ITT SL-700 Werkseinmessung?
#1
Weiß zufällig jemand, auf welche Bandsorten der ITT SL-700 werkseitig eingemessen war? Vor allem würde mich interessieren, ob der auf deutsche prä-IEC-Bänder eingemessen ist oder nicht. Ich nehme aber mal an er ist, und damit für meine ältesten Schätzchen auch nicht wirklich brauchbar.
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#2
Hallo Ragnar,

kennst du
http://staff-www.uni-marburg.de/~naeser/sl700mod.htm

?
Da sind etliche Eigenschaften und Modifikationen beschrieben.
Vielleicht kann dir der Autor weiterhelfen.

Willst du nur wiedergeben oder auch aufnehmen ?
Unter Einmessen wird in der Regel nur die Optimierung des Aufnahme-Prozesses für eine Bandsorte verstanden.
Die meisten Bandgeräte haben keine Justiermöglichkeit für die Wiedergabe, sondern nur feste Standard-Entzerrungen.

MfG Kai
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#3
Ja, die Seite hat wohl die meiste Info über den 700er überhaupt.

Und ja, es geht mir um Aufnahmen auf Bändern, die so alt sind, dass mein Pioneer-Deck sie nicht ordentlich einmessen kann (vor allem BASF, ORWO). Ich fürchte aber, dass auch der ITT schon zu neu ist.

Danke jedenfalls für deinen Input!
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#4
Hiiiilfäääää!

Sorry, wenn ich hier meine Moutarde reinschmiere, aber wenn ich lese, was Herr Näser mit dem SL700 verbrochen hat, lässt es meine Brillengläser zerspringen!!! Allein schon, wie blöde er dem Rauschproblem versuchte Herr zu werden... :cursing: Den Schaltplan zu verstehen hilft enorm, so hätte er z.B. gemerkt, dass die Eingangsbeschaltung hinter der DIN-Buchse absolut unsinnig ist. R 105 und 205 müssen ersatzlos raus, und die Verstärkung von IC1 bei Aufnahme von 40 dB auf ca. 32 dB festgesetzt, und schon ist das Rauschen drastisch reduziert! C103 und 203 von 3,3nF auf 470pF reicht auch, damit es weniger muffig klingt und man hört immer noch kein "Radio", ohne eines angeschlossen zu haben. C109 und 209 sollten 22µF haben. Und die Leitungen von den Aufnahmereglern lötet man zudem da an, wo das "heiße" Ende von R105 und 205 im Signalweg liegt.

To be continued... Wink

Zudem sahen meine 700er nicht ansatzweise so scheiße aus wie dem Näser seiner! (SCNR)

Leider habe ich keine SL700 mehr. Ich habe nicht nur 1 3/4 Jahre an dem Recordertyp gebastelt, kenne die Schuhschachtel wirklich gut genug, und meine mussten neben gestandenen Hifi-Decks bestehen. Er kann, nach einem ordentlichen Tuning, richtig gut klingen!

Gruß
Jochen

edit: bei dem Recorder auf eine seriösen Werkseinmessung zu hoffen, ist, glaube ich, schlichtweg zu viel verlangt. Dazu ist die Elektronik viel zu lieblos und schluderig zusammengeklöppelt. Im unverbastelten Zustand ist der ITT SL700 ein Blender.
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#5
Danke für den Input! Mal sehen ob ich mich traue, meinen zu modifizieren - dann wäre ich für deinen Input sehr dankbar!

War ein Flohmarktkauf aus Neugier, für sagenhafte zwei Euro. Ich bin ein Kind der Schuhschachtel-Ära, aber mit dem miesen Ende der Skala (Chinakracher) aufgewachsen und mein Traum war schon damals eine Schuhschachtel, die weder rauscht wie die Niagarafälle noch bei der Aussteuerung automatisch um ca. 20 db pumpt. Hat nie geklappt, die als Schüler leistbaren Grundigs Mitte der 90er waren auch nicht mehr das Gelbe vom Ei. Da kam mir dann aus Nostalgie der ITT gerade recht - sah auf den ersten Blick mit Bandsortenwahlschalter (sogar Typ IV) und manueller Aussteuerung sehr gut aus.

Erster Test brachte Ernüchterung, es sprang nur der Außenborder an Big Grin
Mehrfache Umschaltung zwischen Aufnahme, Stopp und Wiedergabe löste das aber nachhaltig (das ist Jahre her und ich hatte nie wieder Probleme mit dem A/W-Umschalter) und dann war das mein Wiedergabegerät neben der Couch - mal Hörspiele mit dem eingebauten LS, mal Musik über einen alten Körting-Verstärker mit ELAC-Boxen. Bei der Gelegenheit habe ich ausprobiert, was denn der SL-700 für meine Ohren mit Bändern ohne Andruckfilz tut, Näser schwärmt ja davon. Um verbesserte Aufnahmen geht es mir dabei gar nicht, eher ums Abspielen von CCs in verschweißten Gehäusen mit verrottetem Schaumpad. Und erstaunlicherweise klappt das tatsächlich sehr gut!

