Frage zu Grundig TK45 Drehschalter
#1
hallo,

wie schon geschrieben habe ich vor gut einer Woche ein "Vierergespann" von Grundig geschenkt bekommen, und mir gestern das erste davon vorgenommen, ein TK45. Es ist noch überraschend gut erhalten, die Zinkpest war entweder nie aktiv, oder die Teile wurden schon getauscht, die Köpfe scheinen ebenfalls schon mal erneuert worden zu sein, sie haben fast keine Einlaufspuren.

Leider sitzen die beiden Drehschalter fest, und die zugehörigen Knöpfe fehlen, sind wahrscheinlich zerbrochen, als man versucht hat, die Schalter mit Gewalt zu bewegen. Gemeinerweise passen die Schalter von den Nachfolgegeräten nicht, weil hier die optische Anordnung zwar gleich, die Bedienung aber anders ist. Knöpfe scheinen schwer zu bekommen zu sein, weil die TK45 im Vergleich zu TK46 und 47 relativ selten ist.

Links neben dem Chassis ( wo einer der Knöpfe fehlt ) hat das TK45 einen Drehschalter Sprache/Musik/Lautsprecher aus . Hier schaut bei meinem Tonbandgerät keine Achse aus dem Gehäuse heraus, und wenn man in das Loch sieht, guckt man auf ein schwarzes Kunststoffteil mit einem Schlitz in der Mitte - mit einem Schraubendreher lässt sich dieses Teil schwergängig drehen. Leider geht aus der Serviceanleitung nicht hervor, wie dieser Schalter genau aufgebaut sein muss, und bevor ich jetzt auf Ersatzteilsuche gehe, wüsste ich gerne, ob es zwischen Knopf und dem, was ich sehe, noch irgendwelche mechanischen Teile gibt. Hat jemand eine Idee hierzu ? Auch über einen Tipp, wo ich aktiv Ersatzteile suchen kann, würde ich mich freuen.

danke und Gruß Frank

Nachsatz - hier mal ein Foto von dem Tonbandgerät, auf dem man die fehlenden Teile erkennen kann:

[Bild: tk45_01.jpg]
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#2
Hallo Frank,
das wird schwierig.Aber Dein Gerät sieht wirklich noch gut aus.Ich würde versuchen hier oder im Netz ein billiges Schlachtgerät mit Zinkbruch,abgenudelten Tonk.usw ,aber mit den intakten Knöpfen zu bekommen,sollte ich mal eins sehen melde ich mich.Es gibt glaub ich auch ein Grundig Forum,evtl auch Radiobastler Forum oder Dampfradioforum probieren.
Viele Grüße
Ralf
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#3
Kriegt man die Schalter eigentlich irgendwie wieder gängig? Bei meinem 46er ist der auch fest, aber weil ich keine Gewalt angewendet habe der Knopf noch ganz. Bzw. hat mal jemand ermittelt was die Ursache für das Klemmen ist? Nur verharztes Schmiermittel? Materialschäden à la Zinkpest? Korrosion?
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#4
hallo,

wegen dem Schlachtgerät strecke ich schon die Fühler aus. Zinkpest ist an den Schaltern meines Wissens nicht zu finden, es ist wohl verharztes Fett, wie man es auch oft bei Potis und Drehkos in Röhrenradios findet. Mein Zaubermittel für solche Fälle ist Kontakt 61 ( die 61 ist wichtig ). Das ist so eine Art WD40 für Elektrotechnik, es kriecht in die Ritzen und weicht das Fett auf. Mit etwas Geduld bekommt man die Teile damit ohne Gewalt und ohne Zerlegearbeiten wieder gängig, und das aufgeweichte Altfett ist oft bemerkenswert langzeitstabil - ein Plattenspieler Dual 1218, den ich vor etwa sechs Jahren auf diese Weise gängig gemacht habe, spielt immer noch. Ich denke, dass irgendwelches Kriechöl wie Caramba oder WD40 die selbe Wirkung hat, bei Kontakt 61 steht aber die Garantie hinten auf der Dose, dass es elektrotechnische Teile nicht angreift.

Das TK45 wegen Zinkbruch wegzuwerfen ist eigentlich nicht nötig, ist aber wohl oft passiert. Die von Zinkpest betroffenen Bauteile lassen sich alle auswechseln, zum Teil gibt es sie noch bei Herrn Cerny neu zu kaufen, und die späteren Modelle TK46 und 47 haben das Problem nicht mehr, die Laufwerksteile passen aber alle in das TK45.

Wenn ich an die Instandsetzung gehe, kann ich die Geschichte ja hier posten, und beschreiben, wie ich alles im Detail mache. Wird aber frühestens nächste Woche :whistling: .

Gruß Frank
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#5
Die frühen 46 und 47 haben das Zinkproblem schon noch, das wurde wenn ich mich richtig erinnere erst 1963 oder 64 behoben.

Wenn das verharztes Fett ist, werde ich als erstes Ethanol und Haarfön probieren, auf die Art habe ich schon ein Variometer im Röhrenradio (Tauchspulentuner) wieder gängig gekriegt. WD40 war da komplett chancenlos. Mit der Kanüle Alkohol reingeträufelt, leicht angewärmt und eine Sekunde später macht es *plopp* und die Welle ist frei. Die Frage ist dann, wie man den Schalter innen wieder geschmiert kriegt - Zerlegung ist mir eine Nummer zu groß, hab schon einmal einen (japanischen) Drehschalter endgültig hingerichtet.
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#6
das stimmt - das TK45 ist blau und grau, und in der selben Farbkombination gab es auch die frühen TK46 und 47, die haben ebenfalls Zinkpest-Probleme. Die meisten TK46 und 47, die heute bei Ebay und Co. unterwegs sind, sind aber hellgrau, und der Koffer hat eine schwarze Ummantelung. Diese Geräte sind von Zinkpest in der Regel nicht nicht mehr betroffen.

Wie man Schalter und Regler wieder gängig bekommt, da hat wohl jeder sein Hausmittel. Meins ist Kontakt 61 und etwas Geduld. Und bevor jetzt ein Aufschrei kommt, Kontakt 61 ist kein Kontaktspray, das Metall angreift, sondern ein Kriechöl ähnlich WD40. Das "böse" Kontaktspray nennt sich Kontakt 60, und ist auch nicht mehr so böse, wenn man es nach getaner Arbeit mit Kontakt WL ausspült.

Die alten Drehschalter und Regler aus deutscher Produktion lassen sich meist recht gut zerlegen, mein Problem ist aber, dass mir zwei Knöpfe fehlen, die es nur am blauen TK45 gegeben hat, und ichüberall zu hören bekomme, dass die Geräte wegen Zinkpest schon vor Jahren inklusiv Knöpfen in die Tonne gewandert sind. Ich glaube, das wird doch eine schwierigere Suche.

Gruß Frank
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#7
Hallo Frank,

der fehlende kleine Knopf ist eher aufzutreiben, den gab es bei allen frühen 40er-Geräten (40 bis 47). Was den linken großen betrifft, kann man wahrscheinlich das Knopfoberteil eines 46/47 nehmen, das hängt von der Achse ab, die aber bei dir sowieso fehlt. Er bedient übrigens einen Drehschalter mit drei Rasten.

Zinkpest trat auf bis Mitte 1963, während die farbliche Umstellung von blaugrau auf schwarzweiß etwa Anfang 1963 war. Sprich, die frühen schwarzweißen sind auch noch betroffen.

Ich denke auch, am ehesten auf ein schrottreifes Gerät in der Bucht warten.

