SABA 600 SH?
#1
Hallo in die Runde,
die SABA 600 SH wird oft als Zicke bezeichnet und gleichzeitig über den grünen Klee gelobt.
Ist das was diese SABA 600 SH?
Gibt es Ersatzteile, Verschleißteile zu kaufen?
Sind die Preise gerechtfertigt die man im Netz sieht?
Gespannt auf Eure Kommentare wartet Jürgen
Zitieren
#2
Der Andre hat ja mal zwei schöne Filmchen drüber gemacht.

https://www.youtube.com/watch?v=u24ohVuOnEs

https://www.youtube.com/watch?v=bpcMeZgxHI0

VG Martin
Zitieren
#3
Das einzige Tonband das man heute einem Unbedarften noch vorbehaltslos empfehlen kann, ist m. E. das Uher Report in all seinen Ausprägungen. Das ist ausreichend häufig anztreffen und ggf. auch durch einen Laien im Griff zu behalten. Der Rest ist Glückssache. Das Gerätespektrum lässt sich durch Restaurationsfähigkeiten natürlich erweitern. Da muss jeder seine eigenen Grenzen erfahren.

Wenn sie funktioniert ist die Saba sicher ein interessantes Gerät. Man braucht halt Platz, denn sie lässt sich nicht einfach so mal auf die Seite stellen.

VG Martin
Zitieren
#4
Jürgen, bei dir weiss ich ja das du ein guter Tüfftler bist. Hast ja sogar ein RFT Smaragd wieder hinbekommen. Das will schon was heißen!

Meine Fähigkeiten sind da nicht soweit. An ein Saba 600 SH würde ich mich z. B. nicht ran trauen. Außer ich könnte es im guten Zustand übernehmen. Im Markt tummelt sich derzeit leider überwiegend nur noch Schrott. Das übrig gebliebene halt. In der Regel bedeutet das heutzutage Best of Two Aufbau. Wie ich derzeit bei einem Grundig TK 220 wieder erlebe. Und wenn sie in der Bucht noch so schöne Dinge schreiben. Glück kann man noch haben wenn sie, wie bei meiner A77 der Fall gewesen, selbst kleinste Defekte nicht beheben können oder wollen.

Es bleibt aber bei allen Geräten denke ich, sofern man Betriebssicherheit möchte, die Notwendigkeit einer aufwendigen General Restauration.

Ich las unlängst mal von einem Kollegen der sich frustriert von seiner Geraffelsammlung trennen wollte, weil ihm der Streß den ständige Ausfälle an div. Geräten verursachen langsam auf die Nerven ging. Je komplexere Geräte man sich vornimmt desto stressiger wird das alles.

Mir geht es da momentan ähnlich. RFT Smaragd bin ich am überlegen wie es weiter gehen soll. Schaff ich das überhaupt? Revox B36 läuft wieder soweit aber die Aufnahme kommt nicht in Gang. Revox A77 läuft derzeit ganz gut im Originalzustand. Frage ist wie lange. Meine eigentlich gut restaurierten und funktionierenden ASC 4504 und Reports stehen derzeit nur in der Ecke. Ich komme eigentlich kaum mehr zu dem für was die Dinger eigentlich da sind.

Aufnehmen und hören.....

VG Martin
Zitieren
#5
Für mich (und das ist nur meine persönliche Meinung!) war diese 600 SH seit ich vor Jahren den Bericht von Semih gelesen hatte, eine nicht mehr erstrebenswerte Maschine. So schick sie auch aussieht, aber sie ist leider ein Blender. 22er Spulen, Zweikopftechnik, Unmengen von Relais, Germanium-"Rauschgeneratoren" in den Verstärkern und eine unnötig komplizierte, teilweise absurd-seltsame technische Realisierung. Der Hype um diese Kiste war mir schon immer ein Rätsel!

Damit mögen sich andere herumschlagen, aber eine wirklich tolle und gut klingende Maschine ist sie jedenfalls nicht. Sie hat einen gewissen Charme, das gebe ich zu, als Schauobjekt sicher ganz nett, aber leider irgendwie "gewollt, aber nicht gekonnt"... wacko Sad
Von mir gibt es für die 600 SH leider nur ein :thumbdown:

LG Holgi
Zitieren
#6
Ich schließe mich -fast - vollumfänglich den Worten meines Vorschreibers an. Nach zwei Versuchen, eine funktionierende und für mich gehörmäßig gut klingende 600SH zu besitzen, musste ich leider der Realität ins böse Auge sehen und feststellen, dass zumindest mir ein solches Vergnügen verwehrt bleiben wird.
Ich halte die 600SH für ein wunderschönes Tonbandgerät, sie stellt optisch wirklich was dar, aber technisch habe ich sie nie in den Griff bekommen und mich beide Male leichten Herzens wieder davon getrennt. Die erste habe ich 2003 dem Lindenfelser Museum geschenkt, dort steht sie heute noch. Und die zweite wurde 2009 verbuchtet. Um dem Käufer und auch mir den Versand zu ersparen, habe ich sie mit in unser Feriendomizil in der Nähe des Steinhuder Meeres genommen. Und ich habe mir damals geschworen, dass, wenn der Käufer sie nicht wie vereinbart dort abgeholt hätte, ich den Kasten in der dortigen Scheune verbuddelt hätte. Denn einen nochmaligen Transport im damaligen Kadett-Kofferraum hätte der Apparat nicht bekommen.

