RFT Smaragd BG20-5 - Bilder- und Tatsachenreport
#1
Nun habe ich es tatsächlich getan. Nicht das ich nur eine Revox B36 vom Thomas übernommen hätte - GottseiDank ist die in einem sehr guten Zustand - Nein, ich hab mir gleich noch eine zweite 1/2 Spur Mono Röhre dazu genommen. Eine Maschine die mich, ich weis nicht warum schon immer irgendwie fasziniert hat. Und das als Wessi auf meine alten Tage.... Big Grin Genau gesagt eine RFT Smaragt BG20-5. Sie wurde von Ostingenieuren entwickelt ung im VEB Meßgerätewerk Zwönitz gebaut bis mit Version 6 die Tonbandproduktion Anfang der 60er in der DDR eingestellt wurde. M.E. haben die sich da richtig gute Gedanken gemacht. Eine Konstruktion, die nicht wie bei Grundig mit Gummirädern funktioniert sondern mit Riemen. Optisch für das Alter 1a Zustand. Als ich sie bekommen habe ging jedoch gar nichts. Also sie ging an aber es bewegte sich nichts. Deshalb hat sie der Vorbesitzer wahrscheinlich auch günstig in der Bucht versenkt. Naja, er hat sie korrekt als defekt bezeichnet und ich habe ja nichts anderes erwartet

So habe ich mir erst mal den Bericht von AdreN reingezogen.

https://www.youtube.com/watch?v=YNRiKXncLwU

Das hat mir schon mal die größten Ängste vor der Maschine genommen. Also erst mal Sachstand erkunden. man konnte gleich erkennen das der Motor beim einschalten nicht anlief. Also wieder ausgeschalten, mit dem Finger unten in den Motor gegriffen und kräftig gedreht...plötzlich ein Plopp und das dingens lies sich zumindest mal bewegen. Dann sollte es eigentlich der Strom doch auch können. Ich habe dann zunächst die Sicherungen geprüft und erneuert und sie dann nochmal angeschmissen. Anfänglich tat sie sich ein bischen schwer aber dann kam sie so langsam in Schwung. Wie eine alte Dampflokomotive beim anfahren...

Erste Versuche zeigten das zwar alles aweng schwergängig ist aber das alle Laufwerksfunktionen außer Rückspulen soweit mal da sind. Sie ist dann ein wenig gelaufen bis es petsch gemacht hat und die 1A Sicherung unten am Netzteil geflogen ist. Da hab ichs dann erst mal sein lassen und mich weiter in Richtung Riemen gemäß Video vom Andre vor gearbeitet.

Anbei mal ein paar Bilder von den ersten Annäherungsversuchen.

VG Martin


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#2
Ja und soweit bin ich jetzt. Nun werd ich da Dingens zusammen schrubbeln und versuchen das es wieder läuft.... Wink

Drückt mir die Daumen!

VG Martin


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#3
Soweit so gut. Neuer Riemen drin und alles wieder zusammen. Die beim ersten Test ausgefallene Sicherung erneuert. Ist auch alles wieder gelaufen. Allerdings dann plötzlich wieder blitzen und knallen. Am Ende dann stieg Rauch auf aber sie ist nachwievor weiter gelaufen. Ich hatte dann ein einsehen und habe sie abgeschaltet. Leider konnte ich nicht erkennen wo der Rauch genau herkam. Also mal die beiden Abdeckbleche an der Steuerplatine abgeschraubt. Ich konnte ienen Kondensator erkennen der etwas braun angelaufen war. Möglicherweise war das derjenige (siehe erstes Bild) der geraucht hat?. Von denen sind auch noch so einige verbaut. Ich meine das sind Teerkondensatoren und es steht RFT 905 drauf.

Hier zwar nicht explzit genannt aber ich denke die sollte man tauschen?

Dachte das Smaragd ist elektrisch genauso Pflegeleicht die das TK23 aber offensichtlich nicht..mal sehen was ich als Ersatz überhaupt da habe.

VG Martin


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#4
Weis jemand was zur Polung? ist der schwarze Ring + der -? Bei MKT als Ersatz spielt es zwar keine Rolle da Bipolar aber hätte mich mal interessiert.

