Glimmerhauben für TO-5 Gehäuse / Treibertransistoren Grundig SV40/80
#1
Hallo,

wie der Titel schon sagt ... Kennt jemand eine Bezugsquelle oder hat evtl. welche übrig?
Benötigt werden die in Grundigs SV40/80 zur Temperatur gekoppelten Montage. Auf dem Ausschnitt T17 und T19. In diesem Exemplar sind die Endstufen mit AL102 bestückt. Daher wäre mir die thermische Kopplung schon wichtig Wink Andererseits sind SG2182/2183 ja nicht unbedingt kritisch. BC140/160 und ein Haufen anderer Transistoren gehen auch. Ich würde dann ggf. BD139/140 nehmen. Die kann man sauber montieren. Platz wäre auch. Gibts Meinungen zu den elektrischen Parametern?

Danke und Gruß
Michael


   
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#2
Hallo Michael,

unter (zylindrischen ?) Glimmerhauben kann ich mir garnix vorstellen. Ich kenn nur planare Glimmerscheiben.
Bei der Auswahl geeigneter Treiber-Transistoren ist sicher zu bedenken, daß man bei Wahl vonTypen mit Flachgehäuse (wie BD136...160 o.ä.) keine nimmt, die deutlich niedrigere Stromverstärkung haben als die Originalbestückung. Sonst kriegen wohlmöglich die Endtransistoren nie genug Basisstrom.
Bei diesen Schaltungskonzepten gehörte eigentlich immer dazu, daß der NTC-Widerstand (R431) und die Diode (AAY13), die den Ruhestrom stabilisieren sollen, ebenfalls thermisch gekoppelt mit den heiß werdenden Halbleitern zu montieren waren.
Merkürdig finde ich die parallel zur Basis-Emitter-Strecke der Endtransistoren gezeichneten Spulen. Wenn die sehr kleinen Gleichstromwiderständ hätten, wären die Transistoren ohne Ruhestrom und würden nur bei höheren Frequenzen und Pegeln aufgesteuert. Wenn das nicht beabsichtigt ist, ist deren hier nicht angegebener Widerstand eine wichtige Größe oder muß recht groß sein.

MfG Kai
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#3
Hallo Kai,

ich mal Foto gemacht Wink

   

Grundig bezeichnet sie als "Isolierhütchen". Beim zweiten Blick muss es nicht unbedingt Glimmer sein. Kunststoff wäre auch denkbar. Wie auch immer, ich hab die noch nie vorher gesehen.

Das einzige, was noch direkt thermisch gekoppelt ist, ist R431. Der NTC hat ein Gewinde und ist mit dem Kühlkörper verschraubt.

Gruß
Michael
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#4
Waru nimmst du keine Wärmeleitfolie? Die gibt es in vielen Dicken, Größen und Eigenschaften, selbstklebend oder nicht, silikonhaltig oder nicht. Die meisten sind elektrisch isolierend. Kleine Stücke von 10x10 cm gibt es für einstellige Eurobeträge. Einfach ein Stückchen abschnippeln und den Transistor damit so 1,5 Windungen umwickeln! thumbsup

LG Holgi
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#5
Das kommt mir recht "murksich" vor. Glimmer gibt es meines Wissens nur in planarer Form.
Deshalb sind diese Hütchen entweder Plastik oder eine Mischung aus Plastik mit einem besser Wärme-leitenden Material.
In jedem Fall würde es die beabsichtigte und nötige Kühlung behindern und zwar stärker als dünne Glimmerplatten.

Für TO-5 gibt es auch größere massive Kühlsterne. Ob es auch massive Spannflansche gibt, die man dann über Glimmerplatten auf eine größere Kühlfläche schrauben könnte, weiß ich nicht.

Zur Ruhestrom-Stabilisierung hat man oft statt NTC-Widerstand plus weiterer Widerstände einen Kleinsignal-Transistor mit Basis-Spannungsteiler am eigenen Kollektor genommen, der auf den Kühlkörper oder einen der heiß werdenden Transistoren geklebt wurde. Emitter mit der Basis des unteren Treibers, Kollektor mit der des oberen Treibers verbunden. Basis-Spannungsteiler so eingestellt, daß der gewünschte Ruhestrom durch die Endstufe floß.

