Alternative WK für Philips N4504 ?
#1
Hallo,

der originale Wiedergabekopf der Philips N4504 zeigt im Bassbereich unter 300 Hz unerfreuliches Verhalten:
   

Dies ist der Wiedergabe-Frequenzgang für Bezugsband bei 19 cm/s.
Der Buckel unterhalb 300 Hz ist vermutlich ein geometrie-bedingtes Problem des Magnetflusses in den kleinen Köpfen.
Der sanfte Anstieg oberhalb 2 kHz ist kein Problem.

Hat schon mal jemand versucht, in das Gerät bessere größere Wiedergabeköpfe einzubauen ?

MfG Kai
Zitieren
#2
Warum?
Diese Gerät sind doch erst mal wie sie sind.

Zum Diagramm, das Aufgrund der Skalierung eh schlimmer aussieht als es ist, wie ist die Messung entstanden? Eine Vollspuraufzeichnung wiedergegeben mit Viertelspurköpfen?
Im ungünstigen Falle addieren sich hier eventuell Messfehler, Systematische und Gerätefehler.
Wenn es keine Eigenaufzeichnung war, wie sieht die aus?

Im niederfrequenten Bereich kann man ein wenig mit der Eintauchtiefe der Köpfe, dem Umschlingunswinkel, experimentieren.
Bei diesen Philips-köpfen ist da in der Regel etwas Spiel in der Befestigung.

Gruß Ulrich
Zitieren
#3
Hallo Ullrich,

es handelt sich um die Wiedergabe eines Vollspurbezugsbandes. Nach meinem bisherigen Informationsstand ist da Vollspur das Ubliche.
Dieser Bassbuckel tritt auch auf bei Wiedergabe von Viertelspur-Stereo-Aufnahmen auf, die mit einer Uher Royal 784S gemacht wurden. Darüber habe ich etwas mehr geschrieben in dem Thread "Aus dem zweiten Leben einer RdL".
Der Kopfhalter der N4504 hat 3 Schrauben zum Kippen und 2, die nach Lösen ein Drehen um die vertikale Achse erlauben, damit man den Spalt auf die Mitte des Umschlingungswinkel einstellen kann.
Ich wüßte nicht, wie man die Position des Kopfes zum Bandlauf ândern kann, um den Umschlingungwinkel zu ändern.
Ich befürchte auch, daß das nicht viel bringt, wenn es sich um die Auswirkung einer Besonderheit des inneren Kopfaufbaues handelt.
Deshalb meine Frage, ob schon jemand andere WKs in dem Gerät benutzt hat.
Hinweise und Erfahrungen, wie man den Bassbuckel vermeiden kann, sind natürlich auch willkommen.
Eine Entzerrung per Equalizer würde wegen der recht steilen oberen Flanke schon ein Filter höherer Ordnung erfordern, was mir deshalb unsympathisch ist und nur als letzter Ausweg in Frage kommt.
Ich finde, man muß sich nicht mit einem "die Geräte sind nun mal wie sie sind" abfinden, sondern sollte, wenn sich "Tuning"-Möglichkeiten auftun, diese auch umsetzen, um ursprüngliche Design-Schwächen zu verringern und , wenn möglich, sogar zu beseitigen.
Der Frequenzgang für Eigenaufnahmen ist für mich kaum relevant (nur für Meßzwecke), weil das Einsatzgebiet die Wiedergabe von "Fremdaufnahmen" sein soll.

MfG Kai
Zitieren
#4
Moin,

schon interessant was man aus den Tonbandgeräten mit ordentlichen Messeinrichtungen alles herauslesen kann, das ist mir als "Hobbyschrauber" ohne entsprechende Ausbildung so leider nicht möglich. Bei der ähnlichen N 4420 eines Bekannten ist mir ein "Bassbuckel" bei der Wiedergabe von Fremdbändern (Teac X-300) gar nicht aufgefallen, eher ein Tick zu wenig Höhen.