Ihn zu modifizieren und damit für neue Höhenflüge tauglich zu machen ist einerseits äußerst reizvoll, andererseits bin ich manchmal Originalitätsfetischist in einem Ausmaß, das Unversehrtheit über Qualität stellt, daher meine Selbstzweifel. Ich denke mal drüber nach!

Nachtrag: was mich an der verlinkten Seite sehr stört ist, dass man eigentlich den Text dreimal sehr genau lesen muss, um welches Gerät es jetzt eigentlich geht - je nach Absatz sind das nämlich auch mal Sony und nicht ITT!
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#6
Also, wenn du so weit bist, oder du hast einen Zweit-SL700, dann sag Bescheid, ich stelle die Liste der Mods schon mal zusammen, allein schon auch für mich. Ich wäre bei ebay nämlich fast wieder so einer Kiste zum Opfer gefallen, aber momentan bin ich eher in so einer Konsolidierungsphase, was mein Geraffel betrifft. Zuviel bringt nicht immer mehr...

Gruß
Jochen
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#7
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=195108#post195108 schrieb:Hat nie geklappt, die als Schüler leistbaren Grundigs Mitte der 90er waren auch nicht mehr das Gelbe vom Ei.
Der Grundig CR 590 soll doch recht gut sein!? Manche schwören jedenfalls auf die Kiste. Wozu dann den 700SL optimieren.

VG Martin
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#8
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=195140#post195140 schrieb:Der Grundig CR 590 soll doch recht gut sein!? Manche schwören jedenfalls auf die Kiste. Wozu dann den 700SL optimieren.

Hallo Martin,

ich hatte früher, als ich meinen SL-700 noch hatte, auch einen Grundig-Katalog, in dem der CR 590 auftauchte, und dem Foto nach dachte ich auch immer, das müsse ein deutlich hochwertigeres Gerät sein. Allerdings hab' ich dann mal irgendwann auf einem Trödelmarkt das Vorgängermodell CR 585 gesehen (ist m.W. so ziemlich das gleiche, nur mit einer statt zwei eingebauten Endstufen + Lautsprechern). Man könnte den Eindruck treffend mit "Im Katalog pfundig, in Natura Grundig" beschreiben. Von der billigen Material- und Verarbeitungsqualität keinen Deut besser als der ITT, wirkte sehr mickrig und fragil, und wesentlich schlechter ausgestattet. Soweit ich weiß, kann der weder Chromdioxid-Bänder noch manuelle Aussteuerung (ich bitte um Korrektur, falls ich falsch liege). Also mehr Spielzeug als alles andere. Da ist der SL-700 meiner Meinung nach tatsächlich die bessere Wahl.

Was mich mal interessieren würde, wäre der Geracord GC-6010, der ja ebenfalls Stereo aufnehmen und (über externen Verstärker) wiedergeben kann. Von der klobigen Bauform mal abgesehen, fand ich die Geracords immer besser als die im Westen verbreiteten Henkel-Toplader von ITT und Grundig, kenne aber nur die hierzulande unter dem "Bruns"-Label erhältlichen Mono-Ausführungen. Hat den jemand hier?

Gruß,
Timo
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#9
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=195111#post195111 schrieb:Also, wenn du so weit bist, oder du hast einen Zweit-SL700, dann sag Bescheid, ich stelle die Liste der Mods schon mal zusammen, allein schon auch für mich. Ich wäre bei ebay nämlich fast wieder so einer Kiste zum Opfer gefallen, aber momentan bin ich eher in so einer Konsolidierungsphase, was mein Geraffel betrifft. Zuviel bringt nicht immer mehr...
Das wäre super wenn du die Mods zusammenstellst! Dann hätten wir hier auch für andere Suchende einen Gegenpol zur oben erwähnten Seite!

Bei der ist mir übrigens auch SEHR sauer aufgestoßen, dass der Autor Bänder am ITT (natürlich) ohne Dolby aufnimmt und auf Fremdgeräten MIT Dolby B abspielt, um einen seiner Meinung nach guten Klang zu erreichen! Linear ist da dann wohl nichts mehr, auch wenn der subjektive Eindruck halbwegs passt...

