Ersatz-Motorkondensator ReVox A/B77 u.a.
#1
Sicherlich gibt weitere leidende Wickel.- und Tonmotore in ReVox-Tonbandgeräten, welche einen Austausch der Motorkondensatoren bedürfen.
Ich habe eine Anfrage an ReVox diesbezueglich direkt gestellt und folgende Antwort erhalten.

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10.02.05
Sehr geehrter Herr xxxxxx,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wir können Ihnen folgendes Angebot unterbreiten:
Phasenschieber-Kondensator C3,5 U, Art. Nr. 59.99.0451, 20,00 EUR./St.

Phasenschieber-Kondensator C4,3 U, Art. Nr. 59.99.0452, 14,00 EUR./St.
Achtung:
Phasenschieber-Kondensator für Wickelmotor.
Original nicht mehr lieferbar. Ersatz: 5µF- Drehmoment etwas höher.
Daher unbedingt beide Phasenschieber-Kondensatoren austauschen.
Bei der B77 der Phasenschieber für den Capstanmotor (3,5µF) in der Position nach außen versetzen.
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Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#2
Nun wäre interessant, ob man diese Kondensatoren auch anderweitig bekommt und ob man dabei spart.
Michael(F)
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#3
Zitat:Michael Franz postete
Nun wäre interessant, ob man diese Kondensatoren auch anderweitig bekommt und ob man dabei spart.
Ich vermute das man diese Teile wie so viele angeblich nicht mehr lieferbaren Teile für Dualgeräte ebenfalls über andere Quellen bekommt.
Im Dualboard hat mal jemand eine Quelle für nicht mehr Lieferbare Transistoren genannt. Ich muß mal suchen. Wäre vielleicht auch für diesen Fall interessant.

Gruß Thomas
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#4
Die bekommt man mit Sicherheit für weniger Geld.
Ich habe noch nie solche Dinger als Originalteil bezogen.

Allerdings bedarf es etwas Geschick um Standard-Kondensatoren einzusetzen.
Oftmals haben die gerätespezifischen C´s abweichende mechanische Befestigungspunkte und / oder wie im Fall UHER noch zusätzliche Lötstützpunkte.
Auf letztere kann man getrost verzichten indem die dort geparkten Strippen einen separaten Lötstützpunkt bekommen oder ganz simpel direkt miteinander verdrillt und verlötet werden. Irgendeinen Platz für die Hilfsphase findet man dann schon und kann das Teil mit Kabelbinder festlegen. Die Anschlüsse zu verlängern sollte kein Problem sein.

Von Billg-Kondensatoren würde ich die Finger lassen, bei billigen Marken-Kondensatoren kann man unbedenklich zuschlagen! Übrigens gilt: Der größte Becher - nicht die Kapazität! - ist zumeist die beste Wahl.

Miniaturisierung dezimiert neben der Masse auch die Lebenserwartung.

Die Kapazitätswerte sind relativ unkritisch - sollen aber nicht unnötig überschritten werden. Die Spannungsfestigkeit sollte mindestens die doppelte Betriebsspannung des Motors betragen.

Beispiel: 3 my / 350 V kann problemlos durch 3,5 my / 500V ersetzt werden.
Aber über 4 my ist schon nicht mehr anzuraten. Bei Tonwellenantrieben ist der korrekte Kapazitätswert anzustreben.

Bei Einmotorenlaufwerken sollte ebenfalls die korrekte Kapazität eingehalten werden. Toleranzen von 20% sind normal.

Gute Adresse ist Pollin wo man aus Restposten namhafter Hersteller immer wieder mal auch sehr günstige "krumme" Werte für Spottpreise ergattern kann.

MichaelZ.
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#5
Hab gerade mal nachgesehen:

Pollin Art:200042 3,4 my / 450 V Größe 95 x 25 mm kostet 0,50 Europel

Noch Fragen?


MichaelZ.
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#6
Hallo allerseits!

