02.07.2017, 16:31
Eigentlich müsste dieser Bericht ja ins AAA Forum, da es hier um ein Tonabnehmersystem und kein Tonband geht, aber das ständig aufploppende Geschwurbel da drüben schreckt mich ziemlich ab. Immerhin kann auch ein Plattenspieler ähnlich den Tonbandgeräten schon zu den „obsolete media“ gezählt werden, vielleicht ist der folgende Beitrag daher hier nicht am schlechtesten aufgehoben.
Es muss 1986 gewesen sein, als ich bei einem Kurzurlaub in München mein Studentenbudget mit nach meiner Erinnerung 360,- DM ziemlich überlastete und mir mein erstes ordentliches Tonabnehmersystem kaufte. Das Besondere an diesem System ist der Nadelschliff, eine Shibata Nadel, die zur Abtastung von Quadrophonieplatten entwickelt wurde und Frequenzen bis 50 kHz wiedergeben können soll. Es handelt sich dabei im Prinzip um eine elliptische Nadel, der vorne noch 2 Facetten angeschliffen wurden, womit der Verrundungsradius kleiner wird und die Nadel noch in die Bäuche der kleinsten Halbschwingungen passt. Im normalen Stereobetrieb ist dies natürlich unerheblich und ich denke, ich konnte schon damals keine 20 kHz mehr hören, heute sind es vielleicht noch 10 kHz, die mich mein Gehör wahrnehmen lassen, das nur vorweg, weil es unten dann noch einen „Hörtest“ geben wird.
Es geht also um dieses hübsche Tonabnehmersystem:
Es war dann mehrere Jahre bei mir in Betrieb, bevor es einem Ortofon VMS 30 weichen musste, was, wenn ich ehrlich bin, keine für mich hörbare Verbesserung darstellte. Aber manchmal gönnt man sich halt mal was Neues. Seit dieser Zeit war das alte AT System bei verschiedenen Plattenspielern immer mal wieder im Einsatz, ohne jedoch übermäßig viele Spielstunden absolvieren zu müssen. Es ist also schwierig bzw. unmöglich eine Gesamtstunden Laufzeit des Diamanten anzugeben
Da ich die Gelegenheit habe, mir mit einem professionellen Mikroskop den Nadelschliff ansehen zu können, interessierte es mich natürlich, wie die Nadel dieses alten Systems aussieht. Das Problem mit Lichtmikroskopaufnahmen ist immer die extrem geringe Schärfentiefe, die eine Beurteilung des Zustands von dreidimensionalen Objekten üblicherweise nur zulässt, wenn man davor sitzt und mit dem Feintrieb das Objekt quasi abrastert. Seit einiger Zeit gibt es aber brauchbare Dekonvolutionssoftware, die aus mehreren Einzelbildern ein von vorne bis hinten einigermaßen scharfes Bild des Gesamtobjekts erstellen kann. Das musste ich natürlich ausprobieren. Dazu kommt, dass man tatsächlich noch Originalnadeln bekommt, NOS zwar, das heißt, die Gummis sind nicht unbedingt neuwertig aber der Diamant entspricht der alten Form und man kann vergleichen, wie sich alt gegen neu verhält.
Schreiten wir also erstmal zur Bestandsaufnahme des Zustands der alten Nadel. Hier die alte Nadel in der Ansicht von schräg vorne bei 10facher Vergrößerung. Man sieht die beiden Shibatafacetten und andeutungsweise den Abschliff, den die Plattenrille der Kante zugefügt hat.
Das Ganze noch einmal in 20facher Vergrößerung, dabei wird die Abnutzung der Nadel schon sehr gut sichtbar.
Vor allem wenn man im Vergleich die Neue Nadel unters Mikroskop legt. Bei 10x sieht der Unterschied noch nicht dramatisch aus
Die 20x Vergrößerung bringt den Unterschied aber schon deutlich hervor
Da ist man natürlich gespannt auf die messtechnische Auswirkung. Das TA-System ist hier an einem Luxman PD-370 montiert, als Vorverstärker dient ein Yamaha C-6, der offenbar eine recht günstige Eingangskapazität aufweist, da die Überhöhung bei ca. 10 kHz und nachfolgender steiler Abfall des Frequenzgangs hier nicht zu beobachten ist. Das ist ja typisch für MM-Systeme, die auf Grund der hohen Impedanz der Spule kritisch auf die Abschlusskapazität des Verstärkereingangs reagieren.
Von der Abnutzung sollte in erster Linie der Frequenzgang betroffen sein, da hohe Frequenzen durch den großen Seitenverrundungsradius der Nadel nicht mehr sauber abgetastet werden können. Dieser Effekt sollte umso ausgeprägter sein, je weiter innen die Rille mit der Hochtoninformation auf der Platte liegt. Da bei den üblichen Messplatten die Frequenzgangbänder eher außen liegen, sieht das Ergebnis der Messung gar nicht mal dramatisch schlecht aus, viel besser jedenfalls, als ich es für den Grad der Abnutzung der alten Nadel erwartet hätte:
Die alte Nadel verliert im schlechteren Kanal bei 17 kHz gerade mal 4 dB gegenüber der unbenutzten Nadel und weist eine etwas größere Kanalungleichheit auf, die aber meinem Verständnis nach nicht auf die Abnutzung zurückzuführen sein kann. Möglicherweise hat die Magnetisierung einer der beiden Stäbchenmagnete, die Teil des Generators sind, nachgelassen. Was den Klang mehr beeinflusst als die Schwäche ab 10-15 kHz ist die Präsenzsenke, die aber offensichtlich ein Charakteristikum des ganzen Systems darstellt und auch bei der neuen Nadel zu beobachten ist.
Hier ist der Originalfrequenzgangschrieb, wie er dem System vor 30 Jahren beilag:
Der Einbruch bei Frequenzen rund um 5 kHz um etwa 2 dB ist auch hier zu sehen.
Bei den Verzerrungswerten ist es natürlich auch nicht egal, wo auf der Platte der Messtrack liegt, hier ungefähr in der Mitte, Messton 1 kHz, 0dB was bei der alten Nadel zu Verzerrungen von knapp 3% führt, die Verzerrungsprodukte liegen typisch für Plattenspieler in einer Orgelpfeifenformation vor, K3 ist hier üblicherweise immer kleiner als K2. Die Höhe der Verzerrungen würde bei anderen HiFi Geräten wohl als inakzeptabel betrachtet werden, Plattenspieler haben da ihre eigenen Privilegien und zeigen auch wie unempfindlich das Gehör zumindest für manche Arten von Verzerrungen ist.
Die neue Nadel brachte es auf wesentlich bessere Werte, 0.5 -1% wobei interessanterweise auch der Rauschgrund etwas 5dB tiefer liegt (gemessen wurde hier allerdings THD und nicht THD+N).
Die Tiefenresonanz ist bei der alten und der neuen Nadel gleich, das Verspröden der Gummis der Nadelaufhängung kann ja ein Problem darstellen. Diese Nadeln scheinen davon nicht betroffen zu sein, ich habe auch den Verdacht, dass das Gummilager in Silikon ausgeführt ist, das ja bekanntlich nicht zum Aushärten neigt.
Interessant ist vielleicht auch der Vergleich zu einem anderen Audio Technica System, dem AT OC9 MLII, ein MC System, das bei dieser Messung zwischen 1 und 2 % THD liegt, allerdings hat dieses System auch schon so manche Spielstunde am Buckel und ein gewisser Verschleiß ist anzunehmen.
Hier noch einmal der Frequenzverlauf beider Systeme mit rosa Rauschen, der Pegel wurde jeweils um 10 bzw 30dB abgesenkt, damit man die Kurven besser unterscheiden kann:
Messtechnisch sind also durchaus Unterschiede festzustellen, was euch natürlich fragen lassen wird, wie stark machen sich diese Unterschiede gehörmäßig bemerkbar. Der Vergleich alter zu neuer Nadel ist insofern recht einfach, da man hier nur den Nadeleinschub wechseln muss, alle anderen Parameter bleiben gleich, wie etwa Laufwerk, Arm Auflagekraft, Tonarmhöhe und was man sonst noch alles als klangbeeinflussend ansehen kann. Lästig ist nur, dass man sich schlecht erinnern kann, wie was geklungen hat, bevor man die Nadel gewechselt hat. Ich habe daher mit Hilfe eines CD Recorders eine Digitale Aufnahme eines Stücks angefertigt und dann mit der anderen Nadel im Direktvergleich versucht herauszufinden, ob gröbere Unterschiede zwischen Alt und Neu bestehen.
Als Programmmaterial diente mir vor allem Helen Reddy, mit ihrer klaren Stimme kein schlechter Prüfstein und außerdem ein paar alte Stones Titel. Wie an Hand der Messungen schon anzunehmen war, ist der Unterschied nicht allzu groß. Insbesondere in den Außenrillen klingen beide Systeme für mich gleich, je weiter innen abgetastet werden muss, desto klarer wird, welche Nadel montiert ist. Ganz innen ist ein deutliches Nachlassen der Klarheit von Zischlauten zu vernehmen, es klingt dann etwa wie wenn die Dame lispeln würde. Beckenschläge scheinen auch etwas an Glanz zu verlieren und alles hat einen leicht bedeckten Charakter. Die Unterschiede sind aber, wie schon erwähnt, erstaunlich marginal, ich hätte hier mehr erwartet und ich könnte mit dem alten System gut leben, hätte ich nicht die neue Nadel. Außerdem werden jetzt viele einwerfen, könnte die alte Nadel die Rillenflanke beschädigen, ich glaube es zwar nicht, da der Diamant glatt abgeschliffen ist und keine Ausbrüche aufweist, aber was weiß man schon, sicher ist sicher.
Der Vergleich mit dem MC System ist insofern weniger aussagekräftig, als dass es auf einem anderen Plattenspieler mit anderem Arm und anderer Phonovorstufe betrieben wird, es sind hier also viele Unterschiede, die auf den Klang Einfluss nehmen können, wenngleich meine Erfahrung nach das System bei Weitem der wichtigste Faktor ist. DasOC9 ist bekannt für seine gute Auflösung und den schlanken Bassbereich, etwas, das sich auch in diesem Direktvergleich bestätigte. Was einem dann lieber ist, ist wohl Geschmacksache und die Entscheidung, was man als besser oder schlechter ansieht, kann getrost dem jeweiligen Hörer überlassen werden.
Es muss 1986 gewesen sein, als ich bei einem Kurzurlaub in München mein Studentenbudget mit nach meiner Erinnerung 360,- DM ziemlich überlastete und mir mein erstes ordentliches Tonabnehmersystem kaufte. Das Besondere an diesem System ist der Nadelschliff, eine Shibata Nadel, die zur Abtastung von Quadrophonieplatten entwickelt wurde und Frequenzen bis 50 kHz wiedergeben können soll. Es handelt sich dabei im Prinzip um eine elliptische Nadel, der vorne noch 2 Facetten angeschliffen wurden, womit der Verrundungsradius kleiner wird und die Nadel noch in die Bäuche der kleinsten Halbschwingungen passt. Im normalen Stereobetrieb ist dies natürlich unerheblich und ich denke, ich konnte schon damals keine 20 kHz mehr hören, heute sind es vielleicht noch 10 kHz, die mich mein Gehör wahrnehmen lassen, das nur vorweg, weil es unten dann noch einen „Hörtest“ geben wird.