Viele Grüße,

Bernd
Zitieren
#5
Hallo Bernd,

mit ein bischen wenig Höhen bei der Wiedergabe von Fremdaufnahmen muß man eigentlich standard-mäßig rechnen, wenn beide Geräte nicht zuvor mit einem Bezugsband auf korrekten bzw. gleichen Azimuth eingestellt wurden.
Wenn man diese Möglichkeit nicht hat, sollte man am Beginn jedes Bandes, das mal auf einer anderen Maschine abgespielt werden soll, zunächst ein Testsignal aufzeichnen (10 kHz Sinus oder weißes Rauschen), anhand dessen man auf der Wiedergabe-Maschine den Azimuth des WK für beste Höhen-Wiedergabe einstellen kann.
Ob eine Überhöhung im Bass-Bereich auffällt, hängt natürlich vom Audio-Material, den Lautsprechern, dem Abhörraum und den Hörgewohnheiten ab. Wer normalerweise eine "Basspumpe" im PKW betreibt, wird sich vielleicht darüber freuen. Wer eine natürliche Wiedergabe vorzieht, wird sich daran stören, daß männliche Stimmen "aufgemotzt" klingen wie bei städtischen UKW-Kommerz-Sendern.
Muß ja auch nicht bei jeder Philips-Maschine so sein. Deshalb frage ich, ob jemand meint, er hat/kennt ordentliche, die vielleicht auch in die N4504 passen.

MfG Kai.
Zitieren
#6
Wenn die Messung stimmt (Motto: wer viel misst erhält Mist!), würde ich die Mechanik prüfen.

Nicht alles was der Wiedergabekopf hergibt, kommt vom Band!

Setz 'n Kopphörer auf und lausche, woher die Fremdgeräusche kommen und lass die Finger von de Köpp! :S
Zitieren
#7
Mir ist keine Bandmaschine bekannt, deren Mechanik einen reproduzierbaren sauberen Sinus-Sweep von 20 - 300 Hz hinlegt bei einem Pegel von etwa 12 dB unter Vollaussteuerung.
Das konnten selbst die Philips Ingenieure nicht.

MfG Kai
Zitieren
#8
Hallo Kai,

ist der Buckel, der bei ca. 300 Hz in einem Minimum endet, wirklich von der Wellenlänge abhängig? Die kleineren Welligkeiten (Minima bei 50, 100, 300 Hz) sehen den Spiegeleffekten ähnlich, die ich bisher gesehen habe.

Hast Du mal versucht, Dein Bezugsband mit den anderen beiden Geschwindigkeiten abzuspielen, ob er dann mitwandert? Wenn er über der Frequenz an derselben stelle bleibt, sollte er ja eher aus der Elektronik als vom Kopf kommen, oder?

uk64,'index.php?page=Thread&postID=193442#post193442 schrieb:Wenn es keine Eigenaufzeichnung war, wie sieht die aus?

Falls Du die Möglichkeit hast, das auszumessen, würde mich das Ergebnis auch sehr interessieren. Wenn ich helfen kann (z.B. mit Signalen oder Plots) - sehr gerne Smile

Viele Grüße
Andreas
Zitieren
#9
Hallo Andreas,

ich habe mal den Aufnahme- und Wiedergabe-Frequenzgang rein elektrisch gemessen. Da gab es keinerlei Indiz für ein solches Verhalten.
Außerdem gibt das die Schaltung der N4504 von der Topologie garnicht her.
Ob ich den Überalles-Frequenzgang gemessen habe, müßte ich mal in meinen jetzt schon wieder 2 1/2 Jahre alten Notizen nachsehen. Der interessierte mich eigentlich nicht.
Gemessen habe ich mal eine 19 cm/s Testtontreppen-Aufnahme der Royal 784S, mit 9,5 cm/s auf der N4504 wiedergegeben und digitalisert. Da könnte ich mal reinschauen.

Das Bezugsband habe ich bisher nicht mit anderer Geschwindigkeit wiedergegeben.

Heute habe ich mal an der alten Royal 784S versucht, all die Angaben im Service Manual der Royal 784 über Züge & Drücke zu verifizieren.
Da stimmte fast nichts. Es gab nur zu niedrige und deutlich höhere und nur teilweise Möglichkeiten, daran etwas zu justieren.
Immerhin konnte ich durch zwei "respektlose" Umbauten dem Antrieb etwas mehr Zugkraft verleihen: Eine zusätzliche Spiralfeder drückt nun das Reibrad zwischen Stufenrad am Motor und Schwungrad des Capstan fester an und verringert damit den Schlupf. Die Justierschraube der Anzugsfeder der Andruckrolle habe ich ausgebaut, weil damit der spezifizierte Förderzug nicht zu erreichen war. Dafür die Feder direkt in das dortige Loch gehängt . Jetzt ist der Förderzug größer als Soll. Dazwischen gibt's nix.
Das war ein furchtbares Gefummel von heute morgen bis ca. 16:30 Uhr. Zum Schluß hatte ich Krämpfe in der linken Hand. Jetzt ist Erholung angesagt. Morgen werde ich wohl auf dem Gerät mal das Bezugsband abspielen.