Von mir einen "Daumen runter".

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#7
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=208610#post208610 schrieb:Zweikopftechnik

Ich staune gerade - das Ding hat keine getrennten A/W-Köpfe? Wer war denn da von Saba als Zielgruppe angepeilt?
Zitieren
#8
http://www.tonbandmuseum.info/index.php?...d3c57e75e1

hat mich auch verwundert, stimmt aber offensichtlich.
Zitieren
#9
Der Kopfträger ließe sich doch umbauen. Klar die Originalität leidet darunter.
Ich habe mal in den Schaltplan geschaut, ist schon eine eigenwillige Konstruktion. Die Bauteilwahl der Halbleiter ist auch merkwürdig. Jetzt kann ich mir auch vorstellen, was ihr meint. Schade eigentlich, ich hatte auch schon mit der Saba Maschine geliebäugelt.
Gruß Stephan

Strom macht klein, schwarz und häßlich!
Zitieren
#10
timo,'index.php?page=Thread&postID=208623#post208623 schrieb:Wer war denn da von Saba als Zielgruppe angepeilt?
Die Bundesmarine!
Zitieren
#11
radiobastler,'index.php?page=Thread&postID=208626#post208626 schrieb:Der Kopfträger ließe sich doch umbauen.
Damit hast du aber noch keine Dreikopfmaschine. Schließlich ist die ganze Technik auf Kombiköpfe ausgerichtet! Du müsstest getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstärker konstruieren, einschließlich einer Source/Tape-Umschaltung.
Und ehe ich mir für diesen "Prüjel", um hier mal mit Waldi zu sprechen, so viel Arbeit mache, nehme ich dann doch lieber was Gescheites... Huh

LG Holgi
Zitieren
#12
Hallo,

über die Saba 600 SH wird hier im Forum nur selten berichtet. Die Verwendung von symmetrisch zur Capstanwelle angeordneten Kombiköpfen dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass die 600 SH -zumindest in der ersten Ausführung- als Halbspur-Reverse-Gerät für Aufnahme und Wiedergabe in beiden Laufrichtungen ausgelegt ist. Bei Aufnahme in "Normalrichtung" Rechtslauf fungiert der linke Kopf als Aufnahmekopf, während der rechte Kopf als Wiedergabekopf zur Hinterbandkontrolle beschaltet ist, und umgekehrt. Bei Wiedergabe in Laufrichtung rechts fungiert der linke Kopf als Wiedergabekopf, und umgekehrt.

Lediglich die letzte Version des Geräts, die sog. "F"-Version, wurde als Weiterentwicklung mit Si-Transistoren und mit spezifischen Köpfen für Aufnahme und Wiedergabe bestückt, allerdings war bei dieser Ausführung kein voller Reverse-Betrieb mehr möglich.

Als Betreiber zweier 600 SH's (beide in der Erstausführung mit Ge-Transistoren und Kombiköpfen) kann ich an den Geräten keine wirklichen Kritikpunkte anbringen. Die Mechanik ist sehr robust, und auch die vielen Relais haben bislang keine Probleme bereitet. Lediglich das Einstellen der Bremsen gestaltet sich etwas problematisch. Holger's Anmerkungen bezüglch Ge-Transistoren und Kombiköpfen bleiben selbstverständlich unwidersprochen; die zeitgenössische Revox A 77 ist in diesen Belangen eindeutig überlegen. Wie sich die modernere F-Version zur A 77 vergleicht, kann ich nicht beurteilen.

Grüsse, Wolfram
Zitieren
#13
Arhar! 8) Also gibt es wenigstens schon getrennte A-/W-Verstärker. Dann steht einem Umbau auf Einrichtungsbetrieb mit besseren Köpfen und anderer Halbleiterbestückung ja nichts im Wege!
Trotzdem ist es für mich kein "Habenwollen"-Tonbandgerät.
Zitieren
#14
Man darf den Sound der Bandmaschine, jenseits der Perfektion, aber schon auch mögen. Parallel dazu gab es sicher in der Studiotechnik aus verständlichen Gründen die Bestrebung die Grenzen der Analogen Aufzeichnung zu erweitern. Heutzutage werden Tonbänder im Studio genau wegen dieser Grenzen und dem sich daraus ergebenden Sound manchmal sogar noch eingesetzt. Jedenfalls wenn gerade kein Plugin zur Hand ist, das diese Grenzen simulieren kann. Stichwort Kompression und Verzerrung. Gutes Digital Mastering ist halt immer clean. Nichtsdestotrotz gilt bzw.galten für den Heimanwender immer andere Prämissen als in einem Tonstudio.

