Köpfe für Uher 24 spezial gesucht
#1
Hallo zusammen,

ich bin seit heute neu im Forum und möchte als erstes mein Glück hier versuchen.

Von klein auf hatte ich nur Mono-Bandgeräte. Der SABA TG 424 machte mir jahrelang eine Freude und seit einiger Zeit darf ich ein Stereogerät von SABA mein eigen nennen. Nicht unwichtig zu erwähnen, dass es sich hier um ein Viertelspurgerät handelt.

Für meine zweite Stereoanlage habe ich letztes Jahr bei ebay ein Uher 22 spez. ersteigert. Diesen habe ich dann mit Plattenspieler, Cassettendeck, kleinem Tuner, selbstgebautem Verstärker und einem CD-Player in einem Holzgehäuse verbaut. Schön und gut ... bis ich vor einer Woche eine Gebrauchsanleitung zum uher 22/24 ausdrucken konnte.

Da gab es eine Stelle, die meine Vorfreude etwas getrübt hat: Es handelt sich um ein Halbspur-Stereogerät. Damit wird es schlecht möglich sein, ein Tonband, welches mit einem Viertelspurgerät aufgenommen wurde, abzuspielen.

Es sei denn, ich kann die Köpfe und wohl auch den HF-Oszillator austauschen und habe dann aus dem uher 22 einen uher 24 gemacht.

Nun, wo kriege ich die Köpfe hier ? Nach etlichem Rumfragen im Internet habe ich noch keine Quelle gefunden. Ist mir klar, wer hält denn noch 20, 30 Jahre Ersatzteile für diese Dinger, die dann noch immer laufen, aber nicht tot zu kriegen sind.

Gibt es hier im Forum jemanden, der mir einige Tipps geben kann ? Oder kann mir die Ersatzköpfe anbieten ?

Es wäre natürlich gut, allein schon wegen der Baugröße des Gerätes, beim Uher 22/24 zu bleiben, sonst müßte ich das ganze Holzgehäuse neu schreinern - und da fehlt mir leider ein bisschen Zeit dazu :-(

Ich bin nun gespannt auf eure Antworten !

Herzlichen Dank !
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#2
Hallo lieber Namenloser (das war 'ne Anspielung darauf, dass wir uns hier durchaus unsere Vornamen verraten Wink ),

Also, mit den Köpfen bei den Uher Special ist das so: Man hat damals eine Mischbestückung von Woelke und Bogen gewählt. Wahrscheinlich hatte keiner dieser Hersteller alle drei Köpfe in der gewünschten Ausführung im Programm. Oder Uher hatte Abnahmeverträge mit beiden.... keine Ahnung.
Jedenfalls ist der Wiedergabekopf von Bogen, der Lösch- und der Spitzkeil-Aufnahmekopf sind Woelke-Erzeugnisse. Der Wiedergabekopf hat die gleiche Größe wie die noch Jahre später gelieferten Bogen-Köpfe, wie sie von mehreren Bandgeräteherstellern eingebaut wurden. Allerdings hat die alte Ausführung im Uher Special einen Kunstharz-Spiegel, der nicht zu den langlebigsten gehört.
Später, im Zeitalter des Uher Report IC, hat Bogen die gleiche Bauform in Vollmetallausführung gefertigt, wobei die Besonderheit a) die beiden Schraubbolzen an der Rückseite und b) die 25 cm langen Anschlussdrähte sind. Letztere lassen sich verlängern (Schrumpfschlauch, Lötzinn, alte Litzen verwenden), schwierig dürfte allerdings die Beschaffung eines der Report-IC-Köpfe mit den beiden Gewindestiften werden! Von den Dingern mit dem Kunststoffspiegel reden wir gar nicht erst.
Die Report-Köpfe wurden nämlich im Verlauf der Serie geändert und hatten dann eine andere Halterung, die ohne diese Gewindestifte auskam.

Im Prinzip gibt/gab es aber passende Köpfe. Herr Sprang von SGS Sprang Datensysteme, der noch sehr viele Ersatzteile auf Lager hat, muss da aber passen. Er hat nur noch die Kombiköpfe ohne Gewindestifte.

Einen NOS-Spitzkeil-Aufnahmekopf in Viertelspur könnte ich dir aus meiner Sammlung anbieten, ebenso einen gebrauchten, aber nutzungsfähigen Woelke-Löschkopf. Bei Interesse bitte eine PN schreiben. Den Oszillator hat, soweit ich mich erinnere, eine andere Oszillatorspule bei Halbspur und einige geänderte Bauteilwerte.

Mit dem Wiedergabekopf muss ich dich leider im Stich lassen. Bei meinem zweiten eigenen Uher Special (22) habe ich versucht, die beiden Stifte von einem alten "Plastik-"Kopf an einen Vollmetallkopf anzukleben (anrauen, entfetten, Super-Epoxidharzkleber...), leider ohne Erfolg. Beim Anziehen der Muttern sind beide Stiftschrauben wieder abgefallen, weil sie nicht genau rechtwinklig aufgeklebt waren und damit beim Anziehen der Mütterchen unter Spannung geraten sind. Beim Original sind die Stifte an das Abschirmgehäuse elektrisch angeschweißt! Für mein erstes Restaurationsobjekt hatte ich noch einen "Bolzenkopf" vom Report ICin der Bastelkiste.
Einen solchen Vollmetallkopf, auch ohne Gewinde, könntest du auch nicht von mir haben, weil ich nur welche in Halbspur-Stereo besitze. :S

Das Chassis des Uher Special ist übrigens auch für andere Modelle aus jener Zeit verwendet worden. Daher musst du nicht zwangsläufig bei diesem Modell bleiben, wenn es um die Baugröße geht. Aber die Tonköpfe sind nach 50 Jahren fast immer ein Fall für die Tonne. Ggf. ist noch eine Läppung möglich und sinnvoll.

Zum Schluss kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass die ganze Bandführung bei diesem Gerät ziemlicher Mist ist. Dieser bewegliche Schlitten, der beim Drücken der Starttaste das Band an die Köpfe drückt und dabei auch die Bandführungen vor den Köpfen beinhaltet, sorgt für ständigen Verdruss beim Azimut und ist für deutlich hörbare Phasenfehler verantwortlich! Bei jedem Druck auf die Taste wird das Band anders an die Köpfe herangeführt, weil die ganze Anordnung Spiel aufweist.
Das ist der Grund, warum ich das ansonsten nach der Generalüberholung (alle Elkos neu) klanglich an sich ausgezeichnete "Special" nicht mehr benutze. Mit dieser beweglichen Führung hat Uher leider eine windige Konstruktion realisiert. Da die Köpfe parallel nebeneinander liegen und nicht gegeneinander gedreht sind (der Löschkopf schon, aber verkehrt herum!), ist eine andere mechanische Lösung, um eine Umschlingung zu erreichen, auch nicht ohne Weiteres machbar. Sad

LG Holgi
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