Danke für dein Angebot, aber ich bin hier ausreichend versorgt mit diesbezüglichen Programmen aus eigener Produktion.
Ich könnte auch ohne weiteres mal einen linearen Frequenzsweep machen. Mein Generator-Programm liest die zu erzeugenden Tonfrequenzen aus einer Textfile-Liste. Da kann man reinschreiben, was einem gefällt, muß nur aufpassen, daß es im Rahmen der Möglichkeiten des Audio-Codec bleibt und des im Programm benutzten WAV-Buffers.
Vorne gehen Töne rein und hinten kommen Plots raus Big Grin .
Allerdings müßte ich eine Version/Option für Frequenz- oder Wellenlängen-linearen Plot machen, oder den Kram einfach mit MatLab grafisch darstellen.

Ich nehme mal wieder die Gelegenheit war, zu beklagen, daß bei Tonbandgeräten die Kopfhalterungen nicht in gleicher Weise standardisiert wurden wie bei Plattenspielern. Dann könnte man auch hier ein Laufwerk der Wahl mit einem gefallenden Tonkopf kombineren.

MfG Kai
Zitieren
#10
Ich gehe mal davon aus, das hier die „grünen“ Köpfe verbaut sind.
Die älteren N4504 (oder viele andere N4xxx) hatten „braune“ Köpfe, als Ersatzteil gab es später auch noch „graue“ Köpfe (wie in der N7150/N7300 original verbaut).
Die alten Braunen und die neueren Grauen hatten breitere Kontaktflächen der Kernpakete.

Eventuell findest du ja jemanden der diese Köpfe übrig hat. Die ein oder andere nicht mehr funktionierende N7150/N7300 soll es ja geben und die alten braunen Köpfe sind auch nicht so selten.

PS: Bei dem Frequenzgang der Eigenaufnahme geht es ja auch darum den Messfehler des Vollspurbandes auszuschließen.

Gruß Ulrich
Zitieren
#11
Ja genau, es sind die schmalen grünen. Irgendwo hab ich ein Bild davon gezeigt.

Ich habe am Nachmittag die Anregung von Andreas aufgegriffen und das Bezugsband mal mit halber Geschwindigkeit auf der N4504 abgespielt und mit PC aufgenommen. Hier das Ergebnis:
   


Außerdem habe ich noch zwei Bilder rausgesucht, die auf Messungen vom Anfang 2014 beruhen.
Das erste zeigt eine Frequenzgangtreppe, die auf einem Uher Royal 784S mit 19 cm/s aufgenommen und auf der Philips N4504 mit 9,5 cm/s wiedergegeben wurde:
   


Das zweite zeigt eine Frequenzgangtreppe, die mit 9,5 cm/s auf der 784S aufgenommen und mit 19 cm/s auf der N4504 wiedergegeben wurde:
   

In diesem Bild stimmen die Pegel der blauen Kurve unter 150 Hz vermutlich nicht, weil sie zu hoch waren und der ADC sich da durch Abregeln vor Übersteuerung geschützt hat.
Den WK-Azimuth der N4504 hab ich damals nicht an den der 784S angeglichen. Da traute ich mich noch nicht ran.

Ich überlaß die Interpretation erst mal den Betrachtern.
Warum im ersten Bild die Pegel unter 80 Hz "abschmieren" ist mir momentan selbst ein Rätsel.

MfG Kai
Zitieren
#12
Da interpretiere ich gar nichts.
Meine erste Eindruck, da stimmt irgendwo was Prinzipielles nicht.
Du hast mit identischem Messaufbau schon mal Vorband bzw. direkt von Aus nach Eingang der Soundkarte vorgenommen?
Du hast FG
Messung mal mit herkömmlichen Messgeräten (NF-Millivoltmeter oder zur Not mit Oszi) als Kontrolle vorgenommen?

