Doppel- und Dreifachspielband - Woher bekommt man das?
#1
Hallo,

Ich habe schon ein wenig nach diesen Themen hier im Forum gesucht und gesehen, dass es dazu durchaus kontroverse Auffassungen gibt. Es hieß zum Beispiel, dass Dreifachband nur auf kleinen Spulen verkauft und eher für Kleinspulengeräte gedacht war oder ist und dass die Großspuler wie die Revoxmaschinen das her kaputt machen. Nun ist Dreifachspielband auf einer 26,5cm-Spule vielleicht ein bisschen der Overkill, wenn man sich überlegt, dass man bei 9,5cm auf einem Vierspurer damit über 10 Stunden aufnehmen könnte. Wie aber ist es mit Doppelspielband? Gab oder gibt es das auf 26,5 cm-Spulen? Und nach welchen Bandtypen muss man da - zum Beispiel bei Ebay - Ausschau halten, wenn man etwas ordentliches (zum Beispiel Maxell) haben möchte? Ich wäre für jede Info dankbar.
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#2
Hallo,

da wäre zum Beispiel BASF-DPR-26-LH zu nennen. 1280 Meter länge, Dicke 26 μ. Ich nehme an, Agfa hat auch noch Doppelspielband auf 26.5 cm Spulen gefertigt. Maxell-Bänder in 26 μ sind mir auf den grossen Spulen noch nicht untergekommen (m.W. gab es das nur für 18cm Spulen).
Wenn der Bandzug nicht extrem hoch ist und man die Maschine beim Umspulen nicht auf "Höchstgeschwindigkeit" hochfährt (...sondern immer wieder mal stoppt, was allerdings zu einem unsauberen Wickel führt...), sollte DP-Band gute Überlebenschancen auf einem Grosspuler haben. Dreifachband würde wohl reissen.

PS: natürlich kann man sich DP-Band selbst auf grosse Spulen wickeln aber dann muss man natürlich zusammen kleben.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Mir fällt keine Konsumermaschine ein, welche nicht mit Doppelspielband klar kommt. Bei Braun und ASC ist das Standard.

Auch Trippleband geht durchaus auf einer ReVox, nur sollte man beim Spulen nicht im gegenstrombetrieb Bremsen, sondern eher die einfachen Bremsen verwenden. Das ganze geht an ReVox nur dann, wenn das Band nicht allzu durchsichtig ist, da sonst die optische Bandpfadüberwachung anspricht und STOPP auslöst. Z.B. Zonal 848 macht hier keine Probleme.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#4
Haben alle Revox-Maschinen eine Bandpfadüberwachung? Und ich habe meine meiner auch noch nicht gesehen, dass ich die Bremsen irgendwie regulieren könnte, wenn ich ehrlich bin.

Wie ist BASF DPR26 denn eigentlich in der Qualität einzuschätzen?
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#5
Alle mir bekannten ReVox-Bandgeräte, egal ob Kassette oder Bandmaschine haben eine optische Bandpfadüberwachung. Ab G36MKIII/ A77 mittels Glühleuchtmittel und LDR und ab B77 mittels IR LED und Phototransistor. Die ganz alten vor G36MKIII haben mech. abgetastet.

Wenn das Band gerissen war oder durchgelaufen ist, so geht die ReVox auf STOP, das macht eine ASC genauso und auch die Braun kann das.

