immer deren Hauptgeschäfstfeld, der Name kommt ursprünglich von "Max-Cell", welches maximale Batteriekapazität suggerieren soll) und weitere Zulieferprodukte. Anscheinend haben sie kein Käufer für ihre Anlagen gefunden, oder wollten die Namenskontrolle behalten, keine Ahnung.

Vor dem Hintergrund kann man eigentlich froh sein, das Mulann die BASF-Rezeption weiter produziert und man noch zu halbwegs akzeptablen Preisen Neubänder bekommt, die nicht teurer sind als die vielen Gebrauchtbänder, gleich ob nun BASF oder Maxell. Auch BASF sind bis auf Ausnahmen langzeitstabil. Ich habe alte LH-Super-Bänder kürzlich erstanden, die auch nach 40 Jahren immer noch einwandfrei sind.

Wenn Du mit PC-Programmen wie Audio Tester vertraut bis, ein NF-Millitvoltmeter hast, kannst Du im Boden der A77 auch einen kleinen Ausschnitt sägen und so von aussen die Trimmpotis zugänglich machen, dann ist das Einmessen auf eine andere Sorte schnell gemacht. Ich messe bei jeder Sorte, wenn ich wechsle immer gleich neu ein. Dann passen die Aufnahmen tiptop.
Gruß André
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#11
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung (schon off-topic)

Aus MAXELL ist die Firma SAEHAN geworden, die heute zum SAMSUNG Konzern gehört. SAEHAN produziert qualitativ hochwertige Batterien, nicht
nur für den Samsung Konzern (e.g. mobile Phones), sondern haben auch eine eigene Vertriebsorganisation, die weltweit operiert. Und über die
u.a interessante hochstromfähige Batterien verkauft werden (Automotive / Elektroboote etc). Man könnte auch sagen, das Know-How betreffend
Beschichtungstechnologien (das konnte Maxell verdammt gut) konnte wieder "gewinnbringend" bei Lithium Laminat Batterien eingebracht werden

gerd
...den ganzen Dach över deiht se nix, ober nobends, dor neiht sik enen rin Confusedleeping:
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#12
Vielleicht noch eine weitere kleine Ergänzung ^^