leserpost,'index.php?page=Thread&postID=195140#post195140 schrieb:Hat nie geklappt, die als Schüler leistbaren Grundigs Mitte der 90er waren auch nicht mehr das Gelbe vom Ei.
Der Grundig CR 590 soll doch recht gut sein!? Manche schwören jedenfalls auf die Kiste. Wozu dann den 700SL optimieren.
Du bist leider im falschen Jahrzehnt. Ich hatte keinen 50, sondern bin im Endeffekt auf einen neuen CR 110 reingefallen, der schon innerhalb der Garantiezeit auseinandergefallen ist (zwei Tastenkappen abgesprungen). Der wurde ausgetauscht und der Ersatz hatte genau das gleiche Problem nach etwas längerer Zeit. Noch etwas später hat sich die Kassettenfachklappe verabschiedet. Der Motor streut fröhlich Störungen ein und die Aufnahmen waren zwar besser als von Eduscho-Chinaböllern mit Permanentmagnet-Löschkopf und DC-Bias, aber das sagt noch nicht viel aus. Der Nachfolger CR-120 (von denen meine Eltern mehrere gekauft haben, "damit die Kinder was für ihre Hörspiele haben") war mechanisch wieder etwas robuster, elektrisch eher identisch. Einen davon hatten wir in Betrieb, der andere steht heute noch in der ungeöffneten OVP im Regal...

Der Kauf des CR 110 muss ca. 1996 gewesen sein, da hatte ich zu Hause schon mein gebrauchtes Technics RS-M235X, also ein sehr anständiges Zweikopfdeck aus den frühen 80ern und wollte dann gerne ein brauchbares tragbares Gerät, etwa um auf Reisen mit dem Sony FH-3 meiner Eltern Kopien geborgter Musik anzufertigen. Am oberen Ende der Preisskala (in Elektronikmärkten, in Fachgeschäften wäre noch mal einiges an Luft gewesen, z.B. mit den Marantz PMD-4xx oder Sony) gab es dann noch einen Nokia, der dürfte zumindest von der Ausstattung besser gewesen sein, ich kann mich an manuelle Aussteuerung mit LED-Segmentanzeige erinnern. Das müsste der SL-837AV oder ein enger Verwandter gewesen sein, also witzigerweise Nachfolger des ITT SL-700.

Statt dem Grundig-Flop kam dann um die Jahrtausendwende eine über doppelt so teurer "Ghettoblaster" mit Doppeldeck, Radio und CD, der bis heute für seinen Aufbau und seine Preisklasse verblüffend gute Aufnahmen macht, wenn auch natürlich nur auf Ferrobändern. Das war so ein Chinading, aber mit in heutigem Geld ca. 150 Euro immer noch Weihnachtsbudget-sprengend und erforderte zusätzlich das halbe Geburtstagsbudget (Taschengeld hatte ich damals keines). Und dann war die Kassetten-Ära auch schon so ziemlich vorbei und ich war voll auf Minidisc eingeschworen, weil Geräte wie Medien kleiner und leichter waren und als robuster galten, weil ja verschleißfreie Abtastung. Die Geräte waren jedenfalls nicht robuster, der Aiwa-Walkman aus den 80ern funktioniert immer noch, die MD-Walkmänner geben reihenweise den Geist auf.
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#10
Hallo Timo,

Geracord hatten wir als Bruns damals neu in der Schule, die waren aber nicht so besonders gut dass man sie auch "privat" hätte haben wollen. In meiner Erinnerung klangen sie eher dumpf und das Gehäuse vibrierte dabei ordentlich mit. Die älteren West- bzw. Fernostrecorder machten einen weitaus besseren Eindruck, insbesondere die ITTs vor der Serie des SL-700 habe ich als recht gut in Erinnerung. Hier
http://itt.pytalhost.eu/1979-4/030.jpg
gab es sogar auch eine Stereo-Version dieser Serie.

Grüße,

Bernd
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#11
Stereo_Record,'index.php?page=Thread&postID=195171#post195171 schrieb:Geracord hatten wir als Bruns damals neu in der Schule, die waren aber nicht so besonders gut dass man sie auch "privat" hätte haben wollen. In meiner Erinnerung klangen sie eher dumpf und das Gehäuse vibrierte dabei ordentlich mit.

Hallo Bernd,

ich hatte in großem zeitlichen Abstand zwei Bruns Monocord, mir sind sie in ganz guter Erinnerung geblieben. Gerade den Klang über den eingebauten Lautsprecher fand ich vergleichsweise gut. Zudem waren sie robuster gebaut als die ITTs und hatten (WIMRE) eine automatische Chrom-Umschaltung, was ja bei solchen Henkeldingern in der Preisklasse nicht selbstverständlich war.

Die Nachteile waren die Größe, das hohe Gewicht (vor allem mit Batterien) und das hitzeempfindliche Gehäuse.

Den "Studio Recorder 66" von ITT (von der verlinkten Seite) hatte ich auch mal (habe ich m.W. Matze hier im Forum geschenkt), der war noch etwas stabiler gebaut als der SL-700. Aber die silbern lackierten Plastikteile waren ziemlich abrieb- und kratzanfällig.

Gruß,
Timo
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#12
Na ja, wer weiß 'was damals mit "unseren" Bruns-Geracords 'los war, vielleicht waren einfach nur die Tonköpfe nicht ganz sauber oder der Azimuth stimmte nicht. Sprachcasetten sind ja auch nicht gerade High-End Produkte...

Grüße,

Bernd
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