Was ich damit sagen will. Ein Heimtonbandgerät ist kein Messgerät für absoluten Klang ohne Ecken und Kanten. Die Tatsache das Tonstudios früher ihre Tonbänder penibel eingemessen haben heißt noch lange nicht das das der Heimanweder auch tun muss. Wem der Germanium Sound gefällt weil es ihn an alte Zeiten erinnert und es ihm warm ums Herz wird, der soll das genießen.

Es ist natürlich auch nicht verboten zuhause wie ein Toningenieur zu werkeln. Ich bin allerdings nachwie der Meinung das die meisten Kisten dafür weder geschaffen worden sind noch dafür geeignet sind.

Wer also wirklich den unverfälschten klaren Klang anstrebt müsste m. E. folgerichtig auf digital umstellen und nicht sein Tonband peitschen. Insofern wäre für mich der Klang das letzte Kriterium. Zumindest technisch betrachtet. Meinen Ohren sollte es natürlich schon gefallen...

VG Martin
Zitieren
#15
Weia, wer verweist denn hier aufs tonbandmuseum.info? **grusel**

Ich mag die 600 auch nicht sonderlich, aber merkwürdig ist es schon, dass immer auf die rauschenden Ge-Transistoren verwiesen wird, die bei anderen Geräten wie den alten royals (782, 784S) oder hifi 22/24 spezial völlig in Ordnung gehen...

Wenn ein Kopf einmal für A und einmal für W verwendet wird, ist das Ganze weit vom echten Dreikopfgerät entfernt. Okay, Hinterbandkontrolle ist dann zwar möglich, aber der Witz am Dreikopfgerät sind die deutlich unterschiedlichen, für den jeweiligen Zweck optimierten Eigenschaften des A- und W-Kopfes.

Gruß
Stefan
Zitieren
#16
Das paradoxe ist m. E. das der Grund warum Bandmaschinen in der Produktion heute noch eingesetzt werden eigentlich der ist wogegen Generationen von Toningenieuren ausgebildet worden sind. Eben wegen deren Verfälschung des Klanges hin in eine Richtung an die sich die Menschen gewöhnt haben und den sie deshalb mögen. Genau das wollte man ja im Analogzeitalter möglichst minimieren. Zumindest jedenfalls im Mastering. Heutzutage merkt man das clean auch nicht immer geil klingt.

Eine mp3 vom Tonband oder Tape klingt eben anders als wenn sie von der Festplatte kommt. Mal mehr mal weniger aber doch durchaus bemerkbar.

M.E. ist es wichtiger an der Erhaltung und ordentlichen Funktion der alten Geräte zu arbeiten als damit irgendwelche absolute Klangziele verfolgen zu wollen.

P.S. Kurze Rede langer Sinn...wir sollten die Schwächen unserer Kisten genießen und nicht kritisieren ! ^^

VG Martin
Zitieren
#17
Den Schaltplan habe ich zwar überflogen, aber nicht detailiert angeschaut. Kann man die Saba so einstellen, wie das bei der A77 möglich ist. Die G36 lässt sich glaube ich nicht so einmessen wie die A77, sie ist ja einstellbar wie eine Studiomaschine. Teilweise wurde sie ja auch in Studios verwendet.
Gruß Stephan

Strom macht klein, schwarz und häßlich!
Zitieren
#18
Vielen Dank Freunde,
habe gelernt was ich wollte.
Erstaunlich, daß SABA als Nobelschmiede so ein witziges Teil gebaut hat.
Gruß, Jürgen
Zitieren
#19
@olav246