Von Regulieren habe ich nicht gesprochen, lediglich das Bremsen mit der A/B77 sollte nicht über die Spulentasste der Gegenlaufrichtung erfolgen. Also z.B. von Vorlauf unmittelbar zum Rücklauf, sondern immer zunächst über die STOPP-Funktion bis zum Stillstand der Spulen.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#6
Ah, verstehe. Danke für die Infos.
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#7
DPR 26 ist ein sehr gutes Band. Es ist im Prinzip die gleiche Rezeptur wie LPR 35, nur mit 10 statt 11 Mikrometer Schichtstärke, und natürlich dünnerer Trägerfolie. Man muß also die Aussteuerung gegenüber dem Langspielband ein wenig zurücknehmen. Ansonsten sind die beiden Bandtypen aber, zumindest für den Hausgebrauch, kompatibel. Meine auf LPR 35 eingemessene A77 bespielt auch DPR 26 ohne daß meine Ohren vermelden, ich hätte die Einmessung ändern sollen. Würde man das meßtechnisch überprüfen, gäbe es sicher einen Unterschied, aber der tritt auch zwischen verschiedenen Chargen desselben Typs auf.

Von Agfa gab es PEM 268, ebenfalls ein rückseitenbeschichtetes Doppelspielband, auf 26,5-cm-Spulen. Das ist ähnlich gut und von den magnetischen Eigenschaften mit dem Langspielband PEM 368 sogar identisch.

Eine sehr hilfreiche Quelle, aus der ich die oben genannten Vergleichswerte abgelesen habe:
http://www.aes.org/aeshc/docs/basftape/basftapes.html

Viele Grüße,
Martin
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#8
Danke für die Infos. Ich fange übrigens gerade an, die Bandtypenbezeichnungen zu verstehen. "LPR" wird wohl für "Long Play and Record" oder etwas ähnliches stehen, DPR für "Double Play and Record". Die Zahlen dahinter sind offenbar die Banddicken in Mikrometer - 35 bzw. 26.

Bei Maxell ist es ähnlich, nur dass da noch die Spulengröße dazukommt: 35-180 ist Langspielband à 180 Minuten in 9,5 cm. Faszinierend....
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#9
LP für Long Play und DP für Double Play stimmt. Bei den Dreifachspielbändern steht dann TP für Triple Play, bei Standardbändern SP für Standard Play. Und die Zahl danach ist die ungefähre Gesamtdicke in Mikrometern, wobei es hier ein paar Abweichungen gibt - so müßte es z.B. eigentlich DPR 29 heißen - aber um der Wiedererkennbarkeit Willen blieb man meistens bei den Werten 52, 35, 26 und 18 für die Verkaufsbezeichnungen.

Das R steht, wenn ich mich nicht irre, für die Rückseitenbeschichtung. Denn aufnehmen (record) kannst Du auch auf DP 26 ohne das R :-)

Soweit die ab etwa 1968/69 gültige BASF-Nomenklatur für Heimanwender-Bänder. Bei den Studiobändern gab es noch ein paar mehr Abweichungen.

Das Agfa-System ist etwas komplizierter. Hier steht PE für Polyester-Trägerfolie, die höherwertigen Bandtypen für den Heim- und Studiobereich bekamen noch ein M angehängt, dessen Bedeutung ich nicht kenne, und Rundfunkbänder ein R. Für die Gesamtdicke wurde aber auf zwei verschiedene Arten gezählt, perfiderweise einmal ab- und einmal aufsteigend. Die Endziffer gibt jeweils die Entwicklungsstufe an. -1 und -5 sind Typen aus den 50er und 60er Jahren, -6 und -8 sind LH-Bänder, -9 ist eine nochmals verbesserte Generation aus den 80er Jahren, die allerdings mit Vorsicht zu genießen ist, weil einige davon schmieren und kleben bis zur Unbrauchbarkeit.

Dies sind die "normalen" Heimtonbänder von Agfa:

Standardband: PE 21
Langspielband: PE 31, PE 36, PE 39
Doppelspielband: PE 41, PE 46, PE 49
Dreifachspielband: PE 65, PE 66, PE 69

Und dies die rückseitenbeschichteten Typen:

Standardband: PEM 468, PEM 469
Langspeilband: PEM 368, PEM 369
Doppelspielband: PEM 268, evtl. auch PEM 269 (taucht nicht in der AES-Liste auf)

