Problemfall Nakamichi 680ZX
#1
Hallo zusammen,

ich lese hier schon länger mit. Wertvolle Tipps habe ich bei meinem Neueinstieg ins Tonbandhobby hier eingesammelt. Nun habe ich vor einiger Zeit auch die CompactCassette wieder für mich entdeckt und mir Geräte geleistet die zur Glanzzeit der Cassette immer hinter sauberen Schaufensterscheiben zu bestaunen waren und leider außerhalb meines Budgets angesiedelt waren.
Unter anderem, im Vertrauen auf die Aussagen in der Verkaufsanzeige, ein "gewartetes" Nakamichi 680ZX.
Um es voraus zu schicken... ich halte mich für durchaus geschickt was Arbeiten an alten Gerätschaften angeht, sowohl im "mechanischen"Bereich als auch in elektronischer Hinsicht. Ich bin kein Elektroniker und es gibt für Autodidakten Grenzen die man erkennen sollte. Diese verschieben sich aber glücklicherweise ständig. Man lernt dazu und ich habe eine durchaus ordentliche Ausstattung an Messgeräten etc. zur Verfügung mit denen ich mittlerweile auch ganz gut umgehen kann. Auch für die Arbeiten an Tonbändern und Tapedecks habe ich mir "Spezielles" zugelegt (und ergänze dies auch gerne noch) um vernünftig arbeiten zu können.
Nach der Einleitung jetzt zur Problembeschreibung.
Beim ersten genauen Begutachten des 680 stellte sich heraus dass eine komplette Neujustage des Bandlaufs notwendig sein würde... hier wurde mit Sicherheit ohne größere Sachkenntnis an allen, in diesem Fall "leider" gut zugänglichen Einstellschrauben gedreht. Der Aufnahme-Kopf wies einen ordentlichen Höhenversatz auf... sodass alle auf diesem Tape aufgenommenen Cassetten auf dem rechten Kanal praktisch keinen Pegel hatten. Der "innere" Allgemeinzustand was Sauberkeit angeht war erbärmlich. Wenigstens außen aber durchaus herzeigbar.
Also habe ich erst einmal die üblichen Arbeiten durchgeführt... OrangeCaps ersetzt, Riemen gewechselt, gesamtes Laufwerk zerlegt und gereinigt, neu "abgeschmiert".
Nun geht es an die Neu-Einrichtung nach Service-Manual. Und natürlich tauchen Fragen auf wenn man hier noch keine große Routine aufweisen kann.

Ich habe beim Einstellen des Bandlaufs auch den/die Tonköpfe begutachtet. Hierbei fiel mir auf, dass die Form des Wiedergabe-Kopfes nicht einfach eine gleichmäßig gewölbte Form aufweist... ich hoffe einmal dass es sich hierbei nicht um einen richtigen Einschliff durch Verschleiß handelt. Alle Bilder im Netz die ich finden konnte sind nicht wirklich eindeutig weil es gar nicht so einfach ist die Köpfe ohne Spiegelungen zu fotografieren. Ich werde es trotzdem auch mal versuchen und dies dann nachreichen.
Vielleicht gibt es hier ja 680-Besitzer die dazu etwas sagen können.

Weiterhin gelingt es mir bisher nicht Kopfhöhe und Azimuth des Wiedergabe-Zweiges so einzustellen dass alles "fehlerfrei" nach SM abgehandelt werden kann. Auch will sich der "befreite und glasklare" Nakamichi-Sound nicht einstellen. Es fehlt an Räumlichkeit und dem letzten Quentchen... es klingt immer ein wenig verhangen, auch wenn es die Messwerte anders vermuten lassen...
Kurz ... ich komm nicht recht weiter.
Hat irgendwer Tipps.... ich weiß dass die Fragestellung recht wage ist... vielleicht handelt es sich auch nur um eine Fehl-Interpretation des SM... ich empfinde hier einige Vorgehensschritte als nicht ganz schlüssig.
Ich versuche das alles noch genauer darzustellen, auch mit hoffentlich aussagekräftigen Bildern der Köpfe.
Vielleicht kann einer trotzdem mit meinen Aussagen schon etwas anfangen...