Es geht also um dieses hübsche Tonabnehmersystem:
Es war dann mehrere Jahre bei mir in Betrieb, bevor es einem Ortofon VMS 30 weichen musste, was, wenn ich ehrlich bin, keine für mich hörbare Verbesserung darstellte. Aber manchmal gönnt man sich halt mal was Neues. Seit dieser Zeit war das alte AT System bei verschiedenen Plattenspielern immer mal wieder im Einsatz, ohne jedoch übermäßig viele Spielstunden absolvieren zu müssen. Es ist also schwierig bzw. unmöglich eine Gesamtstunden Laufzeit des Diamanten anzugeben
Da ich die Gelegenheit habe, mir mit einem professionellen Mikroskop den Nadelschliff ansehen zu können, interessierte es mich natürlich, wie die Nadel dieses alten Systems aussieht. Das Problem mit Lichtmikroskopaufnahmen ist immer die extrem geringe Schärfentiefe, die eine Beurteilung des Zustands von dreidimensionalen Objekten üblicherweise nur zulässt, wenn man davor sitzt und mit dem Feintrieb das Objekt quasi abrastert. Seit einiger Zeit gibt es aber brauchbare Dekonvolutionssoftware, die aus mehreren Einzelbildern ein von vorne bis hinten einigermaßen scharfes Bild des Gesamtobjekts erstellen kann. Das musste ich natürlich ausprobieren. Dazu kommt, dass man tatsächlich noch Originalnadeln bekommt, NOS zwar, das heißt, die Gummis sind nicht unbedingt neuwertig aber der Diamant entspricht der alten Form und man kann vergleichen, wie sich alt gegen neu verhält.
Schreiten wir also erstmal zur Bestandsaufnahme des Zustands der alten Nadel. Hier die alte Nadel in der Ansicht von schräg vorne bei 10facher Vergrößerung. Man sieht die beiden Shibatafacetten und andeutungsweise den Abschliff, den die Plattenrille der Kante zugefügt hat.
Das Ganze noch einmal in 20facher Vergrößerung, dabei wird die Abnutzung der Nadel schon sehr gut sichtbar.
Vor allem wenn man im Vergleich die Neue Nadel unters Mikroskop legt. Bei 10x sieht der Unterschied noch nicht dramatisch aus
Die 20x Vergrößerung bringt den Unterschied aber schon deutlich hervor
Da ist man natürlich gespannt auf die messtechnische Auswirkung. Das TA-System ist hier an einem Luxman PD-370 montiert, als Vorverstärker dient ein Yamaha C-6, der offenbar eine recht günstige Eingangskapazität aufweist, da die Überhöhung bei ca. 10 kHz und nachfolgender steiler Abfall des Frequenzgangs hier nicht zu beobachten ist. Das ist ja typisch für MM-Systeme, die auf Grund der hohen Impedanz der Spule kritisch auf die Abschlusskapazität des Verstärkereingangs reagieren.
Von der Abnutzung sollte in erster Linie der Frequenzgang betroffen sein, da hohe Frequenzen durch den großen Seitenverrundungsradius der Nadel nicht mehr sauber abgetastet werden können. Dieser Effekt sollte umso ausgeprägter sein, je weiter innen die Rille mit der Hochtoninformation auf der Platte liegt. Da bei den üblichen Messplatten die Frequenzgangbänder eher außen liegen, sieht das Ergebnis der Messung gar nicht mal dramatisch schlecht aus, viel besser jedenfalls, als ich es für den Grad der Abnutzung der alten Nadel erwartet hätte:
Die alte Nadel verliert im schlechteren Kanal bei 17 kHz gerade mal 4 dB gegenüber der unbenutzten Nadel und weist eine etwas größere Kanalungleichheit auf, die aber meinem Verständnis nach nicht auf die Abnutzung zurückzuführen sein kann. Möglicherweise hat die Magnetisierung einer der beiden Stäbchenmagnete, die Teil des Generators sind, nachgelassen. Was den Klang mehr beeinflusst als die Schwäche ab 10-15 kHz ist die Präsenzsenke, die aber offensichtlich ein Charakteristikum des ganzen Systems darstellt und auch bei der neuen Nadel zu beobachten ist.
Hier ist der Originalfrequenzgangschrieb, wie er dem System vor 30 Jahren beilag:
Der Einbruch bei Frequenzen rund um 5 kHz um etwa 2 dB ist auch hier zu sehen.
Bei den Verzerrungswerten ist es natürlich auch nicht egal, wo auf der Platte der Messtrack liegt, hier ungefähr in der Mitte, Messton 1 kHz, 0dB was bei der alten Nadel zu Verzerrungen von knapp 3% führt, die Verzerrungsprodukte liegen typisch für Plattenspieler in einer Orgelpfeifenformation vor, K3 ist hier üblicherweise immer kleiner als K2. Die Höhe der Verzerrungen würde bei anderen HiFi Geräten wohl als inakzeptabel betrachtet werden, Plattenspieler haben da ihre eigenen Privilegien und zeigen auch wie unempfindlich das Gehör zumindest für manche Arten von Verzerrungen ist.