Gruß
Stefan
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#8
hallo Stefan,

danke für die Antwort. Von den schwarz/weissen habe ich ja noch drei Stück hier stehen, von denen eins wegen fehlender Teile sowieso zum Abschuss freigegeben ist. Mit den kleinen Knöpfen ist es aber so einfach dann doch nicht - Vom TK46 und 47 gab es auch noch blaue Geräte, von denen kann man die Knöpfe verwenden. Von den schwarz/weißen TK46/47 passen die Knöpfe zwar mechanisch auf die Achse, sehen aber anders aus - sie haben eine andere Farbe und eine andere Form. Die Produktdesiger waren ja schon damals nicht dumm, so unscheinbar die kleinen Knöpfe auch sind, das Gerät sieht damit sofort verbastelt aus. Beim großen ist es ähnlich, die Oberteile sehen geringfügig anders aus, zumindest bei den Geräten, die ich hier stehen habe.

Es hat ja Zeit, und funktionieren tut das Gerät auch ohne die beiden Knöpfe plus Schalterachse - so häufig, wie ich angenommen habe, ist das Gerät aber leider nicht mehr. Die meisten Zinkpest-Opfer sind wohl schon vor vielen Jahren auf den Schrott gewandert, und die Revox Fraktion schaut einen heute noch abwertend an, wenn man offen dazu steht, dass man sein Herz an die Brot- und Buttergeräte von damals gehängt hat.

Dass der Drehschalter ohne Achse drei Stufen hat, dass habe ich mir übrigens schon aus der Service Mappe rausgesucht - Musik, Sprache, Lautsprecher aus - was für einen Sinn diese Funktion auch immer gehabt haben mag.

Gruß Frank
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#9
Hallo Frank,

zu den kleinen Knöpfen: Es mag dich trösten, dass die Umstellung von den alten auf die neuen Knöpfe bei TK 40 bis 47 (allerdings außer 45) deutlich vor der Umstellung der Gerätefarbe erfolgte. Es gab nämlich relativ viele Exemplare in blaugrau mit den neuen kleinen Knöpfen. Beim 45 passt es nicht so ganz, da die neuen Knöpfe ohne den Knopfunterteil seltsam aussehen.


Dafür war das 45 über viele Jahre - bis weit in die 70er - das einzige Grundig-TB mit kanalweise getrennt einstellbarer Aussteuerung!

Die Funktion "Lautsprecher aus" ist sogar sehr wichtig. Das Lautstärker- bzw. Aussteuerungs-Poti liegt nämlich im Verstärkerzug nach der Vorstufe. Das heißt, man muss zur Wiedergabe über eine Stereoanlage das Poti auf Max. stellen, sonst kommt aus dem DIN-Ausgang nichts raus. Dazu müssen die Lautsprecher natürlich abschaltbar sein, sonst brüllen sie dich um. Das gilt für TK 40, 41, 42 und 45. Dagegen haben 46 und 47 Kontakte spendiert bekommen, die die Pegel-Potis bei Wdg. aus dem Signalweg nehmen sowie einen zusätzlichen Lautst-Tandempoti vor der Endstufe. Der Lautsprecherabschalter entfiel.


Die 40er- und 300er Modelle sind unter den alten Tonbandkoffern meine Lieblingsgeräte - sie leben und spielen in harmonischer Eintracht mit meinen Revöxen. Da rümpft niemand die Nase!
Wenn du also weitere Fragen dazu hast, bitte, gerne.


Gruß
Stefan


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#10
hallo Stefan,

danke für Deinen Zuspruch. Ich beschäftige mich seit den neunziger Jahren "historisch" mit Unterhaltungselektronik, ein Grundig Fan bin ich über die Jahre deshalb geworden, weil ich immer wieder Geräte von Grundig zu sehen bekomme, die mich positiv erstaunen. Grundig hatte als Großserienhersteller einen enormen Erfolg, aber auch das Image, eher billige Geräte für jedermann zu bauen. Max Grundig hat zwar schon um 1950 erkannt, dass eine Firma auch "Leuchttürme" im Sortiment haben muss, hat es aber bis zum Schluss nicht verstanden, diese Leuchttürme marketingtechnisch auszuschlachten.

Es beginnt eigentlich schon kurz nach der Währungsreform - Tonbandgeräte fürs Studio gab es zwar schon, für den Heimbereich gab es aber fast nur Provisorien, z.B. Drahtton von Lorenz oder Tefifon-Kassetten mit Magnetband. Grundig setzte fast von Anfang an auf das Tonbandgerät, und brachte schon 1951 ein bemerkenswert rund konstruiertes Gerät auf den Markt, das speziell für den Heimgebrauch entwickelt und zumindest für wohlhabendere Privatleute erschwinglich war. Das Gerät gab es in drei Versionen, als 300, 500 und 700, die Kofferversion hatte den Namenszusatz Reporter. Die Dinger wurden von 1951 bis 1954 gebaut, es ist erstaunlich, wie viele davon heute noch bei Ebay angeboten werden, und sich mit wenig Aufwand zum Leben erwecken lassen. Ab dem TK5 betätigte sich Grundig dann als Preisbrecher beim Heimtonbandgerät, was die Stückzahlen nach oben trieb, das Image aber nach unten. Selbst mir ist es passiert, dass ich mich bis vor wenigen Tagen für die Grundig Tonbandgeräte der frühen sechziger nicht interessiert habe, weil sie mich alle an diese furchtbaren Kisten wie das TK14 erinnern. Die vier Koffer habe ich von einem Hobbykollegen "mitgenommen bekommen", weil er sie aus dem Weg haben musste, und bin jetzt total überrascht, was für aufwändige und gut konstruierte Kisten die großen Modelle aus der Zeit sind - vor allem, wenn man bedenkt, dass die Geräte weit unter der 1000 DM Grenze verkauft wurden.

Unbeachtete Leuchttürme gibt es von Grundig viele - z.B. die drei bauartähnlichen großen Musikschränke aus der Frühzeit, der erste hieß einfach nur Spitzen-Musikschrank, und hatte noch ein wahrscheinlich amerikanisches Drahttongerät eingebaut, danach kamen die 9009 und die 9010. Letztere hatte eine 25 Watt Endstufe mit zwei EL12 als Endröhren und 375 Volt Anodenspannung, den ersten PE Heimplattenwechsler mit leichtem Magnetsystem ( Rex Sonderklasse ) und das Tonbandgerät 700. Mit diesen Geräten wurde eine Tradition gegründet, die es bei keinem anderen deutschen Hersteller gab - in jedem Modelljahr der fünfziger gab es ein paar Musikschrank Modelle mit aufwändiger Phono- und Magnetband-Technik, als 1957 die ersten Phono Magnetsysteme mit 1/2" Anschluss auf den Markt kamen, war Grundig der einzige deutsche Hersteller, der diese in größerem Umfang serienmäßig einbaute - die Truhe 9080 ist ein Beispiel dafür, da hat das Radiochassis einen eingebauten Entzerrer Vorverstärker, die Lautsprecher sehen aus wie von einer Dreiwegebox aus den siebzigern ( runde Bass-Chassis mit Schaumstoffsicken !! ), und das eingebaute TM819 schafft bereits HiFi-taugliche Frequenzgänge. Das Problem - die Truhen sehen den kleinen Allerweltsmodellen zum Verwechseln ähnlich, es braucht Sachverstand, um die Perlen von Grundig zu erkennen.