Die 600er Saba ohne Blick auf ihren damaligen technischen Kontext heraus zu erklären und zu begreifen, halte ich persönlich für begrenzt sinnvoll (und auch für unfair). Insofern ist es m.E. eigentlich auch nicht richtig, die 600er als "witziges" Teil zu titulieren. Man bedenke: als die 600er Saba die Produktionshallen der "Schwarzwälder" verliess, werkelten in den meisten europäischen (bzw. deutschen) Bandgeräten noch Röhren. (Zu dieser Zeit wurde bei Revox noch die G36 aktiv produziert und verkauft). Der "Wandel" von der Röhre zum Transistor hatte sich gerade erst vollzogen zumal die Bandgeräte, wie wir wissen, den Verstärkern und Kofferradios etwas hinterher hinkten. Und die ersten hierzulande breitflächig verbauten Transistoren waren nun mal die Germanium-Typen (...wenn es auf grössere Verstärkungsfaktoren ankam). Auch waren 26,5er Spulen unter den Heimgeräten noch die Ausnahme. Sicher: Revox bediente dieses Spulenmaß bereits, das war's dann aber auch schon aus deutschen Landen. Andere (fernöstliche) Hersteller spielten in der Mitte der 60er Jahre in Deutschland noch gar keine nennenswerte Rolle, fraglich ohnehin, wann Akai/Sony&Co. mit 26,5er Spulen aufwarteten. 1965 sicher noch nicht. Kurzum: die Saba 600SH war zum Zeitpunkt ihrer aktiven Produktion eines der bestausgestattetsten, leistungsfähigsten Heimtonbandgeräte des europäischen Raumes. Das wird man zugestehen müssen, wenn man sie einfach mit zeitgenössischen Geräten vergleicht (und nichts anderes sollte man m.E. tun.) Sicher: im Vergleich zur nur 2-3 Jahre später produzierten A77 ist die Saba absolut oldfashioned und "ein altes Eisen". Auch damals waren 3 Jahre technische Weiterentwicklung eine Menge. Zudem war die A77 (und auch das muss man wiederum ihr eingestehen) zu dem Zeitpunkt einer der genialsten Entwicklungswürfe schlechthin. (Was übrigens auch gerne übersehen wird, wenn eine A77 mit einer Fernostmaschine aus den 70ern verglichen wird.) Sie hatte die Saba auf einen Sprung technisch locker hinter sich gelassen - lediglich die Ausstattungs-Gimmiks der Saba blieben ihr verwehrt. Aber die Features der Saba sind auch in nachfolgenden Geräten (auch anderer Hersteller) in dieser Form und Bandbreite nie wieder realisiert worden. Lediglich einige Philips-Modelle hatten ähnliche "Spielereien" an Bord.

Mein Fazit: die Saba 600SH ist im Vergleich zu ihren Zeitgenossen eine beeindruckende, leistungsfähige Maschine. Wenn sie unverbastelt oder revidiert ist, vermag sie durchaus sehr gute Ergebnisse abzuliefern (natürlich wiederum im zeitgenössischen Vergleich!). Für den Sammler klassischer, herausragender Bandgeräte also sicher ein "must have". Wer allerdings für den Alltagsgebrauch eine leicht zu wartende und leistungsfähige Maschine sucht, sollte sich woanders umsehen.

(Hinweis: meine Kenntnisse basieren auf dem Eigenbesitz sowie aus der Historie einiger (ehemals aktiver) Forenmitglieder, die solch ein Gerät revidiert und ihm wieder zur alten "Stärke" verholfen haben. Natürlich ist eine solche Revision nichts für ungeduldige Zeitgenossen - der Innenaufbau der Saba ist noch etwas "zerklüftet". Aber auch in dieser Disziplin gibt es "Schlimmeres".)

Gruß


Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#20
Moin, moin,

ich muss Peter voll umfänglich zustimmen. Eine Saba 600SH mit einem jüngeren Gerät zu vergleichen und daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, sie sei eine Fehlkonstruktion, ist nicht angemessen.

Wer aus heutiger Sicht nach einem Bandgerät sucht, das beste Leistung mit einfacher Handhabung und Wartung verbindet, der hat die Wahl zwischen allem, was Hersteller im Magnetton-Bereich entwickelt und gebaut haben. Natürlich werden wir Verbraucher heute in dieser Situation einen Maßstab anlegen, der sich an ASC oder Revox orientiert. Als die Saba konzipiert wurde, gab es solche Konkurrenten noch nicht, da hatte hierzulande grad' mal Braun ein "großes" Bandgerät im Programm gehabt, das kein reines Profi-Gerät gewesen war. Und die meisten von uns wären auch nicht die Zielgruppe der Saba gewesen sein. Oder hat einer von Euch, Mitte der sechziger Jahre, eine 3-Kopf-Bandmaschine für 26,5 cm-Spulen gefordert und dabei dem Hersteller 2.000 DM angeboten?

Die Saba war eine Entwicklung für die Bundeswehr, für die Marine gewesen. Und dort war ein Design, das sich am Bedarf kleiner amerikanischer Rundfunk-Sender orientierte, nicht relevant gewesen. Wer für die Bundewehr bauen will, der muss sich nach deren Standards, nach deren Anforderungen richten. Nicht nach denen von privaten Tonband-Fans des Jahres 2017. Wer für die Bundeswehr baut, der muss beispielsweise in der Lage sein, eine stabile Technik zu liefern, die auch über Jahre in Betrieb gehalten werden kann. Setzt man da auf "neue" Technologien, oder verwendet man Bewährtes, wie beispielsweise Germanium-Transistoren?
Was auch immer wir davon halten: die Saba repräsentiert das, was der eigentliche Auftraggeber gefordert hatte, was er akzeptiert und abgenommen hat.