schönen Abend
Andreas
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#2
Hallo Andreas,

deine Beschreibung ist tatsächlich noch zu vage, um auf irgendetwas eine Antwort geben u können,
aber Fragen zur Klärung fallen mir schon ein:
Was meinst du mit einem ordentlichen Höhenversatz des Aufnahmekopfes ?
Wenn die Spurlage wie bei Tonbandgeräten ist (linker Kanal am oberen Rand des Bandes, der rechte auf der dritten Spur) und aus dem rechten Kanal wegen Höhenversatz nix rauskommt, müßte also der Tonkopf um mindestens 3/7 der Bandhöhe nach unten verschoben gewesen sein. Das kann man aber eigentlich nicht übersehen, wenn man guten Willens so ein Gerät justiert. Wenn rechts und links vertauscht sind, würde ein Versatz um 1/7 nach oben ausreichen.
Was war nun wirklich der Fall ?
Falls auch am Löschkopf gefummelt wurde, stehen die Chancen für eine verläßliche Justage schlecht, weil es dazu für den Hobby-Tonbandtechniker keine gut definierte Prozedur gibt.

MfG Kai
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#3
Hallo Andreas,

das 680er kennne ich nicht aus eigener Anschauung, daher kann ich nur Allgemeines beisteuern. Zum Wiedergabekopf: die Köpfe der hochwertigeren Nakamichigeräte hatten alle Bandkanteneinrfäsungen. Das ist gut, weil damit die Kopflebensdauer erhöt werden kann, ist aber schlecht, wenn man versucht den Erhaltungszustand des Kopfes allein durch äußere Betrachtung festzustellen. Die Nagelprobe bringt hier nichts.
Wenn das Deck sonst in gutem kosmetischem Zustand ist, ist schon mal viel gewonnen.
Für die komplette Neueinstellung von Bandlauf und Köpfgeometrie sind schon ein paar spezielle Hilfsmittel erforderlich, wenn du die nicht hast, ist die optimale Eistellung schwierig bis gar nicht möglich. Nakamichi hat noch dazu für seine Decks immer noch extraspezielles Einstellwerkzeug vorgeschrieben, das heute praktisch nicht mehr erhältlich ist, es geht aber auch mit der üblichen Standardausstattung.
Was du brauchst ist zuerst einmal eine Kopfeinstelllehre, womit der Bandlauf theoretisch wieder richtig hinzubekommen sein sollte. Praktisch ist das an Nakamichigeräten oft nicht so leicht möglich, wenn die Gummiandruckrollen nicht mehr optimal sind. Bei meinem Dragon z.B. hat der Bandlauf nur ein einziges Führungselement, nämlich an der einlaufenden Andruckrolle, stimmt da was nicht, gibt es keine Möglichkeit dahinter irgendetwas zu korrigieren. Wenn also Probleme mit dem Bandlauf bestehen, erst mal die Gummiandruckrollen wechseln, wobei selbst neue Rolllen kein Garant dafür sind, dass es dannach auch funktioniert.
Die Einstellung des Bandlaufs mit einer Spiegelkassette würde ich nicht empfehlen, die dient eher zur Überprüfung, ob alles stimmt, nachdem der Bandlauf eingestellt wurde.
Weiters wirst du ohne Einstellkassetten für Pegel und Azimut auch nicht weit kommen. Verläßliche Kassetten sind rar und wenn neu erhältlich, ziemlich teuer. Bezugsadressengibts hier.
Wenn die Revision beim ersten mal nicht zur vollen Zufriedenheit klappt, dann halt mal etwas Zeit vergehen lassen und später mit neuem Elan wieder versuchen. Es braucht oft etwas Geduld und das Optimum wird nur durch schrittweise Annäherung erreicht.
Viele Grüße
Lukas
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#4
Hallo Andreas!

Ich kenne das Gerät und das Laufwerk recht gut.
Daher weiß ich, daß an den meisten Geräten mit diesem LW schon herumgearbeitet wurde.
Vonnöten ist für das was Du ansprichst mindestens eine Mechanik-Lehre mit der Du die beiden Bandführungen (aber auch mit Einschränkungen auch "Tilt" der L/A/W-Köpfe, und die erwähnte Lage des Löschkopfes) korrekt einstellen kannst (WHS300 etwa). Praktisch an allen LW ist, wenn nicht derzeit akut nötig, schon an den Pinch-Roller-Assys gearbeitet worden; vielfach mit eher schlechten Bandlauf-Justageergebnissen, welche dann in der Folge eine wirkliche "Super"-Justage (Köpfe, Elektrik) des Gerätes gänzlich verunmöglichen.
- Diese "Pinch-Roller-Assys" gehen fest und müssen unter Verlust der Bandführungs-Justage gängig gemacht werden -

