Uher 4200IC sinnvoll verbessern?
#1
Hallo,

ich frage mich grade ob man an einem 4200IC was verbessern kann.
Klar, zu erst sollte man alle axialen Kondensatoren gegen neue tauschen (hab ich schon erledigt).
Nur was macht man wenn es schon zu einem relativ hohen grundrauschen kommt (also wenn die Pausentaste gedrückt ist und das Report am Verstärker hängt).
(Das rauschen ist jetzt nicht all zu stark, jedoch im Vergleich zu meinem 4000 S rauscht es deutlich mehr)

Alle Tantal Kondensatoren gegen neue tauschen? Oder kann man auch Alu Elkos LOW ESR (passende Baugröße vorausgesetzt) nehmen?

MfG

Alex
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#2
Hallo Alex,

der Grund dürfte eher an der Schaltung der Vorverstärker beider Geräte liegen.
Ich würde mal überprüfen, auf welchen Wert in den Geräten folgende Trimmer eingestellt sind:
4200IC: R32. (5 kOhm)
4000S:. R19. (1 kOhm)
Damit wird die Verstârkung bei Wiedergabe eingestellt.
Die Größe dieser Widerstânde trägt aber auch zum Rauschen der Eingangsstufe bei.
Je kleiner je besser.
Wenn also noch Pegelreserve am Ausgang vorhanden ist, auf kleinere Werte einstellen.

MfG Kai
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#3
Den Trimmer muss ich vorher ausbauen, oder?
Ich könnte das doch auch mit meinem Report 4000 Monitor überprüfen ob alles an der Grenze ist.
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#4
Bei Messung im Zustand "Wiedergabe" ist Ausbauen nicht nötig, weil die eine Trimmerseite keine weiteren Gleichstrompfade zur anderen Seite hat. (Bei "Aufnahme" ist das anders).
Es geht nicht um eine "Grenze" , sondern um den Wert dieser Widerstände.
Wenn die deutlich grösser sind als der Verlustwiderstand des Wiedergabekopfes und sonstige Widerstände im Eingangskreis des ersten Transistors, versaut man sich damit den Rauschabstand dieser ersten Stufe.
Niedrige Serien-Widerstände sollten da die Kondensatoren
4200IC: C13, C27
4000S:. C8, C12
haben.
Es bringt aber sicher nix, im 4200IC diesbezüglich bessere als im 4000S einzubauen.
Man kann natürlich auch mal das Pech haben, daß die Eingangstransistoren nicht (mehr) so rauscharm sind, wie sie sein sollten. Aber zugleich in beiden Kanâlen wäre das schon recht ungewöhnlich.

Ich gehe davon aus, daß du den Verstärker an der Radio-Buchse angeschlossen hast und nicht hinter dem IC-Verstärker für Lautsprecher/Kopfhörer. Dort wäre höheres Rauschen nicht verwunderlich.

MfG Kai
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#5
Ich werd wohl die Messungen erst in ein paar Tagen durchführen können, da ich grade sehr mit Kabelbrüchen im Gerät zu kämpfen habe (die dünnen Litzen sind Steinhart und brechen beim angucken ;( ).

Ich werde die Defekten Kabel Tauschen müssen, ehe ich weitermachen kann.

MfG Alex
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#6
So, 2 Stunden und 10m Kabel weniger, hab ich die brüchigen Litzen gegen neue, Farb ähnliche getauscht.
Probeaufnahme abgehört (vor der Reparatur aufgenommen) beide Kanäle genau gleich.
Nun eine Testaufnahme, Rechter Kanal wird nicht richtig aufgenommen 8| (Links normal, Rechts zu leise)

Ich habe auch schon alle Kabel überprüft, jedoch hab ich mich nichts falsch angelötet (ebenso hab ich nach "versehentlich abgerissenen" Kabeln ausschau gehalten und ebenfalls nichts gefunden. (Jedoch, ist mir mal ein Gelber Draht mal von der DIN Platine abgerissen, es kann sein, dass ich den falsch angelötet habe ich hab grade mit einem Mikrofon eine Probeaufnahme gemacht, der selbe Fehler).

Könnte ein Problem mit einem der Tantalkondensatoren vorliegen (die sind noch Original) oder ist es noch schlimmer. ;(


MfG

Alex
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#7
So nach dem ich alle Tantal gegen neue getauscht habe, geht der ,,todgeglaubte".
Schuld war C32. Der war nicht in Ordnung.
(Es war zum glück kein fehler, der bei meiner "Kabeltauschaktion" entstanden ist).

Was ich bis jetzt feststelle ist, dass das Rauschen nicht mehr so stark ist.
-----------------------

R32 hat (unausgebaut gemessen) 9,1kohm.