Als selbst Premium Hersteller wie Saba noch an der Musiktruhe klebten, brachte Grundig 1963 mit dem HiFi Studio 50 ein Audiosystem auf den Markt, wo nach amerikanischem Vorbild HiFi-Komponenten in einer Truhe eingebaut waren, die optisch passenden Lautsprecher konnten separat aufgestellt werden. So etwas hatte zu der Zeit bei den deutschen Herstellern nicht mal Braun im Programm, und trotzdem ist diese Anlage kaum jemandem bekannt, auch das populärere Nachfolgemodell Studio 80 hat in der HiFi-Welt kaum Spuren hinterlassen, obwohl es zum Besten gehörte, was man zu dieser Zeit kaufen konnte. Im Studio 50 war übrigens ein TM45 verbaut.

Der nächste technische Meilenstein war die Anlage rund um den Verstärker SV140, die Ende der sechziger Jahre herauskam. Wenn man den Verstärker und auch den Tuner mit dem vergleicht, was es weltweit an HiFi zu der Zeit zu kaufen gab, ist es mir schleierhaft, wieso der größte Teil dieser Geräte in Beschallungsanlagen und in Musikräumen von Schulen geendet ist.

Bei der letzten großen Kraftanstrengung in Richtung HiFi vor der Philips Übernahme hat sich sogar das Goldohren-Blatt Stereo gewundert, wieso ein Hersteller derart hochwertige Geräte als Consumer Massenware verschleudert, der Artikel ist hier nachzulesen:

https://www.stereo.de/hifi-test/klassike...00xv-7500/

Ich selber habe auf einer der letzten HiFi-Messen in Düsseldorf Anfang der achtziger eine Vorführung des DHFI miterleben dürfen, wo ein Kammerorchester mit verschiedenen HiFi Anlagen auf der Bühne Stand, um zu klären, ob analog oder die gerade aufkommende Digitaltechnik naturtreuer klingen. Am Ende war es weniger interessant, ob die Studer PR99 oder der Sony Videorecorder mit PCM-Modul naturtreuer klangen, die Unterschiede waren kaum wahrnehmbar. Viel interessanter war der Vergleich von Consumer-Anlagen und den ganzen Referenz-Anlagen der HiFi-Presse zum Einfamilienhaus-Preis. Hier sorgte so eine Grundig Anlage verpackt in einem eichefarbenen Turm mit silbernen Aktivboxen beinahe für einen Eklat im Saal, weil sie die ganzen Monstersysteme bei der Naturtreue an die Wand spielte. Mich hat dieses Erlebnis wahrscheinlich davor bewahrt, selber zum High End Jünger zu werden.

Gruß Frank
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#11
nur noch eine Frage an die Spezis - sind die kleinen Drehknöpfe an den blauen Grundigs richtig schneeweiß ? Ich habe den einen vorhandenen Knopf auf ein Blatt Papier gelegt, danach sieht es so aus.

Grund für meine Frage ist, dass ich versuchen will, die Knöpfe aus eingefärbtem Gießharz nachzugießen. Die Metallkäppchen müsste man galvanisch nachbilden können.

Gruß Frank
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#12
Spruch des Tages:

Ist der Bandmaschine nicht ganz wohl, greife zur Flasche Ballistol.
thumbsup
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#13
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=196148#post196148 schrieb:Ist der Bandmaschine nicht ganz wohl, greife zur Flasche Ballistol.

Eigenwilliges Metrum. Ich halte dem entgegen:

"Ist der Bandmaschine nicht ganz wohl, greife schnell zum Ballistol." Smile
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#14
Hallo Frank,

ja, sie sind schneeweiß.

Nachträglich zu deinem ausführlichen Post. Es ist unstrittig, dass Grundig in den 50er und 60er Jahren innovativ war und dem Kunden ein Maximum an Gerät für ihr Geld geboten. Nicht deiner Meinung bin ich, was die kleineren Geräte betrifft. TK 14 und Verwandte waren keineswegs furchtbare Kisten. Sie brachten sehr ordentliche Performance fürs Geld und konnten eine Menge ab. Eben typisch für damalige Grundig-Produkte. Wobei ich die Marke nicht unkritisch über den Klee loben will, aber im Konkurrenzvergleich und in Anbetracht der Preise waren sie gut.
-----

An die anderen: ich wüsste nicht, was Ballistol in einem Tonbandgerät zu suchen hat.

Gruß
Stefan
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#15
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=196182#post196182 schrieb:An die anderen: ich wüsste nicht, was Ballistol in einem Tonbandgerät zu suchen hat.
Ballistol Neo soll angeblich(!) als Kontaktreiniger geeignet sein und im Gegensatz zum klassischen Ballistol keine Buntmetalle angreifen. So richtig überzeugt bin ich davon allerdings noch nicht.
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#16
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=196182#post196182 schrieb:Hallo Frank,

ja, sie sind schneeweiß.

Nachträglich zu deinem ausführlichen Post. Es ist unstrittig, dass Grundig in den 50er und 60er Jahren innovativ war und dem Kunden ein Maximum an Gerät für ihr Geld geboten. Nicht deiner Meinung bin ich, was die kleineren Geräte betrifft. TK 14 und Verwandte waren keineswegs furchtbare Kisten. Sie brachten sehr ordentliche Performance fürs Geld und konnten eine Menge ab. Eben typisch für damalige Grundig-Produkte. Wobei ich die Marke nicht unkritisch über den Klee loben will, aber im Konkurrenzvergleich und in Anbetracht der Preise waren sie gut.
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An die anderen: ich wüsste nicht, was Ballistol in einem Tonbandgerät zu suchen hat.

Gruß
Stefan
hallo Stefan,

das TK14 hatte mit 299DM in der Tat ein wahnsinnig gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Das hörte aber bei den luxuriöseren Varianten schnell auf. Die konnten kaum mehr als das TK14, waren aber deutlich teurer, und wenn man mal das Vierspurgerät TK23 nimmt, kommt man in eine Preisklasse, wo die Konkurrenz was besseres zu bieten hat - ein Billiggerät bleibt ein Billiggerät, auch in der Luxusvariante.

Beim großen Laufwerk war es dann genau anders rum. Das TK45 war zwar das teuerste, hatte aber wie das kleine TK14 ein ungeschlagenes Preis-/Leistungsverhältnis. Die kleineren Varianten TK42 und TK40 waren dagegen nicht viel billiger, zwangen aber zu echten Kompromissen - was es soll, Stereo nur bei Wiedergabe anzubieten, der Sinn erschliesst sich mir bis heute nicht.

Gerade bei einer Firma, die mit großen Stückzahlen die Preise drückt, ist es komisch, wenn man sich hier mit tausenden Modellen verheddert, die alle irgendein Teilbedürfnis befriedigen. Am Ende war genau diese chaotische undurchschaubare Modellpolitik einer der Sargnägel für Grundig. Im Modelljahr 1960/61 hätten im Prinzip drei Heimtonbandgeräte gereicht - das TK14, dann ein Stereo-Vierspurgerät auf der Basis des TK14 und das TK45. Als ich vor einiger Zeit eine adäquate Tonband-Ergänzung für eine kleine Stereo-Musiktruhe von 1960 gesucht habe, war ich überrascht, dass es von Grundig im Prinzip nichts aus dieser Zeit gibt - das erste kleine Grundig Stereo-Tonbandgerät war das TK27, und das kam erst 1966 auf den Markt. Und das war im Prinzip nichts anderes als ein erweitertes TK23 von 1961 - in einer Zeit, wo alle anderen Hersteller schon auf Halbleiter setzten.

Gruß Frank
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#17
Hallo Frank,

mit einiger Verspätung (war letzte Woche nicht im Forum unterwegs) hier noch eine Antwort.
1960 gab es in der Tat kein kleines Stereo-TB von Grundig, nur das TK 28, das konnte aber nur Stereo-Wiedergabe, zählt also nicht wirklich mit.