Aber zum Geschilderten:
Bei Dir gibt es eine Tracking-Problem. Das ist nur mit Hilfe einer s.g. Narrow-Track-Cassette (A.N.T. T10, z.B.) zu lösen. Diese beinhaltet (1kHz) nur die schmale "Rasen"-Spur zwischen L und R (Cassette bespielt "Halbspur", unterteilt in L/Rasen/R in einer Richtung).
Das soweit. Den Austausch der sehr hochwertigen Orange-Caps ohne echten (Defekt-) Anlaß, sehe ICH als Fehler an. Das nach meinen bisherigen Erfahrungen (4er, 5er, 6er, 7er Reihe, ZX-9, Dragon) mit diesem s.g. Nakamichi- "Classic-Drive", bzw. damit augestatteten Geräten. Die von Dir geschilderten dürftigen Klangresultate kenne ich nach Abschluß einer Mechan./Elektr.-Einstell-"Suite" an einem 680ZX nicht. Zur komischen Form des Kopfes ist vielleicht ad-hoc zu bemerken, daß Nakamichi i.d.R. Bandkanteneinfräsungen vorgenommen hat.
Sowas gibt es bei CC-Köpfen meines Wissens so nirgends sonst, aber ich kenne natürlich nicht alle CC-Köpfe.
Ich weiß, daß Viele mit Spiegelcassette und Azimut-Cassette an das LW rangehen, evtl. noch mit Schieblehre für die Bandführungen; damit wird man das Mögliche, bei aller Sorgfalt (!), an diesem Gerät definitiv nicht erreichen. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, auch eben mit den weiter oben genannten "echten" Einstellhilfen.

Gruß
Rick

Edit1
Lukas hat vor mir schon alles Richtige geschrieben
Edit2
"Orthografie-Rejustage"
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#5
Hallo Kai,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Du hast vollkommen recht... der Versatz ( nach unten) war mit dem blossen Auge erkennbar. Schwer nachvollziehbar dass Belege von Fachfirmen vorlagen. Aber man weiß ja auch nicht wer letztlich an den Schrauben gedreht hat.
Ich hatte vergessen zu erwähnen dass die Aufnahmen die auf dem 680 gemacht wurden auf dem Gerät selbst "normal" abgespielt werden konnten , der rechte Kanal hatte also Pegel. Lediglich auf anderen Geräten war der rechte Kanal nicht existent.
Schon eine Justage des Aufnahmekopfes nach Augenmaß zeigte Erfolg... der Weg war anscheinend so falsch nicht... die Feinjustage scheint nun allerdings aufwendiger zu werden.
Glücklicherweise ist der Löschkopf nicht von außen leicht verstellbar... die Hoffnung ist also da nichts einstellen zu müssen und vielleicht doch mit "Hausmitteln" zum Ziel zu kommen.

Viele Grüße
Andreas
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#6
Revox B 710 hat auch Bandkanteneinfräsungen!

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#7
Hallo zusammen,

schon mal vielen Dank für die rege Beteiligung.
Zu euren Anmerkungen:
ich besitze mehrere Nakamichis aus der 4xx/5xx und 6xx-Baureihe, bei zwei dieser Geräte gab es die im Netz oft geschilderten Probleme mit den OrangeCaps. Aufnahme und Einmessung waren hier beeinträchtigt... nach dem Austausch waren die Fehler behoben. Deshalb auch hier der Austausch als Vorsorge.
Die Einstell-Cassetten die hier jetzt als Hilfsmittel angesprochen wurden, habe ich mittlerweile in den letzten Monaten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Lediglich eine mechanische Einstell-Lehre, die ja auch im SM beschrieben wird kann ich nicht vorweisen... die Preise für so ein Teil, sollte man es überhaupt finden, dürften auch in einem Bereich liegen der sich selbst für engagierte "Schrauber" bei nichtgewerblicher Nutzung beim besten Willen nicht lohnt.
Die Pinch-Roller-Assys kann man hier wohl als Problem ausklammern... da ist alles wie es soll. Da ich das Laufwerk ja komplett auseinander hatte konnte ich auch diesen Bereich gut untersuchen und da gab es nicht die geringste Spur dass da jemand "gearbeitet" hätte. Die Chancen stehen ja nicht schlecht dass man hier auch Spuren mechanischer Arbeit vorfindet. Wenn diese Teile richtig "fest" sind hilft anscheinend öfter nur noch eine Mischung aus Mut und Gewalt... ich hatte dieses Problem bisher nicht und verlasse mich da auf Bilder die ich sehen durfte/musste.