Das Thema Motorkondensatoren sollte eigentlich kein Problem sein, ich schließe mich weitestgehend MGW51 an. Hat man nicht den richtigen Wert, kann man mehrere zusammenlöten, bis die gewünschte Kapazität erreicht ist. Man sollte schon den Wert halbwegs genau einhalten. Größter Kondensator gleich bester Kondensator gilt nicht so ganz. Wichtig ist, daß man MP-Kondensatoren nimmt, Elkos & Co geht auf keinen Fall!

Andreas, DL2JAS


Anmerkung(11.02.05 2:22 Uhr):
Rein rechtlich dürfen nur Fachleute solche Eingriffe durchführen. Wer nicht vom Fach ist, handelt auf eigene Gefahr, die Bestimmungen VDE sind zu beachten!
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#7
Nunja, das hatte ich allerdings vorausgesetzt, daß hier niemand auf die Idee mit Elkos kommt. Wer allerdings sowenig Sachkunde besitzt sollte derartige Aufgaben einem kompetenten Fachmann antragen denn ob der Gute dann mit dem Zusammenschalten von Kapazitäten klarkommt darf doch sehr bezweifelt werden.

Mit Größe meinte ich in dem Falle die mechanischen Abmessungen, bezogen auf gleiche elektrische Werte. Und da gilt doch, daß beispielsweise die therm. Belastung von großvolumigen Bechern weit besser verkraftet wird und überdies in aller Regel das Dielektrikum von wesentlich rubusterer Qualität ist als in kleinvolumigen Typen.

MichaelZ.
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#8
zu MGW51 006:

Hallo Michael, ich bin ganz Deiner Meinung.
Allgemein:
Es sei auch gesagt, daß man an den Kondensatoren nicht "basteln" sollte. Rein rechtlich dürfen nur ausgebildetete Fachkräfte dort reparieren, da die Motoren nicht selten mit Netzspannung verbunden sind.
Michael (ich gehe davon aus) und ich sind beruflich dazu berechtigt, solche Reparaturen duchzuführen. Wenn jemand so einen Eingriff wie in 005 beschrieben macht, soll er fachkundig sein, ansonsten handelt er auf sein eigenes Risiko.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#9
Für alle die das Basteln unter Spannung oder sicherer (Spannungsfreischalten, gegen Einschalten sichern, Erden usw.) VDE gemäßes Basteln nicht lassen können.

Wer z.B. doch lieber mit minimalen Aufwand passende (mech.- und elektr.) Kondensatoren für die schönen Wechselstrommotoren der ReVox Tonbandgeräte verwenden will.
Es lohnt sich auch einmal ehemalige Servicewerkstätten abzuklappern, so konnte ich z.B. auf Anfrage hier im Rheinland folgendes ausfindig machen.

************************************************
Preise für A77 und B77:
> - 1* Aufsprechkopf halbspur (1.116.022.81) 175.-EURO
> - 1* Wiedergabekopf halbspur (1.116.027.81) 175.-EURO
> - 1* Motorkondensator 4,3uF/160V (59.99.0452) 8,69EURO
> - 1* Motorkondensator 3,5uF/160V (59.99.0451) 8,39EURO
************************************************

Siehe da die Preise für die Kondensatoren sind wesentlich humaner als bei ReVox selbst.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#10

Zitat:Gyrator postete
...
Es lohnt sich auch einmal ehemalige Servicewerkstätten abzuklappern, so konnte ich z.B. auf Anfrage hier im Rheinland folgendes ausfindig machen.

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Preise für A77 und B77:
...
> - 1* Motorkondensator 4,3uF/160V (59.99.0452) 8,69EURO
> - 1* Motorkondensator 3,5uF/160V (59.99.0451) 8,39EURO
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Siehe da die Preise für die Kondensatoren sind wesentlich humaner als bei ReVox selbst.

