RdL AK Umschlingungswinkel vergrößern ?
#1
Hallo,

die Uher Royal de Luxe scheint einen Schwachpunkt bei der Auflage des Bandes am Aufnahmekopf zu haben.
Dort wurde zur Mitte horizontal unsymmetrischer Anschliff festgestellt. Die Zone erstreckt sich rechts vom Kopf weiter als links.
Bei meinem Gerät sieht es fast so aus, als würde die Anlagefläche am oberen Bandrand bei der vermuteten Spaltposition enden mit entsprechenden Folgen für die Konstanz des Aufnahmepegels insbesondere im linken Kanal bei etwas unruhigem Bandlauf.
Da sich der Kopf wohl nicht drehen läßt, wäre Abhilfe denkbar durch tieferes Einschwenken der Bandführungsrolle, die vom Startgestänge zwischen AK und Dia-Kopf eingeschwenkt wird. Ich habe da keine Justiermöglichkeit entdeckt, konnte jedoch feststellen, daß sich die Rolle mit der Hand durchaus weiter reindrücken läßt. Auch das Zuggestänge am Schwenkhebel kann mit einigem Kraftaufwand weiter nach rechts gezogen werden und damit ähnliches bewirken.
Hat jemand eine solche Modifikation schon erfolgreich durchgeführt
oder eine andere Lösung gefunden, für ein mittiges Anliegen des Bandes am Aufnahmekopf zu sorgen ?

MfG Kai
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#2
Hallo Kai,

die Köpfe lassen sich leicht im Gehäuse so ca. ±0,75 mm schwenken. Hierzu den Gewindestift an der Unterseite lösen, den Kopfspalt auf die Mitte stellen und abschließend wieder fixieren.

Gruß Bernd

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#3
Hallo Bernd,

danke für den Hinweis, da kommt ja Hoffnung auf !
Meinst du mit "unten", das was nach Demontage der Abdeckplatte auf dem Kopfträger zuTage kommt, also oben, wenn das Gerät horizontal auf dem Tisch steht ? Da sehe ich etwa in der Mitte zwischen den jeweils 3 versiegelten Madenschrauben ein etwas ungewöhnliches Teil : wohl in der Mitte eine Gewindestange und darauf eine Hülsenmutter, für die man einen vorn U-förmig gestalteten Schrauben/Mutterndreher benötigt, den ich erstmal anfertigen müßte.
Die "eigentliche" Unterseite der Köpfe mag ich jetzt nicht inspizieren, weil ich nochmal eine zweite PC-Aufnahme meiner Testtonaufnahme vom Band durchführen will, ohne den Kopfträger bewegt zu haben. Wenn ich dann nahezu die gleiche Zappel-Hüllkurve auf dem linken Kanal finde, ist klar, daß die Schweinerei vom Aufnahmeprozess auf Band kommt. Wenn die Hüllkurve ganz anders aussieht, passiert's wohl wiedergabeseitig.
Mit auf Mitte stellen meinst du sicher auf Mitte des zuvor irgendwie markierten geometrischen Anschliff-Sektors ?
Muß danach der Kopf wieder eingetaumelt werden mit allen drei Kippmöglichkeiten ?
Im Moment sieht das Anschliffbild oben schmaler als unten aus, was entweder die Folge einer Kopf-Zurückneigung (in Richtung Bandteller) ist oder einer Schieflage der eingeschwenken Bandführungsrolle.

Gleich morgen geht's los...

MfG Kai
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#4
Hallo Kai,

ich meinte mit unten die gegenüber liegende Seite. Außer einem passenden Schraubendreher wird kein Spezialwerkzeug benötigt.

Gruß Bernd

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#5
Hallo Kai,

was du als "Hülsenmutter" beschreibst, für die man einen Schlitzmutterndreher benötigt, dient der (federnden) Zentralbefestigung der Taumelplatte auf dem Kopfträger. Diese braucht man nur zu lösen, wenn die Köpfe getauscht werden sollen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#6
Danke für die Aufklärung !