Gibt es denn hier im Forum jemanden der so eine mechanische Einstell-Lehre besitzt oder Zugang hat und den man für so eine Einstellung entlohnen darf... 8)


Ich stehe zeitlich bei der Lösung dieses Problems nicht unter Druck und sehe hier auch die Möglichkeit sich mit der Materie intensiv zu beschäftigen und was dazu zu lernen. Ich möchte dieses Gerät aber auf jeden Fall wieder in einen hörenswerten Zustand versetzen und ich hab verdammt viel Ausdauer bei solchen Sachen.


viele Grüße
Andreas
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#8
Hallo Andreas!

Du schrubst:
"die Preise für so ein Teil, sollte man es überhaupt finden, dürften auch in einem Bereich liegen der sich selbst für engagierte "Schrauber" bei nichtgewerblicher Nutzung beim besten Willen nicht lohnt"

Das ist relativ.
Ich besitze die Lehre und das in seiner Funktion äußerst wichtige T10 von A.N.T. neben weiteren (Torque, Freq.-Response, Dolby-Level 160/200/250nW, Peaking-Tape...) und sage klipp und klar:
Ohne die WHS-300 oder z.B. das Nak-Pendant ist eine richtige Einstellung (es gibt eben nur eine) unmöglich.

Ich hole nochmal kurz aus:
Nimm mal Sony. Das enorm verbreitet Doppel-Capstan-LW, das im TC-K850ES auftauchte (´89) und bis zum KA-7ES in reichlich 1-2 Dutzend verschiedener Sony-Decks nahezu gleich blieb (Lager, Schwungmassen leicht anders) Da kann man tolle Tricks im www lesen, wie man ohne Verlust der wichtigen Einstellung der linken Bandführung den maladen Servoriemen im Innern des LW wechseln kann. Klappt aber leider nicht, der Trick, und so sinnvoll ist er auch nicht, denn:
schon die Werkseinstellung der linken Bandführung ist Kappes.
Ich sah nicht ein Gerät mit diesem LW, bei dem der Bandlauf gerade war, eben auch vom Werk nicht.
Anfang des Jahres kaufte ich einen KA-5ES (wesentlich hochwertiger als z.B. "unser" europäischer KA-6ES, böse Nomenklatura-Verwirrung von Sony!) recht teuer von einem "Gebraucht-Japan-Importeur" aus NRW. Der hatte dem Gerät einen neuen Servoriemen (ach ja: einen neuen Capstan-Riemen entgegen seiner Behauptung NICHT) verpasst und das LW hiernach "justiert" (revidiert nannte er das damals noch, und ersetzte hierbei nicht mal die schon lecken 2 SMD-Elkos auf der Motorplatine, das nur am Rande für Kundige; gehen die dann hopps, reissen die das Spezial-IC nebenan gleich mit, das war es dann, und bekannt ist das Problem auch schon länger).
Also: Noch krummer, noch schiefer sah ich so ein LW nie, als dieses revidierte Deck.
So wird das mt CC einfach nix.

Vor kurzem dann kaufte ich ein TC-K555ESJ - ich versichere Dir, das ist eines der besten CC-Decks überhaupt und ever; schade, daß man es uns hier vorenthielt - . Da schrieb der ausländische VK, das Gerät sei von ihm mit der WHS-300 justiert worden, hat außer mir aber wohl kaum einer verstanden, so landete das Gerät bei mir und ist, oh Wunder, tatsächlich vom Vk mechanisch perfekt justiert gewesen. Leider war es elektrisch L/R 0.75-1 dB differierend, aber ... nicht lange.

Ich möchte nur deutlich machen, daß bei hochwertigen Doppel-Capstan-LW (auch Pioneer im Übrigen) mindestens eine Kontrolle, meist aber Re-Justage in diesem Bereich kaum zu vermeiden ist, wenn man denn so ein Gerät wirklich bis ans konstruktive Limit adjustieren will.

Wenn man solche Geräte besitzt, und schätzt, und nutzt macht dann auch der (teure) Besitz dieser Mechanik-Lehre Sinn, mindestens eben bei der "Geräte-Ankunft".