Das TK 27 kam 1962, nicht 1966. Sogar gleich zusätzlich als TM 27, also als Chassis zum festen Einbau. Das von dir als zu teuer kritisierte TK 23 war lange Zeit Grundig meistverkauftes Tonbandgerät. Die Automatik war damals ein schlagkräftiges Argument, dazu gab's Vierspur zum Bandsparen (Dropouts gratis dazu). Die beiden Automatikmodelle der Nummern zwei und vier am Markt (TFK und Uher) Mag. automatic bzw. 712 U-matic hatten ähnliche Preise.

Grundig hat sich nicht verzettelt, sondern hat als Marktführer in Stückzahl-Größenordnungen agiert, die es erlaubten, das Programm fein abzustufen. Chaotisch war das Programm jedenfalls nicht. Das Hauptargument für den/das TK 42 war nicht die Stereowiedergabe, sondern die Möglichkeit der Hinterbandkontrolle. Das 42 gab's für 50 Mark mehr gegenüber dem Kombikopf-Modell TK 40. Im Grundig-Exportland USA zählte die Stereowiedergabe mehr als hier, denn es gab dort eine große Auswahl an prerecorded tapes aller großen Plattenlabel. Ich schätze seine Stückzahl (nach mir bekannten Seriennummern) auf 70.000. Für ein 680 Mark-Gerät (später etwa 600 DM) in einer Nische nicht soo schlecht.

Ich bin übrigens kein kritikloser Grundig-Fan (die Sympathie hört bei späteren Jahrgängen auf!), sondern sortiere Fakten. :whistling:

Gruß
Stefan
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#18
hallo Stefan,

dass Grundig sich etwas erlauben konnte, was Du als feine Abstimmung bezeichnest, lag nicht nur an den Stückzahlen, sondern vor allem an den riesigen Handelsspannen, die bei solchen Geräten damals noch üblich waren.

Das Modellchaos ( entschuldige, aber nicht nur ich empfinde das Grundig Programm ab den späten fünfzigern so ) zeigt den Beginn eines Wandels ab, der Grundig gut 15 Jahre später ins Aus geführt hat. Wenn man sich mal die frühen Fünfziger ansieht - Grundig ist vor allem deshalb so schnell so groß geworden, weil er sich auf eine Linie konzentriert hat, und in die Umsetzung alle Kräfte konzentriert hat. Als alle anderen noch nicht so recht mit den neuen Technologien umgehen konnten, ließ Grundig ein vollwertiges und trotzdem relativ preiswertes Tonbandgerät bauen, und verkaufte nur dieses eine Modell. 1960 stand die Stereofonie vor dem Durchbruch, hätte er genauso agiert wie zehn Jahre vorher, hätte er einfach nur noch Stereogeräte gebaut, und davon genau zwei Stück - ein Budget Gerät in Vierspur, und ein "Alles drin" Gerät in wahlweise halb- oder Vierspur. Vielleicht hätte er von dem Budget Gerät noch ein "Ultra-Budget" Gerät ableiten können, mit dem er zum Kampfpreis das Weihnachtsgeschäft abräumt, mehr wäre aber nicht nötig gewesen.

Die "feine Abstufung" war ja noch nicht mal so, dass es eine Reihe von Geräten mit immer besserer Ausstattung gegeben hätte. Es gab ganz viele Redundanzen, z.B. die ganzen "De Luxe" Modelle, die sich von den Standardversionen nur durch ein etwas protzigeres Gehäuse unterschieden haben. Ich bin mir sicher, hätte Max Grundig einfach nur De Luxe Geräte gebaut, und diese zum Standardpreis verkauft, wäre das insgesamt trotzdem profitabler geworden. Das TK42 ist für den Preis ein ordentliches Gerät gewesen, das TK45 kostete aber nur 70 DM mehr, ein großer Teil des Mehrpreises steckte sicher in dem riesigen Koffer. 1960/61 mag Stereo-Aufnahme noch nicht so eine Rolle gespielt haben, aber knapp zwei Jahre später kam UKW stereo, und änderte dies grundsätzlich. Grundig hat doch auch 1951 die ersten Fernseher gebaut, obwohl es noch gar kein richtiges Programm gab, weil er wusste, dass dies in wenigen Jahren anders sein wird, und er dann ganz vorne steht.

Auf die Füße gefallen ist Max Grundig die feine Abstufung in dem Moment, wo die Japaner mit genau der Philosophie auf den Markt kamen, in die Geräte grundsätzlich alles reinzustopfen, um die Zahl der Modelle zu reduzieren. Die Japaner hatten einen hohen Administrationsaufwand und kaum Infrastruktur in Deutschland, eine "feine Abstufung" wie von Grundig hätte ihnen das Genick gebrochen. Grundig wurde wie viele andere auch von den Japanern im Schlaf überrascht, und konnte seine "feine Abstimmung" nicht schnell genug beseitigen, um die wegbrechenden Gewinnmargen auffangen zu können. Grundig war eine der wenigen deutschen Hersteller, die genug Wirtschaftskraft hatten, um den Angriff der Japaner überleben zu können. Dass es so schnell vorbei war, lag maßgeblich an dem Modellchaos, in dem man nicht aufgeräumt hat, so lange man damit noch genug verdient hat. Spätestens in den sechzigern, als Leute wie Max Grundig gesehen haben, was die Japaner in den USA anrichten, hätte er sich einen Plan überlegen müssen.

Mich berühren solche Firmenbiografien deshalb so sehr, weil die großen Unternehmen immer wieder die selben Fehler machen. Bei der Radio- und Fernsehindustrie kamen die ersten dunklen Wolken schon in den frühen sechzigern, und das Ende um 1980 war eine Konsequenz daraus, dass man fast 20 Jahre lang alles ignoriert hat. Genau so läuft es zur Zeit bei der Autoindustrie. Durch die vielen Schwellenländer, in denen Umweltschutz ( noch ) egal ist, brummt das Geschäft wie noch nie, und Firmen wie Tesla werden genauso müde belächelt, wie man noch in den frühen siebzigern die Japaner belächelt hat, die zu der Zeit schon den US-Markt aufgerollt hatten. Überall auf der Welt wird am "Wunder Akku" geforscht, und wer es als erster schafft, diesen serienreif zu bekommen, der hat in der Autobranche zukünftig eine Position wie seinerzeit Mercedes Benz. Statt aber einzusteigen und mitzumachen, so lange die konventionellen Autos noch genug Profit abwerfen, beisst man sich am Diesel fest, und baut Autos, die ein wenig so tun, als ob sie automatisch fahren würden. Und wenn man sich ansieht, wie die Vorstandsmitglieder von VW mit dem Dieselskandal umgehen, erinnert das erschreckend an das Gehampel vom Max Grundig, als er die gesamte europäische Unterhaltungselektronik Industrie unter seine Fuchtel bekommen wollte.

Ich habe es damals live miterlebt, wie der "lächerliche" Personal Computer die EDV-Welt erobert hat. Milliardenschwere Computerkonzerne sind da innerhalb weniger Jahre im Nichts verschwunden - wer erinnert sich noch an Namen wie Wang oder Digital, oder verbindet Namen wie Olivetti oder Kienzle mit großen EDV-Herstellern ? Auch die haben irgendwann geglaubt, unsterblich zu sein, und haben sich verzettelt, weil der Kunde ja eh alles kauft. Auch Microsoft steht zur Zeit an einem Scheideweg, und weil man sich wie ein Herrgott fühlt, verstellt man sich selber den Blick für die Realität. Scheinbar führt Erfolg immer zu Größenwahn, der den Erfolg nach einiger Zeit wieder beendet.

