AKAI GX-265 Demontage
#1
Hallo,

mir ist eine AKAI GX-265 zugelaufen - in einem hervorragenden äusseren Erhaltungszustand (Andruckrolle sieht gut aus, so gut wie
keine Kratzer auf der Frontplatte bzw. auf dem Gehäuse, etc). Innen schwächelt sie aber:

- den Wickelmotoren fehlt ein "bisschen viel" Drehmoment - das müssen wohl die Betriebskondensatoren unter die Lupe genommen
werden (bzw. die Sparkquencher)
- ein Kanal rauscht (da werden dann wahrscheinlich ein paar Transistoren fällig sein)
- und noch ein paar andere kleinere Macken

Wenn das Gerär wieder mechanisch und elektrisch ok ist, werde ich es mit Hilfe der ARTA Soft mit einer Soundkarte und PC neu einmessen.
Soweit mein Plan.

Und nun dies:

Ich wollte heute die GX-625 demontieren - und bin, weil ich das Gerät noch nicht kenne, strikt nach dem Manual vorgegangen.

[Bild: 5zqukpwn_png.htm]

- Bandfühlhebel abgeschraubt
- sechs Schrauben der Frontplatten Befestigung losgeschraubt
- Andruckrolle für den Capstan entfernt.

Aber: die Frontplatte jetzt abnehmen ist nicht. Als wenn das Panel noch irgendwo eine weitere, undokumentierte Verschraubung / Befestigung
hat. In solchen Fälle wende ich nur ungern Gewalt an - ich möchte das Frontpanel nicht verbiegen oder sonst irgendwie beschädigen.
Deshalb meine Frage in die Runde - habt Ihr einen Tip wie ich das Frontpanel "gewaltlos" entfernen kann ?

Bin für jeden Tip dankbar

gerd
...den ganzen Dach över deiht se nix, ober nobends, dor neiht sik enen rin Confusedleeping:
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#2
Gibt es noch geheime Schrauben unter der Tonkopfabdeckung?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
moin moin,

um die kopfsektion ist wie bei der 630 so ein plastikrand,
also kopfabdeckung abnehmen und mal vorsichtig die halteschrauben für dieses schwarze teil lösen,
wenn ich nicht total falsch liege reicht lockern, ganz raus ist nicht notwendig.


cu reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#4
Reginald,

meinst Du etwa die mit den beiden roten Pfeilen markierten Stifte, auf die die Kopfabdeckung
gesteckt wird ?

[Bild: kopftrger4fexvtpkh6.jpg]

Alle anderen Schrauben dienen ganz klar der Kopfjustage und sind bis auf weiteres tabu, die Bandführungen und die beiden
Pinökel, die das Band bei der Wiedergabe vom Löschkopf abheben, sind nicht mit der dem Frontpanel verschraubt - da bleibt
ja kaum noch etwas zum Losschrauben ? Und dies würde ja auch bedeuten, dass für die besagten Stifte dann auch ein
Gewinde im Chassis vorhanden ist....

Bin gespannt ob ich damit richtig liege...

gerd
...den ganzen Dach över deiht se nix, ober nobends, dor neiht sik enen rin Confusedleeping:
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#5
Neben den von Dir genannten Teilen müssen auch die "dicken" Drehregler (einer links, zwei rechts von den VUs) ab. Die 6 Schrauben + Andruckrolle + Bandfühlhebel hast Du ja. Unter der Tonkopfplatte muss nichts abgeschraubt werden.
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#6
moin moin,

gut möglich, sieh mal nach ob die unten vielleicht einen sechskant haben, oder was ähnliches zum werkzeug ansetzen.

reiginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#7
... na logisch, die Knöpfe für den Output-, Micro- und Lineregler sind runter. Selbst wenn nicht - das Frontpanel
würde - so man es denn wie im Manual beschrieben abnehmen könnte - die Knöpfe einfach von den Potiachsen
mit ziehen.

Nee nee, das Frontpanel ist wie festgeschraubt - vielleicht ist sie es ja, nur finde ich diese Vedrschraubung nicht.
Eigentlich gibt es so etwas nicht....auch kein Hinweis im Manual. Ich beiss gleich in meinen Arbeitstisch ! X(

gerd
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#8
ist nicht geschraubt, sieh nach den plasteteilen.

reginald
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( Benno Berghammer )
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#9
Hallo Gerd,

ich kenne Deine Maschine zwar nicht explizit, aber z.B. bei der GX-600 müssen die Bolzen auf die die Tonkopfabdeckung aufgesteckt wird herausgeschraubt werden. Dann lässt sich die Kunststoffabdeckung abnehmen. Das Ganze sieht aus wie die in Post4 markierten Punkte.
Versuch doch mal vorsichtig ob sich diese Bolzen herausschrauben lassen.

MfG
Georg
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#10
zehensocke,'index.php?page=Thread&postID=198348#post198348 schrieb:mir ist eine AKAI GX-265 zugelaufen (...)

Ich wollte heute die GX-625 demontieren (...)

Hallo Gerd,

nur zur Sicherheit, damit wir über das richtige Modell reden: Hast Du eine GX-265 (Kleinspuler mit Reverse) oder eine GX-625 (Großspuler mit elektronischem Zählwerk)?

Gruß,
Timo
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#11
Dem Bild nach ist es eine 265. Wie gesagt, dem SM nach müssen die 6 Schrauben seitlich auf der Frontplatte + Kopfabdeckung + Andruckrolle + 3 große Drehschalter abgenommen werden, dann soll die Frontabdeckung abgehen. Von irgendwelchen Bolzen oder weiteren Schrauben ist keine Rede.
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#12
schraub die bolzen raus.
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#13
Nabend ^^
Ich hab ne GX 260 und da müssen selbige Bolzen rausgedreht werden !!
Steffen
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#14
@ timo

sorry, war ein Zahlendreher - es ist eine GX-265.

Dann werde ich morgen (mich juckt es zwar dies noch heute abend zu machen...) mich mal an den Bolzen
versuchen. Die Frage, warum die beiden Bolzen keine Erwähnung im User Manual finden, ist wahrscheinlich
nicht zulässig...

ich werde berichten. Vorerst schon mal Danke für Eure "Teilnahme".

gerd

Update am 09.01.2017 um 00:10 :

Geschafft - die Bolzen, auf denen die Kopfabdeckung steckt, müssen tatsächlich rausgeschraubt werden.
Mein besonderer Dank geht an Reginald, Georg und Steffen. Jetzt hab ich wohl für die nächsten Wochen
'ne Menge "Arbeit" vor mir... thumbsup

An die Tatsache, dass Service Manuals immer noch ein paar Geheimnisse für sich behalten, muss ich wohl
erst noch gewöhnen.

bonne nuit

gerd
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#15
So, die grundlegenden Arbeiten sind fast erledigt:

- Aufnahme- und Wiedergabe Verstärker funktionieren wieder.
Die entsprechenden Rauschkugeln sowie die Elkos im Aufnahme- und Wiedergabezweige habe ich ersetzt,'
ditto die völlig "eingeschwärzten" Trimmpotis (3 Transistoren und fünf Elkos waren defekt, also war die
Radikalkur angesagt).
Die Schalter habe ich mit der "Sidolmethode" und ein wenig Kontakt 61 davon überzeugen können
dass sie wieder Ihre Funktion aufnehmen. Hat prima funktioniert - und ohne sie zu auseinander zu nehmen.

- Lustig war der Fehler in der Laufwerkssteuerung - es tat sich nix, rein gar nix. Als ich den Drahtverhau an
der Power Supply Platine (NE-1048) gesehen habe, ist mir erstmal schlecht geworden. Zumal die Kennzeichnungen
der einzelnen Kabel nicht unbedingt mit denen im Service Manual übereinstimmen müssen. Ergo habe ich beschlossen,
den Austausch der Spark-Quencher erstmal "zu verschieben" - zumal sie alle äusserlich gut aussahen (was natürlich
nix heisst...). Und da man sinnervoller erst einmal versucht, mit Messungen den Fehler einzukreisen, habe ich am
Resistor Board (NE-1046) angefangen. Nur als ich am Elko C2 (330µF/160V) die Spannung gemessen und gleichzeitig
eine der Tasten der Laufwerkssteuerung betätigt habe, brach die Spannung zusammen - um anschliessend wieder
C2 zu laden. Man konnte bequem zugucken, wie die Spannung am Elko wieder aufgebaut wurde...To make a long story
short: Widerstand R1 soll 12 Ohm aufweisen - hatte aber 675 kOhm. Klar wenn dann z.B. der Pinch Wheel mit dem entspr.
Plunger an den Capstan gedrückt wird, dann fliessen da knapp 200mA durch...und wenn dann nochmal 675kOhm davor
hängen...dann fällt dort die Betriebsspannung ab - und nicht wie vorgesehen am Plunger! Ein neuer Widerstand hat das
Problem dann ganz schnell gelöst.

- Dann habe ich bemerkt, dass sich die Wickelmotoren gegen Bandende nur noch im Zeitlupentempo bewegen - die beiden
Cs mit 0,47µF / 250V hatten unter Betriebsspannung einen Widerstand von 100k Ohm; bei einer spannungslosen Messung
der Kapazität waren um 0,5µF zu messen - danach zu urteilen wären die Cs ok gewesen. Ein Ersatz beider "angefressenen"
Cs hat dann wieder für eine angemessene Vor- unf Rückspulgeschwindigkeit gesorgt. Bei der Gelegenheit habe ich auch die
beiden Phasenschieber getauscht (C4).

- Was man vor Beginn der Reparatur Arbeiten immer machen sollte: sich den Schaltplan anschauen...:
Bei der GX265, die mir zugeflogen ist, wird das Gerät nur einpolig vom Netz getrennt. Wenn man am Gerät dann Spannungs-
messungen durchführt und den Stecker "richtig rum" in die Steckdose gesteckt hat, dann liegt an der Power Supply Platine
(NE-1048) volle 230V an...Für die Wickelmotoren wirkt der Netztrafo wie ein Spartrafo - sprich keine galvanische Trennung
zum Netz. Dazu im Gegensatz z.B. die GX630 - zweipoliger Netzschalter, konsequente galvanische Trennung....Ich habe
zum Glück einen regelbaren Trenntrafo; wer aber so etwas nicht hat...


.pdf   AKAI 265.pdf (Größe: 1.02 MB / Downloads: 8)

Was jetzt bleibt ist eine Reinigung vom Head Reverse Switch und ein kompletter Abgleich (ich werde mich mal an ARTA versuchen);
Mal sehen wie weit ich komme. Ein erster Test der Bandgeschwindigkeit (Ampex Testband mit 700Hz) war vollkommen ok, also scheint
der Pinch Wheel wohlauch ok zu sein. Hoffe, dass ich Ende März 2017 wieder den Deckel zumachen kann.

gerd
...den ganzen Dach över deiht se nix, ober nobends, dor neiht sik enen rin Confusedleeping:
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