Spannung Löschgenerator
#1
Hallo zusammen,

eine kurze Frage: Wie viel Spannung sollte ich Pi mal Daumen an einem Löschgenerator messen?

Grüße
Heiko
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#2
Ca. 30-70 V/AC mit z.B. einem Röhrenvoltmeter gemessen
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#3
Das ist selbst Pi mal Daumen schwer zu sagen. Es hängt von Induktivität und Impedanz des Löschkopfes, der Breite der Spuren, der Spaltbreite, Frequenz der Hf und was weiß ich ab. Ich hatte da bei den verschiedensten (Spulen-)Geräten schon Spannungen zwischen etwa 20 und 80 Volt!

LG Holgi
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#4
Um welche Bandmaschine handelt es sich denn?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#5
Auf'm klassischen Oszillografen sind das meist so circa 4 Quer-Daumen hoch...

MfG Kai
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#6
Hallo,

20-80 Volt sind doch schonmal ein guter Bereich. Ich frage das, weil ich mir einen Frequenzzähler zulegen möchte, mit dem ich bei diversen Maschinen die Frequenz des Löschgenerators abgleichen möchte. Nun bin ich mir nicht ganz sicher, was das Gerät "abkönnen" muss. Beim Oszi ist das ja kein Problem, aber beim Frequenzzähler sieht das anders aus oder? Die bezahlbaren Geräte mit fancy Nixie-Röhren scheinen meist für geringe Spannungen ausgelegt zu sein oder deute ich die Daten falsch? Beispielsweise werden 10Volt RMS als Maximalwert angegeben.

Beste Grüße
Heiko
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#7
Wie das bei älteren Frequenzzählern mit Nixieröhren ist, weiß ich nicht. Neuere und aktuelle Geräte können an ihrem Eingang A (der für niedrigere Grenzfrequenz, oft bis 100 MHz, ausgelegt ist) meist ohne Weiteres 200-250 V verkraften. Der Eingang B, der meist bis in den GHz-Bereich geht, möchte aber nicht so viel (unter 5 V). Das ist sicher nicht bei allen Geräten gleich, aber typisch. Manchmal gibt es auch einen schaltbaren Eingangsteiler mit einer Abschwächung um 20 Dezibel.
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#8
tubbyshifi,'index.php?page=Thread&postID=204075#post204075 schrieb:Nun bin ich mir nicht ganz sicher, was das Gerät "abkönnen" muss.
Wenn es um Frequenzmessung geht, können einige Geräte je nach Konstruktion des Löschgenerators recht launisch werden, wenn man ein Messgerät ohne Weiteres dem Löschkopf parallel schaltet. Ist der Löschkopf beispielsweise als frequenzbestimmende Teilinduktivität des Oszillators eingesetzt, verstimmt sich beim Anschalten des Messgerätes auch die Oszillatorfrequenz mehr oder weniger stark.

Allgemein empfehle ich, Messgeräte nach Möglichkeit an den Aufnahmekopf anzukoppeln, zur Sicherheit möglichst lose, also über eine kleine Kapazität (Größenordnung einige pF). (Wie man mit einfachen Mitteln feststellen kann, ob und wie stark sich die Oszillatorfrequenz durch die Messchaltung verändert, lässt sich mit einem simplen Trick prüfen, den ich bei Bedarf gerne verrate.)

In manchen Schaltungen findet man auch einen Serienwiderstand geringer Größe (1...10 Ohm) am Fußpunkt von AK und/oder LK. Diese dienen u.a. der bequemen Messung von NF- und HF-Kopfströmen. Der Spannungsabfall an den Widerständen ist i.d.R. so gering, dass daran auch empfindliche Messgeräte gefahrlos angeschaltet werden können.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#9
Normal wäre die Verwendung eines 10:1 Tastkopfes wie bei besagtem Oszillografen.
Die haben dann normalerweise vorn 9 MOhm mit geringer Eingangskapazität, so daß auch hoch-induktive Schwingkreise nur wenig verstimmt werden, dahinter der übliche 1 MOhm Eingangswiderstand und C-Trimmer zum Abgleich des Tastkopfes.
Das setzt voraus, daß der Zähler eine Röhren- oder FET-Eingangsstufe hat, denn ein Zähler mit TTL-Eingang oder gar 50 Ohm Eingang paßt natürlich nicht zu dem Tastkopf.
Alternative ist, in der Oszillatorschaltung eine nieder-ohmigere Meß-Stelle ausfindig zu machen, an der man rückwirkungsfreier messen kann. Gibt es meist, man muß dazu nur die Schaltung verstehen. An der ist idR auch die Spannung niedriger und die Gefährdung des Meßgeräts geringer

Nachtrag
Manchmal findet man in den Service Manuals Hinweise zur Spannungshöhe und wie sie zu messen ist. ZB beim Uher 502 ist die Spannung am Kombikopf über einen Spannungsteiler mit 1 MOhm auf 1 kOhm zu messen und soll dann 85 mV betragen. Daraus folgen ca. 85 Vrms bzw. 120 Vpeak am Kopf. Diese Spannung könnte sogar höher sein als am Oszillator selbst. Der Schwingkreis des Oszillators besteht in diesem Fall aus der Induktivität des Löschkopfes (mit einem DC-Trennkondensator zwischen Anode und Gitter einer EL95) einem 1.2 nF Kondensator von Anode nach Masse und einem 20 nF Kondenator vom Gitter nach Masse. Daraus ergibt sich, daß sich am Gitter der niederohmigste Oszillatoranschluß mit der ungefährlichsten Spannung befindet.
Noch'n Nachtrag:
Ein ordentlicher Zähler hat intern am Eingang mindestens Spannung- begrenzende "Klemm-"dioden nach Masse und Betriebsspannung. Dazu gehört dann noch ein Strom-begrenzender Vorwiderstand. Ein vorsichtiger Mensch erhöht den extern mit einem weiteren Serien-Widerstand, so daß die "Klemm"-Ströme deutlich unter 10 mA bleiben.

