Magnetfilm im Tonstudio
#1
In einem alten Fernsehbeitrag des Bayerischen Rundfunks ist die Produktion des Schlagers „Das ist wie ein Paukenschlag“ (erschienen 1966 auf Philips) mit der Sängerin Daniela (Milatovic) in einem vermutlich Münchener Tonstudio dokumentiert. Dabei kommt die im Anhang abgebildete Maschine zum Einsatz. Das wirft Fragen auf:
  1. Um welche Maschine handelt es sich?

  2. Was ist über die Spurlage bekannt? Das Endprodukt ist mono; da das ganze im Playbackverfahren produziert wird, muß die Maschine mindestens zweispurig sein (es sei denn, es gibt noch eine Zuspielmaschine, die nicht im Bild war). Das Bedienfeld spricht aber für Vierspur.

  3. Was hatte Magnetfilm überhaupt in einem Tonstudio zu suchen? Weiß jemand etwas über dieses obskure Tonstudio? War es vielleicht auch ein Synchronstudio, das würde die Perfo erklären? Die Mikrofonausstattung mit U47 und M49 ist durchaus höherer Aufgaben würdig.

  4. Kennt jemand die handelnden Personen, Toningenieur und Produzent?
Nebenbei: Man beachte auch die handfeste Getränkeversorgung des Personals.


Perforierte Grüße

TSD


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#2
Tondose,'index.php?page=Thread&postID=202255#post202255 schrieb:Was ist über die Spurlage bekannt? Das Endprodukt ist mono; da das ganze im Playbackverfahren produziert wird, muß die Maschine mindestens zweispurig sein (es sei denn, es gibt noch eine Zuspielmaschine, die nicht im Bild war). Das Bedienfeld spricht aber für Vierspur.
Sieht nach 16mm Magnetfilm aus und den gibt es mit maximal zwei Spuren, wovon eine Spur schmaler ist.

Kann man den Beitrag online sehen?


Grüße

96k
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#3
Nein, geht leider nicht online. Viel mehr technisches ist in dem Filmchen aber auch nicht zu entdecken.


Spärliche Grüße

TSD
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#4
Das könnte (vorbehaltlich) eine Libra sein, die zur Gruppe der Perfoläufer gehört, oder eine MWA.

Am Filmset wird das Bild mit der Filmkamera (Arri, Bolex o.a.) aufgenommen und der Ton dazu fast immer mit einer Nagra 4.2 Maschine.

Meistens übernimmt die Nagra das ca. 50Hz "Klappensignal" der Kamera, ja nachdem ob mit 18 oder 24 Bildern/Sek. gedreht wird.

Diese 50Hz stellen eine "magnetische Perforation" auf dem Band dar, welche um 90° verdreht auf dem Vollspurband ist und dadurch unhörbar bleibt.

Nach der Filmentwicklung werden die Filmspulen Szene für Szene auf einen (Steenbeck-) Filmschneidetisch gelegt und passend dazu das von Nagra auf die Libra überspielte Perfoband synchron zum Bild gelegt.
Hier erst werden Bild und Ton synchronisiert und nach dem Schnitt überspielt. Für Kinofilme wurde fast immer Lichtton verwendet, der im späteren Projektor mittels spezieller Lichtschranke verstärkt und vorgeführt.

Den Schritt "Nachsynchronisation" von anderssprachigen Filmen spare ich mir hier mal.

Das nur in groben Zügen, wie das früher gemacht wurde und was das oben für eine Maschine ist, bevor ich wieder angemacht werde, was mein Gesülze mit dem Thema zu tun habe....

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#5
Danke für die hilfreiche Erläuterung!
Gerhard
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