VG Martin
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#5
Moin moin Martin,
grundsätzlich gehören alle Papierwickel Kondensatoren gewechselt, mit einer Ausnahme und das sind die in einer Keramikrolle mit verlöteten Seitendeckel
Der ring um den C ist i.d.R. der Aussenanschluß mdes Wickels, dieser wurde i.d.r. an masse gelötet um evtl brummeinstreungen zu mindern.
Den alten Elkos solltest du genauso misstrauen, wie den Papierwicklern.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#6
Ganz schöne Fummelei. Einen hab ich draussen bzw. drinnen. Cap liegt scheinbar eine 10 Potenz zu hoch.

Momentan läuft sie allerdings. Ist aber vielleicht auch nur die Ruhe vor dem Sturm...

VG Martin


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#7
Trotzdem, ich weiss nicht ob ich die alle tauschen soll. Die Gefahr das Teil kaputt zu löten ist mindestens genau so groß als das es gelingt. Kaum Platz vorhanden....

VG Martin
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#8
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=206434#post206434 schrieb:ich weiss nicht ob ich die alle tauschen soll.
Wer keine Kondensator-Radikalkur durchführen will, kann die Betriebszuverlässigkeit schon dadurch erheblich steigern, daß er ein paar besonders kritische wechselt. Das sind all jene, an denen eine hohe Gleichspannung liegt.
Dazu gehören die Koppelkondensatoren, die das Signal von der Anode einer Röhre an das Steuergitter der nächsten weiterreichen. Dazu gehört auch der Kondensator zwischen Schirmgitter von Pentoden und Masse, falls vorhanden.
Wie es um die Kondensatoren allgemein steht, ergibt sich am besten aus der Messung aller Spannungen an sämtlichen Röhren, also Kathode, Steuergitter, Schirmgitter, Anode.
Das sollte eigentlich die erste Aktion sein, die man an so einem alten Gerät vornimmt, wenn man nicht eh alle Teile tauschen will.
Die Spannungswerte vergleicht man dann mit dem Schaltplan, falls vorhanden. Falls nicht, teilt man sie hier im Forum mit. Es gibt hier genügend Leute mit der nötigen Erfahrung, die sagen können, wo Lötbedarf besteht.

Gruß
TSF
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#9
Röhrentechnisch bin ich zu wenig bewandert. Das Teil hat aber nur 3 Röhren. An den Kondensator der Aussteuerungsröhre kommt man ja leicht hin. Mal schauen.

Einen Steuerungsfehler habe ich. Bei Play zieht der Magnet die rechte Aufwickelspule nicht nach unten. Also kein Kraftschluss vorhanden. Den Fehler hatte ich am Anfang nicht. Beim Vor- und Zurück spulen funktioniert das. Wundert mich nicht denn das Gequalme muss ja irgendwo was bewirkt haben. Woran könnte das liegen bzw. wo soll man suchen?

VG Martin
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#10
Wenn die alten C anschlüsse zu sehr "verknotet" sind, hift auch das Abkneifen kurz hinterm C dort dann den neuen ran und gut ist,s.
M.f.G.
justus



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#11
Bevor Play nicht wieder läuft werd ich daran nichts machen.

VG Martin
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#12
Trotzig ? wacko Wechsel bzw. prüfe die Elkos z.B den C36, prüfe auch den Gleichrichter, diese Art (Selen) werden gerne Hochohmig und die spannung sinkt bei normaler Belastung schon unterhalb der Vorgabe.
M.f.G.
justus



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#13
Hallo Martin,

ich komm grad nicht ins Internet und kann demzufolge nicht richtig posten.
Wo hat es geraucht und wenn welche Sicherung ist gekommen?
Wie Kai richtig sagt, ist der Selengleichrichter direkt vor dem Trafo ein Rauchkandidat. Das riecht sehr herzhaft.
Wenn Spulen richtig geht und die Treibscheibe angezogen wird liegt es sehr wahrscheinlich am Tastenbefehl Play. Was passiert wenn Du die linke Taste entsperrst und Aufnahme drückst?

Gruss André
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#14
Justus,'index.php?page=Thread&postID=206441#post206441 schrieb:Trotzig ? wacko
Nö Nö alles gut, war nur dann außer Haus und hatte wenig Zeit zum schreiben.

