TEAC X-1000: Rücklauf zu langsam
#1
Hallo Leute,

ich habe mal wieder einen Neuzugang bei mir: eine Teac X-1000, ohne R und M, also die ganz normale. Alle Funktionen arbeiten soweit, allerdings geht das Rückspulen nur sehr schleppend. D.h. nach dem Druck auf [<<] drehen sich die Spulen nur sehr langsam und werden dann auch immer langsamer. Beim schnellen Vorspulen hingegen überschlägt sich die Maschine fast. Sie läuft ziemlich schnell und reagiert auch nicht mehr auf "Stop". Wenn man einen Fühlhebel runterzieht stoppt sie aber von selbst. Wiedergabe geht ganz normal.

Die Fühlhebel sind beide gängig und auch die Rollen sind frei und drehen leicht. Den kompletten Bandpfad habe ich auch gereinigt, was aber nichts veränderte. Beim Reinigen ist mir aber aufgefallen, dass die beiden Hebel, die das Band im Stoppbetrieb von den Köpfen abheben auf der Oberseite Bandabrieb hatten und auch eingelaufen sind. Die Maschine muss also sehr lange falsch betrieben worden sein. Das Band wurde also über die Hebel und dann unter die Köpfe geführt, was wohl sehr fummelig gewesen sein dürfte. Auf welche Ideen manche Leute kommen. Da kam ich auf die Idee, dass die Teac wohl so nicht richtig arbeitete und das dann durch Änderung des Bandzuges kompensiert wurde.
Ich hab dann die Potistellungen für Bandzug und Spulgeschwindigkeit makiert, für mich hat das aber so ausgesehen, als hätte da schon jemand rumgedreht. Durch Veränderung der Parameter läßt sich das Rückspulen etwas verbessern aber auch nicht so, dass es im Sinne des Erbauers wäre.

Kann man die Federkraft der Fühlhebel irgendwie einstellen? Im SM steht dazu nichts. Weiß sonst noch jemand, an was das liegen könnte?
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#2
So, mittlerweile bin ich noch zu einer Erkenntnis gekommen:

Das Problem liegt wohl daran, dass der linke Wickelmotor zu wenig Drehmoment erzeugt. Dadurch ist das Rückspulen zu langsam und das Vorspulen zu schnell, da zu wenig gegengebremst wird. Das ist auch der Grund warum die Maschine bei Vorlauf nicht mehr stoppt. Sie erhält zwar den Stoppbefehl, kann das Band aber nicht mehr abbremsen. Wenn man mit der Hand an der linken Spule hilft, wird sie selbst langsamer und stoppt dann.

Ob das jetzt am Motor selbst, an der Ansteuerung oder am Signal der Fühlhebel liegt, weiß ich noch nicht.
Grüße,
Wayne

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#3
Da die Wickelmotoren DC getrieben und gesteuert sind, wir der Fehler vom Netzteil ausgehend in der Steuerung liegen.
Das Service Manual gibt bei hifi engine für lau, anhand dessen wird der Fehler durch Spannungsvergleich sicherlich gefunden werden.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#4
Hallo Justus,

danke für Deine Antwort. Das SM von HFE habe ich bereits. Ich werde dann mal ein wenig messen.
Grüße,
Wayne

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#5
Hallo zusammen,

ich habe wieder ein paar neue Erkenntnisse:

Die Spannungen der Spannungsversorgung sind alle OK, ebenfalls die Motorkondensatoren und die Sieb-Elkos. Nach längerem nachmessen aller Spannungen der Wickelmotoransteuerung ist mir dann was aufgefallen:

   

Hier sieht man zwei OPs zu denen das Signal der Bandfühlhebel führt, über den 100k R auf den invertierenden Eingang. Am nicht-invertierendem Eingang liegt eine Referenzspannung, die über einen Spannungsteiler erzeugt wird. Diese Spannungsteiler lassen sich über ein Poti ändern. Nun sieht man, dass oben dort 6,7V, unten 5,6V anliegen sollen. Die 5,6V habe ich gemessen, an U201 habe ich allerdings nur 4,091V gemessen. Das ist jetzt erst mal nicht ungewöhnlich, denn wie man sieht wird da der Bandzug für Wiedergabe eingestellt, was bei der Endprüfung im Werk wohl gemacht wurde. Da ich den Spannungswert notiert hatte habe ich mich entschlossen, diesen Wert zu verändern, auf ca. 5,5V. Nun spult die Maschine einwandfrei mit gleicher Geschwindigkeit vor und zurück. Das Problem wäre damit behoben, nur weiß ich jetzt natürlich nicht, ob der Bandzug noch stimmt, bzw. ob der vorher überhaupt gestimmt hat.

