800 mal Shamrock
#1
Hallo liebes Forum,

vor einiger Zeit habe ich eine Sammlung von ca. 800 Shamrock-Bändern
für einen symbolischen Preis bekommen.
Damals wusste ich leider noch nicht,das diese Bänder auch problematisch
sein können-aber auch nicht müssen.Es ist alles mögliche in den 15er Bandkartons
vorwiegend Typ 041,welches unter dem Label Shamrock verkauft wurde.
Auch weil die Bänder über einen langen Zeitraum gekauft wurden.
Was mache ich nun mit diesem Nachlass ?
Verkaufen? Wird wohl schwierig.Ich suche nach einem Weg die Sammlung
zu erschliessen,schaffe das selbst wohl so ohne weitere momentan nicht,
da ich noch wichtigere Aufgaben habe.Ungesichtet wegschmeissen wär auch ein
Fehler.Da viele Rundfunkmitschnitte dabei sind.Mittlerweile wurden die Bänder von
mir insgesemt tausend Kilometer von Ort zu Ort transportiert und noch aus dem
Brandhaus gerettet als ich einmal abbrannte.Zusammenbleiben sollte die Sammlung schon.
Jetzt befindet sich die Sammlung übrigens wieder im Land des Niels. Wink

Für Ideen und Anregungen wäre ich äusserst dankbar.

Beste Grüße,Laetitia.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#2
Hallo Laetitia,

Falls der Verdacht besteht, es könne was Interessantes, Archivierenswertes drauf sein, würde ich die Bänder einfachheitshalber zunächst nach und nach backen und dann zeitnah digitalisieren. Nach dem Digitalisieren lässt sich immer noch entscheiden, ob das Tonmaterial archiviert oder gelöscht werden soll. Das wäre vermutlich auch die zeitsparendste Variante.

Um die Bänder zu verkaufen, würde ich vor der Überspielaktion wahrscheinlich testen, ob die Bänder sich auch ohne Wärmebehandlung nebenwirkungsfrei abspielen lassen. Diese Exemplare wären dann - zumindest von dieser Warte her gesehen - guten Gewissens verkaufsfähig.

Shamrock-Bänder waren von jeher in punkto Qualität und Zuverlässigkeit äußerst wechselhaft, was sich auch in ihren Langzeitlagerungseigenschaften widerspiegelt: Die meisten bereiten heute massive Probleme, jedoch nicht alle.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#3
Hallo

von Neugier getrieben, was Shamrock 041 wohl ist, fand ich eben diese drei aufschlußreichen Links:
http://cool.conservation-us.org/byform/m...00207.html
http://cool.conservation-us.org/byform/m...00209.html
https://www.pinterest.com/pin/276901077068528616/

MfG Kai
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#4
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=203747#post203747 schrieb:was Shamrock 041 wohl ist
Ich vergesse immer, dass viele "die wilden 1970er Magnetbandjahre" nicht am eigenen Leibe miterlebt haben ...

Shamrock (Spitzname damals: "Schamrot") 041 war ein Langspielband, das aus einer Anzahl verschiedener Computerbandtypen aufgeschnitten worden war. Was tatsächlich in der Packung war, wusste man erst beim Ausprobieren, Umtauschen gab's nicht (wie bei den Ferrero-Überraschungseiern). Die Farben von Schicht und evtl. Rückseitenmattierung wechselten nahezu beliebig. Manchmal waren sogar Klebebänder drin. Dafür kostete die 18er Größe aber auch nur zwischen vier und sechs Mark West.

Ich hatte damals mindestens 200 Stück davon, was sich schon nach gerade mal vier Jahren rächte: Schmieren, Quietschen, Klemmen (wegen ungenauer Schnittbreite), mangelhafte Aussteuerbarkeit, rauher Klang etc. Einige jedoch haben sich bis heute verblüffend gut gehalten.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#5
Ich hab die 70er Jahre auch nicht überspringen können,
aber "brav" BASF 18-ner DP26 für wohl zuletzt um 27-28 DM und etwas günstiger das entsprechende von Philips gekauft.
Da sind vermutlich auch ein paar unangenehme dabei, im Gegensatz zu den BASF-Bändern aus den 60er Jahren, die allenfalls ein bischen trockenen Abrieb runterrieseln lassen.

MfG Kai
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#6
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=203749#post203749 schrieb:Ich vergesse immer, dass viele "die wilden 1970er Magnetbandjahre" nicht am eigenen Leibe miterlebt haben ...

Muss man ja auch nicht, um Shamrock zu kennen. Die Bänder gab es noch bis in die 1990er oder sogar frühen 2000er Jahre. Smile

Von den Tonband-1970ern weiß ich altersbedingt nicht viel, und das wenige natürlich auch nur passiv. Im Tonband-Haushalt meines Vaters gab's aber nur Agfa (weit überwiegend) und BASF. Bei Verwandten habe ich auch mal Bänder von Philips und Scotch gesehen. An Shamrock kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Ich hab' die Dinger erst um 1992 in einigen Karstadt-Filialen entdeckt (Essen und Marl, zum Glück nicht in "unserem" in Gelsenkirchen-Buer, sonst hätte ich wohlmöglich noch mehr von dem Zeug gekauft). Es gab das 031 (Standardband) für 5,99 DM und das 041 (Langspielband) für 7,99 DM, jeweils im hellgrünen Karton und auf schwarzer Spule. Ein Maxell UD 35-90 kostete zur gleichen Zeit im günstigsten Fall 18,99 DM und ein rot-schwarzes BASF LP 35 um die 25 DM, somit war ein mit 19 cm/s bespieltes 041 immer noch billiger als ein mit 9,5 cm/s bespieltes Markenband, was für mich als armen Schüler natürlich reizvoll war. Das Thema Langzeitstabilität hatte ich bei der Milchmädchenrechnung natürlich nicht auf dem Schirm. Sad