Justus, du meinst das die Schaltung grundsätzlich funktioniert aber die Spannungen zu gering sind?

Andre, mit Aufnahme ist es das gleiche wie bei Play. Am Tonkopf zieht alles an aber nicht mehr der Magnet an der Spule.


Der Qualm kam aus dem Käfig der Steuerplatine. Ich hatte ss hochkant gestellt und es zog Innen am Capstanrad nach oben. Es roch allerdings nicht arg streng. Deshalb hab ich auch nicht gleich ausgemacht. ich dachte erst an Knallfrosch aber die riechen anders.

C36 und Selengleichrichter weiss ich jetzt nicht was gemeint ist.

Seltsam, ich habe sie jetzt immer mal wieder laufen lassen und es qualmt nix mehr. Vielleicht war es wirklich der etwas dunkelbraun angelaufenen Kondensator den ich gewechselt habe?

Vg Martin
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#15
Martin, hinter der 1 A Sicherung kommt der Selengleichrichter (GR2) an seinem + Anschluss ist der Becherelko C36 mit 250µF/30 V gelötet, prüfe diesen mal auf Werterhalt oder tausche ihn gleich gegen einen aus neuzeitlicher Produktion, egal ob Axial oder als Becherelko ca. 500 µF/bei mind. 35 V sollte dieser dann haben, an seinem + sollten dann 12 V stabil anliegen.
M.f.G.
justus



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#16
Hallo zusammen,

wenn die 12V fehlen würden, ginge gar nichts im Strang der Tasten. Ich tipp auf abben Draht am Tasten Satz selber oder an den Röhrenverbinder Steckern.
Da ja Schalter 3 und 4 scheinbar funktionieren muss das Problem woanders liegen. Wenn STOP auch geht wird ja der Magnet auch geschalten.
Gruss Andre
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#17
Nachtrag. Internet geht wieder. thumbup

Diese RC Kombis sind auch oft Kandidaten, ebenso die Röhrensteckverbinder.

   

   

Gruss Andre
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#18
Also falls ihr mit Selengleichrichter dieses vierstöckige Plattenteil meint. Da steht B25/20-0-6 RFT 2-60 drauf.

An einem Ende geht ein schwarzes Kabel zu einem Becherelko Frolyt Elyt 32 µF. Der Anschluss liegt oben, also gegenüber der Gewindeseite, seitlich. Unten am Gewinde hat er auch noch eine weitere Klemme. Die kapazität über dem Elko im ausgeschalteten Zustand 39 µF. Spannung im eingeschalteten Zustand über dem Elko an den gleichen beiden Klemmen 183V.

VG Martin
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#19
Danke Andre, Da muss ich wohl nochmal zerlegen und grundsätzlich ran.

VG Martin
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#20
Hallo Martin,

ein Gleichrichter sieht so aus:

   

und der andere so:

   

alle Spannungen des Netzteils sind im ausgebauten Zustand messbar. Verfolgen wird tricky.

Hast oder brauchst einen Schaltplan?

dann hier vorerst:

   

Gruss Andre
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#21
Andre, ich meine gelesen zu haben, das wenn diese Spannung "weich" wird, d.h. bei Belastung einbricht, das es dann zu diesen Problemen kommt
M.f.G.
justus



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#22
Danke für die Bilder Andre. Da war ich ja noch nicht mal am richtigen Teil. An der Stelle von deinem Keramiketwas sitzt bei mir so ein BordeauRotesPlastik etwas. Ich hätte nie gedacht das das Kondensatoren sind.

Ich werde jetzt so vorgehen.

1.) Nochmal zerlegen.
2.) Kondensator am Netzteil tauschen und 12V prüfen
3.) Die Kondensatoren an die man ran kommt insbes. die aus den RC Gliedern der Grundplatte tauschen
4.) Stecker nachlöten

Ich muss eh nochmal an die Umlenkrolle ran. Die braucht noch etwas Öl. Das Quitschen nervt.

Jürgen olaf246 hat mir bei unserem Treffen am Rundfunkmuseum in Fürth gesagt das sei die aufwendigste Revision gewesen, die er in seinem Leben gemacht hat. Jetzt kann ichs langsam verstehen....zum Glück habe ich die Revox 36 vom Thomas Gyrator wo alles schon butterweich läuft.