Dann klappt´s dann in der weiteren Justage-Folge auch mit Pegel-/Phasenkonstanz auf sehr, sehr hohem Niveau, dann klappt´s auch mit eingesetzten hochwirksamen Rauschunterdrückern, die bei schlecht justierten Geräten eben auch nur durch ärgerliche Artefakte auffallen (können).
Das sind dann alles Cassettenrecorder, die genauso arbeiten und genauso "klingen".

Also:
Gerade ein nicht optimal eingestellter 680ZX ist eine sehr, sehr traurige Veranstaltung und wird von einem gut aufgelegten/justierten 582 aus dem Stand deklassiert, und das schon mit TypII. Schon meinen (freilich optimal justierten) Sony TC-K870ES würde ich da sehr deutlich vorziehen. Tja, und den Sony TC-K555ESJ erwähnte ich schon. "Glück", wer DEN schonmal gut aufgelegt erleben konnte. Auf YT gibt es ein Video, in dem ein japanischer Enthusiast einen solchen sehr sorgfältig überholt und doch... die linke Bandführung mit der Schieblehre justiert; eigentlich arbeitet er sehr toll und kundig an diesem Ausnahme-Gerät, bis hierher eben.

Den Dynamit-Fischer-Austausch von (allen) Orange-Caps, ich nenn´ sie "wertvolle" Mylar-Kondenstoren", sollte man IMHO verbieten, nie waren, wenn mal Defekte hier auftauchten, alle defekt, sondern meist nur 2,3 (z.B. gerne um den Lösch-Oszillator).
Kann man ja auch auslöten, testen, und (die vielen) intakte(n) wieder reinlöten; da merkt man übrigens dann beim Messen auch wie gering die Toleranzen, auch zwischen L/R bei Nakamichi sind. Da muß erstmal (wirklich) adäquater Ersatz her, nicht soooo einfach, wie es sich manchmal liest.

Es ist nicht ersichtlich, wo Du beheimatet bist, Andreas, so daß ich Dir einen ambulanten Justage-Besuch hier also nicht anbieten kann. Für die Justage mit der WHS-300 muss das LW eh´von der Cassettenklappe befreit werden (Alu-Front natürlich auch).
Ich habe jetzt doch weiter ausgeholt, als ich wollte, aber z.B. das o.a. "Sony-LW-Problem" finde ich einfach nirgendwo adäquat gewürdigt, paßt aber hier gerade gut.

Rick
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#9
Rick Monson,'index.php?page=Thread&postID=193730#post193730 schrieb:Ich habe jetzt doch weiter ausgeholt, als ich wollte, aber z.B. das o.a. "Sony-LW-Problem" finde ich einfach nirgendwo adäquat gewürdigt, paßt aber hier gerade gut.
Weil mich das Thema auch sehr interessiert, habe ich dazu mal einen separaten Thread aufgemacht:
Die Prinzessin auf der Erbse: Sony TCM-200(D)
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#10
Schön, das sich hier auch technisch versierte Leute einfinden, ich dachte schon, es wäre nur noch ein Sammlerforum.

Zum Laufwerk und den Problemen. Ich hatte mal ein CR-4 zum Service, wo durch Überdrehen der weißen Rädchen sich die beiden Köpfe ineinander verhakt hatten und nicht mehr richtig justierbar waren, mir blieb nichts anderes, als alles auszubauen und wieder richtig einzusetzen. Ohne die Justierlehren steht man blöd da, dachte ich, aber es mußte trotzdem gehen. Gute Bezugsbänder braucht man dann aber. Den Löschkopf mußte ich nicht anfassen, so stellte ich die Köpfe nach Signal ein, bis sie wieder optimal waren. Meßtechnisch wie klanglich war wieder alles im Lot und auch ein Kreuztausch der Cassetten mit meinen anderen Geräten zeigte, das alles paßte. Klanglich war das CR-4 top, wie ich es nur von der B-215 kannte.

Caps braucht man bei Japanern nur selten tauschen, die halten recht lang. Bei europäischen Geräten ist das schon kritischer, da empfehle ich einen vorsorglichen Tausch schon eher. Die Japaner hatten einfach die bessere Bauteilequalität. Das die Werksjustierungen nicht immer optimal sind, lag am Zeitdruck in der Produktion. Mit einem geübten Dreh, war man über 90% kam der nächste...
Gruß André
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