Gruß Ulrich
Zitieren
#13
Ja, das meinte ich weiter oben mit rein elektrischer Messung, also Aufnahme vom Line-Input des Tonbandgerätes zu Monitor-out o.ä., dito Wiedergabefrequenzgang vom WKopf bis zum Ausgang (die Philips hat dafür sogar schon 10 Ohm WIderstände in den WK-Fußpunkten drin, die von außen über Kontakt 6 & 7 einer DIN-Buchse zugänglich sind - wenn man den dafür nötigen Stecker findet) und den Frequenzgang der Soundkarte hab ich hier auch irgendwo schon gezeigt. Verlâuft von unten bis über 20 kHz innerhalb + - 0,05 dB (DAC + ADC in Serie !), sind beide mit + - 0,02 dB spezifiziert.

Sicher stimmt hier einiges nicht:
1. Ein 19 cm/s Bezugsband ergibt keinen flachen Frequenzgang bei Wiedergabe mit halber Geschwindigkeit
2. Ein mit 19 cm/s aufgenommenes Uher Royal Band ergibt keinen flachen Frequenzgang, wenn mit 9,5 cm/s auf einer Philips Maschine abgespielt, einmal wegen der unterschiedlichen Normentzerrung und zweitens wegen der jeweiligen Firmen/Geräte-typischen Eigenheiten.
3. Entsprechendes gilt bei Aufnahme mit 9,5 auf Royal und Wiedergabe mit 19 auf Philips.

Trotzdem lassen die Bilder dazu "multiplikativ" die typischen Wellenlängen- bzw. Frequenz-abhängigen Kopf-Geometrie-Effekte erkennen, die auch richtig mit der Bandgeschwindigkeit des Wiedergabegerätes skalieren ( siehe die Welligkeiten unter 600 Hz bei 19 cm/s bzw. unter 300 Hz bei 9,5 cm/s).

MfG Kai
Zitieren
#14
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=193649#post193649 schrieb:Kopf-Geometrie-Effekte erkennen

Dann besorge dir einen der älteren braunen oder neueren grauen WK Köpfe, das Kernpaket ist anders aufgebaut. Der Köpfe lassen sich mechanisch/elektrisch problemlos gegeneinander austauschen.
Defekte N7150/N7300 mit den grauen Köpfen sollte es wie oben geschrieben genug geben.

Eventuell ringt du dich aber doch noch zu einer Eingenaufnahme durch (keine Vollspuraufzeichnung) ohne zwischendurch Geräte und/oder Geschwindigkeiten zu wechseln. Liegt das Ergebnis im geschwindigkeitsabhängigen Toleranzfeld (Service Manual) ist alles in Ordnung. In der Regel ist das Ergebnis sogar deutlich besser, selbst bei diesen Plastikphilipsen.

   

Gruß Ulrich
Zitieren
#15
Danke erstmal für den Hinweis auf die Existenz solcher Köpfe. Wâre ja nicht das erste mal, daß anfangs gute Komponenten später durch einfachere und vor allen Dingen in der Herstellung billigere ersetzt wurden.
Dann werde ich danach mal Ausschau halten.
Schön wäre natürlich, wenn ein Forianer, der ein Gerät mit solchen Köpfen hat, eine gleichartige Bezugsband- Wiedergabe-Messung durchführen würde, um zu sehen, wie groß damit diese Effekte ausfallen.
Nimms mir nicht übel, aber das Toleranzfeld ist für mich sowenig der Maßstab des Gewünschten, wie das der DIN45500.
Da möchte ich schon etwas besseres erreichen.
Die alte Royal 784S hatte ich Anfang der 70er Jahre auf ca. + - 1 dB von knapp unter 30 Hz bis 18..20 kHz getrimmt, soweit das mit meinen damaligen einfacheren Messmöglichkeiten verlässlich bestimmbar war.
Deshalb kann es auch sein, daß dort die Bassanhebung Aufnahme- und Wiedergabe-seitig grösser als normgemäss ist (nach dem Motto: erlaubt ist , was gefällt)

MfG Kai
Nachtrag: Hast du Insider-Informationen über den inneren Aufbau bzw. deren Unterschiede bei den Philips WKs ?
MIr ist eingefallen, daß ich möglicherweise noch ein Programm habe, mit dem man solche Effekte numerisch berechnen kann.
Hab ich früher allerdings nur zur Berechnung von HF-Strukturen ohne magnetische Materialien benutzt
Zitieren
#16
Über den inneren Aufbau der Köpfe habe ich keine Informationen, nur das in der E-Teilversorgung und der Produktion der Ablauf von Braun > Grün > Grau war.
Man sollte auch nicht vergessen das es Consumergerät waren.