Eine schöne Woche euch allen...

VG Martin
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#23
Hallo Martin,

alle meine bisherigen Geräte auf dem Tisch, schrie'en nach Öl und neuen Riemen. Das ist nicht sonderlich aufwendig. Aufwendig wird es dann, wenn alles neu rein soll, die Abgleichung im Verstärker hab ich alleine auch nicht hingebracht, alle Schalter und Potis komplett gereinigt werden müssen. Bei den Potis ( Höhenregler und Laustärke mit Einschalter ) äusserste Vorsicht. Die Kunststoffe vetragen kein T6 !!! Das hab ich bitter erfahren müssen und die Potis sind rar geworden. Bei den Kondensatoren musst Du auch die Spannungsfestigkeit beachten. Es ist ein Röhrengerät.
Drei von vier der noch in Besitz befindlichen sind bis auf Röhren original, unter anderem eins der ersten Serie von 1956. Das merkt man aber u.U. auch. Lediglich eins hat alles neu bekommen und zwar so, das es original dazu noch aussieht. Das war ein irrsiniger Aufwand, der sich aber mit einer sehr grellen EM11 gelohnt hat.
Aber trotzdem sollte man unten anfangen und da geht's los:

   

Die Kondensatoren ablöten, auf Wert und Hochohmigkeit prüfen:

   

Solche Lötstellen sind keine Seltenheit:

   

Markier Dir die Umlenkrolle und deren Position und merk Dir das Höhenspiel:

   

Gruss Andre
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#24
Hallo,

zum Posting Nr. 6 noch folgende Anmerkung: Erhöhte Kapazitätswerte bei Papierkondensatoren weisen immer auf einen verringerten Isolationswiderstand des Dielektrikums hin, was im Umkehrschluss eine Erhöhung des Leckstroms bedeutet. Besonders bei Röhrenverstärkern kann das tödlich für die Endröhre sein, wenn das Koppel- C einen erhöhten Leckstrom / verringerten Isolationswiderstand aufweist. Gleichstrom- Anteile am Steuergitter mögen Endröhren nämlich überhaut nicht. Siehe auch diese Diskussion hier auf den Seiten von "Radiomuseum.org":

http://www.radiomuseum.org/forum/alterun...toren.html

Grüße, Rainer
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#25
Nun habe ich mich nochmals bis an die Grundplatte heran gearbeitet.

2te Stichprobe zur Kondensatorqualität. Am RC Glied des Magneten der Aufwickelspule habe ich einen RFT 905 VEB 0,05 µF ausgelötet und mit einem 50nF 500V Keramic verglichen. Ich sage mal vorsichtig ...hüstel hüstel... sagen wir Ernüchterung.

Es stellt sich für die weitere Vorgehensweise die Frage ... Original belassen? Ich denke man muss sich entscheiden ob man Funktion oder Originalität möchte. Ich würde für alles was kommt die Festlegung Funktion treffen. Was meint ihr?

VG Martin


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#26
Servus,

Martin, viele Wege führen nach Rom. Ich würde auf Funktion gehen, nur bist Du Dir sicher daß der Kondensator richtig ist?

Gruss Andre
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#27
Naja 500V Keramik. Das wird schon passen. Die tun auch in den Dual Plattenspieler am 220V Schalter als Funkenschützer klaglos Ihren Dienst. Dort kann man natürlich auch MKP nehmen aber es muss nicht immer Kaviar sein....

Meinst du das diese RFTs irgendwas besonderes waren? Ausser das es natürlich keine Keramik Kondensatoren waren.

Voila. 4 mal Keramik. Die Kontakte der Drucktasten muss ich noch a bisserl reinigen.

VG Martin


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#28
Hallo Martin,

was ist das für ein ESR-Meßgerät, das Du da benutzt?
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#29
Darüber habe ich mir nun noch keine abschließende Meinung gebildet. Big Grin Eine sehr offene Frage...was meinst du genau? Den Hersteller? XangYiang glaub ich...

Das benutze ich seit Jahren. Es misst Elkos incl. ESR zumindest realitätsnäher als mein normales Messgerät. Was es bei diesen Teerkondensatoren genau misst weiss ich natürlich auch nicht.