MfG Kai
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#10
Für den reinen Abgleich der Schwingfrequenz ist es überhaupt nicht nötig unmittelbar am Resonanzkreis (Löschkopf) zu messen. Hierzu reicht es, sich an den Vorgaben der Serviceanleitung des Hersteller zu halten, welche in der Regel andere Mespunkte referenziert. Eine prima Anlaufstelle ist in der Regel die HF-Falle die ja gleichfalls abzugleichen ist. Hier kann man dann vor und dahinter im Kleinspannungsbereich messen. Ein Rumhantieren am Kopfträger ist dann unnötig.

Thomas
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#11
Mich würde mal interessieren, wieso da überhaupt ein Bedarf am Frequenzabgleich besteht.
Kann ich mir eigentlich nur nach größeren Bauteil-Austauschaktionen vorstellen, wenn unsicher ist, ob man richtigen Ersatz für die Originalteile gefunden hat. Ansonsten ist die Frequenz ja primär garnicht kritisch, war es allenfalls mal sekundär, um eventuell Störungen von Langwellen- oder Mittelwellenempfang zu vermeiden. Das ist aber aktuell wohl nicht mehr relevant.
Man sollte sich auch bewußt sein, daß ein einfacher LC- Oszillator allerlei Temperatur-abhängige Bauteile enthält und die Frequenz damit variiert.
Wichtiger als die Frequenz ist für gute Funktion der magnetischen Aufzeichnung die Abwesenheit von geradzahligen Verzerrungen in der HF-Vormagnetisierung (k2, k4...). Die übertragen sich namlich auf das Audio-Signal.

MfG Kai
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#12
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=204081#post204081 schrieb:wieso da überhaupt ein Bedarf am Frequenzabgleich besteht.
Das ist ganz unterschiedlich.

Es gibt z.B. Bandmaschinen mit abstimmbaren HF-Kreisen, um beim Wechsel des Löschkopfs die HF bequem auf den Sollwert einstellen zu können. Oft wurden die Spulenkerne irgendwann von unkundiger Hand verstellt, oder beim Wechsel des LK wurde der Neuabgleich nicht durchgeführt.

Bei veränderter Oszillatorfrequenz können auf Sollwert abgeglichene HF-Sperr- und Leitkreise ihre Funktion nicht mehr voll erfüllen und, dann vagabundiert HF im Gerät herum und kann unter anderem Messergebnisse verfälschen oder gar eine Transistor-Ausgangsstufe im AV überhitzen.

Auch fest abgestimmte Oszillator-Resonanzkreise können mit den Jahren ihre Werte verändern und damit ebenfalls zur Frequenzveränderung und zur Fehlabstimmung der Sperr- und Leitkreise führen.

Bei spurumschaltbaren Maschinen wird oft die nicht benutzte Löschkopfhälfte durch eine Blindspule ersetzt. Auch diese muss auf den Löschkopf abgestimmt sein, da sonst bei Spurumschaltung die Löschfrequenz sich zu stark ändert. Auch zu dieser Justage ist die Frequenzmessung nötig. Das Prozedere wird u.a. im SM der A77 beschrieben.

Grüße, Peter
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Peter


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#13
Danke für die Erläuterung.

Daraus schließe ich, daß es eigentlich nicht um die Frequenz selbst geht, sondern darum, die Bauteile, die sich verändert haben, wieder auf Sollwert zu trimmen, wodurch dann mittelbar auch wieder die Frequenz stimmt.
Wenn man nicht weiß, was sich verändert hat, weil die Sollwerte nicht dokumentiert sind (wie meist bei Induktivitäten), ist man selbst mit einem RLC-Meter "arm" dran. Wenn man dann, weil es einfacher ist, die Frequenz über Kapazitäts-Variation trimmt, statt eine falsche Induktivität zu korrigieren, kann sich das auch negativ auswirken.
Es ist auch nicht selbstverständlich, daß der Temperaturgang einer Oszillator-Frequenz der gleiche ist wie der einer HF-Falle (Sperrkreis oder Saugkreis).
Das hängt ja von den verwendeten Kapazitäten und Induktivitäten ab. Falls der Entwickler dafür durch spezielle Auswahl Sorge getragen hat, darf man später auch keine Ersatzteile mit anderem Temperaturverhalten verwenden. Leider wird das aber ?fast? nie dokumentiert (oder fand keine besondere Beachtung). Man weiß dann nicht, ob der Einsatz möglichst Temperatur-stabiler Bauteile die beste Wahl ist, oder ob zB mit einem Kondensator bestimmten Temperaturgangs der unvermeidliche einer Induktivität mit Ferritkern kompensiert werden soll.

MfG Kai
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