? Überspielen von Bändern
#1
Hallo,

ich verwende eigentlich nur neue Bänder, diesmal aber nicht. Das Gerät ist eine B77 1/2.
Compilation, dh nach jedem Stück auf Stop und beim neuen Stück wieder auf Rec.

Problem: bei der Wiedergabe hört man kurz zwischen den Stücken Reste der alten Aufnahme, bei 19 länger als bei 9,5.
Ist das normal oder hat die Maschine einen Defekt, dass der Strom im Löschkopf zu spät anliegt?

Mir ist klar, dass ich das Band zuerst bei 19 komplett löschen könnte, aber der Kopfverschleiß.....


Thomas
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#2
Moin moin Thomas,

wenn du wirklich "Stop" meinst und nicht "Pause", würde ich bei jedem Gerät befürchten, daß es da ein bischen Transportschlupf geben kann, der verhindert, daß ein kleines Stück Band gelöscht wird.
Bessere Praxis wäre, das Gerät in "Pausen"-Stellung weiter aktiv zu lassen, weil dann üblicherweise der Löschoszillator eingeschaltet bleibt, oder falls es lângere Zeit dauern sollte, bis das nächste zu überspielende Stück bereit ist, erst ein kleines Stück weiter laufen zu lassen, stoppen und für das nächste Stück wieder etwas zurück tranportiert neu auf zu setzen. Das erfordert zwar etwas mehr Gefummel am Gerät, verhindert aber mit Sicherheit die bemerkten Löschlücken.
Da würde ich vorerst nicht einen Gerätedefekt argwöhnen.

MfG Kai
Nachtrag: Die "Pausen"-Methode ist auch nicht 100%-sicher, falls das Band beim Ubergang dahin nicht stramm am Löschkopf anliegen bleibt, sondern ein bischen abhebt, z.B. weil der linke Teller nicht genug bremst.
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#3
Guten Morgen,

die B77 hat keine rastende Pause-Taste, daher ist dieses Problem leider normal und kann nur durch einen "fliegenden Start" oder zurückdrehen des linken Tellers um wenige Zentimeter vor dem Beginn der neuen Aufnahme umgangen werden.

Kai's Vorgehensweise wäre absolut korrekt und genau so halte ich es bei Aufnahmen mit der A und B77.

Gruß
Thomas.
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#4
Oder sich ein Pausen Modul für ca. 40,-- einbauen. Hierfür gibt es mindestens 2 Anbieter.

Das war das erste was bei mir in die B77 - HS rein mußte.
Allerdings hört man nach dem Pausenstart wie das Band durch den Bandzug 2-3mal kurz hintereinander "knallt".
Ich starte die Tonquelle immer erst dann wenn dieses "Knallen" aufgehört hat.
Habe es aber z.B. bei Radio Aufnahme noch nicht überprüft ob man da, während des "Knallens" was hört.
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#5
Es gibt für die B 77 auch eine Fernbedienung, bei der der die Pausenfunktion einrastet - sehr brauchbar, wie ich aus eigener Erfahrung weiß...
Liebe Grüße
Mecki
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#6
Mecki,'index.php?page=Thread&postID=193301#post193301 schrieb:Es gibt für die B 77 auch eine Fernbedienung, bei der der die Pausenfunktion einrastet - sehr brauchbar, wie ich aus eigener Erfahrung weiß...
Nutze ich auch, sehr sinnig, habe meine damals zusammen mit meiner B 77 neu gekauft. Gebraucht leider teurer als das Pausenmodul. Dennoch drehe ich das Band bei Aufnhamen mit Pausenschalter-Nutzung IMMER ein bis zwei Zentimeter zurück, direkt, nachdem ich Pause gedrückt habe, um ganz sicherzugehen, dass die alte Aufnahme definitiv komplett gelöscht wird.
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#7
Das Zurückdrehen nach Pause und Wiederstart beim Aufnehmen ist die sicherste Methode um "Übergangsgeräusche" welcher Art auch immer (Schaltknackser, Löschlöcher) zu vermeiden.

N.B.: Die Fernbedienung bietet auch eine Cue-Taste, mit der man das Band, solange sie gedrückt ist, zurückspulen kann. Beim Loslassen geht die Maschine automatisch wieder in den Startmodus - sehr praktisch und komfortabel!
Liebe Grüße
Mecki
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#8
Das Zurückdrehen um wenige Zentimeter vor dem nächsten Aufnahmestart war immer und mit allen Geräten seit jeher üblich und jedem Tonbandler in Fleisch und Blut übergegangen, ohne nachzudenken. Es ist das einzige Mitel gegen kurze Überbleibsel und kostet nichts, nichtmal nennenswerte Mühe.

Gruß
Stefan
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#9
Aber wer sich wegen einem Löschdurchlauf mit 19 Sorgen um den Kopfverschleiß macht, sollte auch keine Bänder mehr abspielen um die Köpfe zu schonen finde ich.
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#10
Mecki ist mir zuvorgekommen mit einem Hinweis, den ich auch noch geben wollte: Das Vermeiden von Schaltknacksern .
Man sieht in Tonbandgeräte-Schaltung typischerweise keine Vorrichtungen, die verhindern, daß Ein- oder Ausschalt-Transienten durch den Aufnahmekopf fließen. Die Folge ist dann ein Knackser auf dem Band. Die werden durch die Methode des am Ende einer Aufnahme ein paar Zentimeter zugebens und beim Start der nächsten ein paar Zentimeter wieder zurückdrehen zuerst etwas später auf Band geschrieben und bei der Fortsetzung dann wieder gelöscht.
So hab ich es meist versucht zu machen. Ging aber in manchen Aufnahmesituationen doch nicht:
Wenn man sich in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts aus der sonnabendlichen Hitparade die Rosinen rauspicken wollte, ging das wegen der Unsitte der Moderatoren "hinten rein zu quatschen" nur mit lauerndem Finger auf der Pausentaste. Zeit für 2 cm Stille aufzeichnen gab es da nicht. Und beim rasenden Start des nächsten Rock'nRoll-Hits auch nicht. Deshalb beginnen und enden viele solcher Aufnahmen mit einem Jauler.

MfG Kai
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#11
Danke für die Hinweise.
Theoretisch könnte man die Maschine ja auch so konstruieren, dass bei Stop durch Bandzug immer ein kurzes Stück Band zurück gezogen wird?!

Hier etwas ot, doch mein Eindruck ist, dass die B77 für eine Verwendung für (Radio) Compilations etwas überdimensioniert ist. Auch sehr empfindlich gegen knitteriges, eingerissenes, schlecht geklebtes Band, bleibt ständig stehen und verdirbt die Aufnahme.
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#12
Moin moin,

das ist aber wohl kein "unter den Nägeln brennendes Problem" in der praktischen professionellen und semiprofessionellen Anwendung. Da wird man wohl immer die Aufnahme deutlich früher starten und später stoppen als das akustische Ereignis sich erstreckt. Dann ist Platz genug zum späteren Schneiden.

Woran hakelt denn das geklebte oder knittrige Band ? Hat die B77 etwa Andruckfilze vor den Köpfen ?

Die ganzen Zusammenschnittprobleme kannst du vermeiden, wenn du das erstmal im Rechner machst und erst ganz zum Schluss auf Band überspielst (wenns denn sein muß). Da kannst du Sample-genau schneiden, also zB bei 48 kHz mit ~ 20 mikrosec Auflösung.
Selbst bei mp3-Files kann man mit 1/75 sek Auflösung ohne weiteren Dekodierungs/Recodierungs-Verlust schneiden. Das reicht meistens aus.
Das bietet die alte Analogtechnik nicht.

MfG Kai
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#13
Hallo,

ich habe das mit meinen "Radioaufnahmen" früher auch immer so gemacht, den Stopknacks mit Zurückdrehen des Bandes "gelöscht" und dann alle Regler auf Null. Beim nächsten Stück dann Line-In wieder langsam hochgedreht für einen sanften Beginn.

Eine Bekannte von mir hat etwa 300 selbst bespielte Kassetten, davon eine Menge Country. Sie hat nicht darauf geachtet, was da zwischen den einzelnen Stücken auftaucht und wollte das nachträglich auch nicht mehr korrigieren. Hier ist es allerdings recht amüsant, den Moderator, damals hier im Süden den sehr bekannten Thomas Jeier, immer wieder mal zu hören.

Grüsse
Peter-Paul
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#14
Noch eine Anmerkung zu "knittrigem, eingerissenem schlecht geklebtem Band".
Wenn du Wert auf gute Aufnahmequalität legst, kannst du solches Bandmaterial auch gleich vergessen.
Der Bandzug reicht bei keiner Maschine aus, Knitterstellen vor den Kopfspalten ausreichend glatt zu ziehen.
Abstände im Mikrometerbereich führen bereits zu Höhenverlust, bei mehr zu kurzzeitigen (partiellen) Dropouts -> zittriger/knittriger Ton.
Einrißstellen werden sicher gößer werden.
Bänder schneiden macht eigentlich nur Sinn bei der Herstellung von Mastern, die nur noch archiviert aber nicht wieder für Neu-Aufnahmen verwendet werden. Unauffällig bleiben Schnitte idR auch nur, wenn sie an einer leisen bis stillen Passage gemacht werden können. Wenn da bei Neuaufnahme gerade eine laute Passage ist, mußt du auch mit einem kurzen Dropout rechnen.
Insofern kannst du, wenn dir jemand sowas verkauft, eigentlich nur die glatten, nichteingerissenen Abschnitte zwischen Schnittstellen verwenden.

MfG Kai
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#15
"knitteriges, eingerissenes, schlecht geklebtes Band" gehört auf kein Tonbandgerät, schon garnicht für Neuaufnahmen, sondern in die Tonne.

Gruß
Stefan
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#16
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=193292#post193292 schrieb:Hallo,

ich verwende eigentlich nur neue Bänder, diesmal aber nicht. ...

Problem: bei der Wiedergabe hört man kurz zwischen den Stücken Reste der alten Aufnahme, bei 19 länger als bei 9,5.
Ist das normal oder hat die Maschine einen Defekt, dass der Strom im Löschkopf zu spät anliegt?

Mir ist klar, dass ich das Band zuerst bei 19 komplett löschen könnte, aber der Kopfverschleiß.....


Thomas

Hallo Thomas,

es kann grundsätzlich sein, dass die Maschine nicht mehr zu 100% löscht aber das halte ich in Deinem Falle für weniger wahrscheinlich und das liesse sich überdies leicht herausfinden. Der Zeitversatz beim Start der Neuaufnahme spielt da die entscheidende Rolle (deshalb auch das "Zurückdrehen" des Wickels um einige cm - was aber genügend Leerpause voraussetzt.) Was ebenfalls störend sein kann, ist das leise Durchkopieren der Signale, die sich vor/nach den Pausen befinden und im Wickel direkt darunter bzw. drüber liegen. Ich nahm früher an, dass dieser Effekt erst nach einiger Zeit (Monaten/Jahren) auftrat aber selbst bei einer Aufnahme auf nagelneuem Band ist dies schon nach wenigen Stunden vernehmbar. Je dünner das Band, desto stärker der Kopiereffekt. Je mehr "Dampf" die Maschine aufs Band bringt, je stärker der Kopiereffekt (hier hat die Revox bekanntermassen gegenüber "08-15-Japan-Maschinen" die Nase vorn.). Gegen Zeitversatz und Kopiereffekt ist technisch (also durch Umbau) leider kein Kraut gewachsen. Gegen den Zeitversatz hilft zumindest, wie bereits an andere Stelle angemerkt, das Zurückdrehen. Altaufnahmen vor der Neuaufnahme sollte man aber trotzdem löschen - dazu müssen nicht unbedingt die Revoxköpfe herhalten. Eine simple Akai oder Sony (mit kleinen Schwächen und Schönheitsfehlern günstig geschossen) tut es dafür doch auch - sie muss nur einigermassen wickeln und gut löschen können, der Rest ist "Wurst". Ich mache das jedenfalls mit älteren Bändern so, habe gute Erfahrungen damit geamcht und geniesse darüberhinaus den Vorteil, bereits beim Löschen die Tauglichkeit des Bandes beurteilen zu können - Schmierkandidaten und ähnliches wandert dann nämlich in die Tonne, bevor es mir die spätere Aufnahme (und die aufnehmende Maschine) versaut.

Soweit mein Senf...
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#17
Nochmal zu den unerwünschten Resten alter Aufnahmen bei Aufnahmestopp.

Wenn dergleichen (auch Schaltknackse, "überstehende" Aufnahmeteile etc.) mich früher zu sehr störte, ich aber nicht schon deswegen das Band zerschneiden wollte, habe ich die Reste oft manuell beseitigt:

- zu entfernende Passage auf der Rückseite markieren
- AK-Spalt überkleben
- Andruckrolle entfernen oder umgehen
- Aufnahmebetrieb einschalten, dabei dafür sorgen, dass das Band noch nicht am LK anliegt und die Passage nicht weggezogen wird, d.h. Spule(n) vorübergehend arretieren
- am Anfang der zu löschenden Stelle das Band an den LK heranführen und zugleich die Spule(n) langsam manuell drehen
- am Ende das Band wieder wegführen
- Stop

Das Verfahren habe ich zunächst an unkritischem Material geübt. Bei einigen Bandmaschinenkonstruktionen ist es geradezu ein Kinderspiel (z.B. Telefunken T9 mit ihrem manuellen Bandabheber), bei anderen braucht man locker vier Hände dazu.

Natürlich sinkt die Genauigkeit des Verfahrens mit kleinerer Bandgeschwindigkeit, und bei Cassetten ist es ohne Eingriff in die Schaltung ohnehin nicht anwendbar.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#18
Danke für die Infos.
Dann werde ich es mal probieren.

Zum knittrigen Band: mir sind leider einige Bänder in der A77 dadurch zerknittert, dass ich in Gedanken auf Start gestellt hab, obwohl das Band noch lief im Umspulvorgang. In der Folge verfing es sich zwischen Spule und Wickel und riss oder knitterte.

Bei der B77 durch schlechte NAB Adapter, in denen eine Schraube fehlt und die deswegen die Spule nicht richtig arretieren. Einmal hat es sich gelöst und irgendwie nicht gleichmäßig gebremst, jedenfalls verfing es sich auch hier und riss. In Ermangelung von Tape Kleber nahm ich Tesafilm, aber die Klebestelle löst dann im Betrieb den Autostop der B77 aus.

Also alles etwas vertrackt. Wink
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#19
Die Telefunken M21 hat dafür eine Sonderfunktion: Spot-Errase heißt die.

Die aktivier nur den Löschkopf - und schon ist das Band punktuell gelöscht! Alle Telefunken M20 / M21 und M15A stoppen erst, bevor der Lösch-Oszillator abschaltet.

Revox hat bei der A700 die Taste "Rücksetzen".

Aber gut, da gibt es ja noch den Preisunterschied.... wacko
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#20
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=193339#post193339 schrieb:Die Telefunken M21 hat dafür eine Sonderfunktion: Spot-Errase heißt die.
Jou. Genau dies funktionierte schon bei der T9 nach demselben Prinzip.

Man brauchte nur auf "Umspulen" schalten, den Rangierhebel so einzustellen, dass das Band sich nicht bewegte, aber von den beiden WM unter Spannung gehalten wurde. Dann mit einem zusätzlichen Schalter den Löschoszillator des V66 oder V86 in Gang setzen und schließlich mit der rechten Koordination aus Band- und Bandabheberbwegung beliebig kurze oder lange Passagen herauslöschen. Dafür brauchte man genau zwei Hände und ein waches Auge.

Übrigens löschte (und lösche) ich meistens im Rückwärtsgang, sofern der Löschkopf unterschiedlich breite Spalte enthält (bei TFK oft 200 + 100 µm in Bandlaufrichtung). Dadurch dass das Band zuletzt über den den breiteren Löschspalt läuft, entsteht das geringstmögliche Bandrauschen. Warum weiß ich nicht, ist aber so.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#21
@ PeZett und wen's sonst interessiert, bezüglich Beitrag 16 ? Überspielen von Bändern

Als ich eigenlich nach was anderem suchte, bin ich auf eine Äußerung Friedrich Engels gestoßen, bezüglich Kopierdämpfung:

"Grundsätzlich gilt: mit jeder Verdopplung des Beobachtungs-Zeitraums
verschlechtert sich die Kopierdämpfung um ca. 0,5 dB (weswegen der
Datenblatt-Wert definitionsgemäß auch nach 24 h Lagerung zu ermittlen
war). Praktisch ist also irgendwann eine Grenze erreicht."

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#22
@Peter Ruhrberg: Du als Experte wirst doch bestimmt zum Löschen eine Drossel zur Verfügung haben?

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#23
Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=193351#post193351 schrieb:@Peter Ruhrberg: Du als Experte wirst doch bestimmt zum Löschen eine Drossel zur Verfügung haben?
Ja. Hier das Monstrum bei der Arbeit.
Eine Löschdrossel braucht aber nicht allein Experten vorbehalten zu sein :whistling:

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#24
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=193352#post193352 schrieb:Hier das Monstrum bei der Arbeit
Hallo Peter,

so eine Luxus-Version mit motorbetriebener Schublade habe ich noch nicht gesehen, sehr schön.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#25
Ich hab lediglich die Teac Drossel. Nach ein bißchen Üben bekommt man mit etwas Fingerspitzengefühl auch damit ploppfrei gelöschte Bänder hin.

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#26
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=193360#post193360 schrieb:so eine Luxus-Version mit motorbetriebener Schublade habe ich noch nicht gesehen, sehr schön.
Und ob man's glaubt oder nicht: Diese Erfindung stammt von Eduard Schüller und war bereits ab 1942 patentiert, siehe Anhang.

Viele Grüße,
Peter


Angehängte Dateien
.pdf   DE000000972166 Schüller - Löscheinrichtung für Magnetbänder.pdf (Größe: 273.37 KB / Downloads: 18)
Grüße
Peter


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#27
In der Patentschrift gibt es gar eine Aussage darüber, ob der Magnet mit Gleichstrom oder z.B. 50 Hz Wechselstrom betrieben wird.
Auch nicht, daß das Magnetband allmählich aus dem Feld entfernt werden müsse, oder ob man allmählich das Feld abklingen läßt.Daraus ergibt sich, daß die Methode offenbar auch mit konstantem Gleichfeld funktionieren soll. Das Magnetband wird dann aber quer zur Laufrichtung aufmagnetisiert Wenn keine in Laufrichtung vor-orientierten länglichen/nadelförmigen Magnetpatikel im Band verwendet werden, ist dann die Magnetisierung genauso groß wie bei Gleichfeldmagnetisierung in Laufrichtung. Daß es nicht zu Gleichfeldrauschen führt, hängt dann davon ab, wie gut das Löschfeld senkrecht dazu steht.
Das ist vermutlich auch der Grund, warum bei mit Magnetkranspulen gelöschte Bänder auch kein Gleichfeldrauschen bemerkt wurde. Dort wird das Feld mehr oder weniger senkrecht zur Bandfläche stehen (Feld radial zum Bandwickel).

MfG Kai
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#28
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=193363#post193363 schrieb:In der Patentschrift gibt es gar [k]eine Aussage darüber, ob der Magnet mit Gleichstrom oder z.B. 50 Hz Wechselstrom betrieben wird. Auch nicht, daß das Magnetband allmählich aus dem Feld entfernt werden müsse, oder ob man allmählich das Feld abklingen läßt.

Hier interpretiere ich die Patentschrift anders (Seite 2, Zeile 60-85, Hervorhebungen von mir):

Es muß natürlich das gleichmäßige Abnehmen des Wechselfeldes erst dann einsetzen, wenn die Spule einmal um 360° gedreht ist. Man kann dies entweder durch allmähliche Schwächung des Stromes durch einen Vorwiderstand erreichen oder dadurch, daß man nach der Umdrehung die Spule langsam aus dem Magnetfeld herauszieht.

Zur weiteren Vereinfachung wird vorgeschlagen, lediglich ein verhältnismäßig engbegrenztes Magnetfeld auf die Spulenfläche wirken zu lassen und zusätzlich zur Drehbewegung der Spule eine radiale oder annähernd radiale Bewegung des Magnets gegenüber der Spule oder der Spule gegenüber dem Magnet vorzunehmen.

Es ergeben sich bei dieser Anordnung sehr einfache Konstruktionen, da der Bewegungsvorgang des Einschiebens der Spule sowieso erforderlich ist und die Magnete sehr klein gehalten werden können, was wiederum eine Stromersparnis zur Folge hat. Das Magnetfeld beschreibt in diesem Falle auf der Spulenfläche eine spiralförmige Bahn, derart, daß jeder Punkt der Spulenfläche einmal dem Feld ausgesetzt wird. Die Vorrichtung kann so beschaffen sein, daß durch ein Getriebe beim Drehen der Spule zwangläufig der Magnet seine Radialbewegung ausführt.


Die Bauform, die im Video zu sehen ist, entspricht dieser Beschreibung (und insbesondere Schüllers fünf Patentansprüchen) in jedem einzelnen Detail.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#29
Oh, meine Schuld, da habe ich offenbar zu "diagonal" gelesen.
Danke für die Korrektur.

MfG Kai
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#30
Jetzt mal wieder on Topic, gab es denn keine Bandmaschine mit den bei Videorecordern üblichen Backspace Edit oder Auto-Assemble Funktionen ? Dabei wird das Band beim Drücken der Pausentaste während einer Aufnahme nach dem Stop erstmal um eine Zahl Videobilder zurück gefahren und dann endgültig angehalten. Beim Lösen der Pausentaste läuft das Gerät auf diesem zurück gewickelten Stück erstmal mit den Aufnahmeköpfen im Wiedergabe Modus los und die Servos synchronisieren sich auf das Videosignal am Eingang. Exakt an dem Punkt, an dem die Pausentaste gedrückt wurde, schaltet das Gerät in den Aufnahme Modus. Das hat ohne hör- und sichtbare Störungen funktioniert, selbst bei einfachen VHS-Recordern. Professionelle Videorecorder konnten auch den Insert-Schnitt auf den Ton- und Videospuren, jede Spur separat aktivierbar. Man legt mit dem Bedienteil oder einem Editor den Start- und Endpunkt des Insert-Schnitts nach Timecode oder Zählwerk fest, aktiviert die entsprechende Spur und drückt die Edit-Taste, der Rest läuft dann automatisch ab. Da ist an den Schnittpunkten kein Knackser zu hören. Bei einer Audiomaschine wäre der Timecode nicht zwingend, ein exaktes elektronisches Zählwerk mit der nötigen Auflösung tut es auch. Ich kenne leider die letzten Studer Modelle nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es bei diesen Maschinen auch elektronische Editiermöglichkeiten gab. Weiss da vielleicht jemand mehr ?