Interessant ist allerdings schon das die 0.05 Teerkondensatoren am normalen Messgerät bei ca. 0.04 liegen während der erste 0.025 dort bei 0.027 liegt. Also mit einer "normalen" Messung hätte man wohl kein Problem. Eine normale Messung ergibt aber auch bei 99.9 % aller Elkos kein Problem. Ich denke das der Chinakracher einfach allergisch auf Leckströme reagiert also Gleichstromanteile die durchsickern und das quitiert es dann sofort mit seltsamen Werten.

Insgesamt habe ich natürlich keine Erfahrung beim Recap mit Röhrengeräten. Reichlich jedoch mit Transistorgeräten. Bei Transistorgeräten hätte ich mit diesem Tausch keine Probleme. Die getauschten Teile betreffen ja nur die Steuerung und nicht die Akustik. Keramikkondensatoren sind Spannungsfest und ausfallsicher. Falls es außer Spannung irgendwelche Besonderheiten mit Kondensatoren in Röhrengeräten gibt bitte ich um Info.

VG Martin
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#30
Hallo Martin,

gibt es m.E. nicht. Wichtig ist nur das die Kombi wieder in eine Richtung die Spannung sperrt und das die Spannungsfestigkeit passt. Am Netzteil und dessen Kreis spielt das alles nicht so eine wichtige Rolle.

Gruss Andre
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#31
Hallo,

da ich kein ESR- Messgerät habe, kann ich hier nur mutmaßen, aber ich denke mal dieses Gerät misst mit relativ geringen Spannungen ?
Damit kann man das Dielektrikum bei Kondensatoren für höhere Spannungen (wie nun einmal bei Röhrengeräten üblich) nicht zuverlässig überprüfen. Höhere Leckströme bei dieser Art von Kondensatoren sieht man meistens auch erst bei höheren Spannungen.
Deshalb überprüfe ich solche alten Papier- Kondensatoren immer mit einem Isolationsmessgerät. Dieses misst mit einer hohen Gleichspannung, entspricht etwa der durchschnittlichen Nennspannung solcher Kondensatoren. Da sieht man dann sofort, ob der Kondensator noch brauchbar ist. Gerade bei Koppel- C´s in Endstufen ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Das ist jetzt aber eine ganz persönliche Vorgehensweise, da ich generell gegen einen prophylaktischen Tausch von Kondensatoren bin, aus Gründen der Originalität. Ich finde es furchtbar, wenn ein schönes, altes Chassis mit bunten Kondensatoren verschandelt wird...

Grüße, Rainer
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#32
Warum so viel geschreibe um die Papierwickelkondensatoren, raus damit und fertig, Ersatz dafür gibt,s zur Genüge.
Ich habe unter hunderten dieser C,s noch keinen gefunden, der beim Anlegen von mehr als 100V/DC nicht Leck war.
M.f.G.
justus



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#33
Naja, da der Smaragd ja schon ein paar Tage älter ist, kommt da eben zum alltäglichen Gebrauchswert auch der Sammlerwert ins Spiel.
Klar kann man die Kondensatoren schlicht und einfach tauschen, unter Sammlern gilt aber ein altes Chassis- das aussieht wie ein modernes Computernetzteil- als Todsünde. Deshalb dieser Aufwand, denn ich für meinen Teil habe einige Papierkondensatoren, die sich noch nutzen lassen. Und wenn sie doch leck sind, dann nicht einfach wegwerfen, sondern als Tarnung für moderne Kondensatoren verwenden:

- Teer auf einer Seite entfernen
- vorsichtig erwärmen, das Wickelpaket aus der Hülle ziehen
- neuen Kondensator (meistens kleiner) in die Hülle schieben
- eventuell die unterschiedlich dicken Anschlussdrähte anpassen
- restlichen Platz in der Hülle mit Zellstoff ausstopfen und Teerpropfen wieder drauf- fertig.

Das geht natürlich nicht mit jedem "Teerie", aber die meisten mit echter Teerdichtung lassen sich auf diese Weise verwenden.

Glaubt mir, ein Chassis mit auf solche Art restaurierten Kondensatoren macht einen völlig anderen Eindruck. Das ist natürlich eine Arbeit, die man nur im Zuge einer größeren Restaurierung durchführt. Und das macht für mich einen Teil des Hobbys aus.
Wenn das Gerät einfach nur möglichst schnell wieder laufen soll, dann geht das natürlich auch anders...

