19.04.2017, 21:10
Hallo Michael-Otto,
herzlichen Dank für den aehr interessanten ICM-Prospekt! Anhand der detaillierten technischen Daten können wir jetzt sicherer zuordnen, wer die jeweiligen Bänder zugeliefert hat. Wenn mir also von zeitgenössischen Agfa-, BASF- und 3M-Bändern ähnliche Datenblätter begegnen, werde ich mich ans Vergleichen machen.
Den Erscheinungstermin würde ich ungefähr auf 1980 datieren, da das Superchromband fehlt, welches es dann spätestens 1982 gab. Interessant finde ich auch, daß ICM bereits zu dieser Zeit zwei verschiedene Serien im Angebot hatte: Eine mit traditionellem Gehäuse, eine mit Designergehäuse. Dabei gab es beide Linien mit der kompletten Palette an Bandmaterial vom einfachen Ferro bis zur FeCr. Diesen Luxus leistete sich kaum ein anderer Anbieter.
Die Werbeaussage "Mit 70 Millionen Stück ist ICM die Nr. 1 unter den europäischen Kassettenherstellern" machte mich erstmal stutzig und ließ mich nach Vergleichszahlen suchen. Die "Zeitschichten" nennen für 1979 insgesamt 400 Millionen verkaufte Cassetten in Europa. Davon knapp zwei Drittel Leercassetten und gut ein Drittel vorbespielte. Da wären 70 Millionen von ICM ein wirklich beträchtlicher Anteil, der einem gar nicht so bewußt wird. Nach etwas Überlegen allerdings könnte es tatsächlich passen: Einerseits blühte zu dieser Zeit das Geschäft mit Kaufhausmarken, die sehr zahlreich von ICM beliefert wurden, und andererseits war ICM bei den vorbespielten Cassetten als Gehäuselieferant überproportional vertreten.
@ Ser: Erkennungsmerkmale sind charakteristische Wickelkerne in verschiedenen Bauformen, der Innenaufbau der Gehäuse, oft auch die Hüllen, sofern sie noch original sind, die Schlitzschrauben mit abgerundeten Köpfen, welche allerdings später durch Kreuzschlitzschrauben mit flachen Köpfen ersetzt wurden, die oftmals himbeerfarbenen und rauhen Vorspannbänder. In den meisten Fällen ist auch von innen klein "ICM" ins Gehäuse geprägt, was man bei transparenten Exemplaren auch ohne Auseinanderschrauben sieht. Die breite Rotznase anstelle der 5. Schraube wäre noch ein Erkennungsmerkmal zumindest für die alten ICM-Cassetten aus den 70ern.
Viele Grüße,
Martin
herzlichen Dank für den aehr interessanten ICM-Prospekt! Anhand der detaillierten technischen Daten können wir jetzt sicherer zuordnen, wer die jeweiligen Bänder zugeliefert hat. Wenn mir also von zeitgenössischen Agfa-, BASF- und 3M-Bändern ähnliche Datenblätter begegnen, werde ich mich ans Vergleichen machen.
Den Erscheinungstermin würde ich ungefähr auf 1980 datieren, da das Superchromband fehlt, welches es dann spätestens 1982 gab. Interessant finde ich auch, daß ICM bereits zu dieser Zeit zwei verschiedene Serien im Angebot hatte: Eine mit traditionellem Gehäuse, eine mit Designergehäuse. Dabei gab es beide Linien mit der kompletten Palette an Bandmaterial vom einfachen Ferro bis zur FeCr. Diesen Luxus leistete sich kaum ein anderer Anbieter.
Die Werbeaussage "Mit 70 Millionen Stück ist ICM die Nr. 1 unter den europäischen Kassettenherstellern" machte mich erstmal stutzig und ließ mich nach Vergleichszahlen suchen. Die "Zeitschichten" nennen für 1979 insgesamt 400 Millionen verkaufte Cassetten in Europa. Davon knapp zwei Drittel Leercassetten und gut ein Drittel vorbespielte. Da wären 70 Millionen von ICM ein wirklich beträchtlicher Anteil, der einem gar nicht so bewußt wird. Nach etwas Überlegen allerdings könnte es tatsächlich passen: Einerseits blühte zu dieser Zeit das Geschäft mit Kaufhausmarken, die sehr zahlreich von ICM beliefert wurden, und andererseits war ICM bei den vorbespielten Cassetten als Gehäuselieferant überproportional vertreten.
@ Ser: Erkennungsmerkmale sind charakteristische Wickelkerne in verschiedenen Bauformen, der Innenaufbau der Gehäuse, oft auch die Hüllen, sofern sie noch original sind, die Schlitzschrauben mit abgerundeten Köpfen, welche allerdings später durch Kreuzschlitzschrauben mit flachen Köpfen ersetzt wurden, die oftmals himbeerfarbenen und rauhen Vorspannbänder. In den meisten Fällen ist auch von innen klein "ICM" ins Gehäuse geprägt, was man bei transparenten Exemplaren auch ohne Auseinanderschrauben sieht. Die breite Rotznase anstelle der 5. Schraube wäre noch ein Erkennungsmerkmal zumindest für die alten ICM-Cassetten aus den 70ern.
Viele Grüße,
Martin