Als die 600 fertig gewesen war - vielleicht schon vorher - da hatte man sicher geprüft, welche Zielgruppen man damit noch würde erreichen können. Eine Heim-Version und eine Studio-Version waren die Folge gewesen. Es fand eine Weiter-Entwicklung der Maschine statt, die von der Marine-Version zur 600SH-A und weiter zum G-Modell mit Silizium-Transistoren geführt hat.
Ich bin sicher, hätten wir von Saba einen Großspuler mit 3-Kopf-Ausstattung und Highspeed gefordert, hätte Saba das gebaut. Haben wir gefordert? Insgesamt sind etwa zweitausend Stück aller Versionen dieser Saba gebaut worden. Für den Mitbewerber Grundig haben beispielsweise die Stückzahlen einer TS1000 nicht ausgereicht, die bereits angekündigte Highspeed-Version zu bauen. Wir haben davon auch nicht genug gekauft. Das ist Realität in der Marktwirtschaft. Im Osten war das anders gewesen: da wurde der Kunde "von oben" beglückt. Hier kann das nur der Kunde selbst durch sein Kauf-Verhalten ändern. Wie viele Akai's, Sony's und Teac's der hier geforderten Dimension haben wohl die Bundesbürger zwischen 1965 und 67 gekauft?

Es geht also nicht um die Frage, was Saba gekonnt hätte, sondern ob es jemanden gegeben hatte, der etwas gewollt hatte, was sich vom Marine-Entwurf unterschied.

Naben aller Kritik an Saba darf man auch die Rahmen-Bedingungen nicht vergessen, unter denen damals gearbeitet worden ist, die bedingen, was möglich war.
Saba war eine vergleichsweise kleine Firma gewesen, die mit dem Versuch der Kühlgeräte-Produktion ein Fiasko erlebt hatte, was die Substanz des Unternehmens schwer geschädigt hatte. Saba hatte Empfänger, hatte Verstärker, hatte Tonbandgeräte und hatte Fernsehgeräte gebaut. Mit "HiFi" hatte man keine Erfahrungen. Ebenso wenig mit Bauelementen. Hier war man abhängig von den Zulieferern gewesen. Realisieren konnte man das, was die zugelieferten Bauteile konnten, bzw. was die Hersteller der gelieferten Bauteile erklärten, was die Elemente könnten.
Wenn man sich von den Bauvorschlägen die Lieferanten entfernen wollte, dann musste man selber entwickeln. Und wenn das Bauelement des eigenen Lieferanten für die eigene Idee einer Schaltung nicht geeignet war, dann müsste man sich einen neuen Lieferanten suchen. Aber war das für Saba gangbar? Gute Preise für Bauelemente kommen durch hohe und regelmäßige Abnahme-Mengen zustande. Wechselt man für einen Teil der Produktion den Lieferanten, dann reduziert man die Mengen pro Lieferant. Die Preise steigen und man wird vielleicht nicht mehr so schnell beliefert, bekommt vielleicht auch nicht gleich die neuesten Modelle. Und Saba war vom Bildröhren-Lieferanten Telefunken abhängig gewesen.

Im Jahre 1964 hat Saba versucht, eine tiefer gehende Zusammenarbeit mit Telefunken zu realisieren. Damals dürfte die 600SH bereits in der Entwicklung gewesen sein. Hermann Brunner-Schwer berichtete in seinen Erinnerungen, "... Es wurde damals schon deutlich, daß sich die Entwicklung neuer und zukunftsweisender Technologien auch im Bereich der Unterhaltungselektronik mehr und mehr in die Forschungslaboratorien der großen Bauelemente-Hersteller verlagerte. Der dort betriebene Aufwand bewegte sich aber in Größenordnungen, die von einem Privatunternehmen wie SABA niemals hätten finanziert werden können. Je stärker sich dieser Trend durchsetzte, umso kleiner wurden die Freiräume für die Gestaltung eigener technischer Konzepte. Ein reiner Gerätehersteller wie SABA geriet so in eine zunehmende technische, aber auch wirtschaftliche Abhängigkeit von der zuliefernden Bauteile-Industrie. ..."
Saba bot Telefunken 1964 an, in Zukunft exklusiver Zulieferer zu werden, um bevorzugt über technische Neuerungen und Informationen verfügen zu können. Telefunken machte den Zuschlag von einer zehn-Prozentigen Beteiligung an Saba abhängig, was Herr Brunner-Schwer ablehnte. Es kam nicht zum Vertragsabschluss. Das Know How und neue Technologien der Telefunken, in Deutschland unter anderem Inhaber wichtiger Magnetband-Patente, standen damit für die 600SH nicht zur Verfügung.
Der ruinöse Preiskampf im TV-Markt sorgte dafür, dass Saba Mitte der sechziger Jahre in ernsthafte Schwierigkeiten geraten war. Die Banken machten Druck, den Deal mit Telefunken zu akzeptieren. Gleichzeitig machte Max Grundig Druck. Ob das wohl ein geeignetes Umfeld für Investitionen in die Entwicklung einer noblen Bandmaschine für einen mehr als ungewissen privaten Markt gewesen war? Wer hatte sie noch gleich gefordert?

Heute sehen wir anhand der späteren Umsatz-Zahlen der A77, dass es einen Markt gegeben haben dürfte. Im damaligen Verständnis der großen Hersteller gab es den Markt eher nicht und dürfte die Einführung der Revox zudem bedeutet haben, das der Markt nochmal schwieriger werden würde.
Die britische The Ferrograph beispielsweise hatte sich durch die A77 genötigt gesehen, mit den Seven neue Modelle einzuführen. Die waren nicht konkurrenzfähig, insbesondere internationale Marktanteile gingen an Revox verloren. The Ferrograph ging pleite, wurde an NEAL verkauft. Und nicht nur die. Denn die A77 verkaufte sich auch anderswo blendend. Auch andere Bandmaschinen-Hersteller verschwanden zeitgleich mit dem Erfolg der Revox. Wie viele 'A77' hätte der Markt vertragen?

Wie auch immer. Die 600SH wurde irgendwann nicht mehr weiter entwickelt. Der neue Eigentümer von Saba war übrigens nicht die Magnetband-affine Telefunken und auch nicht die Magnetband-affine Philips, mit der noch verhandelt worden war, sondern die amerikanische GTE. Die war eher Bauelemente-Hersteller gewesen und wohl eher an "Menge" als an "Tonband" interessiert. Was wäre wohl gewesen, hätten Millionen von Bundesbürgern nicht Fernsehgeräte, sondern Highend-Bandmaschinen gekauft ... Haben sie nicht.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#21
Zum Mal-Wieder-Lesen:

Ein bisschen Saba

etwa zum Konstrukteur der Maschine, Franz Dobesch. Übrigens war die Saba TK 75 auch schon mit diversen "Gimmicks" ausgestattet, die kaum ein anderes zeitgenössisches Gerät bot, die sie folgerichtig zum regelrechten "Relais-Grab" machte.

Hat einer der verdienstvollen Vor-Beiträger ähnlich detaillierte Informationen zur TK 75?

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#22
Ich nicht.

Aber genügend Erfahrung mit beiden Geräten. Und so interessant die hier hinterlegten Informationen für mich auch sind, so ändern sie nichts an meiner Meinung zu beiden Gerätetypen. Ich denke, die hier realisierte Reverse-Funktion war der größte Fehler. Es bewahrheitet sich wieder mal der alte Spruch "Weniger ist mehr".

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#23
Naja, was baut man als anerkannter Qualitätshersteller ohne Marktmacht im Tonbandbereich. Da sind Massenhersteller wie Grundig und Philips sowie Telefunken unterwegs. Die Einsteiger und Mittelklasse ist also gut besetzt. An Revox ran stinken reicht das Know How nicht. Dann kommt da noch so ein Bundeswehrauftrag und fertig ist die 600SH. Dual hat es mit dem TG27 auch mal probiert ist aber obwohl einfach und solide konstruiert ebenfalls gescheitert.

Wir sollten also nicht so streng mit Saba umgehen. Die haben es halt probiert und waren Ihrem Ruf als Qualitätshersteller (wie Dual auch) natürlich auch was schuldig.

VG Martin
Zitieren
#24
Apropos Bundeswehr/Bundesmarine: Auf einem Zerstörer der Lütjens-Klasse fuhr auch eine ASC mit.

Mike


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#25
TK 240,'index.php?page=Thread&postID=208680#post208680 schrieb:Es bewahrheitet sich wieder mal der alte Spruch "Weniger ist mehr".

Auf Funktionen wie Autoreverse oder ein Mischpult (mit dem Klang-Beeinflussungen bei der Aufnahme möglich waren) zu verzichten, hilft natürlich immer weiter: was nicht dran ist, kann auch (auf lange Sicht) nicht kaputt gehen. Eigentlich eine Binsenweisheit. Aber auch in diesem Punkt ist die Saba 600SH kein herausragendes Negativbeispiel. Auf der Höhe ihrer Zeit hat das AR durchaus funktioniert. Dass nach 50 Jahren so eine Funktion dann schon mal ihren Dienst versagt, ist in meinen Augen nicht ungewöhnlich. Auch die frühen AR-Konstrukte aus dem Hause Akai weisen heute (35-40 Jahre später) so ihre Tücken auf. Die Konstrukte deshalb als grundsätzlich verfehlt zu bezeichnen halte ich für falsch.