Die letzten dieser Bänder hab' ich irgendwann um 2000 gesehen, dann schon auf transparenter Spule und im komplett weißen Karton, der nur noch mit einem Aufkleber beschriftet war. Ich meine, mich erinnern zu können, daß der Name "Shamrock" gar nicht mehr auftauchte, sondern auf dem Aufkleber nur noch auf den Vertrieb durch H&H (?) hingewiesen hat. Preis war dann 9,99 DM für das 041, 031 habe ich nicht mehr gesehen.
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#7
Vielen Dank schon einmal an Euch für eure Antworten und Gedanken.
Da ich wieder einmal umziehen musste,wegen der ganzen Mietbedingungen
hier in Berlin,habe ich meine ganzen Sachen endgültig wieder in die alte Heimat
verfrachtet,bzw. bin gerade noch dabei die Sache zum Abschluß zu bringen und bezahlbar zu halten.
Alte Heimat heisst,Raum Braunschweig,Hildesheim,Goslar.Genau genommen bin ich
am Harzrand jetzt zugange,aber oben genannte Orte sind ja nicht viel mehr als 40Km
voneinander entfernt.Mittlerweile habe ich durch die Großstadt ein anderes Verhältnis zu
Entfernungen bekommen,hier in Berlin ist man auch mal locker 1-2 Std. unterwegs.
40 Km über Land sind aber mit dem Auto,Bus und Bahn schnell zurückgelegt.Also kein Transatlantikflug.
Evtl. mag sich jemand am "Projekt Shamrock" beteiligen,wäre schade drum,aber ich schaff's
nicht in absehbarer Zeit.Ich denke als Idee zb. an eine "Patenschafft" als eine Möglichkeit,wobei ich nicht unbedingt
an den Bänder physisch klebe,also die Bänder dann gegen Digitalisierung falls es die Bänder
noch zulassen,abgeben würde.

Ganz liebe Grüße,

Laetitia
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#8
Hallo Laetitia,

um geeignete Partner/Geräte für Digitalisierung zu finden, wäre es hilfreich zu wissen, mit welcher Geschwindigkeit, Spurlage(anzahl) und Entzerrung die Aufnahmen gemacht wurden und/oder welches Bandgerät benutzt wurde.
Außerdem, ob alle im gleichen Format aufgenommen wurden oder ob verschiedene Geräte mit unterschiedlichen Formaten benutzt wurden.
Falls letzteres der Fall ist, wäre von Belang, ob die die Bänder anhand von beiliegenden Aufzeichnungen vorsortiert werden können, oder ob jeder "Hilfswillige" selbst rauskriegen muß, welches Aufnahmeformat vorliegt.

Ist also so oder so mit allerlei Arbeit verbunbden.

MfG Kai
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#9
Hallo!
Aufnahmemaschinen waren zuletzt eine Teac X-300 und eine Asc 5000er,
welche genau kann ich nicht mehr sagen,da dies zum Zeitpunkt der Übernahme
für mich kein Thema war.
Aber aufgrund der umfangreichen Bandkartonbeschriftungen,vermute ich vorwiegend
Viertelspuraufnahmen.Gut das hat nichts zu sagen,man kriegt auch mit 9,5 Halbspur
eine Menge aufgenommen.Ich denke aber hier wurde das Hobby eher quantitativ
betrieben,sonst wäre kein Shamrock verwendet worden.
Das mit der Patenschafft oder Freiwilligen war erst einmal nur eine Idee.
Geld kann und will ich ja gar nicht nehmen,wenn dann sollen alle beteiligetn etwas davon haben.
Aber est ist ein Abenteuer.Meine Geräte sind momentan nicht zugänglich,weil erst einmal
ein Raum im Raum aufgebaut werden soll und ich an das Material kommen muss.
Die Bänder sind aber frei zugänglich.Wie gesagt,ich kann und will nichts daran verdienen,
aber einfach wegwerfen oder weggeben kann ich's auch nicht.Das Herz hängt doch irgendwie dran.

Na gut, und seid mir nett gegrüßt,

Laetitia.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#10
Nachdem ich mir damals meine Revöxe mit Shamrock zugesifft hatte, kaufte ich mir mein erstes Agfa PER525.

Die ca. 760m auf Bobbie kosteten beim ortsansässigen Kühlschrank & Saugstauberhändler 75,-DM!! :evil:

R.
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#11
Hi Laetitia,

800 Spulen ? Holy Moses.... ....das ist eine Hausnummer. Ganz ehrlich - ich würde eine Shamrockspule nie mehr ohne Aufsicht durch eine BaMa laufen lassen. Die Chance, dass der Wickelschrott irgendwann stehen bleibt und die BaMa anfängt zu kochen, ist zu gross (= meine Ansicht). Andererseits kann ich verstehen, dass du die Bänder nicht wegwerfen willst - es können wertvolle Rundfunkmitschnitte drauf sein. Peter R's Rat scheint mir der empfehlenswerteste zu sein: Backen und dann schleunigst digitalisieren (erstmal ohne Selektion). Da das aber m.E. nur unter Aufsicht passieren kann, ist das bei 800 Spulen eine Menge Arbeit - das wird eine Einzelperson in 1-2 Jahren nicht schaffen (es sei denn, er/sie macht den ganzen Tag nichts anderes). Ergo: eine Gemeinschaftsaktion draus machen und in "hantierbare" Häufchen zerlegen um dann den Job auf mehrere Personen zu verteilen. Aber das birgt das Risiko, dass Du vielleicht das ein oder andere "Packerl" nie mehr wieder siehst, da der/diejenige die Lust verliert oder sich zwischenzeitlich aus dem Forendunstkreis verabschiedet. Ich denke, das sollte man bei aller Euphorie, eine "Foren-Gemeinschaftsaktion" daraus zu machen, fairerweise nicht unerwähnt lassen. Aber auch das ist nur meine Meinung (vielleicht habe ich schon zu oft erlebt, wie sich "Begeisterungssturm" in "heisse Luft" verwandelt hat.)

Tschüß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#12
Hallo Laetitia,

ich schliesse mich beiden Peter's Meinungen komplett an. Auch ich verfluche die Shamrockbänder, wenn auch bei der letzten Reparatur einer Philips N4512 ein aufliegendes Shamrock Band mit blauem Beikarton keinerlei Shamrock'schen Negativ Einflüsse nahm. Aber ich kenn das auch, wie der eine oder andere hier, anders. Verklebter Bandpfad incl. Würste und Krümel.

@ Kai. Du bist schon ein extremer Fuchs, das ist mir mittlerweile bewusst geworden. Aber bei 800 Bändern den Maschinentypen und Entzerrung ausmachen zu wollen, ist noch schwieriger als eine verrückte Bande zu finden, die sich der Digitalisierung annimmt.