Grüße, Rainer
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#34
Naja, da sind wir wahrscheinlich schon aweng in den Grenzregionen unterwegs. Will hier auch keinesfalls den Aufwand den der eine oder andere in eine Originalgetreue Restauration betreibt in Frage stellen. Allerdings ist die BG20/5 deutlich jünger als z. B. die B36 . Ich muss jedoch sagen auch mich schüttelt es etwas wenn ich den knallroten Wimas in der alten Schaltung sehe. Ausser das ich die 50nF Keramik da hatte fand ich die optisch als Ersatz an der Stelle auch harmonischer.

Wie Andre schon geschrieben hat gibt es viele Wege nach Rom. Ich persönlich erfreue mich mehr an der Funktion der alten Geräte und habe gegen eine harmonische Weiterentwicklung nichts einzuwenden. Im Zweifel ist mir Betriebssicherheit wichtiger. Werde auf jeden Fall noch etwas Ausschau nach geeigneten Kondensatoren halten.

VG Martin
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#35
Guten Morgen,

sicher gibt es Möglichkeiten alles original im Aussehen zu belassen. Man kann alle neuen Kondensatoren mit altem Blech ummanteln. Das ist ein Aufwand wie es schlimmer nicht geht. Du musst die alten Gehäuse auf einer Heizplatte erwärmen und entleeren, passende Grössen mit entsprechenden Werten suchen und und und. Ich hab das bei einem Gerät gemacht und das war äußerst aufwendig. Dazu muss man sich im klaren sein, das die Mechanik, das dazugehörende Epiqment, Treibscheiben, Wickelteller, Magnetspulen, Tonkopf + Bandpfad ect, in einem Topzustand sind. Gerade Wickelteller und Treibscheiben sind ein bisschen die Krux an dem Gerät. Sind die Filze am Ende, kann man fast nichts mehr machen. Gleiches gilt für den etwas weichen Tonkopf.
Also Martin mach erst mal die Funktion. Alles andere wäre zu perfekt.
Auf der Suche nach Kondensatoren bin ich auf die Seite: http://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/k2.htm gestossen. Wie ich schon sagte, das sieht schön gleichmässig aus, aber wird am Ende teuer. Widerstände gehen i.d.R. an dem Gerät eher selten kaputt.

Gruss Andre
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#36
Moin Andre,

danke für den Link. Ich hab auch schon einwenig nach Kondensatoren gegoogelt. Ich bleib erst mal bei Funktion und naja, das es halt nicht total Scheiße ausschaut. Ansonsten sind die Tonköpfe bei meinem glaub ich noch ganz gut. Dem Verschmutzungsgrad nach zu urteilen ist das nicht viel gelaufen. Das mit den Bandtellern hab ich auch schon gemerkt ist tricky. Da blick ich momentan noch nicht so ganz durch. Was den Filz betrifft. Positiv stimmt mich das es ganz am Anfang zwar leidlich aber dennoch in allen Funtionen gelaufen ist. Dann hab ich die roten Teller mal abgenommen die Madenschrauben rausgedreht und festgestellt das bei einem Teller unter der Madenschraube keine Kugel war und mittlerweile weiss ich auch nicht mehr welcher nun rechts und welcher links war....vielleicht hätte ich sie unbesehen abnehmen und bis zum Wiedereinbau einrahmen sollen... Smile

Aber jetzt muss erst mal an den Kondis gearbeitet werden.

Experience makes you wise [Axl Rose] Big Grin

P.S. Achja, da sind auch noch rote RFT Kondis im pF Bereich mit engeren Toleranzen (2,5-10%) drinnen. Sind die auch problematisch oder nur diese goldenen Teerkondensatoren? Wobei einen 50µF 35V Elyt Elko hab ich neben diesen geschraubten Becher Elkos auch noch gefunden.

VG Martin
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#37
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=206587#post206587 schrieb:Achja, da sind auch noch rote RFT Kondis im pF Bereich mit engeren Toleranzen (2,5-10%) drinnen. Sind die auch problematisch oder nur diese goldenen Teerkondensatoren?

Moin Martin,


hast Du mal ein Bild von diesen Kondensatoren ?

