Jiles & Atherton Parameter für typische Bandsorten ?
#1
Moin moin,

ich beschäftige mich gerade "spaßeshalber" mit der Simulation des Aufnahmeverfahrens auf Magnetband. Dabei bin ich aktuell vom Hysterese-Modell nach J.Chan & M.Engelhardt zu dem von Jiles & Atherton übergegangen, weil ersteres zu viele numerische Probleme macht und außerdem teilweise "unphysikalisches" Schleifenverhalten zeigt . Leider hat das zweite etwas mehr Parameter als Koerzitiv-Feldstärke Hc, Sättigungs-Remanenz Br & Sättigungs-Induktion (oder Magnetisierung) Bs. Man benötigt 5 Parameter (im "einfachen" isotropen Fall), die in der Regel alpha, a, Ms, k und c genannt werden. Für das erste Modell konnte ich noch in den Band-Datenblättern von BASF für die DP26xxx Familie Angaben finden, die zu Hc, Br und Bs führten. Auf Anhieb ist es mir aber nicht gelungen, ein Jiles & Atherton Modell hinzufummeln, daß auf identische Form der Sättigungs-Hysterese-Schleife kommt. Ich habe bislang nur etwas Ähnlichkeit geschafft. Die daraus folgende Neukurve und die Remanenzkurve sehen allerdings schon weniger nichtlinear aus, als in historischer Literatur abgebildet.

Deshalb nun meine Frage:
Hat jemand Jiles & Atherton Modell-Parameter für typische Band-Sorten
oder Tips, wie man die aus bekannten Daten berechnen kann ?

MfG Kai
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#2
Du kommst auf Ideen.
Ich denke das das Jiles & Atherton Modell und Tonband schon von der Entstehungszeit nicht zusammenpassen, da war die analoge Magnettontechnik halt schon am Ende ihrer Zeit.
Da jemanden zu finden, der das Jiles & Atherton Modell mit dem Tonband schon mal in Zusammenhang gebracht hat dürfte schwierig werden.

Gruß Ulrich
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#3
Hallo Ulrich,

mit der zeitlichen Einordnung hast du natürlich recht.
Trotzdem hätte es ja sein können, daß ich nicht der einzige Hobbyist bin, der sich "retrospektiv" theoretisch/simulatorisch damit beschäftigt. Hier wimmelt es ja schließlich von Leuten, die sich sogar praktisch ohne jede Not mit dieser veralteten Technik das Leben schwer machen. Big Grin

Vielleicht habe ich mehr Resonanz mit der Frage:
Hat wenigstens jemand detaillierte Unterlagen in Form von B(H) oder M(H) Kurven (wenn möglich auch Statische_Remanenz(H)) für typische Bandsorten ?
Dann könnte ich versuchen, ein Modell an die Daten anzupassen.

MfG Kai
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#4
Ehrlich gesagt wundere ich mich manchmal schon, auf was für Ideen hier so mancher (gern mal unser Kai) kommt... Aber das ist natürlich eine Frage der eigenen Neigungen und Interessen.
Ich bin schon froh, wenn meine Magnetophone laufen und anständig funktionieren und mich mit guter Musik erfreuen. Nicht im Traum würde ich als pragmatischer Praktiker auf die Idee kommen, mich mit irgendwelchen Theorien, Kurven und Messverfahren zu beschäftigen, die einem veralteten Medium gelten und längst schon erschöpfend von studierten Leuten abgehakt worden sind. Ich wüsste auch gar nicht, was mir das persönllich bringen sollte.

Aber das ist nur eine Meinungsäußerung von mir, durch die sich niemand in seinem Wissensdrang kritisiert fühlen möge. Ich erkläre deshalb auch Kai nicht für verrückt Wink.
Wenn dir das Spaß macht... mach man!
Ob dir da allerdings hier im Forum viele folgen und helfen können, wage ich zu bezweifeln. 8|

LG Holgi
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#5
Hallo Holger,

die Musik kommt bei mir mittlerweile entweder aus dem Rechner und mit zunehmendem zeitlichen Anteil aus dem Internet.
Die mit Tonband-Geräten im vorigen Jahrhundert zwischen 1963 und dem Ende der 80er Jahre auf genommene Menge an Musik ist dagegen in Stunden gerechnet schon geringfügig. Mit der Tonbandtechnik beschäftige ich mich , weil ausschließlich Romane und Bücher über Kosmologie lesen und Sudokus lösen nicht genug geistige Herausforderung ist. Außerdem freue ich mich jedesmal, wenn ich einem Tonband-Fan bei Problemen mit der Elektrik/Elektronik helfen kann.
Auf die Idee zu dieser Simuation hat mich Andreas42 gebracht mit seinem Projekt, die elektro-akustischen Daten von Magnetbändern per Soundkarte und selbstgeschriebenen Programmen zu ermitteln. Da dachte ich, vielleicht kann eine Simulation der Magnetband-Magnetisierung während der Aufnahme bei Verständnis und zu beachtenden Effekten helfen.
Nicht zu vergessen der praktische Vorteil von Simulationen gegenüber der realen Geräte-Pflege und Reparatur:
Man bekommt keine öligen Finger und gesundheitschädlichen Dämpfe in die Lunge, sondern allenfalls Kaffee-Flecken auf Papier und Keyboard.

MfG Kai
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