Gruß Frank
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#19
Rückblickend wäre eine ganz solide Modellpalette wohl ein Halbspur-Monogerät am untersten Ende der Preisskala, ein Viertelspur-Monogerät darüber und dann oben ein Stereogerät mit wahlweise Halb- oder Viertelspurköpfen gewesen. Eventuell hätte man im unteren Bereich noch etwas mehr abstufen können, ein Gerät mit nur 9,5 und eines mit mehreren Geschwindigkeiten. In Anbetracht der beteiligten Mechanik bei Einmotorenlaufwerken hätte das wohl schon noch einen merklichen Preisunterschied ergeben.

Ich bin mir bloß absolut nicht sicher, ob das aus damaliger Sicht genauso logisch gewesen wäre. Hinterher ist man meistens schlauer! Man sollte auch nicht vergessen, dass zumindest zu Röhrenzeiten Stereoverstärker im Prinzip der doppelte Aufwand waren. Das macht Klimmzüge wie die von Philips mit Möglichkeit des Anschlusses für einen externen Vorverstärker bei an sich Monogeräten verständlicher.

Außerdem waren Bänder damals definitiv nicht billig und da dürfte Stereo vielen Benutzern im Geldbeutel wehgetan haben. So wirkt mir das jedenfalls im Gebrauchtsektor, Stereoaufnahmen sind dünn gesät, oft aus der Endzeit der Spulen-Ära wo Bänder schon billiger waren und mitunter auf Billigbändern wie Revue.
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#20
Kennt jemand das TK 25 bzw kann was zur Qualität sagen?

Thomas
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#21
Hallo Frank,

du unterliegst dem grundsätzlichen Irrtum, dass eine große Modellpalette (oder anders gesagt die Besetzung möglichst vieler Preisklassen) nachteilig wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Du musst den Markt bedienen, sonst machen die anderen den Umsatz. Wie lange würde z. B. ein Unternehmen wie BMW überleben, wenn es nur den 1er, den 3er als Kombi und den 7er bauen würde, und zwar jeden der drei nur mit jeweils einer Motorisierung, Lackfarbe und Ausstattungspaket? Monate? Wochen? Voraussetzung dafür, dass die Rechnung aufgeht, ist zwingend, das "hinter den Kulissen" die Vielfalt weniger groß ist. Dass ein und derselbe 1,8-Liter-Vierzylinderdiesel in möglichst vielen Modellen eingebaut werden kann.
Und hier haben Grundig, aber auch TFK oder Uher damals perfekt agiert. Grundig hatte, nehmen wir 1961, das Debut-Jahr der beiden neuen Serien (unter Weglassung von Batteriegeräten, das ist eine andere Kategorie) nur zwei Tonbandgeräte in Produktion: das kleine Gerät, je nach Ausstattung TK 14, 19 und 23 genannt, und das große, je nach Ausstattung TK 40, 42 oder, mit großem Koffer, 45. Zwei Konstruktionen, sechs Modelle. Im Folgejahr schob man noch TK 17 und 27 bei den kleinen und TK 41 bei den großen nach und besetzte damit weitere Marktsegmente. Der 45 (mit dem kleinen Preisabstand zum 42!) lief 1962 schon aus, und wurde durch die konsequenter ausgestatteten - und teureren - 46 und 47 erstetzt. Diese Modellfamilie, also TK14-17-19-23-27-40-41-42-46-47 lief dann drei (!) Jahre - in einer Zeit, in der sonst jährlicher Modellwechsel normal war. Zum Modelljahr 1964/65 erhielten die kleinen Geräte TK 14 bis 27 ein neues, viel moderneres Kleid und liefen dann als TK 14L bis 27L ein weiteres Jahr - technisch unverändert, Entwicklungsaufwand Null! Du gehst scheinbar von der falschen Annahme aus, dass die Luxus (L)- und die Normalausführungen gleichzeitig im Handel waren - waren sie nicht, das wäre tatsächlich Blödsinn gewesen.
Die 40er Modelle liefen ab 1965 als TK/TS/TM 320/321/340/341 bis 1969 weiter, technisch kaum verändert. Wieder eine Modellvielfalt, die den Markt abschöpft, den Kunden entgegen kommt und den Hersteller kaum etwas kostet. Auch die kleinen Modelle lebten, obwohl 1965 durch eine neue Serie (TK 120ff) ersetzt, noch in der Städteserie im Kleeblatt-Programm für Einzelhändler noch bis 1969 weiter. Auch hier: solide Geräte, Entwicklungskosten Null. So geht Wirtschaft.

In einer Hinsicht bin ich allerdings ganz bei dir, beim Blick auf unsere Autokonzerne. Da hast du m. E. leider völlig Recht.



So, und jetzt noch Hallo Thomas.

Du fragst nach dem TK 25. Der war ab Ende 1958 die Tuning-Version des Standard-Gerätes TK 20. Letzteres war robust, recht passabel im Klang, wurde ein Marktrenner. Es hatte keinen Firlefanz, war aber auch keine Primitivkiste. Das (oder der) TK 25 hatte a) zusätzlich zu 9,5 die Geschwindigkeit 4,7, ein paar Gimmicks mehr und einen besseren Tonkopf. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten - also Tempo 9,5 und das im Jahr 1958/59 - bot das 25 ein Maximum an Tonqualität und lag mit dem Hauptkonkurrenten Magnetophon 75 dabei gleichauf. Werksangabe: bis 16 kHz, 40 dB. Gegen ein gutes Gerät mit 19er Geschwindigkeit kann es logischerweise nicht anstinken. Es kostete anfangs 495 Mark, später dann 450,- und hat sich auch gut verkauft. Du findest Geräte in blaugrün (bis Anfang 1960) und hellgrau (danach).

Reicht das?

Gruß
Stefan
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#22
Hey Stefan,

danke dir. Meine Großeltern kauften nämlich wohl 1959 ein solches TK25, es steht noch heute bei mir.
Leider wurden alle Aufnahmen mit 4,75 cm angefertigt. :/

Bei einem Reparaturversuch neulich zeigte sich, dass es viel komplexer als vorherige Grundig Modelle aufgebaut ist, schlecht sind Bauteile zu erreichen. Daher unterblieb die Reparatur leider. :/

Thomas
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#23
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=196825#post196825 schrieb:Hallo Frank,