Grüße, Rainer
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#38
So mal Bildis von den roten Bonbons und vom Elko.

VG Martin


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#39
Hier nochmal ein Gesamtüberblick der Einzelteile. Die Steuerplatine ist einwenig anders aufgebaut wie beim Andre. Die Platine hochkant neben der EL82 ist bei meiner BG20-5 wohl nicht (mehr) vorhanden.

P.S. Kondensatoren sind bestellt...

VG Martin


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#40
Die roten Kondensatoren sind keine Papier- sondern Kunstfolie- Kondensatoren. Die sind in den seltensten Fällen kaputt. Kannst Du ja zur Sicherheit messen, pauschal rauswerfen würde ich die aber nicht.

Bei den kleinen Elkos gab es dagegen öfter mal Probleme mit der Gummidichtung, die wird gern porös. Das solltest Du Dir in jedem Fall ansehen und im Zweifelsfall lieber wechseln.

Grüße, Rainer
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#41
Servus,

laut NT müsste das die Serie nach dem BG20/4 sein, denn ich seh nur eine Sicherung.

   

und auch noch die grossen Elkos. Das die Kugel fehlt ist natürlich Mist. Da würde nämlich auch noch die Feder fehlen. Somit hast Du voll Power auf dem Wickelteller. Ebenso ist Vorsicht bei der Schwungmassenkugel in der unteren Brücke vom Capstan geboten. Die geht auch gerne verloren.

   

Obacht auch hier:

   

Sonst hast Du Capstan schief.

Was Rainer bei der Kondensatorenfrage richtig schreibt. Sowas:

   

   

   

ist schärfer anzuschauen.

Gruss Andre
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#42
Sodderle, hatte mich jetzt nochmal darüber gemacht. Kondensator tauschen hatte ich erst mal hint an gestellt da die die drin sind in keinster Weise so ausschauen wie auf den Bildern. Außerdem kann ich die offensichtlich eh nicht richtig prüfen. So hab ich erst mal Stecker Buchsen und sonst alles mögliche erst mal nach gelötet und alles wieder zusammen gebaut.

Leider ist der Fehler geblieben. Die rechte Spule zieht weder bei Play noch bei Rec an. Die Andruckrolle fährt hoch und die Bremsen lösen aber das wars dann auch.

So wie es ausschaut hat der bisherige Kondensatortausch weder geschadet noch etwas gebracht so das man m. E. daraus schließen kann das die Kondensatoren nicht das Problem sind.

Die Frage ist wie weiter vorgehen? Wenn es elektrisch wird bin ich mit meinem Latein leider recht schnell am Ende.

VG Martin
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#43
Wobei...langsam mit den kleinen Chinesen.. 8o .. Deckel drauf und Spulendeckel drauf tut sich mit Play schon was!... der Magnet zieht zwar nicht so zackig an wie beim Spulen aber das Band läuft!...vielleicht hat das letztlich alles was mit diesen Madenschrauben zu tun....bleibe dran... thumbup Big Grin

VG Martin
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#44
Hallo Martin,

was mich an Deinem Fehler wundert ist, dass Vorwärts & Rückwärts Spulen gehen soll. Es gibt nur 3 Möglichkeiten. Entweder: 1. Dein Tastensatz schaltet nicht. 2. Du hast keinen Stromfluss zur WT Spule,
3. Spule durch.
Miss bitte mal an beiden Spulenenden der Aufwickelseite, ob Durchgang ist und wieviel Widerstand die hat. Das gleiche machst Du bitte auf der anderen Seite. Das ist kein Hexenwerk. Schwieriger ist, die Spulen zu messen, ob sie überhaupt bestromt werden. Links, Abwickelseitig, geht es mit Anstrengung, Rechts, Aufwickelseitig, bräuchtest Du Prüfstrippen.