Liebe Kunstinduktivität,

ich verstehe deinen Aufwand in Sachen MP-Kondensator Suche nicht so ganz. Ich habe im letzten August mal spaßeshalber bei einer B-77 die (gut erhaltenen und später auch wieder eingebauten) originalen Motorkondensatoren ausgetauscht gegen 3 Unterschiedliche (µF Werte), um damit einige Meßreihen zum Thema 220V / 240V Schalterstellung, Toleranzfelder (+-15% Netzversorgung), Bandzug (mit Tentelometer) und Umspulverhalten zu erstellen.

Es war überhaupt kein Problem, diese Exemplare bei einem örtlichen (nichtmal nach München mußte ich mich dafür durchschlagen!) Elektronikversorger zu beschaffen, es waren zwar "modernere" Plastik-Gehäuse, aber ansonsten: no problem. Und die Preise waren Bruchteile der von dir oben genannten. Selbst die Bürklin-Preise liegen eine Dimension unter der von dir genannten. Wo ist also deine "Versorgungslücke"?

-%-

P.S.: die Tonköpfe, das gebe ich gerne zu, gibt es dort nicht. Dazu muß ich dann schon in die Bastelkiste greifen. Aber darum ging es mir bei den Experimenten seinerzeit nicht.

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
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#11
Lieber Trollpit!

Der Aufwand liegt nur darin begründet, dass ich gerne die Kondensatoren wieder dort montieren möchte wo sie mech. am Chassis für den Einbau vorgesehen sind. Hier bracht man näherungsweise Exemplare mit geeigneten Abmessungen, ansonsten kommt zu Löten noch erhöhter mech. Bastelaufwand, der zudem evt. recht provisorisch aussehen kann hinzu.
Das hier elektrisch auch andere C'Werte und Kondensatoren in abweichender Technologie und Bauform ihren Dienst zuverlässig leisten, bezweifle ich nicht.
Ich wollte hiermit nur den Interessierten MitleserIn informieren, dass es sich lohnen kann mehere Quellen bei z.B. gerätespezifischen Bauteilen zu erkunden und das hier die Preise stark differieren können.
Als gerätespezifisch kann man die von Revox verwendeten Kondensatoren schon fast betrachten.
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#12

Zitat:Gyrator postete
...

wo sie mech. am Chassis für den Einbau vorgesehen sind. Hier braucht man näherungsweise Exemplare mit geeigneten Abmessungen, ansonsten kommt zum Löten noch erhöhter mech. Bastelaufwand, der zudem evt. recht provisorisch aussehen kann, hinzu.

...

die von mir erwähnten Plaste und Elaste waren 1:1 mit Zentralbefestigung montierbar. Wenn ich sie bis Freitag wiederfinde (sie sind derzeit irgendwo vergraben unter den EMTEC-Bergen) schicke ich sie dir im Rahmen der DHL-Aktion "umsonst und draussen" o.ä. 

mfg Pit

©DK1TCP
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#13
Das ist ein geniales Angebot, dem ich nicht wiederstehen kann.

PN folgt.

Danke und Gruß

Thomas
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#14
Hallo,
gibt es inzwischen aktualisierte Bezugsquellen ? Ich hätte Bedarf.

Gruß

BB
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#15
Hi BB,

bei mir in Forum gibt es einen User der diese drei Motorkondensatoren für 8,50 €/Set verkauft.
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=5667.0 (um dieses Post zu sehen muss man angemeldet sein. ich kann aber gerne, wenn gewünscht den direkten Kontakt herstellen per Mail)
Er hatte mal eine größere Stückzahl sich auf Halde gelegt um eine Sammelbestellung zu organisieren.

Es haben schon einige sich sehr zufriedenstellend über die Ware geäußert.

Gruß
Jürgen
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#16
http://www.pollin.de/shop/t/Mzg4OTA5OTk-...toren.html

Leider haben die schwarzen keinen Gewindebolzen, nur ein Loch.
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#17
Hallo "BB"!