Meine Frage wäre: Sind Dir liebe Laetitia, die Bänder wirklich so viel wert? Das wäre ja dann wirklich eine Hausnummer.

Lieben Gruss Andre
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#13
Ich würde fast schon so weit zu gehen und sagen "scheiss was auf die Entzerrung" - die Channce, aus einem Shamrock überhaupt noch etwas langfristig Stabiles herauszubekommen, ist doch schon gering genug. Wenn man so ein Band nach dem "Backen" noch einmal quietschfrei umkopiert bekommt, hat man gewonnen. Mehr kann man fast nicht verlangen.

Chiao
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#14
Ich hatte vor einiger Zeit willkürlich ein paar Stichproben
aus den Kartons entnommen.Dabei kamen hauptsächlich
die berühmt berüchtigten Exemplare mit schwarzer
Rückseitenbeschichtung zum vorschein,als auch solche
mit grau-silbrigem aussehen.
Ich hatte schon mal nach letzterem unabhängig von der
Sammlung hier im Forum gefragt,da ich solch ein Band
auf einer 26,5er ReVoxplastikspule habe,welches erstaunlich
gut lief.Sicherlich ist dieses Band aber nicht allein auf die
ReVoxspule gekommen.Wayne hatte damals geschrieben,
es handele sich möglicherweise oder wahrscheinlich um
Shamrock.Das macht mir noch teilweise Hoffnung.
Die Bänder sind aus einem Nachlass,auch wenn die Tonqualität
bei 1/4 Spur Shamrock mit 9,5er Geschwindigkeit sicherlich
nicht die höchste sein wird,so würde es sich aber bestimmt
bei seltenen Mitschnitten der Information und evtl.
künstlerischer Qulitäten wegen lohnen.
Bei einem Schallplattenumschnitt,wo Originalschallplatten
einfach verfügbar sind natürlich eher weniger.
Diese Bänder taugen dann noch zur Haus- und
Gartenhintergrundbeschallung.
Die Bänder mit der schwarzen Rückseitenmatierung liessen
sich aber ganz leicht von Hand abrollen.
Das hat nichts zu sagen,was?

Beste Grüße,

Laetitia.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#15
Laetitia,'index.php?page=Thread&postID=203776#post203776 schrieb:Die Bänder mit der schwarzen Rückseitenmatierung liessen
sich aber ganz leicht von Hand abrollen.
Das hat nichts zu sagen,was?

Leider nicht - das "Kleben" tritt ja erst auf, sobald das Band über die Führungen und Köpfe läuft. Mir ist überdies bekannt, dass es wohl auch Shamrock-Typen (oder waren es nur Chargen) gab, die absolut unauffällig gewesen sein sollen. Leider hatte ich bisher nicht das Glück. Dabei verhalten sich die Bänder natürlich auch nicht auf jeder Maschine gleich- je nach Bandzug und(oder) Reibungswiderstand in den Führungen schmiert es früher oder später.
Ein Band, das schon beim Abrollen von Hand klebt, kann so ohne weiteres definitiv nicht mehr abgespielt werden.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#16
Für einige meiner Shamrocks habe ich eine pragmatische Lösung gefunden: Ich versuche nicht, sie abzuspielen. So könnte es sein, dass sie noch laufen, denn so lange das Gegenteil nicht bewiesen ist.... Zum Glück habe ich diese Bänder bereits vor 25 Jahren auf Kassette überspielt.

Das hilft im vorliegenden Fall nicht weiter. Ich spüre nur schon wieder meine verdammte Neugier...

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#17
Hallo Niels,die Bänder sind ganz in Deiner Nähe.
Das hatte ich ja schon angedeutet.Dann brauchst
Du Deine nicht zu quälen.Man könnte ja auch vorsortieren.
In solche die noch laufen würden,so lange man sie nicht
ausprobiert,und solchen,wo man schon weiss das die
sowieso nicht mehr laufen.Dann ist man auch schneller
mit dem testen durch. Big Grin
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#18
Laetitia schrieb:
Zitat:als auch solche mit grau-silbrigem aussehen.

Das sind die einzigen Shamrock-Bänder die sich noch in meinem Bestand befinden.

Ich würde erstmal vorsortieren, die Bänder mit der o.g. Rückseitenbeschichtung erst mal zur Seite und dann den Rest nach Aussehen.
Wenn ich mich richtig entsinne, (Sorry aber die grosse Verschrottungsaktion ist schon fast 20 Jahre her), haben sich die Bänder unterschiedlich verhalten,
je nach Farbe der Schicht- und Art der Rückseite.
Schmieren, quietschen und evtl. sogar ablösen (-platzen) der Magnetschicht bei der schwarzen Schichtseite (egal ob mit oder ohne Rückseitenbeschichtung),
schmieren und quietschen bei brauner Schichtseite mit evtl. Abtragen von der Schicht bei Bändern mit Rückseitenbeschichtung
und quietschen bei Bändern mit brauner Schicht ohne Rückseitenbeschichtung.

Ich könnte mir vorstellen, das sich das eine oder andere Band je nach Wiedergabemaschine unterschiedlich verhält (wg. Bandzug und Bandführung).

@ Timo
Zitat:Das Thema Langzeitstabilität hatte ich bei der Milchmädchenrechnung natürlich nicht auf dem Schirm
Als ich und die damaligen Klassenkameraden die Bänder ab 1977 kauften war die Geldfrage und die dafür zu bekommende Qualität ausschlaggebend.
Das Thema "Bandzerfall oder Langzeitstabilität" gab es zu der Zeit noch nicht wirklich, höchstens im Profibereich.

Viele Grüße
Volkmar
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#19
Meine Frage nach Entzerrung war eher naiv und gut gemeint in dem Sinne, daß man hoffentlich nicht nach erstem enttäuschendem Versuch noch weitere machen muß, bis der resultierende Klang zusagt.
800 Bänder in 4-Spur sind immerhin mindestens 1600 Stereo-Durchläufe. Das halten manche "Weichmetall-Köpfe" nicht ohne deutliche Spuren aus.
Man braucht robuste offene Geräte, bei denen man alle kritischen Stellen im Blick hat (oder zumindest haben könnte),
am besten während der Digitalisierung eine Beobachtung des Hochtonspektrums, weil man da schnell die Auswirkung einer Verschmierung am Spalt sehen kann (wenn man nicht mehr zu denen gehört, die zwischen 15 ... 20 kHz noch was hören können),
zusätzlich noch Geräte, mit denen man die demnächst zu bearbeitenden Bänder ein paar mal hin und her umspulen kann, eventuell durch Reinigungsvlies,
und vermutlich Trocknungs-Öfen.
Um motiviert zu sein, sich dafür zu engagieren, ist sicher auch notwendig, daß einem das inhaltlich gefällt, was da an Audio-Kultur drauf ist.
Beispiel: Einem (Alt-)Rocker wird die Digitalisierung von Kammermusik wohl kein spezielles Anliegen sein.

