Basf 911
#1
Kurz mal eine Frage an alle "Studio-Band-Kenner":

Das BASF 911 ist doch ein Studioband, oder?

Ist es möglich, diesen Typ problemlos auf Standard-Heimtonbandgeräten zu betreiben? Oder "reicht" die Vormagnetisierung der Heimgeräte nicht aus?

Ist eine semiprofesionelle Maschine (z.B. Philips N4522 mit direktem Bias-Regler) vielleicht geeignet für diesen Typ?

Danke für Eure Hilfe!
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#2
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Vom 911 kann ich Dir ein Datenblatt mailen (Adr. per PN schicken). Normalerweise sollte das aber laufen, trotz der recht hohen Koerzitivität. Es ist wohl mit den sog. EE- Bändern zu vergleichen.

Wenn Du es kaufst und es geht nicht auf deinem Gerät, dürfte ein Weiterverkauf - wenn das Band ok ist- keine Probleme machen.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Ilja,

Mit den magnetischen Eigenschaften wirst Du kaum ein größeres Problem bekommen, aber mit den mechanischen.

Standardbänder sind für den rauhen Studioalltag konzipiert,d.h.diese Bänder haben einer höheren mechanischen Beanspruchung standzuhalten (schnelleres Umspulen, höhere Bremskräfte, höherer Bandzug usw.).
Die höhere Festigkeit resultiert aus einer stärkeren Trägerschicht (nicht unter 30ym) und einer stärkeren Magnetschicht (13...18ym), so daß mit Rückseitenmattierung plus Bindemittelschicht eine Gesamtdicke von etwa 52ym entsteht.
Dieses Band ist wegen seiner geringeren Elastizität (Anschmiegsamkeit an den Kopfspiegel) für "Kleinspuler" mit geringem Bandzug, wegen zu hoher entstehender Abstandsverluste weniger geeignet.
Außerdem geht die Spielzeit gegenüber z.B. Doppelpielband (26ym) auf die Hälfte zurück.
Heimbandgeräte besitzen auf Grund niedrigerer Bandgeschwindigkeiten auch Köpfe mit geringeren Spaltbreiten, so daß die Schichtdicken von Studiobändern nicht rationell durchmagnetisiert werden können und der Vorteil einer höheren Aussteuerbarkeit verloren geht.
Für Heimbandgeräte bis zu einer Spulengröße von 26,5cm, wird deshalb maximal Langspielband (36ym) empfohlen.

Ob ein solches Band, trotz allem, für ein Heim-Gerät geeignet ist, kann letztendlich nur der gemessene Versuch zeigen. Schwächen in der Aufzeichnungsqualität werden sich auf Grund der genannten Tatsachen vor allem im Hochtonbereich bemerkbar machen.

Bitte berichte von Deinen Versuchen.

Gruß

Bernd
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#4
Hallo, Frank,

Studio Master 911 war kein EE-Band, sondern ein hochwertiges Studio-Standardband mit einer Koerzitivfeldstärke von 25,5 kA/m (320 Oe).

Bitte keine Verwirrung mit den um 1982 verkauften EE-Bändern: das waren durchweg Doppelspielbänder mit einer Koerzitivfeldstärke von etwa 40 kA/m, die aber kaum jemals Marktbedeutung hatten.

Das Referenzleerband für Heimton, BASF C 264 Z, hatte eine Koerzitivfeldstärke von 24,7 kA/m (310 Oe), lag also nicht zu weit von SM 911 entfernt. Damit wäre die erste, allerdings auch nicht einzige, Voraussetzung erfüllt, das SM 911 auf der Philips-Maschine betreiben zu können. Die Mechanik (des Bandes wie des Geräts) wird das allerdings kaum zulassen.

Friedrich
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#5
...dann habe ich falsche Daten vorliegen und diese so weitergegeben.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Aus eigener Erfahrung weiss ich, daß das SM911 ein ganz normales, wenn auch sehr gutes Standard(Studio)band ist. Eine auf gängiges Material eingemessene Maschine (PEM 468, PER528, LPR35 o.ä.) "klingt gut", d.h., die Einmessung passt zumindest einigermaßen. Dessenungeachtet gilt alles, was in diesem Forum zum Thema "Einmessen ja/nein" gesagt wurde. Für einzelne Wickel würde ich den Aufwand nicht betreiben, wer größere Mengen davon hat, tut sicher gut daran, dieses Material optimal auszuschöpfen. Excellent die Wickeleigenschaften, selbst die A77 mit normalem Bandzug kann hier nix verderben, was zeigt, daß das dieses Problem weniger an der Maschine denn am Band lag.

Auf einer A77 / B77 hatte ich keine Probleme im Betrieb, wie es bei Geräten wie Philips, Uher, Akai etc. aussieht, weiss ich nicht.