Zusätzlich mal ein paar Servicehinweise zur Justage mit Vollspurbezugsbändern auf (Profi-) Stereo bzw. Zweispurgeräten:

   

   

Die Abtastung von Vollspurbändern auf diesen Gerät ist ja auch nicht die normale Betriebsart, der Effekt schlecht zu Quantifizieren.
Auch die Schirmung zwischen den Köpfen (anderer Thread) kann diesen Effekt nicht verhindern.
Die Ganze Sache beschränkt sich ja auch nicht Zweidimensional auf die Bandoberfläche, die Wirkung der unerwünschten Effekt mit der Wellenlänge (bezogen aufs Band) ansteigt.

Gruß Ulrich
Zitieren
#17
Hallo Kai,

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=193645#post193645 schrieb:Ich habe am Nachmittag die Anregung von Andreas aufgegriffen und das Bezugsband mal mit halber Geschwindigkeit auf der N4504 abgespielt und mit PC aufgenommen. Hier das Ergebnis:

hm, interessant. Hast Du eventuell auch die Rohdaten, aus denen die Plots gemacht sind, z.B. in Textform? Dann könnte man die Geschwindigkeit rausrechnen und die Kurven übereinanderlegen.

Ich bin mal so frei, beide nebeneinanderzulegen:

[attachment=12079][attachment=12162]

Viele charakteristische Strukturen wandern um eine Oktave, also hängen sie wohl von der Wellenlänge ab: Z.B. das Minimum bei 300/150 Hz, das benachbarte Maximum bei 500/250 Hz, der kleine Knick knapp oberhalb von 1000/500 Hz. Das fragliche Plateau auf der linken Seite versinkt jetzt aber irgendwo im Abgrund. Mehr Klarheit über den Kopf schafft hier wahrscheinlich nur eine Eigenaufnahme - auch wenn die nicht dein primäres Ziel ist Smile

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=193645#post193645 schrieb:Das erste zeigt eine Frequenzgangtreppe, die auf einem Uher Royal 784S mit 19 cm/s aufgenommen und auf der Philips N4504 mit 9,5 cm/s wiedergegeben wurde:

[attachment=12163]

Das ist ja jetzt eine ähnliche Anordnung wie obiger Bezugsbandversuch: Aufnahme mit 19, Wiedergabe mit 9.5 - und dafür sieht das Ergebnis aber drastisch anders aus! Kann es sein, dass Dein 784S wesentlich weniger Höhen aufs Band gebracht hat, als nach Norm zu erwarten wäre? Hat sie die gleiche Entzerrung wie dein Bezugsband?

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=193652#post193652 schrieb:Die alte Royal 784S hatte ich Anfang der 70er Jahre auf ca. + - 1 dB von knapp unter 30 Hz bis 18..20 kHz getrimmt, soweit das mit meinen damaligen einfacheren Messmöglichkeiten verlässlich bestimmbar war.

Das klingt ja eigentlich sehr vielversprechend. War das "über alles", oder in Relation zu irgend einer Normaufzeichnung?

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=193652#post193652 schrieb:Schön wäre natürlich, wenn ein Forianer, der ein Gerät mit solchen Köpfen hat, eine gleichartige Bezugsband- Wiedergabe-Messung durchführen würde, um zu sehen, wie groß damit diese Effekte ausfallen.

Als Halbspurianer sind Viertelspurköpfe bei mir noch so dicht gesät - und bisher bin ich Philips-abstinent. Ich muss mir die AS5004 mal näher ansehen, wahrscheinlich hat sie ja Woelke-Köpfe mit relativ kurzer Kontaktfläche zum Fluss (anderer Thread). Mal sehen, was ich hinbekomme, versprechen will ich hier noch nichts.

Viele Grüße
Andreas

Edit: Irgendwie schaffe ich es nicht, die Bilder von oben an der passenden Stelle zitierend einzubinden.
Zitieren
#18
Hallo Andreas,

unter deinen Links sehe ich nur meine eigenen Illustrationen. Da funktioniert wohl was nicht so wie von dir beabsichtigt.

