Was gibt es da zu meckern?
Ich nehme an, die Frau hat als letztes geparkt.
Die 15 Autos auf der gegenüberliegenden Seite parken zwar ordungswidrig, aber nicht verkehrsgefährdend. Der Rettungsweg für Notfallfahrzeuge wurde erst durch das, wenn auch korrekt, parkende Fahrzeug, der Verurteilten versperrt. Dafür wurde sie auch verdonnert.
Stell Dir vor, 10 Meter vor einem Zebrastreifen geht ein Fußgänger über die Straße, deutlich sichtbar, vielleicht auch noch bei "Rot". Du überfährst ihn! Natürlich hat er sich ordnungswidrig verhalten, und Du hast lediglich von Deinem Recht gebraucht gemacht, auf einer dafür vorgesehenen Straße Dienes Wegs zu zu fahren. Trotzdem wird man Dich dafür verurteilen, weil das Recht auf Leben auch dann fortbesteht, wenn man gerade eine Ordnungswidrikeit begeht.
Ich nehme an, der Richter wollte die Dame dafür sensibilisieren, daß man sich im Interesse des Gemeinwohls - freie Fahrt für Notfallfahrzeuge - auch mal um sein Recht auf korrektes Parken bescheissen lassen muss. Wenn Du jemanden zuparkst, der sich auf Deinem Grundstück auf Deinem Abstellplatz breit machst, begehst Du eine Nötigung! Dafür wirst Du verurteilt!
Und falls Du einen ungesicherten Tümpel auf Deinem Grundstück hast, ein Einbrecher beim Versuch Dich auszuplündern auf das Grundstück gerät, in den Tümpel fällt - nachts, ohne Beleuchtung passiert das recht schnell - und wegen einer Lungenentzündung seinen Job nicht mehr machen kann, bist Du haftbar. In Amerika ist ein von der Polizei verfolgter Flüchtiger auf eine Straßenbahn gesprungen und dabei verunglückt. Er hat das Straßenbahnunternehmen verklagt, weil es nicht dafür sorge getragen hat, daß man in voller Fahrt nicht aufspringen kann. Er hat gewonnen.
Ausserdem: 15 Autos à 10.-- Euro macht 15 Verwaltungsakte für 15.-- Euro. Das rentiert sich nicht.
Das eine Auto bringt 180.-- Euro, zudem werden die öffentlichen Dienstleister gefördert, hier die Ablschleppunternehmen. Das war doch eine ökonomische Entscheidung.
Ach so, es geht Dir um's Recht? Na, dann bist Du hier falsch.
By the way: Ein Frankfurter Gebrauchtwagenhändler musste wg. Bush ca. 100 Autos umsiedeln. Da nicht zugelassen, kam parken of öffentlichen Straßen nicht in Frage. Hat 'ne Stange Geld gekostet und war von ihm zu zahlen!