UHER SG561 Aufwickelzug viel zu groß
#1
Hallo,
bevor ich an die Einstellung der Bremsen gehe wollte ich lieber mal andere Erfahrungsberichte hören. Ich habe mein SG561 vor etwa 25 Jahren außer Betrieb gesetzt. Da war es noch voll funktionsfähig, war auch kein Wunder, ich habe damals bei einer Firma gearbeit, die Uher-Geräte repariert hat.
Leider hat wohl im Laufe der Zeit nicht nur das Gerät gelitten, sondern auch meine Erfahrungen sind verloren gegangen.
Ich wollte das Gerät jetzt wieder herrichten um es an einen Liebhaber zu verkaufen, leider ist jetzt der Aufwickelzug so stark, dass in der Pause-Stellung das Band einfach weiter läuft. Ich habe zuerst die Kupplungen ausgebaut, gereinigt und das verharzte Fett durch neues ersetzt. Trotzdem wird es nicht besser. Ist es hier sinnvoll, an den Einstellschrauben zu justieren oder gibt es eine andere Erklärung für diesen Fehler?

p.s. Wer Interesse hat, kann das Gerät auch von mir zusammen mit vielen Bändern bekommen. Über den Preis können wir uns einigen, Abholung in Berlin wäre dann sinnvoll. Ich spare mir dann die Reparatur.

Gruß Andreas
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#2
Hallo Andreas,

ich vermute mal, dass nicht der Aufwickelzug zu groß ist, sondern das Bremsmoment in die andere Richtung zu klein. Das liegt oft an ausgehärteten Bremsgummis. Hast Du Federwaagen um den Bandzug einstellen bzw. kontrollieren zu können?
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=206309#post206309 schrieb:ch vermute mal, dass nicht der Aufwickelzug zu groß ist, sondern das Bremsmoment in die andere Richtung zu klein.
Diese Vermutung kann zwar stimmen, die von Andreas geäußerte Ursache ist aber ebenso möglich! Ich hatte auch schon mal eine RdL von einem alten Herrn auf dem Tisch, die rechts fast das Band gedehnt hat, so stark hat sie gezogen!
Mit der Messing-Einstellschraube in der Mitte des Bandtellers, da, wo der Komparator mit der Kugel draufdrückt, kannst du nur die Grundeinstellung (Abstand des Fühlhebelstifts vom Bandführungsbolzen lt. Serviceanleitung) regulieren. Die Federkraft des Fühlhebels und damit die Bremskraft über den gesamten Bereich wird über das Biegen der Zugfeder eingestellt, die am Komparatorarm eingehängt ist. Am anderen Ende ist sie in einer biegsamen Blechlasche eingehängt, die in diesem Fall etwas in Richtung "Federspannung geringer" zu biegen ist.

Bei dem damals von mir überholten Gerät reichte das Verringern der Federspannung allein immer noch nicht aus; ich habe tatsächlich (Asche auf meine Omme Wink ) etwas Vaseline auf den Filzbelag aufgebracht. Es reichte eine Fingerspitze voll.

Weiterhin: Beim Betätigen des Laufwerkknebels in die Stellung "Pause" wird über einen justierbaren Lappen der rechte Komparatorhebel ein paar Millimeter nach links gedrückt, damit der Bandzug verringert wird, so lange die Pause aktiviert ist. Solltest du auch mal überprüfen. Steht alles im Service-Manual. thumbup

LG Holgi
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#4
Der Filzbelag altert auch und zwar bereits durch nichts weiter als durch das Verstreichen von Zeit. Der Belag steht ständig unter Druck und wird deshalb zusammengedrückt. Irgendwann lässt sich am Bandzug nichts mehr sinnvoll einstellen.

Manchmal arbeitet sich auch der Kleber des Filzbelages durch denselben und verklebt schließlich mit der weißen Kupplungsscheibe.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Stimmt, wenn man alt wird, funktioniert oft so einiges nicht mehr....
Man sollte vll. darauf hinweisen, dass es die roten Filzringe für die Rutschkupplungen noch neu bei Herrn Sprang zu kaufen gibt. Kosten 2,20€.

Gruß
Holgi
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#6
Hallo,
vielen Dank für die Hinweise. Es werden hier wohl mehrere Faktoren zusammenkommen, die eine wirtschaftlich sinnvolle Reparatur ausschließen:

- Die Filzringe austauschen
- Der Dreikantriemen ist auch nicht mehr der Beste
- Die Bremsgummis tauschen
- eventuell weitere defekte Teile
- optisch ist das Gerät auch nicht mehr das Beste (Beschriftung fehlt teilweise, Haube leicht zerkratzt aber ohne größere Schäden)

Das von mir geschilderte Problem hat nach diesen Äußerungen mehrere Ursachen. Zum Einen ist der Zug am Aufwickelteller viel zu hoch und läßt sich auch durch Betätigen des Fühlhebels nicht reduzieren, dafür hat der Abwickel fast keine Bremswirkung.

Also: Wenn jemand aus dem Berliner Raum eine Maschine als Ersatzteilspender sucht, die Köpfe sehen z.B. noch sehr gut aus, dann her mit den Angeboten. Abholung wäre in Berlin-Hellersdorf. Ich gebe auch noch alle Bänder und Leerspulen (überwiegend Orwo) mit.

MfG

Andreas
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#7
Es scheint mir der umgekehrte Fall zu sein: Fall jemand für diese Maschine einen Ersatzteilspender hat... Denn die potientiellen Spenderorgande scheinen die mit den Defekten zu sein.

"Wirtschaftlich sinnvoll" dürfte die Herrichtung eines Tonbandgerätes inzwischen in den seltensten Fällen sein. Die Frage ist: Lässt sich das Gerät in Stand setzen, ohne dass eigens Teile gefertigt werden müssen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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