Wikipedia:
Das Tochterunternehmen Hitachi Maxell ist eine Firma für Vertrieb und Herstellung von Batterien und Speichermedien. Zusammen mit dem südkoreanischen Unternehmen LG Electronics wurde im Jahr 2001 Hitachi-LG Data Storage zur Herstellung von optischen Laufwerken gegründet.
Gruß André
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#13
Die Aussage "aus Maxell wurde Saehan" kann ich nicht ganz nachvollziehen. Den Namen Saehan gibt es mindestens seit den 70ern als koreanisches Unternehmen, die hatten auch lange eine eigene Magnetbandproduktion. Einige Jahre nach der Jahrtausendwende war die Firma mehr oder weniger pleite und die Bandproduktion wurde wenn ich mich richtig erinnere ca. 2010 eingestellt. Wie kommt da jetzt die japanische Maxell dazu?
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#14
Noch eine Frage zu den unterschiedlichen Bandsorten. Ich habe kürzlich ein Ebay-Geschäft gemacht, bei dem eine Kleinigkeit schief gelaufen ist. Angeboten wurden zwei Maxell-Bänder UD25-120. Die habe ich gekauft und es kamen zwei Tonbandschachteln mit der Aufschrift 25-120. Als ich deie Bänder dann begutachtete, sah ich, dass bei einem auf dem Vorlaufband "35" stand und nicht "25" wie auf dem anderen. Ich bin mir mir dem Verkäufer schnell über eine Entschädigung einig geworden, das war alles kein Problem, aber ich wüsste nun doch gern, was für ein 35er-Band ich da jetzt im Bestand habe. Es ist auf einer 18er-Spule und hat eine mattschwarze Rückseitenbeschichtung. Die Beschriftung des Vorlaufbandes ist in orangegelb, der gleichen Farbe wie beim 25er-Band (was vermutlich zu der Verwechslung seitens des Verkäufers geführt hat). Kann man aus der Farbe des Vorlaufbandes auf den Bandtyp schließen?
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#15
Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=213957#post213957 schrieb:Noch eine Frage zu den unterschiedlichen Bandsorten. Ich habe kürzlich ein Ebay-Geschäft gemacht, bei dem eine Kleinigkeit schief gelaufen ist. Angeboten wurden zwei Maxell-Bänder UD25-120. Die habe ich gekauft und es kamen zwei Tonbandschachteln mit der Aufschrift 25-120. Als ich deie Bänder dann begutachtete, sah ich, dass bei einem auf dem Vorlaufband "35" stand und nicht "25" wie auf dem anderen. Ich bin mir mir dem Verkäufer schnell über eine Entschädigung einig geworden, das war alles kein Problem, aber ich wüsste nun doch gern, was für ein 35er-Band ich da jetzt im Bestand habe. Es ist auf einer 18er-Spule und hat eine mattschwarze Rückseitenbeschichtung. Die Beschriftung des Vorlaufbandes ist in orangegelb, der gleichen Farbe wie beim 25er-Band (was vermutlich zu der Verwechslung seitens des Verkäufers geführt hat). Kann man aus der Farbe des Vorlaufbandes auf den Bandtyp schließen?
Darf ich interessenhalber mal fragen, was Du bezahlt hast? Ich habe gerade ein ähnliches Angebot, in welchem 10 Bänder des 35er Typs für 100,00 Euronen angeboten werden. Ebenfalls 18er Spulen. Ich suche zwar eher 26er, aber für einige Aufnahmen reicht auch erstmal das. Man nimmt ja, was man kriegt, wobei ich mich nicht ausschließlich auf Maxell festlege....
A77 2- und 4-Spur, G36, RFT SK 3930, RFT CAW-WI, SP 3930 und REMA 2072 + B2725 konstant
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#16
Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=213957#post213957 schrieb:...Es ist auf einer 18er-Spule und hat eine mattschwarze Rückseitenbeschichtung. Die Beschriftung des Vorlaufbandes ist in orangegelb, der gleichen Farbe wie beim 25er-Band (was vermutlich zu der Verwechslung seitens des Verkäufers geführt hat)...
vermutlich ein UD 35-90, aber ist doch letztlich auch egal, oder? Wenn es gut funktioniert, wovon ich mal ausgehe, ist das dickere Band eh die bessere Variante...außer hinsichtlich der Länge ;-)
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#17
Aber wenn ich es richtig verstehe, ist UD doch nicht rückseitenbeschichtet.

Die Länge war der entscheidende Kaufgrund, wenn ich ehrlich bin *g*. Deswegen überlege ich jetzt, ein möglichst passendes zweites band auf 18er zu kaufen und die beiden zusammen zu kleben.
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#18
es gab UD mit und ohne Beschichtung. Und wie willst Du 2 Bänder auf 1 18´er Spule bekommen? ?(
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#19
Die UDs mit gelben Druck sind älter, damals gab's auch UD-B (backcoated). Mein einziges "gelbes" UD ist allerdings rückseitig glatt. Spätere UDs haben am Anfangsvorlaufband einen blauen Aufdruck spendiert bekommen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#20
Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=213957#post213957 schrieb:sah ich, dass bei einem auf dem Vorlaufband "35" stand und nicht "25" wie auf dem anderen.......ich wüsste nun doch gern, was für ein 35er-Band ich da jetzt im Bestand habe. Es ist auf einer 18er-Spule und hat eine mattschwarze Rückseitenbeschichtung. Die Beschriftung des Vorlaufbandes ist in orangegelb, der gleichen Farbe wie beim 25er-Band (was vermutlich zu der Verwechslung seitens des Verkäufers geführt hat). Kann man aus der Farbe des Vorlaufbandes auf den Bandtyp schließen?

das dürfte aufgrund der gelb-orangen Farbe eigentlich ein UD 35-90 Langspielband ohne Rückseitenmattierung sein.

   

Schöne Grüße
Frank
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