du unterliegst dem grundsätzlichen Irrtum, dass eine große Modellpalette (oder anders gesagt die Besetzung möglichst vieler Preisklassen) nachteilig wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Du musst den Markt bedienen, sonst machen die anderen den Umsatz. Wie lange würde z. B. ein Unternehmen wie BMW überleben, wenn es nur den 1er, den 3er als Kombi und den 7er bauen würde, und zwar jeden der drei nur mit jeweils einer Motorisierung, Lackfarbe und Ausstattungspaket? Monate? Wochen? Voraussetzung dafür, dass die Rechnung aufgeht, ist zwingend, das "hinter den Kulissen" die Vielfalt weniger groß ist. Dass ein und derselbe 1,8-Liter-Vierzylinderdiesel in möglichst vielen Modellen eingebaut werden kann.
Und hier haben Grundig, aber auch TFK oder Uher damals perfekt agiert. Grundig hatte, nehmen wir 1961, das Debut-Jahr der beiden neuen Serien (unter Weglassung von Batteriegeräten, das ist eine andere Kategorie) nur zwei Tonbandgeräte in Produktion: das kleine Gerät, je nach Ausstattung TK 14, 19 und 23 genannt, und das große, je nach Ausstattung TK 40, 42 oder, mit großem Koffer, 45. Zwei Konstruktionen, sechs Modelle. Im Folgejahr schob man noch TK 17 und 27 bei den kleinen und TK 41 bei den großen nach und besetzte damit weitere Marktsegmente. Der 45 (mit dem kleinen Preisabstand zum 42!) lief 1962 schon aus, und wurde durch die konsequenter ausgestatteten - und teureren - 46 und 47 erstetzt. Diese Modellfamilie, also TK14-17-19-23-27-40-41-42-46-47 lief dann drei (!) Jahre - in einer Zeit, in der sonst jährlicher Modellwechsel normal war. Zum Modelljahr 1964/65 erhielten die kleinen Geräte TK 14 bis 27 ein neues, viel moderneres Kleid und liefen dann als TK 14L bis 27L ein weiteres Jahr - technisch unverändert, Entwicklungsaufwand Null! Du gehst scheinbar von der falschen Annahme aus, dass die Luxus (L)- und die Normalausführungen gleichzeitig im Handel waren - waren sie nicht, das wäre tatsächlich Blödsinn gewesen.
Die 40er Modelle liefen ab 1965 als TK/TS/TM 320/321/340/341 bis 1969 weiter, technisch kaum verändert. Wieder eine Modellvielfalt, die den Markt abschöpft, den Kunden entgegen kommt und den Hersteller kaum etwas kostet. Auch die kleinen Modelle lebten, obwohl 1965 durch eine neue Serie (TK 120ff) ersetzt, noch in der Städteserie im Kleeblatt-Programm für Einzelhändler noch bis 1969 weiter. Auch hier: solide Geräte, Entwicklungskosten Null. So geht Wirtschaft.

In einer Hinsicht bin ich allerdings ganz bei dir, beim Blick auf unsere Autokonzerne. Da hast du m. E. leider völlig Recht.





Gruß
Stefan
hallo Stefan,

es ist die Krux aller Foren, dass man manchmal nicht rüberbringt, was man sagen will, und immer erst eine ganze Antwort formulieren muss, bevor die Gegenseite reagieren kann.

Natürlich muss ein Hersteller den Markt bedienen, und natürlich wäre BMW schnell hinüber, wenn man da nur drei Modelle in jeweils nur einer Ausführung anbieten würde. Das Gegenteil ist aber mindestens genauso gefährlich, wenn sich ein Hersteller in einer Vielzahl an Modellen und Varianten verzettelt, und dabei noch nicht mal merkt, dass die Steigerung der Modellzahlen proportional zum Verlust der echten Vielfalt verläuft. Die Autoindustrie ist hier ein hervorragendes Beispiel. Ohne das jetzt groß auswalzen zu wollen, erleben wir hier seit einigen Jahren eine Explosion der Modellvielfalt, und gleichzeitig eine Explosion der Eintönigkeit. Diejenigen, die schon in den achtzigern auf tiefergelegte Krawallkisten mit bösem Blick gestanden haben, erleben momentan ein Eldorado, und alle anderen müssen sich mit den Karren arrangieren oder Oldtimer fahren. Die Ursache für so eine Entwicklung liegt auch bei der Autoindustrie darin, dass das Auto seit über 100 Jahren unverändert ein meist vierrädriges Landfahrzeug mit Verbrennungsmotor ist, und etwa seit 20 Jahren keine wirkliche Innovation mehr erfahren hat. Und jetzt kommt noch dazu, dass der Verbrennungsmotor zunehmend in die Zange genommen wird, und gleichzeitig bei den alternativen Antrieben kein wirklich brauchbares Konzept in Sicht ist. Derjenige, dem es gelingt, diesen Knoten aufzulösen, braucht nur ein einziges Automodell ohne jeden Schnickschnack auf den Markt zu bringen, um damit die Autoindustrie weltweit zum Kippen zu bringen. Ein gutes Beispiel hierfür waren der IPod und das IPhone. Zwei Produkte reichten aus, um die ganze Musikbranche umzukrempeln und den Telefon-/Computermarkt auf den Kopf zu stellen, da konnten auch die ganzen Nokias dieser Welt nichts entgegensetzen, die glaubten, mit ihren riesigen Modellpaletten jede Marktnische besetzt zu haben - auch 1000 verschiedene Handymodelle waren am Ende nur einfache Handies.

Grundig kannte diesen Mechanismus sehr genau. Er hat bis etwa Mitte der fünfziger Jahre eine eher kleine Modellpalette gehabt, die aber technologisch immer den Konkurrenten vorweg gelaufen sind, und oft die Rolle des Preisbrechers gespielt haben. Ab den späten fünfzigern waren es dann nur noch die Marktmacht, und kein echter Innovationsgeist mehr. Natürlich gibt es einen gewissen Bedarf an Individualisierung, aber am Ende ist es genau wie beim Auto - ein Heimtonbandgerät ist ein Heimtonbandgerät ist ein Heimtonbandgerät. In den siebzigern war Grundig dann mit dem Heimvideo noch einmal ganz vorne dabei, verstand aber nicht mehr, dass die Zeiten und die Zielgruppen sich geändert hatten. Bei den klassischen Produkten, die eigentlich das Geld einspielen sollten, flog Max Grundig genau die aufgeblasene Pseudo-Vielfalt ohne echte Alternativen irgendwann um die Ohren. Er hat nämlich über viele Jahre nicht gemerkt, dass es immer mehr Zielgruppen gab, die er mit seinen Produkten nicht mehr erreicht hat. Und auf diese Zielgruppen stürzten sich dann die Japaner, was besonders desaströs war, weil die Japaner ihm sein für die Zukunft geplantes Kerngeschäft Video unter dem Hintern wegzogen. Das Geschäft mit den dicken Dreimotoren-Bandmaschinen hat er verpasst, dafür gab es alte Tonband-Konstruktionen in modernen Gehäusen und der gewohnten Vielfalt. Und als Grundig Anfang der achtziger endlich mit einem wirklich attraktiven HiFi-Programm am Start stand, war es für eine Rettung zu spät.

Wie gesagt, wenn Grundig nur eine 40 Jahre alte Tragödie wäre, brauchte man sich damit nicht mehr auseinanderzusetzen. Es ist aber eben leider so, dass unsere deutsche Leitindustrie gerade dabei ist, wieder den gleichen Mist zu bauen. Moderne Autos hinterlassen deshlab so einen schalen Nachgeschmack, weil sie eigentlich ein Schwindel sind. Der technisch überholte Kern wird mit einem immer größeren technischen Overkill überdeckt, die echten Probleme der Mobilität werden ignoriert, was für mich immer ein Zeichen dafür ist, dass es keine Lösungen gibt. Das ist exakt genauso wie in den letzten fetten Jahren von Grundig, wo die immer gleichen Farbfernseher in immer mehr verschiedene Gehäuse gesteckt und mit immer billigeren Materialien gebaut wurden, um die Milliardenverluste beim Video zu kompensieren. Was heute niemand mehr wirklich hören will - die Japaner waren nicht billig, sie haben von Anfang an Geld verdienen wollen. Ihr Erfolg lag darin, dass sie mit einer kleinen geschickt geplanten Produktpalette große Marktlücken geschlossen haben, und ihr Gewinn lag dann darin, dass sie mit dieser kleinen Palette viel effizienter waren als die aufgeblasenen deutschen Hersteller. Und zehn Jahre später lief die gleiche Geschichte innerhalb Japans genauso ab - die aufgeblasenen Unterhaltungselektronik-Konzerne wie Sony mussten sich beim Jahresgewinn von Winzlingen wie Nintendo vorführen lassen. Scheint irgendwie menschlich zu sein.