MfG Kai
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#20
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=203782#post203782 schrieb:Meine Frage nach Entzerrung war eher naiv und gut gemeint in dem Sinne, daß man hoffentlich nicht nach erstem enttäuschendem Versuch noch weitere machen muß, bis der resultierende Klang zusagt.

Hallo Kai,
Sorry - ich wollte das auch gar nicht kritisieren. Meine Befürchtung geht nur soweit, dass der resultierende Klang auf Grund der genannten Problemerwartungen ohnehin nicht auf der Höhe des Machbaren liegen wird. Aber das ist natürlich alles spekulativ.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#21
Hallo!

Wenn ich (früher) mit quietschendem/klebendem Bandmaterial zu tun hatte/habe, was ich
unbedingt noch 1x (pro Seite/pro Spur) abspielen wollte, bin ich nach einiger negativer
Erfahrung so vorgegangen:

1) geeignete Bandmaschine aussuchen. D. h., keine mit Andruckfilz und/oder nur Umlenkstifte
ASC 5000/6000 oder UHER SG561/SG562/RdL mit SG-Umlenkrollen
2) Der gesamte Bandpfad wurde von mir, bis auf die Stellen, wo das Band Metallkontakt haben
muß (Wiedergabe-TK, Tonwelle), mit hauchdünnem Teflonband abgedeckt -> Minimierung der
Reibung.
3) Bandmaterial vorher einer Wärmebehandlung unterziehen
4) zeitnah und zügig, ohne Zwischenstop Inhalte 1:1 digitalisiert. Dabei immer unter Aufsicht, Stichproben-Abhörung der jeweiligen Digitalisierung
5) wenn OK, dann Bandmaterial entsorgen

So habe ich die Inhalte meiner alten Bänder unterschiedlicher Herkunft und Dicke noch retten können.
Bis auf die vermaledeiten SCOTCH Super Avilynbänder. Da lösten sich große Teile der Magnetschicht.
Übrig blieb "REVOX-Schaltband"...

Viel Erfolg bei der Rettung des gewaltigen Musikvolumens.

Gruß
Wolfgang
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#22
Wenn ich Laetitia richtig verstehe, geht es ja nicht darum, die Bänder in bestmöglicher Qualität zu digitalisieren, sondern vorerst um Sichtung des Inhalts. Was das Abspielen angeht, kann das erstmal "irgendwie" geschehen. (Die Protokollierung des Inhaltes sollte schon systematischer gemacht werden, damit entschieden werden kann, ob, was, wie, wann gerettet werden sollte.)
Azimut-Probleme scheinen mir letzlich qualitativ bedeutsamer sein, als eine nicht ganz passende Entzerrung. Die groben Fehler sind (unterstelle ich) bereits bei der Aufnahme entstanden, denn die aufnehmende Maschine wird nicht auf das jeweils verwendete Band eingemessen worden sein.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#23
Moin Wolfgang!

Zitat: 3) Bandmaterial vorher einer Wärmebehandlung unterziehen
Hier im Forum wurde des Öfteren die Wärmebehandlung angespochen, die Verfahren waren unterschiedlich aufwändig.
Wie genau (Gerätschaften) hast Du das bewerkstelligt?

Gruß
Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#24
Moin moin Wolfgang (und alle anderen),

den Tip mit dem Teflonband finde ich hoch-interessant,
deshalb die Fragen:
Wo gibt's das?
Wie dick ?
Auf Viertel-Zoll Breite zugeschnitten ?

@Niels:
Ja, hab ich im vorigen Beitrag vergessen zu erwähnen: Man braucht dafür eine extra Maschine, bei der es einem nix ausmacht, für jedes weitere Band nach der optimalen Azimuth-Einstellung zu suchen (wenn man nicht weiß, ob mit dem gleichen Gerät wie das vorige Band aufgenommen wurde).
Man kann sicher nicht davon ausgehen, daß die Azimuth-Einstellungen ideal und passend zum eigenen Wiedergabe-Gerät waren.

@Hannes:
Meist werden Dörr-Geräte (eigentlich zur Trockenobst-Herstellung gedacht) empfohlen. Vielfach im Netz beschrieben. Gibt's wohl ab ca. 30€-

MfG Kai
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#25
Hallo !
Ich hab`s so gemacht : Von meiner Ultraschall Schallplatten reinigungsvorrichtung die Welle genommen , 10 Shamrock Bänder a 26,5cm mit jeweils 10mm abstandshaltern in den Backofen gestellt und dann 7 Std bei wechselden Temperarturen zwischen 50-70 Grad Umluft schön garen lassen ! So ein Shamrockband in der größe 26,5 kostete mal ......13.95 DM ! Nun kann mann sicher auch verstehen warum diese Teile so beliebt waren. Da ich noch ein wenig weiter an den Bändern rumtesten will hab ich sie dann wieder in den Karton gelegt mit 4 Silica Gel Feuchtigkeitsabsorben! Und nun hole sie so Stück für Stück ans Tageslicht um zu sehen ob sie verkleistert sind oder die anderen Mägel zeigen! Was ich festgestellt habe ist das sie im ersten Drittel noch ganz ordentlich funktionieren und dann so nach und nach das Quitschen einsetzt auf ner AKAI GX 620 ! Hab sie natürlich auch durch Pads laufen lassen die auch dannach demendsprechend aussahen.
Getestet hab ich bisher 5 Spulen . anstandslos lief bis jetzt nur eine! Wenn`s von 10 dann 2-3 werden bin ich zufrieden ! Wenn ich vor 30 Jahren gewußt hätte das mann auf solche art das eine oder andere Band retten könnte dann wären meine damaligen KOMPLETTEN ROCKPALAST NÄCHTE aus den 70ern nicht alle in den Müll gewandert! Als Anhang noch ein paar Bildchen :!: PS Ich habe die Bänder nicht digitalisiert !