An der Geometrie-Bedingtheit der in den Bildern zu sehenden überlagerten Welligkeiten habe ich keinerlei Zweifel. So etwas kann analoge Elektronik nicht "mit geringem Aufwand versehentlich" produzieren. Dazu bräuchte man Verzögerungsleitungen oder ein Band-Delay oder gleiches in digitaler Form. Deshalb hab ich so einen Uberlagerungsversuch durch Umrechnung garnicht versucht. Die Daten dafür sind aber vorhanden.
Der Baßabfall im ersten Bild ist zu einem großen Teil auf die Bezugsbandentzerrung für 19 cm/s zurückzuführen. Es ist entzerrt mit 3180 & 50 us. Bei Wiedergabe mit 9,5 cm/s wird daraus 6360 & 100 us. Richtig wäre für die Geschwindigkeit 3180 & 90 us. Die falsche Bassanhebung hat bei 20 Hz in einem Bassabfall ca. 4,5 dB zur Folge. Im oberen Bereich ist die Differenz von 100 zu 90 us für ca. 1 dB Höhenabfall verantwortlich. Für die Erklärung des "Restes" braucht man die Differenz der dortigen Wiedergabe-Entzerrung in der N4504. Davon habe ich alte Messungen, möchte sie aber demnächst um aktuelle mit gleicher Meßmethode ermittelte ersetzen.
Das hat sich etwas verzögert, weil ich in deren Wiedergabeverstärker zwei erhebliche Designschwächen entdeckt habe, die mir garnicht gefallen. Da bin ich im Moment am Grübeln und Knobeln/Simulieren, wie ich die am besten beseitige.
Eines der Probleme betrifft das Verhalten am unteren Ende des Frequenzbereiches und scheint schon von Philips in späteren Versionen teilweise korrigiert worden zu sein. Das andere Problem betrifft die Linearität am oberen Ende. Der Wiedergabeverstärker ist garnicht in der Lage, hohe Frequenzen mit Bezugspegel ohne große Verzerrungen auszugeben. Das fiel mir beim Betrachten des 10 kHz Signals (Pegel -2 dB) für die Spalteinstellung auf dem Oszillografen auf. Das sah sehr verzerrt aus. Auf die Frequenzgangmessung hat sich das allerdings wegen des dabei benutzten niedrigeren Pegels wohl kaum ausgewirkt.
Die weiteren Merkwürdigkeiten bei der Wiedergabe von Aufnahmen der Royal 784S kann ich Moment nur damit kommentieren, daß der Höhenabfall oberhalb 5 kHz sicher die Folge "falschen" Azimuth ist. Bei RdL und Philips hab ich den WK-Azimuth mit dem Bezugsband eingestellt. Bei der 784S bislang nicht, außerdem stammen die Messungen von 2014 als ich noch keins hatte. Ich habe mir das Signal bei 1 kHz und 10 kHz als Lissajou- Figur auf Osziloskop angesehen und schätze danach die Fehlstellung auf 0,3...0,4°. Das Gerät wurde irgendwann wohl in den 70er Jahren beim Uher-Service in Hamburg ( Fa. Holm) mit neuem AK und WK ausgerüstet. Daher stammt diese Einstellung. Ich kann nur hoffen, daß der AK wenigstens passend dazu eingestellt wurde. Im Moment weiß ich garnicht, ob ich meine damaligen Frequenzgangoptimierungen mit dem ersten oder zweiten Kopfsatz gemacht habe. In letzterem Fall wäre deren Erfolg ja ein Indiz dafür, daß die AK-Ausrichtung paßte.

MfG Kai
Zitieren
#19
Ich gehe immer noch davon aus, das sich hier mindesten zwei Effekte addieren.
Das Diagramm im ersten Beitrag zeigt zwei Kurven, die Rote zeigt eine deutlich größere Abweichung als die Blaue.
Die Rote Kurve ist der rechte Kanal, also Spur 3 (2) in der Mitte des Bandes. Dieser Kopf fängt sich von beiden Seiten der Vollspuraufzeichnung etwas ein.
Die blaue Spur ist der linke Kanal, also Spur 1 (4) am Rand des Bandes. Dieser Kopf fängt sich hauptsächlich nur von einer Seite der Vollspuraufzeichnung etwas ein.

Zieht man den Effekt des seitlichen Einsprechens ab bliebe doch nur eine durch die Spiegelwelligkeit verursachte Abweichung von unter ±1dB übrig.
Das ist doch eigentlich relativ gering.
Ein weiter Effekt mag hier durch den Aufbau des grünen Philipsköpfe mit der "Stufe" im Kern hervorgerufen werden.

Hier als Vergleich eine Akai GX620, die allerdings kaum Probleme mit der seitlichen Einstreuung hat.

   

Gruß Ulrich
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste