08.09.2016, 16:58
Hallo,
anknüpfend an diesen Beitrag von "Rick Monson" möchte ich das Thema mit dem TCM-200D gesondert aufgreifen. Als Besitzer mehrerer Decks mit diesem Laufwerk interessieren mich typische Fehlerbilder und mögliche Problemlösungen.
Kurz zur Einführung: TCM-200 heißt das Laufwerk, das Sony seit Ende der 80er Jahre in den besseren Decks verbaut hat. Die Variante mit Direktantrieb heißt TCM-200D. Eine Übersicht über die mir bekannten Decks mit TCM-200(D) habe ich hier zusammengestellt.
Wie in zahlreichen Threads dokumentiert, sind die mechanischen Eigenschaften des TCM-200D außerordentlich gut, wenn es ordentlich gewartet ist. Und das ist es leider meistens nicht, sei es durch suboptimale Werksjustage, durch Alterung oder unqualifizierte Basteleien. Soweit ich gefunden und/oder selbst erfahren habe, gibt es folgende typische Fehlerbilder des TCM-200D:
- besonders am Anfang der Cassette entwickelt das Band gerne eine Schieflage, was sich dem Hörer durch den variierenden Azimut bemerkbar macht (=> Schwankungen vom Typ hell-dumpf-hell)
- bevorzugt bei dünnen Bändern (C120, teils auch C90) und bei extraglatten Bändern (Sony Super Metal Master) gibt es Bandsalat
Es gibt eine Vielzahl von Erklärungsversuchen und Anleitungen zur Problembehebung. Was mir bisher so begegnet ist:
- die Höhe der linken Andruckrolle samt Bandführung stimmt nicht (z.B. hier)
- die linke Andruckrolle ist durch Alterung und Abnutzung unregelmäßig und hart geworden und muß ausgewechselt werden (z.B. hier und hier)
- die Feder unter der linken Andruckrolle ist altersschwach (hier)
- der linke Bandwickelteller läuft nicht gleichmäßig und muß geschmiert werden (hier)
- die Bandwickelbremse ist zu schwach eingestellt (hier)
- die linke Capstanwelle hat zu viel Spiel (gerade kein Link zur Hand)
- ungleichmäßiger Bandzug durch oxidierte Capstanwellen (eigene Erfahrung, ließ sich durch vorsichtige Politur mit Aronal beheben)
Das liest sich alles einleuchtend, aber die schiere Zahl der möglichen Fehlerquellen verunsichert mich etwas. Was sind eure Erfahrungen damit? Kann man die Höhenjustierung der linken Andruckrolle wirklich nur mit einer M300-Lehre richtig vornehmen, oder geht es auch irgendwie mit einer Spiegelcassette? Muß die linke Andruckrolle ausgetauscht werden, oder ist ihr Zustand doch nicht so wichtig? Woher kann man brauchbare Rollen beziehen? Bringt es das Bandwickeltellerschmieren wirklich, und ist die schwache Wickelbremse schuld am mangelnden Zug auf C120-Bändern? Und vor allem: fehlt da etwas in meiner Liste?
Fragen über Fragen
anknüpfend an diesen Beitrag von "Rick Monson" möchte ich das Thema mit dem TCM-200D gesondert aufgreifen. Als Besitzer mehrerer Decks mit diesem Laufwerk interessieren mich typische Fehlerbilder und mögliche Problemlösungen.
Kurz zur Einführung: TCM-200 heißt das Laufwerk, das Sony seit Ende der 80er Jahre in den besseren Decks verbaut hat. Die Variante mit Direktantrieb heißt TCM-200D. Eine Übersicht über die mir bekannten Decks mit TCM-200(D) habe ich hier zusammengestellt.
Wie in zahlreichen Threads dokumentiert, sind die mechanischen Eigenschaften des TCM-200D außerordentlich gut, wenn es ordentlich gewartet ist. Und das ist es leider meistens nicht, sei es durch suboptimale Werksjustage, durch Alterung oder unqualifizierte Basteleien. Soweit ich gefunden und/oder selbst erfahren habe, gibt es folgende typische Fehlerbilder des TCM-200D:
- besonders am Anfang der Cassette entwickelt das Band gerne eine Schieflage, was sich dem Hörer durch den variierenden Azimut bemerkbar macht (=> Schwankungen vom Typ hell-dumpf-hell)
- bevorzugt bei dünnen Bändern (C120, teils auch C90) und bei extraglatten Bändern (Sony Super Metal Master) gibt es Bandsalat
Es gibt eine Vielzahl von Erklärungsversuchen und Anleitungen zur Problembehebung. Was mir bisher so begegnet ist:
- die Höhe der linken Andruckrolle samt Bandführung stimmt nicht (z.B. hier)
- die linke Andruckrolle ist durch Alterung und Abnutzung unregelmäßig und hart geworden und muß ausgewechselt werden (z.B. hier und hier)
- die Feder unter der linken Andruckrolle ist altersschwach (hier)
- der linke Bandwickelteller läuft nicht gleichmäßig und muß geschmiert werden (hier)
- die Bandwickelbremse ist zu schwach eingestellt (hier)
- die linke Capstanwelle hat zu viel Spiel (gerade kein Link zur Hand)
- ungleichmäßiger Bandzug durch oxidierte Capstanwellen (eigene Erfahrung, ließ sich durch vorsichtige Politur mit Aronal beheben)
Das liest sich alles einleuchtend, aber die schiere Zahl der möglichen Fehlerquellen verunsichert mich etwas. Was sind eure Erfahrungen damit? Kann man die Höhenjustierung der linken Andruckrolle wirklich nur mit einer M300-Lehre richtig vornehmen, oder geht es auch irgendwie mit einer Spiegelcassette? Muß die linke Andruckrolle ausgetauscht werden, oder ist ihr Zustand doch nicht so wichtig? Woher kann man brauchbare Rollen beziehen? Bringt es das Bandwickeltellerschmieren wirklich, und ist die schwache Wickelbremse schuld am mangelnden Zug auf C120-Bändern? Und vor allem: fehlt da etwas in meiner Liste?
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