Zur Messung des Bandzuges benötigt man ein Tentelometer:

   

So etwas habe ich leider nicht. Hat jemand von euch so etwas, was ich mir mal ausleihen könnte?
Grüße,
Wayne

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#6
Schnur auf Spule wickeln, Andruckrollen demontieren, Schnur über Bandzugwaage führen, Kraftmesser einhängen, Kraftmesser mit gefühlten 19 cm auf die Spule zubewegen, Bandzüge einstellen.

Oder so ähnlich.

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#7
Selbes Problem grade bei meiner 1000 M.
Da im Gegensatz zu den 2000ern der Bandzug links keinen Regler hat, muss man die Stellung des Sensors ändern. Ist auch extra mitm Langloch gemacht.
Mit der Justage einfach bei Play die geforderten 50 - 60g einstellen und schon funktioniert das wieder.
Erst nach dieser Einstellung hatte ein Einstellen der 2 Regler fürs Umspulen auch wieder einen Sinn.
Aber Vorsicht, Millimeterbruchteile ändern am Sensor viel. Moment, ich mach maln Bild....
MfG Mario
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#8
[Bild: x1km_11.jpg]
MfG Mario
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#9
Hallo Mario,

danke für den Tipp! Das mit dem Langloch ist mir gar nicht aufgefallen, im SM ist dazu nichts vermerkt. Dann werde ich mal an dem OP wieder die 4,091V einstellen und den Sensor leicht verändern.
Wie hast Du denn den Bandzug gemessen? Mit der von Martin genannten Methode?
Grüße,
Wayne

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#10
Moin [Bild: hi.gif]

Zum Probieren bzw. um zu schauen, obs an der Einstellung liegt, nur mit dem Finger.
Die Endeinstellung dann mit Tentelometer.
Das habe ich aber auch erst 2 Jahre ca. Früher habe ich das mit "geeichtem" Finger gemacht und es hat sich herausgestellt, dass das garnicht so ungenau war [Bild: grin.gif]
Du könntest Deinen Finger eichen z.B. bei einer anderen Maschine, deren Bandzüge stimmen. Oder Du hängst ein Stück Band auf an der Deckenlampe z.B. und bindest unten ein 50g Gewicht dran. Wenn Du dann mit dem Zeigefunger das Band versuchst deutlich zur Seite (bis zu 90°) auszulenken, bekommst Du ein Gefühl für den Bandzug im Langsamlauf (50 - 60g). Beim Umspulen sollen es auf der jeweilig aufwickelnden Seite etwa 110g sein.

Noch einen Hinweis für Leser, die Abbildungen mit Federwaagen aus anderen SMs im Hinterkopf haben ... Diese statische Messmethode geht bei den X 1000 und 2000ern nicht, weil der Bandzug geregelt wird. Statisch messen kann man bei diesen Geräten nur die Wirkung der Feststellbremsen.
MfG Mario
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#11
Das hört sich ja abenteuerlich an. Mal sehen ob ich da was improvisieren kann. Wenn ich mit dem Finger das Band abtaste, darf ich das Band ja nicht bewegen, da sonst auch die Stellung des Fühlhebels anders ist.
Grüße,
Wayne

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#12
Naja, nicht zuweit mit dem Finger aus der Bahn bringen. Runde 50g gehen schon recht brauchbar zu schätzen. Wenn der Bandzug rechts stimmt, kannst Du damit hin und hervergleichen, bis links sich genauso anfühlt, wie rechts. Das bekommt man nach etwas Übung auf weniger als 10g Unterschied hin, was der geforderten Toleranz entspricht.
Wenn Du jemanden in Deiner Nähe findest mit einem Tentelometer, wäre das natürlich besser. Extra kaufen würde ich das an Deiner Stelle nur, wenn Du öfters solche Maschinen einstellen willst. Die Dinger gehen manchmal für 300,- übern Tisch ..... und müssen in der Vergangenheit pfleglich behandelt sein, was bei Buchtkäufen immer ein Glücksspiel ist.
MfG Mario
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#13
Hallo Mario,

danke für Deine Antwort. Ich weiß ja nicht ob der Zug rechts stimmt. Das Problem kann durch zwei Ursachen entstehen: Entweder der Zug links ist zu gering oder der rechts ist zu hoch. Was der Fall ist, weiß ich ja nicht.

Nur der Neugier halber: Welchen Typ von Tentelometer hast Du denn? Da gibts ja so viele verschiedene für unterschiedliche Anwendungsfelder.
Grüße,
Wayne

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#14
[Bild: tmeter_i.jpg]
MfG Mario
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#15
Aha,

ich hab ein paar Infos zu den ganzen Tentelometern gefunden. Die Typbezeichnung setzt sich aus Skala und den Messbolzen zusammen (siehe Anhänge). Deine Skala ist aber nirgends aufgeführt. Da sie bis 8 Unzen reicht, müsste es eigentlich eine H8 sein. Das was dem am nächsten kommt, wäre die H7.
Die Bolzen müssten UM, UMC oder SLC sein, kann man nicht genau sagen. Die Bezeichnung müsste jedenfalls auf Deiner Skala unter "Tape Tension" stehen.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   