leserpost schrieb:...Dual hat es mit dem TG27 auch mal probiert ist aber obwohl einfach und solide konstruiert ebenfalls gescheitert.
Sorry - auch der Vergleich hinkt leider m.E. etwas. Dual hat in der Tat mit der Reihe TG27,TG28,TG29 nur einen relativ kurzen Ausflug in das "Revier" Bandgeräteproduktion unternommen. Welcher Ertrag damit erwirtschaftet wurde, kann man heute nur noch vermuten. Sicher war es aber zu dem Zeitpunkt als "Neueinsteiger" in dieser Sparte nicht mehr so einfach gegen die etablierten Platzhirsche "anzustinken". In diesem Atemzug aber die Saba-Bandgeräte-Produktion in die Nähe eines "gescheiterten Versuches" zu stellen, wird der jahrzehntelangen Herstellung von Bandgeräten im Hause SABA noch nicht einmal ansatzweise gerecht. SABA baute bereits in den 50er Jahren Bandgeräte und tat dies bis zum Ende der Brunner-Schwer-Ära. Von "die haben es halt probiert" kann also überhaupt keine Rede sein. Vielleicht war es eher der hauseigene Anspruch, auf allen Gebieten, auf denen SABA tätig war, technisch Herausragendes produzieren zu wollen. Ob diese Vielseitigkeit allerdings am Ende allein für den wirtschaftlichen Niedergang verantwortlich war, kann man sicher auch nicht mehr zu 100% beantworten. Immerhin fiel die Zeit des Abschwunges in die Zeit des Booms, den fernöstliche Unternehmen in Europa erlebten. Dieses Schicksal hatten andere europäische Hersteller auch zu tragen. Sind deren Produkte deswegen heute weniger "wertvoll" und "interessant"? Auch Braun und später dann ASC sind in ihrer alten Form Geschichte. Macht das deren Produkte von Einst deshalb schlechter? Diese Firmen sind vielleicht nicht wegen ihrer Produkte verschwunden, sondern trotz ihrer Produkte. Schlussentlich hat der Wandel der Zeit sogar so beliebte Hersteller wie AKAI dahin gerafft. Wer käme auf die Idee, die angegammelten AR-Schiebeschalter, die zerfallenden Potentiometer und die katastrophalen Drahtverhaue der AKAI-Maschinen (...alles Fakten!) wären Ausdruck technischen Unvermögens und planerischer Fehlentscheidungen und somit für den Unternehmensuntergang verantwortlich? Also bitte immer die Dorfkirche als das sehen, was sie ist: eine Immobilie. Und als das sollte man sie im Dorfe lassen, wie es so schön heisst. Wink
In diesem Sinne...

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#26
Hallo zusammen,

ich bin bestimmt ener von denen, der sehr viele TBG's im Durchlauf hatte. Von fast jedem Hersteler wohlgemerkt. Klar hab ich auch geflucht und kam oft nicht weiter
Der ganz spezielle Fall SABA 600 SH hatte einen ganz besonderen Reiz.
Mit Hilfe im Nachbar Forum und ganz informativen Threads wurde aus einem optisch und technischen Schrotthaufen, eine wunderbare Maschine. Das war nicht in einer oder zwei Wochen zu schaffen. Da war sehr viel Geduld von Nöten. Hat man dann alle Bauteile durch und den Relais mit richtigen Mittelchen das saubere Schalten beigebracht, sollte man sich wundern, was aus dem Gerät herauskommt. Natürlich nur nach TK / AK Prüfung und sauberer Einstellung. Allein das ist schon nicht einfach.
Da ist schnell ein Geduldsfaden weg. Ich hab z.B. ein Band von einem Fornmitglied zur Krönung der Königin, ja so heisst die SABA, das leg ich heut noch gerne auf. Obwohl Jazz nicht so mein Ding ist. Aber das klingt so Spitze, das kann ich nicht Löschen.
Man darf auch nicht vergessen, für welche Nutzer dieses Gerät geschaffen wurde. Ob da unbedingt der Heimanwender gefragt war, oder eben Bundeswehr und Rundfunk.
Mein Statement ist: Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Das können Biester sein sag ich Euch.
Seid doch mal ehrlich zu Euch selbst. Die einen mögen Grundig, Philips, Akai nicht. Die anderen Tandberg, Saba, Uher und die nächsten Dual, Telefunken, RFT, ReVox usw.
Na und?
Ich bin immer glücklich meinen sehr bunten Haufen laufen zu lassen und dabei darf eine SABA auch mal gegen eine Telefunken M15A antreten, oder ein RFT Smaragd gegen ein Grundig TK 17L. Ich kenne keinen, incl. meiner Frau, die alle Geräte gehört haben, der gesagt hat: Das oder das klngt komisch. Sowohl die Mono und Stereo Fraktion!

Liebe Grüsse Andre
Zitieren
#27
Hallo Andre,

Recht hast Du!

