Seltsames VU Verhalten vom Uher Report 4000
#1
Hallo,

ein Problem kommt selten alleine und diesmal unerwartet.

Es handelt sich um ein Uher 4000 Report (Nr:149212).

Problembeschreibung:

Wiedergabe ist vollkommen in Ordnung.

Aufnahme:

Druückt man die Aufnahmetaste, schlägt das VU sofort zur hälfte aus.
Gibt man nun ein aufnahmesignal ein, schlägt das VU normal aus.
Schaltet man das Signal wieder ab, kehrt der Zeiger zur oben genannten Position zurück.
Lasst man das Gerät länger aufnehmen, geht der Zeiger immer mehr nach Rechts und kehrt auch erst nicht sofort zurück, beim entfernen der Singnalquelle, nur ganz langsam kehr der Zeiger zurück zur mitte (und bleibt auch da).

Das alles bei gedrücker Aufnahmetaste.

Beende ich den "Aufnahmemodus" dann verhält sich das VU normal (Zeiger kehrt ganz nach Links zurück)
Wiedergabe ist, wie gesagt in ordnung.

Das VU stammt aus einem Schlachtgerät, (dort hat es korrenkt funktioniert).
Falsches anschließen kann ich ausschließen.

Aja eingespeiste signale (Musik) werden auch recht schwach aufgenommen (Testband was LPR35 von RMG).


Ich alle Elkos schon getauscht, die Styroflex, Erofol II , Widerstände habe ich stichprobenartig kontroliert alles ohne erfolg.

Hätte jemand eine Idee wo ich noch schauen kann? oder wo sich der Feheler befinden kann?


MfG

Alex
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#2
Hallo Alex,

ist das eines der Geräte, die Uher 4000 Report-L oder -S heißen ?

Wenn der HF-Sperrkreis , bestehend aus der abgleichbaren Spule BV 6-13 (schlecht zu lesen im Schaltbild, könnte auch 5-13 sein) und dem Kondensator C7 im Report-S (Spule 56J-23613 und Kondensator C3 im Report-L) , den HF-Bias nicht daran hindert, zum Ausgang des Aufnahme-Verstärkers vorzudringen, kann es zu solchen Effekten kommen, weil dann immer mindestens der HF-Pegel angezeigt wird.
Ursache kann sein, daß entweder der Sperrkreis oder der Lösch/Bias-Oszillator verstimmt ist.
Um festzustellen, wer falsch liegt, müßte man also erstmal die Sollfrequenz des HF-Bias in Erfahrung bringen.

MfG Kai
Nachtrag: Bei
http://tonbandwelt.magnetofon.de/uher/4000/serva1.htm
steht 4000 Report-L : ca. 50 kHz, 4200 ca. 70 kHz, 4400 ca. 60 kHz
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#3
Hallo Kai,

weder noch ist das eines der Geräte, die Uher 4000 Report-L oder -S die heißen, sondern das sogenannte "Ur-Report", wenn die SN 149212 stimmt.

Gruß Bernd

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#4
Bern, du hast recht, es ist das Ur Report.
(Es ist die Braun Lackierte Version (also Version 1,2 Big Grin ), wobei ich meins neu lackieren ließ)

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=204205#post204205 schrieb:Ursache kann sein, daß entweder der Sperrkreis oder der Lösch/Bias-Oszillator verstimmt ist.
Um festzustellen, wer falsch liegt, müßte man also erstmal die Sollfrequenz des HF-Bias in Erfahrung bringen.
Um die Frequenz festzustellen, brauch ich einen Oszillator oder reicht meine Soundkarte (Tongenerator mit Frequenzanzeige hab ich als Programm für den PC)

Wenn ja ist das Ende erstmal für mich erreicht :S ;(

Mit freundlichen Grüßen

Alexander
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#5
Wichtig ist nur, ob ich in ein halbwegs zutreffendes Schaltbild geguckt habe.
Gibt es die richtige Schaltung bei http://tonbandwelt.magnetofon.de/uher/ ?

Die letzten beiden Multimeter, die ich gekauft habe, haben beide einen mehr als ausreichenden Frequenz-Meßbereich. Mehr braucht man nicht.
Einen Oszillator schon garnicht. Du mißt erstmal die Spannung Frequenz der HF-Spannung an dem Trafo bzw. Schwingkreis des Lösch/Bias-Oszillators.
Wenn die wesentlich vom Sollwert abweicht, muß da was repariert werden. Bei den Report-L und -S ist keine Abgleich-Möglichkeit vorgesehen. Dann muß man Cs und Ls überprüfen und eventuell austauschen.
Wenn die Frequenz stimmt, kannst du versuchen, durch Drehen an der (hoffentlich) abgleichbaren Spule des Sperrkreises den Grund-Ausschlag des VU-Meters zu minimieren.

MfG Kai
Nachtrag: Jetzt hab ich mal in die Schaltung des "Uher_report_4000_SM.pdf" im Download-Bereich des Forums geguckt. Da steht auf Seite 3, Absatz 1.2 "HF-Generator arbeitet mit einer Frequenz von ca. 60 kHz...". Der Sperrkreis besteht aus der abgleichbaren Spule BV. 6-13 und dem Kondensator C10 (100 pF). Der Generator hat einen 3-Wicklungstrafo BV.6-11 ohne angedeutete Abgleichmöglichkeit. Parallel zu einer Wicklung liegen der Löschkopf und C1 mit 5000 pF. Dadurch wird im wesentlichen die Frequenz bestimmt. Man könnte also notfalls C1 modifizieren. Statt an BV.6-13 zu drehen, könnte man auch C10 durch eine Kombination von Fest-C und Trimmer ersetzen.
Erstmal muß jedoch geklärt werden, ob diese Ursachen-Hypothese zutrifft. Wenn bei Parallelschalten von ca. 5 nF zum Basis-Widerstand R17 des VU-Transistors T9 der Grundausschlag deutlich zurückgeht, wäre das ein starkes Indiz dafür.
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#6
Hallo Kai,

ich hab grade in deiner Antwort gelesen, dass es einen 100pf Kondensator gibt.
Mir ist keiner aufgefallen. Ich werd den erstmal suchen und tauschen (vielleicht ist der ja defekt).

Ein Multimeter mit Frequenzmessung hab ich noch nicht (hast du eine Preiswerte Empfehlung?).
(Wenn ich eins hab kann ich mit dem messen loslegen)

MfG

Alex
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#7
Hallo Alex,

wenn der Kondensator fehlt, sperrt der Sperrkreis nicht.
Wäre eine einfache Erklärung für deine Beobachtungen.
Der Kondensator sollte sich direkt bei der genannten Spule befinden. Fall du da ein "komisches" Röhrchen mit Drähten dran siehst, wird es der Kondensator sein.
Wenn wirklich keiner da ist, bau einen ein. Wegen der erforderlichen Frequenzstabilität nimmt man dazu meist Styroflex-Kondensatoren oder keramische mit kleinem Temperatur-Koeffizienten. Man könnte hier auch eine Kombination von einem Fest-Kondensator und einem Trim-Kondensator vorsehen, wenn man sich nicht traut, den Spulenkern zu verdrehen.

Ein Multimeter empfehle ich dir lieber nicht.
Zuletzt gekauft hatte ich zuerst ein kleines Voltcraft VC170 bei Conrad.
Später hab ich bei Pollin ein UNI-T UT61B gekauft: Ist größer, kann mehr, kostet weniger.
Es gibt aber noch "schönere"/bessere.

MfG Kai
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#8
Ich habe grade den Styroflex gegen einen aus meinem Schlachtgerät getauscht (dieser war noch in Ordnung).
Gebessert hat sich nichts.

Wobei ich einen Interessanten effekt beobachtet habe:

Stell ich das Report aus, lasse es 24 Stunden stehen und stelle es dann an und schalte auf Aufnahme, schlägt der Zeiger erst voll aus.
Nach einiger Zeit geht er fast zurück in die Normalposition (wo er eigentlich sein sollte)
Der Ausschlag beträgt nämlich nur noch 1/4.

Nehme ich wieder auf, beende die Aufnahme, hat sich das VU Meter irgendwie "aufgeladen" der Zeiger steht dann zwischen Rotem und Schwarzen Berreich.

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Um auszuschließen, dass noch irgendwo die kleinste Kontaktstörung ist, habe ich alle Teile (Potis und A/W Schieber mit Tunerspray T6 behandelt.
(Brachte keine Abhilfe)

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Den Spulenkern zu verdrehen, würde ich mich schon trauen.

(Ich habe noch ein Zweites Ersatzteillager da (Platine ist funktionsfähig), wenn ich mist baue, kann ich die Platine komplett Tauschen (ist zwar aufwändig aber machbar) und ich wäre wieder am ausgangspunkt oder das Problem hat sich gelöst)
(Ok Löschkopf müsste ich dann tauschen, dieser muss aber (wenn ich richtig gelesen habe) nicht so kompliziert neu justiert werden wie ein Tonkopf)

MfG

Alex
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#9
Die Überlegungen in Richtung Problem mit HF-Bias gingen davon aus, daß die VU-Meter Schaltung selbst in Ordnung ist.
Wenn das aber garnicht klar ist, würde ich das erstmal bei abgeklemmtem HF-Oszillator prüfen. Wenn sich die Schaltung bei stillgelegtem Oszillator genauso verhält, haben wohlmöglich der Transistor T9 und seine Beschaltung ein eigenes Problem.

MfG Kai
Wenn Abklemmen zu umständlich/schwierig ist, sollte er sich auch durch kurzschließen der Basis-Emitter-Anschlüsse von T8 totlegen lassen.
PS2: Normalerweise sollte sich der Zeiger des VU-Meters wenige Sekunden nach Einschalten in Null-Lage begeben. Es sei denn, die Kondensatoren C35 (am Kollektor von T4) und C13 (vor R16 an der Basis von T9) haben DC-Leckströme. Wenn an Pin 3 der Lautsprecher-Buchse ein niederohmiger Kopfhörer dranhängt, sollte das Einschwingen doppelt so schnell passieren. Für einen Test könntest du ca. 1 kOhm einmal vom oberen Ende von C13 und danach vom unteren Ende nach Masse legen und für beide Fälle das Einschwingen beobachten. Sollte dann etwa 10-mal schneller passieren.
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#10
Hallo Kai,

ich hab das Problem gelöst.
Ich habe einfach die Platine getauscht und jetzt geht alles.
(Der zweite Grund war auch, dass sich die Metallfolie (auf der Platine) ablöste und da könnte auch der fehler liegen).

Ich suche auf der Alten Platine die Tage mal den Fehler (mich interessiert doch, wo der Fehler lag).
(Transitoren Prüfen, Wiederstände)

Ok ich hätte auch den Fehler auf dem Konventionellen Weg suchen können, doch so war es für mich "einfacher" und ich kam um das neuabgleichen rum, da die eingebaute Platine justiert ist.

Folgende "Fehler" (?) kann ich aber schon jetzt sehen:

Das in Wachs gegossene Ding hat starke Risse.
Das Graue Bv6-14 ist locker

-----------

Wie dem auch sei, jetzt geht alles (A/W, das VU läuft und die Aufnahmestärke stimmt)

Ich werde mich, wenn ich die Transitoren kontroliert, habe wieder melden.


Danke Kai


Ps.: Ich empfehle es keinem die Platine einfach zu Tauschen, weil es extrem aufwändig ist.
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#11
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=204220#post204220 schrieb:Nachtrag: Jetzt hab ich mal in die Schaltung des "Uher_report_4000_SM.pdf" im Download-Bereich des Forums geguckt. Da steht auf Seite 3, Absatz 1.2 "HF-Generator arbeitet mit einer Frequenz von ca. 60 kHz...".
Im Gegensatz zu dem (n) Report Monitor (en), die arbeiten mit 100 kHz. Kurze Zwischenfrage an die Experten. Spielt das in der Praxis eine Rolle?

VG Martin
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#12
Hallo Martin,

von der Theorie her sollte die Bias-Frequenz wesentlich höher als die höchste aufzuzeichnende Audio-Frequenz sein, damit in der sehr kurzen Zeit, in der eine Stelle auf dem Band das abklingende Feld hinter dem Rand des Aufnahme-Kopf-Spaltes passiert, die Hysterese-Kurve des Bandes noch etliche Male durchlaufen wird. Dem entgegen steht das induktive Verhalten der Tonkopf-Impedanz. Um den erforderlichen Strom durch den Tonkopf zu erzeugen, werden mit höheren Frequenzen auch immer höhere Spannungen erforderlich . Semi-professionelle und erst recht professionelle Geräte verwenden deshalb Bias-Frequenzen von 160 kHz und mehr.

MfG Kai
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