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#31
Das Hewlet Packard Teil ist echt cool. Wusste nicht das es sowas gibt.

Da ich meine Songs vor der Aufnahme als flac normalisiert mit Nero auf CD brenne läuft das Material bei mir immer in einem Rutsch durch. Somit hatte ich noch nie ein solches "Pausenproblem". Einzeltitel heute noch manuell auf Band zu bringen wär mir der Aufwand nicht wert. Allerdings leuchtet mir das mit dem Versatzstück auf dem Löschkopf schon ein. Von der Kassette, mit der ich eigentlich aufgwachsen bin, kennt man sowas ja gar nicht. Aber da muss auch nicht soviel Masse bewegt werden. Interessant, man lernt nie aus...

VG Martin
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#32
TK 240,'index.php?page=Thread&postID=193296#post193296 schrieb:die B77 hat keine rastende Pause-Taste
... bin immer wieder erstaunt, warum bei Revox A/B 77 das Fehlen einer Pause-Funktion festgestellt wird. Seit mehr als 40 Jahren mache ich mit der A77 Radioaufnahmen und das Fehlen ist mir noch nie aufgefallen. Die Cue-Funktion ist bzw. ersetzt für mich die Pause-Funktion

   
Ohne Betätigung des "Cutter Hebels" (so die Benennung in der Original-Bedienungsanleitung, hier rechts im Bild) in der Stop-Funktion wird das Band von Tonköpfen und Capstan abgehoben.

   
Wird der Cutter-Hebel betätigt, liegt das Band an allen Tonköpfen an, die Brummklappe ist geschlossen und die Andruckrolle parkt etwa 1 mm vom Capstan entfernt. Wenn nun REC + Play gedrückt werden, gelingen wunderbare knackfreie Aufnahmen, wenn man das Band nach Beendigung der Aufnahme minimal mit der Hand zurückgedreht hat. Ein Jaulen gibt es nicht , genauso wie Reste von alten Aufnhahmen...

Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=193314#post193314 schrieb:Theoretisch könnte man die Maschine ja auch so konstruieren, dass bei Stop durch Bandzug immer ein kurzes Stück Band zurück gezogen wird?!
... das macht u.a. auch das Revox Tape Deck B215. Mit diesen Geräten gibt es ebenfalls keinerlei Reste von alten Aufnahmen oder Knacken etc.

Olaf
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#33
Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=193378#post193378 schrieb:bin immer wieder erstaunt, warum bei Revox A/B 77 das Fehlen einer Pause-Funktion festgestellt wird. Seit mehr als 40 Jahren mache ich mit der A77 Radioaufnahmen und das Fehlen ist mir noch nie aufgefallen. Die Cue-Funktion ist bzw. ersetzt für mich die Pause-Funktion

Hierfür habe ich eine ganz einfache Erklärung:
Den Aufnahmevorgang mit nur eine Finger zu starten ist nunmal wesentlich angenehmer, als mit zwei Fingern
Bei mir z.B. steht die B77 auf dem Sideboard ganz links, der Plattenspieler ganz rechts
Da ist eine rastende Pause-Taste schon eine sehr angenehme Sache
Ich bin ja wirklich von Revox schwer begeistert, aber der Sinn (bzw. eher Unsinn) einer nichtrastenden Pausetaste erschließt sich mir gar nicht

Aber wenn Du ohne Pausetaste zurechtkommst ist's doch prima thumbup
Du wirst einen Pausetasten-Fan genauso wenig bekehren können, wie ich Dich von der Notwendigkeit einer solchen überzeugen könnte
Für mich ist die rastende Pausetaste ein unverzichtbares Feature und da scheine ich nicht alleine zu sein,
denn sonst gäbe es nicht mindestens zwei Entwickler die entsprechende Zusatzmodule erfolgreich verkaufen.
Viele Grüße
Jörg
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