Wenn wir ehrlich sind, gibt es kaum ein für den Heim-Markt geschaffenes Gerät, das für den technischen Stand seiner Zeit ein Optimum repräsentiert hatte. Flickwerk, scheinbare Notlösungen usw. sind eigentlich normal. Warum hängen in der SG630 Platinen an den seltsamsten Stellen? Warum hat die TS1000 nur einen Aussteuerungsregler für Hochpegel? Warum sind die Instrumente bei Braun und ASC so klein? Warum drehen sich die Umlenk-"Rollen" bei Revox nicht? Warum hat Akai bei den GX77 und GX747 so viele Rückschritte gemacht? Warum ...
Immer wieder erlebt man auf den ersten Blick merkwürdige Entscheidungen der Konstrukteure. Und wenn ich mir die Frage "warum?" stelle, dann lautet die Antwort in der Regel: "Kosten-Ersparnis", "Bewerbungs-fähig" und "der Kunde merkt's innerhalb der üblichen Nutzungsdauer sowieso nicht". Und das ist kein Saba-Phänomen! Bei meinem Harman/Kardon Vorverstärker von Marantz (beides nicht Saba!) funktioniert die Quellwahl nicht mehr richtig, weil der Hersteller aus Design-Gründen (?) den Taster an der Front durch eine Schubstange mit dem Schalter am Chassis verbunden hat. An der "Schubstange" sitzen zwei kleine Plastik-Haken, die das Teil halten. Wenn davon einer bricht, schaltet der Taster den Schalter nicht mehr. Welchen Sinn hat das Teil? Eigentlich keinen. Es macht wohl die Verwendung eines einzigen Schaltermodells in verschiedenen Serien unterschiedlichen Designs möglich: Großserienproduktion. Beispielsweise Restek hätte das vielleicht anders gelöst. Keine Großserienproduktion.
Saba? Großserien-Hersteller.

Ich selber erwische mich immer wieder bei einer gewissen Idealisierung des Gestehungsprozesses bei den vermeintlich so großen Unternehmen. Dabei wissen wir doch eigentlich, dass manches eher vom Zufall abhängt. Da hatten Entwickler bei Telefunken ihren Chefs ein erstes Muster ihres Bildplattenspielers vorgestellt, und die veröffentlichten gleich Termine für eine Vorführung des noch gar nicht fertigen Geräts. Der Geschäftsführer des ehemals viert-größten Lautsprecher-Herstellers Deutschlands erklärte mir irgendwann auf meine Frage, warum er ein bestimmtes Modell, das überhaupt nicht ins Programm gepasst hatte, auf den Markt gebracht hat, damit, dass ein Entwickler es fertig vorgestellt hatte. Gut war das Modell nicht. Aber es war da, es war fertig und es schien Markt-fähig, verkaufbar. Ein anderer Entwickler erklärte mir die Pleite seines Arbeitgebers u.a. damit, dass der sich entschieden hatte, einem Design-Trend zu folgen. Der hatte die Produkte nicht schlechter, aber schwieriger zu präsentieren gemacht. Also wurden sie vom Handel nicht mehr verkauft.
Wer trifft solche Entscheidungen? Ingenieure? Oder eher Buchhalter, Marketing-Leute usw.?

Wenn ich mich hier und da mal durch die Geschichte der HiFi-"Industrie" lese, dann stoße ich immer wieder auf Prognosen sowohl der Marketing-Leute, als auch von Verbänden und von unabhängigen Beratern, die als Grundlage für Entscheidungen herangezogen worden waren. Eigentlich nie geht es dabei darum, was der ambitionierte Kunde wollen oder wie Leistung für den Kunden "optimiert" werden könnte.
Und die Nachbetrachtung? Jene größeren Firmen, die den ambitionierten Kunden ernsthaft versucht hatten anzusprechen, sind genau mit diesen Produkten letztlich auf die Nase gefallen. Und das oft nur wegen des Image's des Herstellers. Und das oft nur, weil ein großer Hersteller weniger flexibel auf Kunden-Verhalten reagieren kann, als ein kleiner.

Mit Recht sprechen wir von der A77 als Meilenstein. Doch glaube ich nicht, dass der Markt mehrere solcher Geräte vertragen hätte. Und hätte es sie gegeben, hätte Revox vielleicht nie solch eine Entwicklung gemacht, so lange überlebt. Die Frage ist: beschränken wir uns auf die A77 bzw. hätten wir das zu ihrer Produktionszeit getan? Offensichtlich gibt es im Forum die eine oder andere nicht-A77. Auch die eine oder andere 600SH. Bei mir auch ... Muss wohl irgendwas funktioniert haben, abseits des Perfektions-Anspruchs.

P.S.: Saba ist nicht an der 600SH Pleite gegangen. Ob Herr Brunner-Schwer unsere Diskussion anders als nur akademisch zur Kenntnis genommen hätte? Hätte sie für einen Hersteller Bedeutung? Saba hat wieder "kleine" Geräte gebaut.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste