Digitalkamera macht nur noch blasse Bilder
#1
Hallo,

meine Eltern haben mir vor einem knappen Jahr ihre alte Digitalkamera vom Typ Jenoptik JD 10.0 z3 SL überlassen (gab es scheinbar baugleich auch als Medion DM-6331 bei Aldi). Es ist keine besonders tolle Kamera, sie ist ziemlich langsam und in Sachen Benutzerführung teilweise seltsam und umständlich, aber ich habe sie als Mitnehm-Kamera schätzen gelernt, weil sie im Vergleich zu meiner Bridge-Kamera (Fuji Finepix) leicht und kompakt ist. Und anfangs hat sie zumindest bei guten Lichtverhältnissen ganz passable Bilder gemacht.

Seit ein paar Wochen produziert sie allerdings nur noch unbrauchbare Fotos, die streifig und völlig blass und überbelichtet aussehen:

   

Seltsam dabei ist, daß das Motiv im Display erst völlig korrekt aussieht, aber wenn ich auf den Auslöser drücke, wird es während der Belichtungszeit dort auch so seltsam milchig. Anschließend sieht es dann wieder normal aus.

Ich habe bereits alles versucht, Einstellungen zurückgesetzt, manuelle und automatische Belichtung und Weißabgleich ausprobiert, den "Anfängermodus" (Q-Mode) verwendet, leider keine Besserung.

Es klänge für mich alles nach einem Defekt, wäre da nicht der erwähnte Umstand, daß die "Live-Bilder" im Display vor und nach der Belichtungszeit normal aussehen. Deshalb klammere ich mich im Moment noch an die Hoffnung, daß das Problem irgendwie zu beheben ist.

Hat jemand vielleicht eine Idee?

Danke und Gruß,
Timo
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#2
Das naheliegendste ist, daß die Benden- oder Belichtungszeit-Steuerung nicht mehr funktioniert.
Davon wiederum wäre, da die Belichtungszeit elektronisch gesteuert wird, die Blende dagegen wohl noch mechanisch, letzteres eher als Altersschäche-Erscheinung zu vermuten. Vielleicht klemmt die Blende und schließt garnicht so wie die Belichtungs-Automatik erwartet.
Vorher und hinterher ist die Blende immer ganz offen. Deshalb fällt da noch nichts auf.
Bei überbelichteten CCD-Chips fließen fließen Ladungen aus den "überlaufenden Eimern" in die Nachbarpixel. Deshalb sehen die Bilder dann matschig aus.

MfG Kai
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#3
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=196300#post196300 schrieb:Davon wiederum wäre, da die Belichtungszeit elektronisch gesteuert wird, die Blende dagegen wohl noch mechanisch, letzteres eher als Altersschäche-Erscheinung zu vermuten. Vielleicht klemmt die Blende und schließt garnicht so wie die Belichtungs-Automatik erwartet.
Vorher und hinterher ist die Blende immer ganz offen. Deshalb fällt da noch nichts auf.

Klingt nach einer logischen Erklärung. Das käme ja dann leider einem Totalschaden gleich.
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#4
das Beispielbild sieht eher nicht nach einer Unterbelichtung aufgrund defekter Blende aus. Ich sehe da auch waagerechte Streifen, welche da nicht hingehören.

Die Geschichte mit der defekten Blende kann man testen, in dem man versucht, ein Foto mit Offenblende zu schießen. Im Portrait-Modus sollte die Blende relativ weit bis ganz geöffnet sein. Die Kamera bietet auch eine Zeitautomatik an. Dort kannst du die Blende auf die max. Öffnung stellen (2,8 in WW). Versuche mal ob das Bild dann besser wird.

Aber wie gesagt - ich gehe von einem schwerwiegenderen Defekt aus. Bei einer Kamera von 2008 aus diesem Qualitätssegment definitiv das Aus.
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#5
Uwe M.,'index.php?page=Thread&postID=196308#post196308 schrieb:Die Geschichte mit der defekten Blende kann man testen, in dem man versucht, ein Foto mit Offenblende zu schießen. Im Portrait-Modus sollte die Blende relativ weit bis ganz geöffnet sein. Die Kamera bietet auch eine Zeitautomatik an. Dort kannst du die Blende auf die max. Öffnung stellen (2,8 in WW). Versuche mal ob das Bild dann besser wird.

Hallo Uwe,

ja, sieht etwas weniger blass aus, aber weiterhin sehr streifig.

Zitat:Aber wie gesagt - ich gehe von einem schwerwiegenderen Defekt aus. Bei einer Kamera von 2008 aus diesem Qualitätssegment definitiv das Aus.

OK, schade. Der materielle Verlust hält sich in Grenzen, aber ich hatte mich gerade mit der seltsamen Bedienung einigermaßen arrangiert. Wink

Also: Bei der nächsten Elektroschrott-Sammlung ab in den Sack damit. Es sei denn, jemand hier will sie zum Basteln haben.

Gruß und danke an alle Antworter,
Timo
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#6
Von Unterbelichtung wegen defekter Blende war bei mir überhaupt keine Rede, sondern vom Gegenteil:
Überbelichtung, weil die Blende ständig offenbleibt, statt wie von der Belichtungsautomatik bei normalen Lichtverhâltnissen angeordnet, abzublenden.
Streifenartefakte sind bei überbelichteten CCD-Chips der Normalfall. Sie treten in Richtung der Ausleserichtung des Chips auf. Bei sehr starker Uberbelichtung gehen sie etwas im allgemeinen "Blooming"-Effekt unter, bis bei extremer Uberlichtung nur noch eine weiße Fläche rauskommt.
Wenn Totalschaden befürchtet wird, kann man ja auch mal versuchen, die Kamera zu öffnen und die Blende mit einschlagiger Chemie wieder leichtgängig zu machen (falls es tatsächlich daran liegt).

MfG Kai
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#7
ja natürllich - sorry. Ändert aber nichts an der Vorgehensweise des Tests, bzw. den Streifen im Bild.
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#8
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=196318#post196318 schrieb:Wenn Totalschaden befürchtet wird, kann man ja auch mal versuchen, die Kamera zu öffnen und die Blende mit einschlagiger Chemie wieder leichtgängig zu machen (falls es tatsächlich daran liegt).

Hallo Kai,

lass' mal lieber, für so filigrane Arbeiten fehlt es mir an der notwendigen Fingerfertigkeit, und ehrlich gesagt auch an Zeit und Lust. Eine Bastel-Baustelle (Bandmaschine) reicht mir. Smile

Ich las letzte Tage, daß einfache Kompaktkameras aus der Mode kommen, weil Smartphones immer bessere Fotos machen. Das dürfte die Chancen erhöhen, irgendwo ein abgelegtes Exemplar für kleines Geld als Unterwegs-Kamera abzugreifen.

Danke und viele Grüße,
Timo
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#9
Das sowieso.
Es gibt einen großen Gebrauchtmarkt für Digitalkameras.
Du bekommst heute für 100 € sowohl eine Powershot G9 und für sogar weniger eine ältere APS- C Format Spiegelreflex wie zB die Nikon D60, für die ich vor etlichen Jahren neu mit Zoom-Objektiv ca. 650 € bezahlt habe. Letztere paßt aber weder in Hemd-oder Hosentasche. Ne Fuji F20 Compact- Kamera , für die ich um 2007 erwa 160 € ??? bezahlt habe, kriegst du heute wahrscheinlich nachgeworfen. Selbst Vollformat- Boliden gibt es mittlerweile gebraucht schon ab 800...900 €. Mit etwas Glück findet man Exemplare, die nur einige Tausend-mal ausgelöst wurden.

MfG Kai
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#10
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=196329#post196329 schrieb:Du bekommst heute für 100 €

Na ja, ich hab' ja noch eine Finepix S2000 "für gut". Ist zwar auch schon etwas in die Jahre gekommen, aber reicht mir. Wenn ich noch eine andere wollte, dann erst mal etwas für die Hemdentasche, eben so wie die Jenoptik. Dann darf sie auch ruhig alt sein und nur 10 € kosten. Wink
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#11
timo,'index.php?page=Thread&postID=196330#post196330 schrieb:Na ja, ich hab' ja noch eine Finepix S2000 "für gut".

... die letzte Tage für einen Schrecken gut war: Als ich eine Makroaufnahme machen wollte, schaltete sie auf einmal ab. Soweit nicht verwunderlich, das Akku-Symbol war schon am unteren Bereich angekommen.

Also: Akkus aufgeladen (dachte ich zumindest), wieder eingesetzt, Betriebs-LED blitzt kurz auf, aber sonst tut sich nichts. Sollte es das nach 7 1/2 Jahren gewesen sein mit der Fuji?

Zum Glück: Nein. Als ich sie vorhin noch mal mit ein paar Alkali-Batterien ausprobiert habe, funktionierte sie. Und als ich mein Akku-Ladegerät daraufhin noch mal genauer angeguckt habe, fiel mir auf, daß es auf "Entladen" statt auf "Laden" stand. Smile

Die Fuji ist immer noch liebste Digitalkamera. Bevor ich sie im Mai 2010 zum Preis von 149 € bei Media-Markt in Essen gekauft habe, haben mich alle gewarnt, Fuji sei nichts, und ich solle lieber einen Hunderter drauflegen und eine Canon oder Nikon nehmen. Zum Glück habe ich nicht drauf gehört. Smile

Ironischerweise ist die Nikon Coopix A10, die ich mir letztens als Ersatz für die defekte Jenoptik gekauft habe, eine ziemliche Enttäuschung.
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