Die neue Nadel brachte es auf wesentlich bessere Werte, 0.5 -1% wobei interessanterweise auch der Rauschgrund etwas 5dB tiefer liegt (gemessen wurde hier allerdings THD und nicht THD+N).
Die Tiefenresonanz ist bei der alten und der neuen Nadel gleich, das Verspröden der Gummis der Nadelaufhängung kann ja ein Problem darstellen. Diese Nadeln scheinen davon nicht betroffen zu sein, ich habe auch den Verdacht, dass das Gummilager in Silikon ausgeführt ist, das ja bekanntlich nicht zum Aushärten neigt.
Interessant ist vielleicht auch der Vergleich zu einem anderen Audio Technica System, dem AT OC9 MLII, ein MC System, das bei dieser Messung zwischen 1 und 2 % THD liegt, allerdings hat dieses System auch schon so manche Spielstunde am Buckel und ein gewisser Verschleiß ist anzunehmen.
Hier noch einmal der Frequenzverlauf beider Systeme mit rosa Rauschen, der Pegel wurde jeweils um 10 bzw 30dB abgesenkt, damit man die Kurven besser unterscheiden kann:
Messtechnisch sind also durchaus Unterschiede festzustellen, was euch natürlich fragen lassen wird, wie stark machen sich diese Unterschiede gehörmäßig bemerkbar. Der Vergleich alter zu neuer Nadel ist insofern recht einfach, da man hier nur den Nadeleinschub wechseln muss, alle anderen Parameter bleiben gleich, wie etwa Laufwerk, Arm Auflagekraft, Tonarmhöhe und was man sonst noch alles als klangbeeinflussend ansehen kann. Lästig ist nur, dass man sich schlecht erinnern kann, wie was geklungen hat, bevor man die Nadel gewechselt hat. Ich habe daher mit Hilfe eines CD Recorders eine Digitale Aufnahme eines Stücks angefertigt und dann mit der anderen Nadel im Direktvergleich versucht herauszufinden, ob gröbere Unterschiede zwischen Alt und Neu bestehen.
Als Programmmaterial diente mir vor allem Helen Reddy, mit ihrer klaren Stimme kein schlechter Prüfstein und außerdem ein paar alte Stones Titel. Wie an Hand der Messungen schon anzunehmen war, ist der Unterschied nicht allzu groß. Insbesondere in den Außenrillen klingen beide Systeme für mich gleich, je weiter innen abgetastet werden muss, desto klarer wird, welche Nadel montiert ist. Ganz innen ist ein deutliches Nachlassen der Klarheit von Zischlauten zu vernehmen, es klingt dann etwa wie wenn die Dame lispeln würde. Beckenschläge scheinen auch etwas an Glanz zu verlieren und alles hat einen leicht bedeckten Charakter. Die Unterschiede sind aber, wie schon erwähnt, erstaunlich marginal, ich hätte hier mehr erwartet und ich könnte mit dem alten System gut leben, hätte ich nicht die neue Nadel. Außerdem werden jetzt viele einwerfen, könnte die alte Nadel die Rillenflanke beschädigen, ich glaube es zwar nicht, da der Diamant glatt abgeschliffen ist und keine Ausbrüche aufweist, aber was weiß man schon, sicher ist sicher.
Der Vergleich mit dem MC System ist insofern weniger aussagekräftig, als dass es auf einem anderen Plattenspieler mit anderem Arm und anderer Phonovorstufe betrieben wird, es sind hier also viele Unterschiede, die auf den Klang Einfluss nehmen können, wenngleich meine Erfahrung nach das System bei Weitem der wichtigste Faktor ist. DasOC9 ist bekannt für seine gute Auflösung und den schlanken Bassbereich, etwas, das sich auch in diesem Direktvergleich bestätigte. Was einem dann lieber ist, ist wohl Geschmacksache und die Entscheidung, was man als besser oder schlechter ansieht, kann getrost dem jeweiligen Hörer überlassen werden.
Viele Grüße
Lukas
Lukas