Und wenn ich`s machen würde dann käme das audiosignal auf eine DVD Recorder Festplatte von da auf eine Wiederbespiebare DVD (Teilweise schon geschnitten) dann in den PC und dort in irgendein Format gewandelt was in den beliebten nullen und einsen endet..... !

Gruß Ecki


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#26
Moin aus Hamburg!

Ich habe Teflonband (hauchdünn, Sanitärbedarf zum Abdichten von Gewinden an Wasserhähnen etc.) erfolgreich benutzt, als meine B77 ein Klebetonband nicht abspielen wollte. Ich wickelte das Teflonband um die rechte Umlenkrolle, dann klappte es. Später habe ich rechts eine Umlenkrolle eingebaut (die entsprechenden Diskussionen sind mir bekannt Smile ), das Tonband ist inzwischen Geschichte.

Grüße von
Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#27
Hallo noch mal !!
Das mit dem Teflonband ist eine sehr gute Idee ! Wie könnte mann das an einem AKAI GX 620 anwenden ?

Gruß Ecki
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#28
Vielen Dank mal wieder an alle guten Geister,
die sich an diesem Thema beteiligen.

Als Abspielmaschine dachte ich an die Uher Variochord 263,
die ja noch relativ einfach und günstig zu bekommen ist.
Hat alle relevanten Geschwindigkeiten, und vor allem sind die
Kopfträger austauschbar bzw. ersetzbar.Ich hätte auch keine
Skrupel den Azimuth auf die Bänder einzustellen.Die ursprüngliche
Position kann man sich ja zuvor mit einem 10Khz Sinuston
auf einem anderen Band gut merken.Damit sind schon ein paar Höhen
gerettet.

Teflonband hätte ich sogar da,gibts im Baumarkt im Sanitärbereich
als Dichtungsmaterial für Wasseranschlüsse.Aber dort nicht in 1/4 Zoll.
thumbsup Super Idee!!!

Liebe Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#29
Ich habe Ampex 457 mal erfolgreich in die Sonne gelegt: Wie Reinige ich Bänder
"Aufknuspern" funktioniert meiner Erfahrung nach nur bei rückseitenbeschichteten Bändern.
Kai hat hier Links zu Artikeln von Richard Hess "schmierende Bänder".

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#30
Laetitia,'index.php?page=Thread&postID=203758#post203758 schrieb:...Wie gesagt,ich kann und will nichts daran verdienen...
Der Satz gefällt mir am besten thumbsup
Es gibt zig Dienstleister, die gegen kleine gebrauchte Scheine Bänder digitalisieren und Du bietest großzügig an,
daß jemand Deine Shamrock Schrottbänder kostenfrei digitalisiert, dabei seine Maschine einsaut, Köpfe abnutzt
und zig Stunden damit verbrät am Ende irgendwelche fragwürdigen Aufnahmen zu Tage zu fördern
Das hat was...
Viele Grüße
Jörg
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#31
Hallo,nein,es geht ja nicht darum hier andere für mich arbeiten zu lassen,
meine Ansprüche stehen ganz hinten an.
Es geht darum die Sammlung,aus der sicherlich etwas zu retten ist,in gute
Hände zu geben.Und diese können mir dann gern etwas gern weiterreichen,
wenn es für mich Interessant ist,müssen es aber nicht.Kann man ja alles
absprechen.Es ist so,ich persönlich werde dies nicht mehr leisten können.
Nur darum geht es.

Nachtrag:Leider kann ich mich erst nächste Woche wieder melden,
ich muss erst einmal meinen Umzug zu ende bringen.

Beste Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#32
Gibt es denn Aufzeichnungen, was auf den Bändern drauf ist ?
Ich könnte mir vorstellen, daß die Existenz einer Inhaltsliste die Anzahl Freiwilliger, die gern ein bestimmtes Band digitalisieren möchten, in die Höhe schnellen läßt.

Nur mal als Beispiel:
Mir fehlt von den WDR Rockpalast-Nächten das Konzert von "Dickie Betts & Great Southern". Hab ich zwar aufgenommen, war aber unbrauchbar, weil das nagelneue Band über große Strecken einen scharfen Längskniff durch falsche Aufwicklung hatte, der am Vorspann-Band noch nicht zu erkennen gewesen war. Der Kniff war so scharf, daß das Band trotz Andruck-Filz nicht plan auf dem Kopf anlag.

Außerdem suche ich einen technisch einwandfreien Mitschnitt einer Sendereihe des Musik-Ethnologen Dr. Artur Simon über "Außer-Europäische Musikkulturen". Die lief auf Radio Bremen so circa Mitte der 80er Jahre. Ich hab damals in Hamburg in einer Erdgeschoßwohnung versucht, mit Zimmerantenne am UKW-Tuner aufzunehmen. War mehr schlecht als recht, insbesondere wenn Flugzeuge von oder nach Fuhlsbüttel durchflogen. Dann gab es HF-Pegel-Schwebungen von Direkt-Signal und dem an den Flugzeugflächen reflektierten mit der Folge periodischen Versumpfens im Grundrauschen.
Für gute Aufnahmen dieser Sendungen (liefen ja vielleicht auch anderswo) würde ich mich freiwillig an die Shamrock-Front melden...

MfG Kai
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#33
Hallo!

Genau dieses Teflonband für den Sanitärbereich verwende ich.
Leider ist das "a weng" zu breit, um als 1/4" durchzugehen ^^ .
Ob es schmaleres Teflonband von der Rolle gibt, ist mir nicht bekannt.

Da es mir nicht auf Schönheit sondern auf Funktionalität ankommt, ist
es mir ziemlich egal, daß das Teflonband beidseitig übersteht. Wichtig
war mir nur, daß die 1/2-Lauffläche keine Falten/Überlappungen auf-
weist. Bei Umlenkrollen mußte ich dafür das Teflonband mit einer Rasierklinge
halbieren.

Das Teflonband schmiegt sich gut an fast jede Kontur an, und haftet ausreichend gut
per Adhäsion, ohne vom vorbeilaufenden Tonband gleich wieder abgezogen zu werden.

Ich habe auch schon die Andruckrollen meiner TD20A SE und AS6002S HS damit umwickelt,
weil die neuen Andruckrollen bei bestimmten rückseitenbeschichteten Bändern leise
Schmatzgeräusche fabrizierten, die mich nervten. Mit der "Teflonbeschichtung" war
Ruhe. Einen signifikanten, und damit störenden, Schlupf habe ich nicht beobachtet.
Nicht einmal bei Bändern mit glatter Rückseite.

Gruß
Wolfgang
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#34
Hallo Kaimex !
Dickie Betts& Great Southern beim Rockpalast gibt es bei Amazon als gebraucht DVD schon ab 10,00-€ .Hilft dir evtl weiter !

Gruß Ecki
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#35
10€ sind zu viel ;( ,
außerdem brauch ich nur den Ton,
Bilder lenken nur ab von der Musik,
besonders, wenn Sängerinnen dabei sind...

MfG Kai
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#36
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=203821#post203821 schrieb:...Bilder lenken nur ab von der Musik,
besonders, wenn Sängerinnen dabei sind...
Schlingel! Big Grin
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#37
Hallo....ich dachte das du von der DVD nur den guten Ton runterziehen wolltest !
Zu Bilder hab ich noch was für dich....War bei den ersten Rockpalastnächten in der Grugahalle immer Nachts bei den Soundproben mit meiner Knipse dabei !

Gruß Ecki


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#38
Hallo,

man könnte auch darüber nachdenken, alle vier Spuren in einem Rutsch in den Rechner zu lesen, und zwei davon dann digital umzukehren. Dazu braucht es vor allem einen Wiedergabekopf mit vier Systemen, wie es ihn z.B. in den TEAC-Autoreverse-Maschinen gab, und einen vierkanaligen Wiedergabeverstärker (Kai könnte bestimmt auswendig einen passenden hinzeichnen, der dann auf eine Lochrasterplatine passt). Mehrkanalige Audio-Interfaces sind ja heute auch günstig zu haben - falls nicht sowieso schon im gut sortierten Haushalt vorhanden.

Nochmal eine Halbierung der Laufzeit wäre drin, wenn man mit doppelter Geschwindigkeit abtastet, also mit 19 cm/s bei einer üblichen 9.5 cm/s-Aufnahme. Dann sollte vielleicht der eigens gebaute Wiedergabeverstärker auf die Entzerrung verzichten (oder nur den ω-Gang ausgleichen), und die Digitalisierung mit >= 88 kHz passieren. Die passende Entzerrung kann man dann nach Geschwindigkeits-Halbierung (und ggf. Zeitumkehr) im Rechner mit einem einfachen Filter vornehmen.

Die Nachteile liegen auf der Hand: Den Azimut kann man nur auf eine der beiden Laufrichtungen optimal einstellen, die doppelte Geschwindigkeit kann - je nach Spaltbreite und Eigenschaften der Soundkarte - zu Höhenverlusten führen, und die Zeitumkehr macht vielleicht Unfug mit Impulsen im Signal.

Aber: Für eine Sichtung des Materials sollte die Qualität doch allemal ausreichen, und wie oben schon steht ist die Qualität ja wahrscheinlich schon durch Aufnahme und Bandzustand begrenzt. Und eine 4fache Zeitersparnis macht aus 800 Bändern quasi 200 - eine viel freundlichere Zahl, wie ich finde Wink

Was meint Ihr?

Viele Grüße
Andreas
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#39
Hallo Andreas,

dein Denkansatz scheint mir vornehmlich/allenfalls für versierte Einzelkämpfer passend zu sein.
Zur technischen Seite:
Es gibt/gab 4-Kanal-Bandgeräte für 1/4-Zoll, die ohne jede weitere Modifikation/Erweiterung in der Lage sein sollten, die Bänder in einem Durchlauf für eine Digitalisierung abzuspielen. Mir fällt da als erste immer die TASCAM 34B ein, die ich mal bei meinem früheren Arbeitgeber aus der Nähe sehen durfte, die aber in einer "Nacht & Nebel"-Aktion plötzlich verschwand, angeblich verschrottet.
Bei Abspielen mit doppelter Geschwindigkeit ist zu bedenken, daß dann der Bereich 10-15 kHz zu 20-30 kHz wird. Die meisten Bandgeräte schenken dem Bereich oberhalb 20 kHz keine besondere Beachtung mehr. Oft nimmt ja schon oberhalb 15 kHz die Welligkeit des Frequenzgangs zu. Meist wird die Resonanz der Wiedergabe-Kopf-Wicklung mit einem parallel geschalteten Kondensator in die Nähe von 20 kHz gelegt für eine letzte korrigierende Höhenanhebung. Darüber fällt der Frequenzgang dann um so schneller ab.
Das kann man sich also eigentlich nur erlauben, wenn sicher ist, daß der Frequenzgang der vorhandenen Aufnahmen sich ohnehin nur bis 8..10 kHz erstreckt.
Es wäre doch eigentlich schade, wenn man schon viel Arbeit in eine selbst gewählte (Sysiphus-) Arbeit steckt, dabei "zu schlechter Letzt" noch potentiell vorhandene Ton-Qualität zu opfern.
Die Omega-Gang-Korrektur erfolgt natürlich eine Oktave zu tief.

Was den Tonkopf-Verschleiß betrifft: Nur der Vierkanal-Ansatz hilft, die doppelte Geschwindigkeit ändert nichts an der vorbeigeschleiften Bandlänge. Bei einfachen Geräten könnte bei doppelter Geschwindigkeit der Abschliff stärker sein.

Mit der anschließed erforderlichen Sample-Raten-Umstellung auf die Hälfte, der Zeit-Umkehr von zweien der vier Kanäle und der digitalen Frequenzgangkorrektur wären viele (außer dir) wohl erst mal überfordert.
Ob das, was "hinten" rauskommt, ohne Korrektur befriedigen könnte, ist vorerst offen.

MfG Kai
Nachtrag: Ich hab auch "gewisse" Zweifel, ob die im Wiedergabekopf erreichbare Kanaltrennung bei einem 4-Spur 4-Kanal-Kopf die Werte eines 4-Spur Stereo-Kopfes erreicht. Es wurden hier im Forum schon mal recht gute Werte zitiert, allein "mir fehlt der Glaube".
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#40
Hallo Ecki,

verspäteter Dank für deinen DVD-Tip !
Vielleicht erwisch ich ja mal ein Exemplar für 6,xx € oder für lau in einer Bibliothek. 39 Jahre danach kommt es auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht mehr an.
Danke auch für deine Foto-Impressionen.
Ich hab in den Nächten leider nur zwischen Bandgerät und einem kleinen Camping-SW-Fernseher gesessen.
Was "Sängerinnen" betrifft, war Mother's Finest natürlich ein besonderes® Ereignis/Genuß.

MfG Kai
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#41
@Kai:
Warum kaufst Du die DVD nicht, extrahierst die für Dich interessanten Spuren und verkaufst sie dann weiter?
Das dürfte die günstigste Variante überhaupt sein
Viele Grüße
Jörg
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#42
Hallo Kai,

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=203859#post203859 schrieb:dein Denkansatz scheint mir vornehmlich/allenfalls für versierte Einzelkämpfer passend zu sein.

nun, ich gebe zu, vielleicht finde ich den Weg zu interessant, und verliere das Ziel aus den Augen Wink. Meistens interessiert mich das Band und das Bandgerät mehr als die Musik, die darauf sein könnte...

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=203859#post203859 schrieb:Es gibt/gab 4-Kanal-Bandgeräte für 1/4-Zoll, die ohne jede weitere Modifikation/Erweiterung in der Lage sein sollten, die Bänder in einem Durchlauf für eine Digitalisierung abzuspielen.

Ja, neulich gab es hier mal einen passenden Thread dazu: KAUFBÄNDER aus den USA und England (60`er und 70`er). Mein Favorit wäre natürlich immernoch die C274. Ob man aber eine dieser Maschinen überhaupt zu realistischen Preisen bekommen, und sie dann mit potentiell klebendem Band verwenden will?

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=203859#post203859 schrieb:Bei Abspielen mit doppelter Geschwindigkeit ist zu bedenken, daß dann der Bereich 10-15 kHz zu 20-30 kHz wird. Die meisten Bandgeräte schenken dem Bereich oberhalb 20 kHz keine besondere Beachtung mehr.
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=203859#post203859 schrieb:Die Omega-Gang-Korrektur erfolgt natürlich eine Oktave zu tief.

Deswegen hätte ich vermutet, dass man auch bei einer Vierkanal-Maschine wohl in den Wiedergabeverstärker eingreifen will - oder eben gleich einen "passenden" neu aufbaut, der eben möglichst bis 40 kHz arbeitet, sofern es der Kopfspalt zulässt.

Über dem ω-Gang muss ich nochmal brüten - ich dachte eigentlich, das sind nur einfach 6 dB/Oktave, und wenn ich dann eine Oktave daneben liege, ist es einfach ein konstanter, nicht frequenzabhängiger Pegelunterschied?

Aber lass uns das nicht hier vertiefen, ich will den Thread nicht kapern Smile

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=203859#post203859 schrieb:Mit der anschließed erforderlichen Sample-Raten-Umstellung auf die Hälfte, der Zeit-Umkehr von zweien der vier Kanäle und der digitalen Frequenzgangkorrektur wären viele (außer dir) wohl erst mal überfordert.

Hier sähe ich den kleinsten Aufwand - zwei aus vier Spuren raussuchen, Zeit umkehren, Filter anwenden sollte mit SoX ein Dreizeiler sein - ganz ohne Programmieren. Bei Bedarf bin ich gerne behilflich!

Viele Grüße
Andreas
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#43
Hallo Jörg,
ich bin kein Händler-Typ. Deshalb bin ich auf die Idee noch garnicht gekommen.
War ja auch nur ein Beispiel. So groß ist die Not auch wieder nicht...

@Andreas:
Das mit dem (halbwegs) konstanten Pegelunterschied infolge Omega-Gang ist schon richtig, aber nur unterhalb seiner Einsatzfrequenz, die eben auch um den Faktor 2 nach oben geschoben werden müßte.
Auch mit 4-Kanal-Ansatz und doppelter Geschwindigkeit bleibt immer noch ein Haufen Arbeit übrig, wohl mehr als eine Person in überschaubarer Zeit "nebenbei" bewältigen kann. Dafür aber bei mehreren Personen "Zweit-Bandgeräte" der nicht ganz billigen Art für diese Spezial-Anwendung umzubauen, erscheint mir dann doch "etwas verwegen".

MfG Kai
PS: Die Wechsel in der Font-Größe in meinem früheren Beitrag waren nicht beabsichtigt. So was passiert mir gelegentlich beim Editieren, keine Ahnung, warum.
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#44
Hallo in die Runde ... in den 60er Jahren, als ich mit dem Tonbandhobby anfing, hatte ich mir (damals Schüler) des Preises wegen ein oder zwei dieser Shamrockbänder gekauft .. 18er Spulen in Pappschachtel mit -meine ich- grünem Schriftzug -Doppelspielband ... absoluter Schrott und uU Tonkopfkiller ... bin dann auf Agfa PE 31 (Langspielband), später PE 46 (Doppelspielband) umgestiegen und habe ausschließlich dieses Material bis zum Ende benutzt .. und nicht bereut. Vorsicht beim Nutzen von Shamrock auf den wertvollen Tonbandmaschinen !!


Viel Spaß beim Hobby wünscht Ernst
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#45
Hallo Ernst,

hat Shamrock schon in den Sechzigern die Tonbandwelt mit seinen zweifelhaften Produkten bereichert ? Ich dachte, die kamen erst in den mittleren Siebzigern auf den Markt. Dass du mit den genannten Agfas zufrieden bist, ist erfreulich. Ich habe mit diesen Bändern kaum bessere Erfahrungen als mit Shamrock gemacht. Ich würde sogar behaupten, dass es - zugegeben nur wenige- Shamrock-Chargen gab, die sogar langzeitstabiler waren und sind. Weil sie heute immer noch problemlos laufen, was man von manchen Agfas nicht behaupten kann.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#46
Hallo Thomas,
ich hatte im Dezember 1963 mein erstes Tonbandgerät -ein Viertelspurgerät von Telefunken; damals nutzte ich versuchsweise jene Shamrockbänder; auf meiner Revox G 36, die dann ca 1968 folgte hatte ich jenes Material nie im Gebrauch -daher kann ich die Nutzung jenes Materials zeitlich gut einordnen. Mit Agfa PE 46 hatte ich nur bei einer der wohl letzten Charge Pech, die ich ohne die graue Kunststoffkassette in dieser runden durchsichtigen Plastikverpackung erwarb -das war die Zeit, als Tonbandmaterial im Handel langsam auslief wegen der Einführung von CD-Playern -ich meine um 1980 bzw etwas später.

Gruß, Ernst
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#47
Zu den Shamrockbändern.

"Das" Shamrockband gibt's ja schonmal nicht, da Ampex unter dem Label Shamrock alle möglichen Bandtypen verramscht hat. Tonbänder, Videobänder, Computerbänder... und m.E. sicher auch extra dafür hergestellte Sorten.
Bekannt sind bei uns in D nach meiner Erfahrung:

041, das ist Polyester-Langspielband:
- anthrazitgraues oder dunkelbraunes oder dunkelgrüngraues Band mit schwarzer Rückseitenbeschichtung: diese kleben heute fast immer
- dunkelbraunes Band ohne Rückseitenbeschichtung: dises klebt heute oft, nicht immer
- anthrazitgraues bis fast schwarzes Band ohne Rückseitenbeschichtung: diese quieken bei starkem Bandzug gerne, ohne dabei zu kleben
- dunkelgraubraunes Band mit silbrig-brauner, leicht glänzender Rückseitenbeschichtung: diese bänder sind nach meiner Erfahrung immer problemlos.
- rehbraunes Band (sieht aus wie BASF LGS aus den 60ern): Auch dieser Typ klebt meiner Erfahrung nach nie und läuft immer problemlos.

051, Polyester-Doppelspielband

- habe ich nie anders als als dunkelgraues oder dunkelgraubraunes Band MIT schwarzer Rückseitenbeschichtung gesehen. Kleben so gut wie immer.

031, Polyester-Standardband:

- gab es in allen Magnetitfarben, nach meiner Erfahrung immer mit schwarzer Rückseitenmattierung. Kleben auch so gut wie immer.

011, Azetat-Standardband:

- in USA, wurde meines Wissens nach nicht nach Europa exportiert, Damit habe ich keine Erfahrung.

Ihr seht, Shamrockband muss nicht immer kleben, schmieren und quietschen. Eine auffällig rauhe Beschichtung, die einem die Köpfe polieren könnte, ist mir übrigens nie untergekommen. Zu breite, weil schlecht geschnittene Bänder aber vereinzelt schon.

In den Sechzigern gab es immer wieder mal USA-Tonbänder als Importware. Extra Produktionen für den deutschen/europäischen Markt gab es:
- in den 50er Jahren von Scotch für Revox (auf 25er Spulen) in der Schweiz
- in der BRD ab etwa 1967 von Scotch (sogar auf 15cm-Spulen, die ja in USA unbekannt waren), und schon 1967 Low-Noise-Band Typ 203, und damit vor BASF und Agfa.
- Anfang der 60er für kurze Zeit von Soundcraft (Berliner Niederlassung)


Die Marke Shamrock kam dagegen m.E., und das zeigen auch alte Kataloge, sowohl in den USA als auch bei uns nicht vor ca. 1972 vor.

Gruß
Stefan
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#48
Ich bin mir ziemlich sicher, auf Tapeheads kürzlich gelesen zu haben, dass die ersten Shamrockbänder schon in den 60ern kamen und im Prinzip zweite Wahl von Ampex waren, schlecht geschnitten oder was auch immer. Sollen aber halbwegs funktioniert haben. Schlimm wurde es in den 70ern, als dann nach Lust und Laune alles eingefüllt wurde. Bei den Bändern mit silbriger Rückseitenbeschichtung wird vermutet, dass es sich um graphitbeschichtetes Material für 8-Spur-Kassetten handelt. Da das Band bei denen von innen aus dem Wickel gezogen wird, muss es besonders rutschfähig sein und dafür ist das Graphit zuständig. 3M "Melody" soll übrigens ähnlicher Schrott gewesen sein.

Zur Behandlung von Schmierbändern gibt es einen riesigen Haufen Diskussionen, die langsam einen weitgehend gemeinsamen Nenner erreicht haben: es gibt keine dauerhafte Lösung. Backen hilft kurzzeitig, aber keiner weiß warum. Außerdem hilft es nicht bei jedem Bandmaterial. Alle möglichen Beschichtungsversuche (Autopolituren, Silikonöl, WD40) helfen länger als Backen, aber nur so lange die Schmierwirkung anhält und verhindert, dass die Oberfläche klebt und an den Bandführungen hängen bleibt. Nach einigen Wochen bis Monaten ist der Spaß vorbei.

Einzig Vakuumbehandlung scheint vorübergehend echte Besserung zu bringen, länger als Backen, aber auch nicht bei allen Bändern mehr als Schmierung. Aktuell ist es in dem Thread relativ still geworden und ein Ableben des Haupt-Experimentators ist aufgrund seines schweren Krebsleidens (das er auch mehrfach als Grund für seinen äußerst kurz angebundenen Ton anführt) nicht auszuschließen.
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#49
Die Legenden, wer oder was unter dem Namen Shamrock alles auf die Spule gewickelt wurde, sind in der Tat vielfältig wobei ich die Aussagen, es soll sich dabei teilw. um Video-/Instrumentations-/8-Track- oder sonstige undefinierbare Bandsorten gehandelt haben, für übertrieben halte. Solch ein falsch etikettiertes Produkt dürfte es auch in früheren Jahren sehr schwer gehabt haben, grossflächigen Absatz zu finden. Aber das ist nur meine Vermutung.
Folgender Quelle zufolge hatte das Kleeblatt-Label eine Vorgeschichte als eigenständiges Unternehmen:
http://museumofmagneticsoundrecording.or...hTape.html

Dieses Unternehmen soll dann 1959 von Ampex übernommen/zusammengelegt worden sein. Die Marke Irish existierte in den USA dann wohl noch bis Ende der 60er. Mag das die Geburtsstunde des Labels Shamrock gewesen sein? Ich habe es noch nicht eruieren können.
Was das "Risiko" angeht, vor einem Haufen schmieriger Bänder zu sitzen, schätze ich jedenfalls für Laetitia ebenfalls recht hoch ein.

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#50
Liebe Forenmitglieder,
ich habe nun erst einmal eine Möglichkeit
gefunden, wie ich weiter mit den Bändern
umgehen werde.
Vielen, vielen Dank für die Informationen
und Anregungen!!!

Liebe Grüße,Laetitia.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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