Seriennummer hab ich vergessen anzugeben: 1924 04887
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#8
Hallo Alex,

mir kommt allmählich der Verdacht, daß wir nicht in das gleiche Schaltbild gucken.
Ich bin davon ausgegangen, daß es sich um ein Uher 4200 Report Stereo IC handelt.
In dem Schaltbild dazu ( es ist eins für die beiden Varianten 4200 und 4400) hat der Kondensator C32 fast nix mit den Rauscheigenschaften der beiden Kanäle zu tun, da er nur den Ausgang des 4ten Transistors in der Verstärkerkette mit dem Eingangspoti des des Gleichrichter-Transistors eines der beiden Drehspul-Instrumente verbindet.
Der Widerstand R32 wird in diesem Schaltbild als Poti mit 5 kOhm Gesamtwiderstand bezeichnet, kann also unmöglich 9,1 kOhm haben.

MfG Kai
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#9
Hallo!

Wie so oft bei UHER, gab es für Geräte gleicher Baureihe im laufe der Produktion
Änderungen in der Schaltung. Und meist gab es dann einen neuen Schaltplan dazu.
Seltener wurden beim bestehenden Schaltplan die Änderungen auf den Seitenrand
gedruckt.
Darum ist es von Vorteil, wenn gleich zu Beginn einer Anfrage die SN angegeben
wird (oder zumindest qualitativ, wenn die präzise SN nicht preisgegeben werden
soll).
Dann haben alle Leser/Helfer die gleich Schaltplanbasis. Das spart u. U. Zeit bei der
Fehlereingrenzung/-suche.

Gruß
Wolfgang
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#10
Moin moin Wolfgang,

ich bin immer schon froh, wenn ich zu einem Gerät bei den Uher-Spezis im Netz oder bei elektrotanya überhaupt einen Schaltplan finde.
Wo ich aber zu einem SN-Bereich den zugehörigen Plan finde, ist mir bislang nicht bekannt geworden.
Gibt es dafür ein Archiv ?
Kannst du mehr verraten ?

MfG Kai
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#11
Hallo Kai!

Manche Schaltpläne/Servicemanuals/BDA findest Du im download-Bereich des BMF (separate Anmeldung erforderlich).
Andere Quellen sind diverse Schaltungsdienste (z. B. Lange/Berlin), kostenlose Doku-homepage im www, oder ggf.
auch Auktionen eines bekannten Auktionshauses.

Was als umfassendes Archiv zu bezeichnen wäre, ist m. E. eine individuelle Definition. Soll das für einen Hersteller
sein? Oder für "alle" deutschen Hersteller? Oder für europäische, bzw. globale Hersteller? In jeden Fall stiege der
Platzbedarf exponentiell an. Die Kosten dafür vermutlich auch.

Die Praxis könnte so aussehen, daß viele Leute, die an historischer Technologie Freude haben, in kleinerem Umfang
Dokumentationen haben. Davon profitiert, in der ein oder anderen Form, gelegentlich das BMF.

Gruß
Wolfgang
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#12
Es geht hier nur um das richtige Schaltbild zu Alex's Gerät.
Wenn ich keinen Hinweis auf eine kostenlose Quelle bekomme, muß ich meine Unterstützungsbemühungen einstellen.

MfG Kai
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#13
Da ich grade keine Bilder anhängen kann, versuch ich das Report mal so gut es geht zu beschreiben.

In der Standardversion gab es ja nur einen 1000µF Elko Links oben auf der Schwenkplatine.
In der Version die ich besitze gibt es unten auf der Rechten seite noch einen 1000µF Elko.
(Also Links oben und Recht unten).

Vom Platinenlayout sieht es etwa wie bei diesem Report http://forum2.magnetofon.de/index.php?pa...ntID=11643 (vom Uher 4200IC/38)
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#14
Hallo Alexander!

Zitat: "In der Standardversion gab es ja nur einen 1000µF Elko Links oben auf der Schwenkplatine."

Bei der Durchforstung von Stereo-IC-Bildern (4200-IC und 4400-IC) stellte ich fest,
daß die Version mit einem kleinen Elko rechts unten auf der Schwenkplatine ver-
mutlich aus der Anfangsproduktion stammen.
Denn nur Stereo-IC mit niedrigen SN (bei mir: 4200-IC <ca.5000; 4400-IC <ca.8000)
haben diese Platinenbestückung.
Alle später gebauten Stereo-IC, deren Platinenbilder mir vorliegen, haben an der
beschriebenen Stelle den "dicken" Elko verbaut.

Eine "Standardversion" gab es m. W. bei UHER-Geräten nicht. Es gab die Erstversion
eines Gerätes, auf die ein oder mehrere geänderte Versionen folgten.

Gruß
Wolfgang
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