.pdf   Domestic Prices.pdf (Größe: 23.84 KB / Downloads: 0)
.pdf   Tentelometer Probes Full Page Landscape.pdf (Größe: 24.43 KB / Downloads: 0)
Grüße,
Wayne

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#16
So, ich war jetzt gerade wieder bei der Maschine und musste feststellen, dass das bei mir ganz anders aussieht. Bei mir gibt es so ein Langloch nicht, auf beiden Seiten. Es ist nichts zu finden, womit man die Lichtschranken einstellen könnte. Möglicherweise hat das nur die M oder es ist baujahrabhängig.
Grüße,
Wayne

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#17
Kannste da mal ein Bild machen?
MfG Mario
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#18
Hier mal Bilder.

Fühlhebel links:
   

Fühlhebel rechts (da sieht man leider schlecht hin):
   

Ich weiß, beim Letzten sieht man Schleifspuren der Lichtschranke an dem Blech. Die Höhe der Fühlhebel war ebenfalls falsch eingestellt und ist bereits von mir korrigiert. D.h. er läuft frei.
Grüße,
Wayne

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#19
Irre. Hätte nie gedacht, dass es da Unterschide gibt.
Ich schau dann mal ins SM. Momentan nur Handy....
MfG Mario
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#20
Hm. X1000 und X1000M SM ist ja eigentlich identisch an der Stelle. Laut SM siehts so aus, wie bei Dir. Sieht denn Deine Steuerplatine auch so aus wie unten oder ist da ein Regler mehr ? (Die 2000er haben das ja dann elektronisch einstellbar, vielleicht ist Deine soein "Übergangsmodell")
Leider schweigt sich das SM zur Bandzugeinstellung links aus. [Bild: spank.gif]

Sorry, da habe ich Dir was Falsches geraten. Ich habe mich nur hier reingemischt, weil ich just selbiges Problem bei meiner X1kM hatte vorgestern - und es perfekt mit der Einstellung des Sensors lösen konnte. [Bild: lesen.gif] [Bild: denker.gif]


[Bild: x1k_bf1.png]

[Bild: x1k_bf2.png]
MfG Mario
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#21
Hallo Mario,

macht ja nichts, Du hast mir trotzdem viel weitergeholfen.
Doch man kann den Bandzug links einstellen, dass ist aber zumindest lt. SM bei der X-1000 ohne was und M nicht offiziell vorgesehen. Wie man aus dem SM entnehmen kann, kann der Wiedergabe-Bandzug mit Poti R120 justiert werden. Das ist auch das, an dem ich den Wert verändert habe, also den Bandzug rechts geringer gemacht habe, was das Problem erstmal lößte. Nun sieht man aber, wenn man in die Schaltung kuckt, dass für den linken Wickelmotor auch ein Poti da ist:
   

R220, das ist mit "REV PLAY TENSION ADJ." beschrieben. Bei der *R-Variante wird das wohl dazu da sein, den Bandzug in Reverse-Richtung einzustellen. Da X-1000 und X-1000M kein Autoreverse haben, ist es auf einen festen Wert eingestellt, so dass am nicht-invertierendem Eingang von U203 5,6V anliegen. Das habe ich auch gemessen. Nun kann man den Wert, obwohl nicht vorgesehen, trotzdem verändern, was ich auch tat. Dadurch läßt sich das Problem ebenfalls beheben. Da aber die werksseitig vorgegebenen 5,6V eingestellt waren, habe ich angenommen, dass das Problem eher am rechten Bandzug liegt. Um das endgültig herausfinden zu können, benötige ich natürlich etwas um den Bandzug zu messen.

R220 ist übrigends das nicht beschriebene Poti in diesem Bild:
   

Gibts das Poti in Deiner *M auch?
Grüße,
Wayne

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#22
Interessant.
Also nur "vergessen" im SM....
MfG Mario
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#23
Ich habe mein SM mal dahingehend "erweitert". Müsste dann so stimmen, oder?

[Bild: bf-2.png]
MfG Mario
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#24
Ja, im Prinzip schon. Im SM für die X-1000R ist R220 beschrieben:

   
   

Ich vermute das Ganze ist daraus entstanden, das die X-1000R das Hauptprodukt war und die X-1000 nur eine abgespeckte Variante davon. Dementsprechend wurden für das SM für Letztere die nicht relevanten Punkte einfach gestrichen. Bei der *R macht es keinen Sinn den Supply-Bandzug zu justieren, da man sonst den Take-Up-Zug für Reverse verstellt.
Grüße,
Wayne

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#25
So, ich hab jetzt auch so ein Teil:

   

Damit habe ich nun die Bandzüge laut SM eingestellt und es läuft alles so wie es soll. Und ich muss sagen, ja das Fingermeter ist gar nicht so ungenau. Fest steht jedenfalls, dass die Maschine vorher völlig verstellt war.
Grüße,
Wayne

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