Wenn Du Doppelspielbänder für die A77 möchtest, würde ich unbedingt nach den rückseitenbeschichteten Sorten DPR 26 und PEM 268 suchen. Nicht nur, weil es nur diese original auf großen Spulen gibt, sondern auch, weil die nicht rückseitnbeschichteten Bänder beim schnellen Umspulen auf dieser Maschine sehr unsauber aufwickeln, was leicht zu Schäden am Band führt. Leider sind beide auch gebraucht nicht ganz billig, gerade wenn sie auf großen Spulen sind. EIne Alternative wäre natürlich das Zusammenmontieren von jeweils zwei 18er Spulen, aber das dürfte kaum günstiger sein, wenn Du nicht schon einen Vorrat an 26,5er Leerspulen hast.

Von den japanischen Herstellern gab es meines Wissens keine rückseitenbeschichteten Doppelspielbänder. Von den Amerikanern gab's eventuell was, aber insbesondere bei Ampex und Scotch muß man sehr genau wissen, welche Sorten schmieren und kleben und welche nicht oder auch nur noch nicht...

Viele Grüße,
Martin
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#10
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=212340#post212340 schrieb:die höherwertigen Bandtypen für den Heim- und Studiobereich bekamen noch ein M angehängt, dessen Bedeutung ich nicht kenne
Das M stand für Masterband, wie man in alten Agfa-Werbungen lesen konnte. Ich habe jetzt gerade keinen Link zur Hand...
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#11
Thomas,
ich habe mir eine 26,5cm Spule mit ORWO Dreifachband PS18(Typ 131) zusammengestellt und habe beim Umspulen eigentlich immer mit der Gegenlaufrichtung gebremst. Ich hab den Eindruck das dieses Verfahren feinfühliger ist als das starke Abbremsen mit der STOP-Taste. Zerrissen hab ich bis jetzt noch kein 3-Fachband. Ich denk mal diese Sorte Band ist mechanisch schon ganz schön belastbar, vielleicht dehnt es sich schneller bei höherer Beanspruchung was ja dann zur Welligkeit führt. Ach so, die Mascine ist eine TC 765.

VG
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#12
Die DPR 26 und PEM 268 sind nach meinem Ermessen allerdings keine Doppelspielbänder im eigentlichen Wortsinne, sondern eher ein Zwischending aus Lang- und Doppelspielband. Von den gängigen Doppelspielbändern ohne Rückseitenbeschichtung sind auf einer 18er Spule 730 bis 740 Meter, vom den beiden obigen allerdings nur 640 Meter. Zumindest beim BASF wird das zudem dadurch erreicht, daß die Spule wirklich randvoll gewickelt ist (das Agfa kenne ich leider nicht). Ich meine, mich zu erinnern, daß mal jemand hier im Forum eine Dicke von 30 µm gemessen hat und nicht 26, wie der Name suggeriert.

Das Gegenteil gab's, soweit ich mich erinnere, mal von Ampex und/oder Quantegy. Die Doppelspielbänder waren teilweise wesentlich dünner als 26 µm, und die 18er Spulen waren bei 730 Metern Band nur zu einem Dreiviertel gefüllt.
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#13
Ich habe mal einen Suchversuch bei Ebay gemacht und es scheint, dass man in der Hinsicht im Wesentlichen DPR26 und PRM 268 findet. Was man auch findet, ist DP26. Das ist aber offenbar dünner (wohl weil es keine Rückseitenbeschichtung hat), denn die Spulen haben unterschiedlichen Inhalt: Bei DPR26 hat die 18 cm-Spule 640 Meter, bei DP26 730 Meter. Dementsprechend hätte eine 26,5 cm-Spule DP26 1480 Meter, was der typischen Angabe für Langspielband entspräche. Aber erstens scheint es DP26 nicht auf 26,5 cm-Spulen zu geben und zweitens erkauft man sich das offenbar durch die fehlende Rückseitenbeschichtung.
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#14
Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=212354#post212354 schrieb:Was man auch findet, ist DP26. Das ist aber offenbar dünner (wohl weil es keine Rückseitenbeschichtung hat), denn die Spulen haben unterschiedlichen Inhalt: Bei DPR26 hat die 18 cm-Spule 640 Meter, bei DP26 730 Meter.

Genau, das DP26 ist eines der gemeinten Standard-Doppelspielbänder ohne Rückseitenbeschichtung mit 730/740 Metern auf einer 18er Spule. Andere sind das Agfa PE46, Maxell LN25 und UD25 und Philips DP.

Beim BASF ist Vorsicht geboten, die DP26-Typen haben (anders als das DPR26) eine recht hohe Schmier-Quote.
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#15
Ja, das habe ich mir schon gedacht. Deswegen wollte ich davon auch die Finger lassen. Ich hab jetzt gerade gesehen, dass es von Maxell mit UD 25-120 auch noch ein "echtes" Doppelspielband gibt, allerdings nur auf 18 cm-Spulen. Wie "gangbar" ist es eigentlich, da einfach zwei Spulen zusammen zu kleben und auf eine 26,5 cm-Spule zu wickeln? Wird sowas gemacht oder sollte man das bleiben lassen?

Ich hoffe, ich störe niemanden durch meine vielen dummen Fragen *schäm*
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#16
Und auch anderes Magnetit
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#17
Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=212358#post212358 schrieb:Und auch anderes Magnetit
Du meinst als bei DPR26?
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#18
Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=212357#post212357 schrieb:dass es von Maxell mit UD 25-120 auch noch ein "echtes" Doppelspielband gibt

LN25 gibt's auch noch, wie geschrieben. Qualitativ allerdings unter dem UD25 angesiedelt, und wurde auch nicht so lange hergestellt.

Zitat:Wie "gangbar" ist es eigentlich, da einfach zwei Spulen zusammen zu kleben und auf eine 26,5 cm-Spule zu wickeln?

Alles eine Frage der Ansprüche. Gemacht wird es mitunter. Die "Gourmets" werden sich sicher daran stören, daß sich die beiden Bänder durch Chargenschwankungen in ihren Eigenschaften (teilweise auch leicht in ihrer Farbe) unterscheiden können, aber wenn man sich nur ein möglichst langes Band für eine Musik-Zusammenstellung basteln will, spielt das meiner Ansicht nach keine Rolle.
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#19
Was hier fehlt, ist der Einwand, dass Agfa PEM 268 und 368/69 schmieren und kleben. Ich hatte in meinem Bestand eine Ausschussquote von 100 Prozent. Da half nicht mal mehr backen.
Die BASF-Typen LP35 LH, DP 26 LH und Tp 18 LH weisen in den MEISTEN Fällen starken Abrieb auf, der allerdings nicht klebt, sondern trocken-mehlartig ist. Also auch ein Fall für die Tonne. Mit LPR und DPR habe ich noch nie Probleme gehabt (die frühen mit hellgelbgrüner Rückseitenbeschichtung mal ausgenommen, aber das sind ja Exoten).

Maxell bot kein Doppelspielband auf 26er Spule an. LN ist ein sehr alter Typ aus den 70ern.

Gruß
Stefan
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#20
DP und LP haben gleiches Magnetit, aber anders als DPR und LPR.

In den 90 ern dann doch gleiches Magnetit wie DPR und LPR, schmiert aber mittlerweile trotzdem.

Bei den letzten LPR wurde das Magnetit wieder geändert und entsprach jetzt dem SM 911
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#21
Na ja, aber das Schmieren wird ja nicht am Magnetit liegen, sondern am Trägermaterial.
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#22
Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=212372#post212372 schrieb:Na ja, aber das Schmieren wird ja nicht am Magnetit liegen, sondern am Trägermaterial.
Weder noch, es liegt an dem verwendeten Bindemittel!
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#23
Hallo Martin,

Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=212371#post212371 schrieb:DP und LP haben gleiches Magnetit, aber anders als DPR und LPR.