Hier wäre auch denkbar, jeden Treiber durch einen komplementären Darlington aus einem Kleinsignal-Transistor (der nicht unbedingt gekühlt werden muß) und einem BD13x BD14x o.ä (mit geeignetem Basiswiderstand) zu ersetzen. Letztere wären dann mit Glimmerscheiben montierbar. Wenn man Pech hat, schwingt so eine Kombination allerdings im MHz-Bereich bei bestimmten Strömen. Ist also keine reine Austausch-Aktion, sondern mit mehr (Entwicklungs-/Probier-) Arbeit verbunden.

MfG Kai
PS: Ich meine jetzt mit "murksich" nicht Holgi's Vorschlag, der mich überholt hat, sondern den Foto-Inhalt.
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#6
Also Glimmer kann das nicht sein. Seine Konsistenz kann man mit Schiefer vergleichen: man kann dünne Scheiben davon ablösen.

Die Kühlsterne kenne ich auch in verschiedenen Formen. Bringt meiner Meinung mehr als so eine angeflanschte Cu-Schelle.

Gruß luedre
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#7
Moin,

effektive Kühlsterne für TO-5 bringen sicherlich mehr, aber eben nicht den elektrisch isolierten, thermischen Kontakt zu den Endstufentransistoren, der bei den verwendeten Ge-Transen ziemlich wichtig ist.

Ich werde Holgis Vorschlag mal ausprobieren. Irgendwo muss ich noch eine Silikonmatte haben. Wobei ich da darauf achten muss, dass die Kupferschelle nicht auf den vorstehenden Rand des TO-5 Gehäuses aufstößt. Mal sehen, wie stabil das alles mechanisch wird.

Danke und Gruß
Michael
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#8
Moin moin Michael,

daß der thermische Kontakt der Treiber-Transistoren zu den Germanium-Leistungs-Transistoren wichtig sei, kann ich in "keinster Weise" nachvollziehen.
Sowohl bei Germanium- als auch bei Silizium-Transistoren nimmt die Basis-Emitterspannung für gleichen Kollektorstrom mit der Temperatur ab. Das führt bei Erwärmung dazu, daß der Ruhestrom ansteigt, wenn die Vorspannungserzeugung zwischen den Basen der Treibertransistoren nicht reduziert wird (zB durch einen NTC-Widerstand auf einem der heiß werdenden Halbleiter). Meist dürften die Endstufentransistoren heißer werden als die Treiber. Wenn ich die Treiber mit denen thermisch kopple, mache ich die Sache schlimmer als möglich. Auf jeden Fall sollten die Treiber kühlen Kopf bewahren. Das läßt mit einem ausreichend bemessenen eigenen Kühlkörper aber sicherer erreichen als bei Montage neben den dicken Germanen.

Randbemerkung: Die Verwendung von Treibern im TO-5 Gehäuse an Endstufen-Transistoren im TO-3 Gehäuse für Ausgangsleistungen bis 40W oder gar mehr erscheint mir sehr unterdimendsioniert.

MfG Kai
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#9
Ich habe eine Endstufe wieder mit den alten Treibertransistoren bestückt und den Ruhestrom eingestellt. Nachdem ich dann einfach mal die Treibertransistoren mit einer Heißluftpistole gezielt angepustet habe (um zu testen, ob da was passiert), sank der Ruhestrom deutlich ab. Was ja nicht hätte passieren dürfen. Warum also?

Ob und inwieweit die Treiber unter- oder passend dimensioniert sind oder "murksich" aussehen, interessiert hier auch nicht. Das hat Grundig weiland 1964 oder so in der Gegend geplant und in mehreren tausend Stück gebaut und ich sehe im Moment keine Notwendigkeit, die Schaltung umzubauen. Meine Idee mit BD139/140 entstammte nur dem Gedanken, falls eine Isolierkappe defekt ist oder man keine gescheiten Treiber bekommt. So quasi als Notschaltung ...

Da also niemand solche Hütchen hat, auch keinen kennt, der welche hat und der Rest nicht zielführend ist, sei allen hiermit gedankt.

Gruß
Michael
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#10
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=202168#post202168 schrieb:Die Verwendung von Treibern im TO-5 Gehäuse an Endstufen-Transistoren im TO-3 Gehäuse für Ausgangsleistungen bis 40W oder gar mehr erscheint mir sehr unterdimendsioniert.
Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich hatte mal eine Klein + Hummel SB 280 Endstufe, 2 x 140 Watt Musikleistung. Die Treibertransistoren waren von RCA und hiessen 40409 und 40410, TO-5 Gehäuse mit fest angebrachtem Kühlkörper. Pro Kanal waren da 4 Leistungstransistoren im TO-3 Gehäuse verbaut.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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