Die Daten müssten m. M. nach bei Andreas auf der HP liegen - ich habe sie ihm zukommen lassen. Ansonsten habe ich sie als PDF.
Michael(F)
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#7
"Excellent die Wickeleigenschaften, selbst die A77 mit normalem Bandzug kann hier nix verderben, was zeigt, daß das dieses Problem weniger an der Maschine denn am Band lag."

Viele A77 haben ausgelutschte Tellerachsenlager. Ein Exemplar, daß wenig spulen mußte oder immer waagrecht betrieben wurde, wird gut wickeln.

Die A77 ist eine abgespeckte B62. Letztere wurde immer waagrecht betrieben, und nur dafür sind die Lager konstruiert. Manche A77 scheinen im Senkrechtbetrieb schon ab Werk Lagerprobleme aufzuweisen, oder bekommen sie nach einer nur sehr kurzen Zeit.
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#8
Moin Forum,

ich hab hier haufenweise SM911, ob freiwickel, 26er oder 18er, ich hab das auf allen meinen maschinen laufen, selbst auf der AKAI 210 läuft das gut, aber iss klar das ich da den headroom des bandes nicht nutzen kann. Aber es läuft.

Das waagerechte betreiben von maschinen ist sowieso besser allein aus logischem denken heraus, denn das lager wird bei stehender maschine immer ungleichmässig belastet, das kann nicht gut sein.

Beste grüsse,
AmImaX
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#9
Hallo Tonband-Ilja!

Soweit ich weiß, wurden beim SM911 die gleichen Magnetpartikel verwendet wie beim LPR 35, ganz ganz sicher bin ich mir aber nicht. Eventuell kann Friedrich das bestätigen.
Das Band ist optimiert für Studiozwecke. Rückseitenbeschichtung, recht steif, sehr gute Wickeleigenschaften, glatte Oberfläche der Magnetschicht, nahezu abriebsfrei.
Bei Heimaudio würde ich aufpassen wegen der Steifigkeit, gerade bei verwaschenen Köpfen. Mit Dropouts ist zu rechnen, besonders bei geringem Bandzug. Ich kenne die N4522 nicht. Philips hat immer bei den Wickelmotoren gegeizt, mit hohem Bandzug ist nicht zu rechnen. Viele Großspuler sollten damit klarkommen. Wegen der dicken Magnetschicht ist es sehr hoch aussteuerbar, Heimaudiogeräte kann man ohne schlechtes Gewissen in den roten Bereich fahren. Alle Vorteile des SM911 kann man natürlich nur mit einer professionellen Maschine ausschöpfen. Es sollte ein sinnvoller Versuch sein, gößere Heimaudiogeräte damit zu füttern.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#10
Zitat:Grasso postete
"Excellent die Wickeleigenschaften, selbst die A77 mit normalem Bandzug kann hier nix verderben, was zeigt, daß das dieses Problem weniger an der Maschine denn am Band lag."

Viele A77 haben ausgelutschte Tellerachsenlager. Ein Exemplar, daß wenig spulen mußte oder immer waagrecht betrieben wurde, wird gut wickeln.

Die A77 ist eine abgespeckte B62. Letztere wurde immer waagrecht betrieben, und nur dafür sind die Lager konstruiert. Manche A77 scheinen im Senkrechtbetrieb schon ab Werk Lagerprobleme aufzuweisen, oder bekommen sie nach einer nur sehr kurzen Zeit.
Mit den für die A77 üblicherweise verwendeten Bändern, egal ob Revox oder Maxell, ergaben schlechte Wickel mit ausschiessenden Windungen. Das LPR35 neuester Fertigung war merklich besser, das 911 fast perfekt. Fast deswegen: Stopt man während des Wickelns, so kann es eine "Stufe" geben, aber nicht die gefährdeteten herausstehenden Windungen. Dies von MK1 bis MK4, alt, neu, verschlissen, überholt, liegend, stehend.
Michael(F)
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#11
Das Thema zum Abschweifen ist inzwischen iniziiert, so dass ich hier die sogenannten Tellerachsen-Lager aufgreifen möchte.

......

Mehr also im gesonderten Themenbereich!
"Tellerachsen-Lager der Revox A77 Mk??"
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#12
Na dann hat die A77 mit dem SM911 ja doch noch ein Band für Leben gefunden! Besser spät als gar nicht!
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#13
Hallo und vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten!

Ich habe einige dieser Bänder erworben und werde in den nächsten Wochen mal ausprobieren, wie das Ergebnis auf den verschiedenen Maschinen ist.
Eine wird schon passen, und sonst wird's passend gemacht! Wink
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