Elkos tauschen ohne Neuabgleich!?
#1
Guten Abend!

Ist es möglich die Kondensatoren in einer Bandmaschine zu tauschen, ohne das Gerät im Anschluss neu abzugleichen?

Gruß Jan
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#2
Das könnte funktionieren. Wenn man bedenkt dass die Elkos zum Zeitpunkt des Abgleiches ihren richtigen Wert hatten?! Aber wann war der Abgleich? War es der Erste nach dem Neubau oder gab es nach Jahren einen erneuten Abgleich?

Sicher, wäre ein neuer Abgleich. Auch um bei dem Bandmaterial auf der aktuellen Schiene zu bleiben.

Gruß luedre
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#3
Radio Eriwan:
Das kommt ganz drauf an,
ob das Gerät zuletzt abgeglichen wurde, als alle Elkos ihre Sollwerte hatten,
oder zwischendurch nach deutlicher Alterung.
Im ersten Fall stellst du durch Austausch (hoffentlich nur) den Urzustand wieder her.

MfG Kai
Nachtrag: luedre war schneller...
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#4
Das kommt auch darauf an, welche Elkos man wechselt. Elkos im Netzteil sind mit Sicherheit unproblematisch. Ansonsten halte ich einen Neuabgleich für sinnvoll, da Elkos oft große Toleranzen aufweisen. Auch sollte man abwägen, ob ein Tausch generell notwenig ist. Als ich Ende letztes Jahr auf der Suche nach dem Bandzugproblem bei meiner Teac X-1000 war, hatte ich auch einige Elkos kontrolliert. Obwohl das Gerät schon über 30 Jahre auf dem Buckel hat, waren alle geprüften Teile innerhalb der Toleranz (aber mit einfacher Messmethode überprüft).
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#5
Moin aus Hamburg!

Wie geht die "einfache" Messmethode? Vermutlich ohne Auslöten?

Wie gut sind die Ergebnisse im Vergleich zur Anwendung eines "China-Komponenten-Testers"?


Was kann man dann nicht beurteilen?

Gruß
Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#6
Hallo Hannes,

mit der einfachen Messmethode meine ich die die Kontrolle der Kondensatoren mit der Kapazitätsmessfunktion meines Handmultimeters Gossen Metrahit World, das hier je nach Messbereich doch große Toleranzen aufweist (siehe Datenblatt). Als genaue Messmethode würde ich die Prozedur mit einer LCR-Messbrücke bezeichnen.

Auslöten ist natürlich in beiden Fällen notig. Einen Kondensator in der Schaltung zu messen, macht keinen Sinn.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#7
Moin moin,

Elkos sind in der Regel die Kondensatoren mit den größeren Kapazitäten, denn sobald möglich (außer bei sehr gedrängtem Aufbau) wird man statt Elkos besser Folien- oder keramische Kondensatoren verwenden.
Die großen Kondensatoren im Signalzweig wirken sich vornehmlich auf den Bass-Frequenzgang aus, weil ihre Impedanz bei hohen Frequenzen relativ klein wird.
Es gibt viele Tonbandgeräte, bei denen ein Abgleich des Bassfrequenzganges garnicht vorgesehen ist.
Der Abgleich beschränkt sich meist auf den HF-Bias und eventuell den Frequenzgang bei hohen Frequenzen.
Damit haben die Elkos fast nix zu tun.
Elko-Alterung kann sich vornehmlich auf dreierlei Weise äußern:
Kapazitätsverlust , erhöhter Serienwiderstand, Leckstrom bzw. störender Parallelwiderstand.
(Moderater) Kapazitätsverlust führt zum Abfall des Frequenzganges bei tiefen bis mittleren Frequenzen.
Ein erhöhter Serienwiderstand führt bei Elkos im Emitterkreis eines Transistors (oder Kathodenkreis einer Röhre) zu reduzierter Verstärkung bei mittleren Frequenzen (wegen erhöhter Gegenkopplung im Wiedergabe-Verstärker) also leiserer Wiedergabe und mittelbar zu relativ schächerem Bass und Höhenanteil. Leckströme/Parallelwiderstände von Elkos in Gleichstromzweigen führen zu Arbeitspunktverschiebungen.
Elko-Tausch dürfte sich auf den HF-Bias nicht merklich auswirken, insbesondere nicht, wenn es sich bei dem Gerät um die RdL im anderen Thread handelt, deren Eigenaufnahmen sich bei Wiedergabe auf anderen Geräten unauffällig verhalten.
Ob Elkos im Signalzweig drastisch ihre Kapazität verändert haben, sieht man auch ohne Ausbau, indem man stufenweise Frequenzgang und Verstärkung nachmißt und mit den Angaben des Herstellers oder den Werten eines intakten Gerätes oder einer Simulation vergleicht.

MfG Kai
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#8
Hallo,

es gibt auch Elkos, die ihre Kapazität während ihres Hinscheidens dramatisch erhöht haben. Eine einzelne Messung sagt über den Zustand überhaupt nichts aus. Wenn, sollte man Kapazität, ESR und Verlustfaktor messen - und bewerten. Und dazu jeden einzelnen Kondensator auslöten. Also in der Zeit hab ich mind. drei andere gegen Neuware getauscht und bin m.E. auf einer sichereren Schiene. Bei den heutigen Preisen für Elkos ist alles andere reine Beschäftigungstherapie falls es regnet oder man Krach mit der Liebsten hat. Für weniger als 10 Euro bekommst du die Elkos (die dicken Sieb- und Auskoppelelkos mal außen vor) in über 90% aller Geräte getauscht. Was soll ich mich da mit 30 oder 40 Jahre alten Komponenten herumärgern?

Zur Ausgangsfrage: ein Tausch von Komponenten in enem alten Gerät sollte ohne Neuabgleich möglich sein und das Gerät sollte danach auch -wieder- funktionieren. Du setzt es ja quasi in den Neuzustand zurück. Das Neueinmessen bei Bandmaschinen ist meistens dem Bandmaterial geschuldet. Das alte Bandmaterial gibts nicht mehr oder schmiert oder sonstwas. Da nimmt man dann anderes und misst eben neu ein. Aber grundsätzlich sollte das auch so gehen.

Gruß
Michael
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#9
Ich kann der Aussage von Michael nur zustimmen. Wenn ein TBG "seziert" vor mir liegt, dann ist der Tausch der Elkos für mich keine
Frage mehr, das geht ziemlich fix. Und sie ist seitdem Zeitpunkt kein Frage mehr , nachdem ich vier Wochen seit der ersten Reparatur
das Gerät wieder auseinander rupfen musste, weil sich im REC-Zweig ein Elko verabschiedet hatte. Dies macht bei einer Akai besonders
viel Spass.... :whistling:

Und letzten Endes ist das Einmessen anhand der verfügbaren Software mittels PC, Soundkarte und NF-Millivoltmeter für einen
TB-Amateurja nun auch kein Problem mehr - vielleicht ein finanzielles, da die Messbänder richtig Geld kosten.

gerd
...den ganzen Dach över deiht se nix, ober nobends, dor neiht sik enen rin Confusedleeping:
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#10
MichaelB,'index.php?page=Thread&postID=202181#post202181 schrieb:Zur Ausgangsfrage: ein Tausch von Komponenten in enem alten Gerät sollte ohne Neuabgleich möglich sein und das Gerät sollte danach auch -wieder- funktionieren. Du setzt es ja quasi in den Neuzustand zurück. Das Neueinmessen bei Bandmaschinen ist meistens dem Bandmaterial geschuldet. Das alte Bandmaterial gibts nicht mehr oder schmiert oder sonstwas. Da nimmt man dann anderes und misst eben neu ein. Aber grundsätzlich sollte das auch so gehen.
Danke Michael und natürlich auch allen anderen. Meine Akai X201-D klingt bei akustischen Gitarren beim aufnehmen deutlich verfälscht. Meine GX600 DB klingt hier einwandfrei. Deswegen meine Frage. Könnte dieses Problem mit faulen Elkos zusammenhängen?

Gruß Jan Smile
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#11
Ja, das kann gut sein dass die Elkos die Verursacher einen unzureichenden Frequenzgangs sind, den ausführlichen
Erläuterungen von Kaimex (7. Beitrag) ist auch nach meiner Meinung nichts mehr hinzu zu fügen.

Jan, nimm es mir bitte nicht übel:
Ich befürchte, Du drehst Dich ein bisschen im Kreis....Du hast eine Baustelle mit der Uher RdL, dann bist Du an der
AKAI X201-D am Arbeiten, etc.....und denke, es wäre für Dich hilfreich zunächst mal das Thema Messgeräte
anzugehen. Und so Du einen PC hast und eine Soundkarte (z.B. von Behringer für ~ 30Euro o.ä.), dann ist das schon
mal die halbe Miete. Dann hast Du mit kostenloser (!) Software eine Oszillator, einen Soundgenerator, einen Frequenzgangschreiber
zur Verfügung. Die andere Hälfte ist das Einarbeiten in diese Tools - und das kostet Zeit. Aber dann kannst Du eine systematische
Fehlersuch zu betreiben. Dann kannst Du den Frequenzgang Deiner AKAI x201-D aufzeichnen, den Deiner GX-600 im Vergleich
dazu und dann wirst Du schnell - auch mit Hilfe des Forums - rausfinden wo etwas warum nicht passt. Oder an der Uher RdL
am PB-Kopf ein Signal einspeisen und schauen an welcher Stelle es flöten geht - warum am Monitor-Schalter nix mehr ankommt.

Aber vielleicht gehe ich da auch zu theoretisch ran und Du willst einfach nur basteln - was ja auch i.O. ist.

gerd
...den ganzen Dach över deiht se nix, ober nobends, dor neiht sik enen rin Confusedleeping:
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#12
Hallo Jan,

Radio Eriwan wüsste die Antwort. im Prinzip, jein. Bei jedem anderen Gerät würde ich sagen, ja, fast sicher. Bei den Akais dagegen nur dann, wenn sicher ist, dass die Transistoren alle in Ordnung sind. Hier kommt auch gleich die Krux an solchen Fragestellungen raus. Was für das eine Gerät gilt, muss zwangsläufig nicht für das andere gelten. Und pauschale Diagnosen können auch mal völlig daneben liegen.

Wir können hier trefflich noch eine Weile diskutieren. Ob Elko 22 oder Transistor 12 die Ursache sein können. Natürlich können sie, wenn sie defekt sind. Das bekommt man nur dadurch heraus, wenn man die verdächtigen Teile ausbaut und misst. Und schon sind wir wieder am Anfang der Geschichte. Und dir bleibt nichts anderes übrig, als jede einzelne Stufe auszumessen, sprich ein Signal einzuspeisen und mit einem Oszi zu schauen, ob alles in Ordnung ist.

Gruß
Michael
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#13
Hallo Gerd!

Ich nehme Dir das bestimmt nicht übel. An der Akai arbeite ich gar nicht. Wollte nur ein neu (alt) erworbenes Band testen, wobei mir das auffiel. Dann wollte ich wissen, ob es am Band liegt und testete es auf der anderen Akai. Dort besteht das Problem nicht. Primär bin ich immernoch an der Uher.

Gruß Jan Smile
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