In den 90 ern dann doch gleiches Magnetit wie DPR und LPR, schmiert aber mittlerweile trotzdem.

Bei den letzten LPR wurde das Magnetit wieder geändert und entsprach jetzt dem SM 911

interessant!
Gibt es zu den Evolutionsstufen des LPR35 stichhaltige Quellen?
Ich finde (außer bzgl. des neueren DP26 FE LH prof) im Netz meist nur vage Annahmen...

Schöne Grüße
Frank
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#24
von Scotch gab es mal ein Doppelspielband ab Werk mit 14xx m auf 26er Spule; Typ habe ich leider nicht im Kopf.

Wenn ich eine größere Bandlänge als 1281 m benötige, ist mein Favorit das Zusammenschneiden zweier 732 m-Bänder vom Typ BASF DP26 FE LH professional (grauer Karton).
Jenes ist technologisch aus den 90er Jahren, bei mir unverdächtig bzgl. des sticky-shed-Syndroms und hat (DP-Alleinstellungsmerkmal!) eine dünne Rückseitenmattierung und ist somit auch für Aluspulen geeignet.
Spielzeit mehr als 2h bei 19/Halbspur.

Edit: Neu gibt es DP- und TP-Bänder leider nicht mehr und NOS wird immer spannender...:/)
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#25
Meine DPs aus den 90 ern schmieren alle seit kurzem! Zumindest die vor kurzem getesteten! Weißer Stoffkarton
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#26
Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=212418#post212418 schrieb:Meine DPs aus den 90 ern schmieren alle seit kurzem! Zumindest die vor kurzem getesteten! Weißer Stoffkarton

Bei mir waren's die rot-schwarzen "Ferro Super LH HiFi", die ein Laden bei uns in Gelsenkirchen-Buer 1988 und 1989 in großen Zahlen für 10 DM pro Stück (egal ob LP oder DP) verramscht hat (lagen damals wahrscheinlich schon viele Jahre im Lager). Waren anfangs super Bänder, aber zehn Jahre später ging der Sensenmann um. Das war auch einer der Gründe, warum ich zum ersten mal frustriert das Tonbandhobby vorübergehend aufgegeben habe.
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#27
Die schwarz roten schmieren sowieso. Ich bezog mich auf die neuen , die auch Kesselsweiherangesprochen hat, die mit dem DPR Magnetit
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#28
Magnetit? Also Fe3O4?
Wann hat man denn die Verwendung von Maghemit, also gamma-Fe2O3, wieder aufgegeben?

Gruß
TSF
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#29
TSF,'index.php?page=Thread&postID=212433#post212433 schrieb:Wann hat man denn die Verwendung von Maghemit, also gamma-Fe2O3, wieder aufgegeben?

Gar nicht. Mit "Magnetit" ist hier wohl γ-Fe2O3 (Maghemit) gemeint, das früher auch mal "roter Magnetit" genannt wurde.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#30
Das sind ja solche Feinheiten, über die man als einfacher Feld-, Wald und Wiesentonbandler gar nicht informiert ist. Und es ist mir auch vollkommen wurscht, wie die chemische Zusammensetzung des Schicht korrekt lautet. Hauptsache, man kann akustische Effekte damit hervorrufen! thumbsup

LG Holgi
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#31
Für mich als Chemiker ist das dagegen interessant - obwohl ich durchaus recht weit weg von solchem Festkörperkram bin...
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#32
Wenn mir die genauere Spezifizierung unnötig erscheint, benutze ich meistens den allgemeineren Begriff "(magnetisches) Pigment".

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#33
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=212441#post212441 schrieb:Das sind ja solche Feinheiten...