Zitat (hannoholgi):
"Leider haben die schwarzen keinen Gewindebolzen, nur ein Loch"

... in das sich problemlos ein Stück passende Gewindestange mittels
2-Komponenetenkleber plazieren läßt. Und schon hast Du Deinen
"Schraubanschluß"...

Grüße
Wolfgang
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#18
Bevor man ans Austauschen geht, sollte man tunlichst die Kapazität der "alten" überprüfen bzw nachmessen.
Oft liegt ein mangelndes "Rost-Wickeln" an verdreckter, verklebter oder verstellter Bandführung. Vor allem das linke Bandlauflager ist dafür ein Spitzenkandidat.
Auch eine Einstellung auf 240V~ versaut einem den Wickelspass!
LG
H.
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#19
:genau:

Ich wollte eigentlich nur den Smiley posten, aber da kommt immer die Meldung "Der Text ist zu kurz"....

Edit:
Aber bei der Gelegenheit kann ich ja noch nachtragen, dass es vor etwa einem Jahr sogar MP-Kondensatoren mit 3,5 und 4,5 µF bei Pollin gab, mit M8-Gewinde. Die kosteten auch nur 85 Cent das Stück und die habe ich mir seinerzeit für meine A 77 bestellt. Leider ändert sich ja das Angebot dieser Restpostenhändler ständig. Aber 4 und 5 µF sind ja auch o.k., zumal bei 5 µ die Wickelmotoren etwas stärker anziehen.

Holgi
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#20
Zitat:gogosch postete
Bevor man ans Austauschen geht, sollte man tunlichst die Kapazität der "alten" überprüfen bzw nachmessen.
Ich gebe zu mein Ansatz ist nicht sehr wissenschaftlich, ich bin aber messgerätetechnisch eher schwach bestückt. Insofern kann ich nicht testen, ich muss allerdings evtl eh den von vorn gesehen linken Wickelmotor tauschen und nachdem ich diverse Geschichten über die Kondensatoren gelesen habe, war die idee, die dann gleich mitzuwechseln, dann hat man ja schon alles ab und es ist ein Abwasch.

Zitat:gogosch postete
Oft liegt ein mangelndes "Rost-Wickeln" an verdreckter, verklebter oder verstellter Bandführung. Vor allem das linke Bandlauflager ist dafür ein Spitzenkandidat.
Die Bandführung habe ich sehr gründlich gereinigt, aber das Lager am Bandeinlauf ist in der Tat hörbar und wird erstmal gewechselt, die harte Andruckrolle ebenso.
An sich spult die Maschine auch , habe nur das Gefühl, das der Anlauf mal zügiger war und beim Wechsel von Vorspul auf Wiedergabe bildet sich ganz kurz eine kleine Schlaufe, als ob der Wickelmotor nicht schnell genug hochläuft.

Zitat:gogosch postete
Auch eine Einstellung auf 240V~ versaut einem den Wickelspass!
Die Machine ist in der Tat auf 240 Volt eingestellt, das könnte ich natürlich auch nochmal ändern.
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#21
Für die Vermeidung der Schlaufe beim Anfahren ist der 500 µF-Elko auf der Relaisplatine verantwortlich. Der sorgt dafür, dass der rechte Wickelmotor für 0,2 sec eine höhere Spannung bekommt.
Dieser Elko sollte ggf. erneuert werden (da es keine 500er mehr gibt, durch 470 µ ersetzen). Eventuell, falls das nicht den gewünschten Erfolg bringt, probeweise mal einen Zweiten mit 100 oder 220 µ dazu parallel schalten.... Besonders bei Metallspulen ist die Zeit zu kurz, um die Trägheit der Spulen zu überwinden.

Gruß Holgi

P.S.: ich weiß das zwar theoretisch, war aber bisher zu faul, um das bei meiner A77 selbst zu beheben. Ich habe nämlich auch diese kurze Schlaufe beim Anfahren.
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