Gruss Andre
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#45
Hallo Martin,

mir ist nicht klar, welcher Magnet bei Wiedergabe / Aufnahme anziehen soll - bis auf den Zugmagneten der Andruckrolle. Die Magneten in den Spulentellern dienen der starren Kopplung der Ober- und Unterteile beim schnellen Vor-/Rücklauf.
Im "Spielbetrieb" sind es Rutschkupplungen.
Aus der REPARATURANWEISUNG für das HEIMMAGNETTONGERÄT „Smaragd“ BG-20 ... BG-20/4 Ausgabe Januar 1960 :

4.053 Einstellung der Kupplungsoberteile
Für die Einstellung ist ein Entfernen von Netzteil und Entzerrer nicht nötig. Netzanschluß herstellen, Gerät einschalten, Bandspulen entfernen.
Wiedergabetaste drucken. Bei völlig gelösten Bremsen ist die richtige Mitnahme der Oberteile durch Einstellen der Stiftschrauben (Gewindesfifte M 5) in Bandspulenstern vorzunehmen. Stiftschraube zunächst soweit nach rechts drehen, bis die Kupplungsoberteile bei laufenden Kupplungsunterteilen stehen bleiben. Danach Stiftschrauben soweit zurückdrehen, daß beide Oberteile leicht mitgenommen werden. Halt-Taste drücken.
Anschließend in Stellung "Wiedergabe" kontrollieren, daß beide Oberteile sofort mitlaufen. Nötigenfalls Stiftschrauben in Aufnahmestern noch etwas nach links drehen.

Gruß aus Berlin
hajo
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#46
Danke für die Einstellhinweise. Ich habs durch probieren zwar auch so ungefähr gefunden. Da hab ich mir vorher immer nur die Funktion ohne die Bandteller angeschaut. Naja, so lernt man dazu.

Derzeitiger Stand ist das es wieder komplett zusammen gesetzt ist. Das Laufwerk funktioniert auch in allen seinen Funktionen wieder recht ordentlich. Ich habe zum Test eine Aufnahme von meinem Uher 4oooIC aufgelegt. Derzeit kommt allerdings leider (noch) kein Ton aus dem Lautsprecher. Muss ich also nochmal Ursachenforschung betreiben...

VG Martin
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#47
Hallo Martin,

Wiedergabe Problem.... Was macht die EM11? Zeigt die ansatzweise etwas an? z.B Voll aufgedrehter Lautstärke Regler. In welcher Stellung befindet sich der linke Schalter?
19null5,'index.php?page=Thread&postID=206667#post206667 schrieb:mir ist nicht klar, welcher Magnet bei Wiedergabe / Aufnahme anziehen soll - bis auf den Zugmagneten der Andruckrolle. Die Magneten in den Spulentellern dienen der starren Kopplung der Ober- und Unterteile beim schnellen Vor-/Rücklauf.
Im "Spielbetrieb" sind es Rutschkupplungen.
Aus der REPARATURANWEISUNG für das HEIMMAGNETTONGERÄT „Smaragd“ BG-20 ... BG-20/4 Ausgabe Januar 1960 :
^^ AHA. Werden dann wie geschaltet?

Wieviel Strom R / L wird auf die die Spule von den Wickeltellern bei Wiedergabe gegeben? Bei Vorspulen ja mehr um den Kraftschluss herzustellen, oder nennen wir es mehr elektromagnetische Kraft zu erzeugen, sprich Kraftschluss. Das kannst Du messen Martin. Ist nicht einfach, aber machbar.

Gruss Andre
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#48
Andre N. schrieb:Wieviel Strom R / L wird auf die die Spule von den Wickeltellern bei Wiedergabe gegeben? ...
Gar keiner = siehe Schaltplan.

Viele Grüße aus Berlin
Hajo
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#49
Moin,

gute Antwort. Eben... Keinen. thumbsup Dafür gibt es ja die Einstellungen der Wickelteller und auch ein vorgegebenes Bremsgewicht. Mich würde trotzdem der Widerstand beider Spulen interessieren.

Gruss Andre
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#50
Andre N. schrieb:Mich würde trotzdem der Widerstand beider Spulen interessieren.

Gruss Andre

Hallo Andre,
steht auch in der weiter oben schon erwähnten REPARATURANWEISUNG für das HEIMMAGNETTONGERÄT „Smaragd“:

8. Technische Daten der bewickelten Bauelemente und Magnetköpfe
....
Kraftmagnet (KM 1), (KM 2) 0458.999-90021 Bv (4)
Windungszahl: 1000 Wdg. 0,25 mm CuL R = 36 Ohm ± 10%

Gruß aus Berlin
Hajo
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