Bitte um Entschuldigung für die Pedanterie.

hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=212441#post212441 schrieb:...über die man als einfacher Feld-, Wald und Wiesentonbandler gar nicht informiert ist.
Es sei denn, man hat in den "Zeitschichten" geblättert. Wink

Gruß
TSF
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#34
Um nochmal zum Grund meiner Frage zurückzukommen: Ich habe es geschafft: Drei Spulen UD25-120 und eine Spule UD18-180 von Maxell sind mein. Ein sehr günstiges Geschäft bei Ebay. Und nun ist geplant, zumindest mal zwei der UD25-120-Spulen zusammenzukleben und auf eine 26,5-Spule zu wickeln.

Blöde Frage dazu: In Anleitungen zum Bänder schneiden steht, dass man dafür eine entmagnetisierende Schere nehmen muss. Das leuchtet mir sofort ein, wenn man Band schneidet, das schon aufgenommen ist. Wenn ich aber Band schneiden will, das anschließend neu bespielt werden soll - tut's dann auch eine Nagelschere? Ich denke zumindest, dass an den Bändern Vorspannband dran sein wird, das erstmal abgeschnitten werden muss. Und die nächste Frage: Kann man die Klebestreifen dafür noch kaufen? Aus meinem Schulpraktikum beim Radio kannte ich so kleine, blaue Plastikstreifen, die glaube ich "Bapper" genannt wurden....
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#35
Schnittzubehör gibt's noch hier:

http://darklab-magnetics.de/darklab_webshop/index.htm

VG
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#36
Hallo,

ich habe ja schon gehört, daß beim Radiosender DT64 teilweise mit Scheren gecuttert wurde (irgendwo gibts ein Youtube- Video wo man das sieht), diese waren auch recht klein. Nagelscheren waren das aber ganz sicher nicht, denn diese haben allgemein gebogene Schnittkanten. Damit kannst Du Kreisbögen (oder eben Nägel) schneiden, aber keine geraden Flächen. Das rächt sich dann, wenn Du die Bandstücken wieder kleben willst.

Du solltest schon eine eigene, entmagnetisierte Schere für diese Aufgabe benutzen. Sonst nimmst Du die falsche Schere aus Gewohnheit auch dann, wenn der Schnitt mal wichtig ist und ärgerst Dich hinterher.. Am besten ist natürlich so eine Klebelehre mit schräg daran angebrachter Cutterklinge. geht schnell und ist praktisch. Und Du verwechselst die Schere nicht mehr. Wink

Grüße, Rainer
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#37
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=212588#post212588 schrieb:ich habe ja schon gehört, daß beim Radiosender DT64 teilweise mit Scheren gecuttert wurde
Das war bei den professionellen Cutterinnen gang und gäbe. Da wurde das Band freihändig gecuttert, und das ging ratzfatz! Ich kannte mal eine Tontechnikerin beim NDR, die hatte das drauf und die kann das betimmt heute noch. Natürlich geht das nur mit täglicher Praxis und Übung. Und mit einer geraden, unmagnetischen Schere, die vom Gelenk bis zur Klingenspitze ca. 4-6 cm lang ist.
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#38
Für den klassischen Scherenschnitt gibt es sicher auch schöne geeignete Scheren, die vom Laien nur zu gerne mit profanen Nagelscheren verwechselt werden.
Wenn, auch beim Tonbandschneiden, Profis am Werk sind, machte es Spass, zuzuschauen.
Vielen dank für den DT64-Tipp. Hab ich früher auch gerne im Radio gehört.
Viele Grüsse, Sebastian
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#39
Ich glaub das Thema wurde hier schon mal besprochen aber ich frag trotzdem noch mal:
Kann man eine normale passende scharfe Schere nicht mit einem Entmagnetisierer oder einer Löschdrossel behandeln um sie zu entmagnetisieren?

VG
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#40
Ich fasse die unterschiedlichen Bandstärken für bestimmte, zugedachte Betriebsgeschwindigkeiten auf, hierbei wurden insbesondere der Banddehnung durch die Spulkräfte Rechnung getragen.