Gruß Frank
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#24
Hallo Frank,

ja, besonders deinem dritten Absatz kann man/kann ich leider nur zustimmen. Es gibt zwei Wege in die Auto-Zukunft: der Elektroantrieb und das selbstfahrende Auto. In beiden Disziplinen sind die deutschen Autobauer schnarchig, sie verkaufen lieber SUV nach Russland und China (und an ignorante Deutsche), anstatt sich um die Zukunft zu kümmern. Das Rennen werden andere Unternehmen machen.

Bei Grundig muss man zeitlich differenzieren. In den Siebzigern ging es dem Franken bestens, Spitze im Umsatz, mit Abstand Marktführer bei Farbfernsehern, dem damaligen Hauptgeschäft der Branche. Um 1977 Höchststand bei den Beschäftigten, um 38.000. Der große Fehler kam erst mit Video 2000. Das hat zwar eine Menge Geld gekostet, dieses Desaster war aber nur ein Grund für den Weg nach unten in den 80ern. Hauptgrund war die zunehmende Konkurrenz in allen vier Disziplinen a) Video, b) Fernseher, c) Hi-Fi, d) Low-Fi.

a) Video: Nach Ende des Kapitels Video 2000 war Grundig mit seinen VHS-Recordern nur ein Name von vielen. Und dabei nicht einmal besonders preiswert.
b) Fernseher: Zum einen wuchs der Kostendruck, denn Color war längst ein Massengeschäft, ein Artikel den auch viele andere weltweit beherrschten. Und Sony mit ihren Trinitron-Röhren lieferten nicht nur bessere und hellere Bilder (und ab ca 1980 erstmals auch mit der in Europa gefragten Diagonalen von 65 + Zentimetern!), sondern hatten auch ein hohen Prestigewert, ohne teurer zu sein. Besonders die jüngere Generation stellte sich einen Sony-FFS ins Wohnzimmer.
Dazu wuchs in Nürnberg und Wien der Kostendruck, die Geräte wurden besonders ab den späten 80ern technisch und haptisch immer billiger.
c) Hifi: Hier hatten die Japaner schon in den 70ern die Nase vorn: Sie bauten äußerlich massive chromglänzende Komponenten statt schwülstige Plastikschüsseln. Nicht nur das honorierte die junge Generation (Hifi-Käufer in der Masse unter 40), dazu, ganz wichtig, galt Grundig als Hifi-Marke bei den jüngeren als spießig und gestrig, allein aus der Tatsache, dass Omas Röhrenradio und Vatis Stereoanlage die gleiche Marke trugen. Das wollte man selber genausowenig haben wie einen Ford Taunus wie Vati. Unter dem in den 80ern gestiegenen Kostendruck ging noch dazu die Haptik in den Keller: nach 1983 wurden technisch solide Komponenten plastikartig verpackt. Erst mit den Fine Arts-Geräten gelang ein kleines Comeback im Hifi-Sektor, dass riss aber wohl nichts mehr raus.
d) Low-Fi: Radiorecorder etc waren aus teurer deutscher(bzw. europäischer) Produktion in den 80ern längst nicht mehr konkurrenzfähig.

Der stetige Sinkflug wurde dann in den Neunzigern immer schlimmer. Unterhaltungselektronik aus Europa war für den Massenmarkt schlicht zu teuer, da konnte ein Massenhersteller auch mit Tricks und Raffinesse nicht mehr mithalten. Und Grundig hatte werde Tricks noch Raffinesse zu bieten. Im Gegenteil, die extrem repararturanfälligen 100 Hertz-Fernseher demonstrierten in diesen Jahren eindrucksvoll, wie sich kostensparendes Quick&Dirty auswirkt.
Wenige kleine Hersteller flüchteten sich erfolgreich in Nischen (Loewe: Design, exklusive Klasse; Metz teuer und exklusiv plus zweites Standbein Fotoblitze, Schneider: Billigheimer, ging nur wenige Jahre gut), Grundig musste scheitern. Auch Philips verdiente immer weniger Geld mit UE, allerdings war die UE bei den Holländern nur ein Geschäftsbereich von vielen - den sie übrigens vor einigen Jahren komplett aufgegeben haben.

Schlussbemerkung, da jeder sich selber am nächsten ist: Auch ich habe beruflich die unselige UE-Branche etwa zur Jahrtausendwende verlassen. Die beste Idee, die ich jemals hatte.

Gruß
Stefan
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#25
hallo Stefan,

ich finde, man muss grundlegend unterscheiden zwischen dem Angriff der Japaner in den siebzigern und dem Angriff der Chinesen in den neunzigern.

Japan war in den siebzigern ein demokratischer Staat und im Vergleich zum späteren China schon ein Hochlohnland. Ich habe vor einigen Wochen eine Sammlung HiFi-Stereofonie bekommen, darin habe ich die Bestätigung für das gefunden, was ich noch in Erinnerung hatte. Die Japaner sind von Anfang an als Markenhersteller aufgetreten, und waren nicht nennenswert billiger als die Europäer. Sie haben von Anfang an dafür gesorgt, ihr Image zu pflegen, ihr Erfolg kam nicht über den Preis, sondern darüber, dass sie die Marktsegmante belegt haben, die die deutschen Hersteller schlicht verschlafen oder nicht richtig verstanden haben. Diese Attacke hätten Grundig und Co. noch problemlos überstehen können, wenn sie sich in den fetten Jahren einen Plan B zurechtgelegt hätten.

Der Angriff der Chinesen sah grundsätzlich anders aus. Es ging nicht um Innovation oder Kreativität, sondern darum, Devisen ins Land zu holen, koste es, was es wolle. Waren die Japaner eher offener gegenüber verrückten Ideen als die Europäer, hatte das chinesische Vorgehen planwirtschaftlich sozialistische Züge, und bis heute ist der Erfolg Chinas fast komplett den niedrigen Preisen geschuldet, die sie nur halten können, indem sie ihr Land und ihr Volk ausbeuten und die Umwelt zerstören. Die Attacke in den neunzigern führte dann auch zu einem Preisabsturz in der Konsumentenklasse, den kein europäischer Hersteller halten konnte, egal, wie gut sein Management war. Ich denke, dass die deutsche Politik dieses Preisdumping nur deshalb hingenommen hat, weil China gleichzeitig hochwertige und gewinnintensive Industrieprodukte aus Deutschland importierte. Die Unterhaltungselektronik ist in den neunzigern in Deutschland abgeschrieben worden, weil es lukrativere Geschäfte gab.

Die deutsche Autoindustrie steckt aber heute nicht in der Situation, in der die RF-Industrie in den neunzigern gesteckt hat, die Situation ist eher mit den siebzigern zu vergleichen. Es wird Geld verdient wie noch nie, und gleichzeitig ist das Ende der Party immer deutlicher zu erkennen. Es ist durchaus noch nicht klar, dass beiden "Zukunftstechnologien" Elektroauto und autonomes Fahren tatsächlich die Zukunft sind - in beiden Fällen stehen Probleme im Weg, für die keine Lösung in Sicht ist. Klar ist eigentlich nur eins, nämlich, dass der wirtschaftliche Erfolg der nächsten Jahrzehnte davon abhängen wird, wie gut wir es schaffen, eine Kreislaufwirtschaft auf die Beine zu stellen, in der sowohl Energie wie auch Rohstoffe regenerativ bewirtschaftet werden. Wie das letztlich passiert, das ist noch völlig offen. Das autonome Auto ist ein reines Marketing-Ding, das mit einem irrsinnigen Aufwand Probleme löst, die gar keiner hat, und bisher hat niemand eine Lösung für die ethischen Probleme - wollen wir wirklich einer Maschine Persönlichkeitsrechte einräumen ? Was ich der deutschen Autoindustrie vorhalte, ist nicht, dass sie auf den momentanen Mainstream Akku-Auto und autonom nicht aufspringt, sondern, dass man das Gefühl hat, niemand arbeitet ernsthaft an eigenen Lösungen für die wirklichen Zukunftsprobleme. Das letzte Mal, wo man beim Auto den Eindruck von frischer Kreativität hatte, war die Zeit um die Jahrtausendwende. Vielleicht tue ich den Autobauern ja auch Unrecht - die deutschen Hersteller sind schon oft in Verruf gekommen, rückständig zu sein, nur weil sie den Blödsinn als solchen erkannt und nicht mitgemacht haben. Und das Elektroauto mit LiIonen Akku ist definitiv Blödsinn.