Die dicken Studiobänder mit >700m auf 26er Spulen sind für 38cm/s gedacht,
dann die Longplaybänder (LP) für 19cm/s, für große wie kleine Spulen.

In Deutschland waren bis ca. Mitte 70er vor allem die "Kleinspuler" sehr verbreitet, also für Spulen von 13, 15 und 18cm Durchmesser. Zumeist waren das Viertelspurlagen, damit man das für Konsumenten teure Band besser nutzt, idR mit 9,5cm/s. Hier sind die Kräfte geringer und der Amateur etwas anspruchsloser als der Profi, so das man das Thema Banddehnung etwas toleranter betrachten kann. Damit sich die Spiellänge noch besser ausnutzen läßt, kommen hier vozugsweise Doppelspielband (doppelt so lang wie das Profiband) und das Tripleband. Während die doch etwas empfindlichen Triplebänder weniger große Verbreitung fanden (ähnlich wie die C120 bei Cassetten, deren Band auch arg dünn war und daher Qualitätskompromisse erzwang) etablierte sich das DP® als Standard für die Viertelspurkleinspuler, mit denen man gegenüber dickeren Bändern ohne gefühlten Qualitätsverlust genauso lang aufnehmen konnte, wie mit einem Großspuler bei 19,5cm/s. Entspricht vielleicht der C90 (nicht in der absoluten Bandstärke) die einen guten Kompromiss aus Qualität und nutzbarer Spieldauer bot.

Da heute fast nur noch Profis und anspruchsvolle Amateure Bänder neu kaufen, werden nur noch die Studio- und LP-Bandstärken angeboten bzw. hergestellt. Anscheinend ist die Nachfrage nach DP ähnlich wie bei Cassetten, zwar da, aber nicht genug, um diese wirtschaftlich produzieren zu können.
Gruß André
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#41
Für DP-Bänder werden seit Jahren ganz schlicht keine Trägerfolien mehr gefertigt. Da hilft auch Kundennachfrage nix.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#42
Vielen Dank für die Erklärung, für welche Zwecke man Single-, Doppel- und Triple-Spielband verwendet! thumbup
Viele Grüsse, Sebastian
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#43
double_ub,'index.php?page=Thread&postID=212693#post212693 schrieb:Kann man eine normale passende scharfe Schere nicht mit einem Entmagnetisierer oder einer Löschdrossel behandeln um sie zu entmagnetisieren?
selbstverständlich kann man das machen, allerdings hängt das Ergebnis stark vom verwendeten Entmagnetisierer ab. Mit solch einem kleinen China- Gerät für Cassettenrecorder wirst Du kein gutes Ergebnis erzielen. Die Dinger haben einfach nicht genug Kraft, um einer stark magnetisierten Schere (oder einem Schraubenzieher) die Remanenz zu rauben. Eine starke Löschdrossel (für Werkzeuge) oder die guten, großen Entmagnetisierer von Telefunken oder Bernstein eignen sich dafür allerdings hervorragend. Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Smile Smile

Diese aber zu bekommen, das ist das Problem. Ab und zu taucht mal einer in der Bucht auf, da muß man aber Glück haben... :whistling:

Grüße, Rainer
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#44
niels,'index.php?page=Thread&postID=212702#post212702 schrieb:Für DP-Bänder werden seit Jahren ganz schlicht keine Trägerfolien mehr gefertigt. Da hilft auch Kundennachfrage nix.
Trägerfolien für TP-Bänder müssten aber eigentlich noch aufzutreiben sein - jedenfalls in der naiven Annahmen, dass sich CC-Band C-60 zwar in der Beschichtung ganz gewaltig, in der Trägerfolie aber nicht wesentlich unterscheiden. Sofern diese Annahme stimmt, könnte ein geneigter Hersteller wie RTM oder ATR sehr wohl von einem Zulieferer Jumbos mit C60-Trägerfolie kaufen, mit einer für Spulengeräte passenden Magnetschicht versehen und auf 6,3 mm schneiden.
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#45
Woran liegt es denn, dass die Folie für Doppelspielband nicht mehr verfügbar ist, die für Dreifachspielbadn aber sehr wohl?
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#46
Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=212747#post212747 schrieb:Woran liegt es denn, dass die Folie für Doppelspielband nicht mehr verfügbar ist, die für Dreifachspielbadn aber sehr wohl?
Mangel an Absatzmarkt nehme ich an - die Produktion von CCs mit C-60 und C-90 wurde nie aufgelassen, die für dünnere Spulenbänder (DP und TP) schon. Vermutlich war einfach nicht mehr genug Interesse da, da die dünnen Bänder vornehmlich auf mobilen Geräten genützt wurden und Feldaufnahmen auf Spule ziemlich selten geworden sind, ich denke doch deutlich seltener als Studioarbeiten. Im Studio aber braucht man Standard- oder maximal Langspielband, deswegen wird das auch noch produziert.
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#47
Hat denn Cassettenband das gleiche Trägermaterial wie Dreifachspielband?
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#48
Abgesehen der Frage, ob heute überhaupt noch CC-Band neu hergestellt wird, wird es unter Sicherheit kein C60-Band mehr sein, da schon in den letzten Tagen der CC die C60 aus kürzerem C90-Band bestand, später sogar aus C110-Band. Sieht man schön, wenn man mal den Wickel einer TDK CDing alt gegen das letzte Modell vergleicht. Und noch besser bei Kaufcassetten, da war dann für die 25min pro Seite kaum noch Band drin Smile
Der letzte mir bekannte Hersteller von CC-Band ist die indonesische Panggun Industries, die zeigen auf ihrer Homepage noch Audioband:

http://www.gbgindonesia.com/en/manufactu...oducts.php

Aber inwieweit das aktuell ist, kann ich nicht beurteilen.

Noch ein paar Gedanken zum Dreifachspulenband:
Selbst wenn die Folie zur Verfügung stände, sollte man noch folgende Angaben von RTM Recording The Masters (Pyral) auf deren Homepage sich mal vor Augen führen: (ggf. etwas scrollen)

http://www.recordingthemasters.com/about-us/

-die Gießmaschine läuft mit rund 15km/h
-der Jumbo, aus denen Bänder geschnitten werden, ist rund 20km lang (ich vermute da die Folie für Langspielband). Diese Menge dürfte in ca 1,5h beschichtet sein....
-das ergibt bei einem Guß LPR35 rund 16.000km Band! Das sind ca.1500 Bänder a 1100m. Das muß erstmal verkauft werden!

Und nun denken wir uns das mal als Tripleband, ca 40km Folie, ergeben ca 3000 Bänder a 1100m, also 6000 zu 540m. Wer kauft das?

Deshalb dürfte vermutlich auch kein Tripleband mehr hergestellt werden; es ist, selbst wenn Folien vorhanden, einfach unwirtschaftlich und ein zu großes Risiko für den Hersteller.
Viele Grüße,

Matthias
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#49
Der Jumbo mag 20 km lang sein, aber er ist ja auch breiter als 1/4 Zoll. Ohne eine Belegstelle dafür zu haben, meine ich, dass berichtet wurde, dass beim Umzug aus Osterhout die Gießbreite verringert wurde. Jedenfalls lassen sich aus einem Jumbo dann mehrere 20 km Streifen schnippeln.

@ Frank "darklab", falls du mitliest: Hast du Informationen darüber?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#50
Ich hab das mal grob durchgerechnet: Bei 6,5mm Bandbreite dürften ca. 80 Bahnen a 20km aus einem Jumbo geschnitten werden, das sind rund 52cm Breite. Also 1600km pro Jumbo.
Das "Campaign" auf der RTM Seite bezieht sich wahrscheinlich auf eine komplette "Gußaktion", also 10 Jumbos. Deshalb die irreführenden 16.000km.
Viele Grüße,

Matthias
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