Gruß Frank
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#26
Hallo Frank,

tja, deinen Ausführungen kann ich in fast jedem Punkt zustimmen. MIt einer Ausnahme: Dass der Erfolg hat, der es schafft, "eine Kreislaufwirtschaft auf die Beine zu stellen, in der sowohl Energie wie auch Rohstoffe regenerativ bewirtschaftet werden". Das wäre schön, allein, mir fehlt der Glaube. Denn das liefe ja auf eine Sicherung der Zukunft hinaus, und die ist nicht gefragt. Es zählen immer nur die aktuellen Gewinne. Weiter als eine, zwei Handvoll Jahre denken die Wirtschaftslenker nicht voraus. Wozu auch, länger bekleiden sie ja nur selten ihre Positionen.


Gruß
Stefan
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#27
hallo Stefan,

das mit der Kreislaufwirtschaft war auch mehr für die Zukunft gemeint. Wann genau, weiß niemand, aber irgendwann werden wir an dem Punkt stehen, wo Primärstoffe entweder nicht mehr verfügbar oder zu teuer sein werden, und fossile Energieträger entweder verbraucht, oder wegen der Klimaprobleme nicht mehr nutzbar sind. Wenn dieser Punkt erreicht ist, werden die ganz vorne stehen, die sich rechtzeitig diesem Wandel gestellt haben. Das Prinzip der konsequenten Kreislaufwirtschaft bei den Stoffen wird schon länger erforscht, und trägt den Namen Cradle To Cradle:

http://enorm-magazin.de/was-ist-eigentli...dle-cradle

Dass heute noch alle so tun, als ob es ewig so weitergehen würde, ist für mich kein Zukunftstrend, sondern eher eine Art Rokoko des ausgehenden Industriezeitalters. Es fehlen echte Visionen, und so wird das alte immer wieder aufgekocht, und nimmt dabei immer groteskere Züge an. Das Auto ist da wieder ein gutes Beispiel - in der Realität gehen die fahrbaren Geschwindigkeiten runter, und der Verkehrsraum wird immer knapper, und die Antwort der Hersteller sind Vehikel, die immer mehr Raum beanspruchen, und immer aggressiveres Fahrverhalten bekommen.

Die größten Gegner des Cradle To Cradle Prinzips sind in Deutschland übrigens nicht die Industrieunternehmen, sondern die Müllentsorger. Diese haben in den achtzigern und neunzigern ein großes Überangebot bei der Müllverbrennung aufgebaut, und fürchten um ihre Auslastung. Bei vielen Produkten gibt es schon heute Konstruktionen, wo man die einzelnen Stoffe annähernd verlustfrei voneinander trennen könnte, wenn es denn ein passendes Entsorgungssystem gäbe. Wo man um eine konsequente Kreislaufwirtschaft nicht mehr rumkommen wird, ist beim Elektroauto. Hier werden Stoffe in großer Menge verbaut, deren Primärkapazität nur für wenige Jahre reichen würde - ohne konsequentes Recycling hat das akkubestückte Elektroauto keine Zukunft.

Gruß Frank
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#28
Hallo Frank,

falls deine Fehlteile immer noch fehlen sollten, habe ich was für dich gefunden: Bucht-Auktion 142 226 897 794. Ein echter Kellerfund, jedoch mit den von dir gesuchten Teilen. Versand ist auch günstig, bitte mal anschauen, könnte was sein.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#29
vielen Dank - das ist ja unglaublich blöde eingestellt, wie hast Du das denn gefunden ? Das werde ich mir wohl an Land ziehen.

Gruß Frank
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#30
War reiner Zufall. Wollte gerade auf ein morgen auslaufendes TB-Gerät bieten. Da fiel mein Blick auf die"das könnte Ihnen auch gefallen"-Vorschläge. Und da wars passiert.

Wünsche dir viel Glück, keine Sorge, entspricht nicht meinem Beuteschema, hatte ich nämlich schon. Rolleyes

Grüssle
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#31
Hallo Frank,

Auktion zu Ende....Darf man gratulieren ?

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#32
leider nicht - ich bin wohl einem Bietagenten zum Opfer gefallen. Der konnte schneller tippen als ich.

Gruß Frank
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#33
Oh, bedauerlich.

Ist mir leider letzte Woche auch passiert: eine (!) Sekunde vor Auktionsende schnappte mir so ein Halunke einen schönen Koffer der 200er-Liegendserie vor dem Riechkolben weg. Wenn ich den erwische.... :cursing:
Gut nur, dass ich mich mit genügend Geräten im eigenen Lager trösten kann.

Wünsche weiterhin Erfolg bei der E-Teilesuche.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#34
nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=198121#post198121 schrieb:leider nicht - ich bin wohl einem Bietagenten zum Opfer gefallen. Der konnte schneller tippen als ich.

Gruß Frank

Ist es nicht so daß ein Bietagent nur das Gebot in letzter Sekunde abgibt? Will heißen wenn ich 30sec zuvor ein noch höheres Angebot abgebe, gewinne ich auch gegen einen Bietagenten.

Ärgerlich ist es natürlich trotzdem....
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#35
ich hab auch zu zögerlich geboten, wollte für ein Schlachtgerät nicht so viel ausgeben. Ist jetzt auch egal, ich reaktiviere gerade meine Werkstatt, und dann kann ich mich ja zuerst mit den TK46 und 47 beschäftigen - an denen fehlt nichts, und sie sehen optisch noch besser aus.

Gruss Frank
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#36
Moinsen Frank,

es ist mal wieder ein TK 45 verbuchtet. Sieht ordentlich aus, ist mit 35 Euronen Start allerdings auch nicht wirklich günstig. Und Selbstabholung in Osnabrück.
Falls von Interesse: 262846139901.

Der von dir gesuchte Knopp ist zumindest schon mal dran.....

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#37
danke für den Hinweis. Mit dem Verkäufer hatte ich schon Kontakt, der Preis wäre auch ok, es macht aber wenig Sinn, von einem gut erhaltenen Gerät die Knöpfe abzubauen, um sie an ein anderes gut erhaltenes Gerät dranzubauen. Solche Käufe führen bei mir immer dazu, dass im Keller eine unerwünschte Gerätevermehrung stattfindet.

Ich denke, dass ich von der ganzen Serie das TK47 behalten werde, auch, weil man damit Mono-Halbspurbänder mit deutscher Spurlage aufnehmen kann, was für meine Uralt Grundigs von Vorteil ist. Vielleicht hab ich mit den TK45 Teilen ja mal so viel Glück wie mit den TK600 VU-Metern - bei denen habe ich auch geglaubt, dass ich dafür ein Gerät schlachten muss, und dann hat jemand bei Ebay die Dinger solo angeboten.

Gruß Frank
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