Wie ist eure Meinung:

Muß ich den Kopf nach Drehung in allen drei Richtungen wieder neu justieren oder geht es vielleicht auch ohne oder kann man sich auf den Azimuth beschränken ?
Dessen Wirkung kann ich ja hinter Band beobachten, aber von den anderen beiden Richtungen sehe ich wohl kaum etwas wegen der Kopfabdeckung und der Brummvermeidungsplatte.
Wie kontrolliert man da am besten ?
Wäre das die (eklige) Fettstiftmethode ?

MfG Kai
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#7
Die Brummklappe müsste abnehmbar sein.
Ist nur etwas fummelig, und die Feder geht leicht flöten.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192735#post192735 schrieb:Muß ich den Kopf nach Drehung in allen drei Richtungen wieder neu justieren oder geht es vielleicht auch ohne oder kann man sich auf den Azimuth beschränken ?
Nach Drehung nicht, und nach Azimuteinstellung auch nicht.
Die beiden anderen oberen Madenschrauben sollte man allerdings fürs erste in Ruhe lassen.


kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192735#post192735 schrieb:Wie kontrolliert man da am besten ?
Wäre das die (eklige) Fettstiftmethode ?
Ja. Eine optische Prüfung mittels Klarband ist etwa genau so präzise und kommt ohne Sauerei aus.

Oft ist aber die Wiedergabe einer möglichst hohen aufgezeichneten Frequenz deutlich präziser (vor allem wenn der Umschlingungswinkel und sein Toleranzbereich sehr klein sind).

Zu achten ist dabei auf das Pegelmaximum - das in beiden Kanälen möglichst an derselben Position des WK auftreten sollte, es manchmal aber nicht tut - sowie auf minimale Pegelschwankungen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#8
Danke,

hat sich aber alles erstmal erledigt.
Als ich eben eine zweite Digitalisierung machen wollte, kam kein Tönchen raus,
als ich das Gerät aus der Vertikalen in die Horizontallage zwecks Sichtkontrolle des Bandlaufs umstellte,
gingen die Lämpchen des Aussteuerunginstrumentes aus und der Motor blieb stehen.
Nun ist es erst mal scheintot... Wer weiß was mich da drinnen erwartet.
Dabei hab ich gestern nur bei ausgeschaltetem Gerät die beiden Zeigerinstrumente ausgemessen und das Teil einmal aus der Frontplatte rausgezogen, um zu sehen, ob man an seine Innereien rankommt, denn das untere hat einen verfrühten Anschlag bei etwa -0,7 dB.
War alles gut gemeint und dafür wird man mit Dienstverweigerung belohnt... :cursing: .

MfG Kai
PS: Hab ich schon erzählt, wie Mediziner heutzutage das Tonbandhobby einordnen: "Das ist eine spezielle Form des Masochismus, von der hauptsächlich Männer befallen werden."
PS2: Körpertemperatur und Blutdruck haben sich inzwischen wieder normalisiert und Maschine geht auch wieder.
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#9
Zwischenbericht:
Ich habe die Madenschraube unter dem Aufnahmekopf gelöst und versehentlich auch gleich ganz rausgedreht, weil ich nicht wußte, wie lang sie ist.
Drehen konnte man den Kopf nicht. Er ist im Gehäuse noch mit einer weiteren Blech-Ummantelung versehen, die dafür keinen Spielraum läßt. Man konnte den Kopf eigenlich nur tiefer in das hinten offene Gehäuse reindrücken oder alternativ von hinten nach vorne drücken. Das Gehäuse selbst gab auch keinem Drehversuch nach.
Ich hab dann trotzdem versucht, durch Druck an der richtigen Kante mit dem Fingernagel einen kleinen Schwenk in die richtige Richtung zu bewirken. Dann wieder festgeschraubt, eine neue Testton-Aufnahme gemacht und ausgewertet.
Es war nun noch schlimmer als vorher. Der Pegel liegt im linken Kanal bei allen Frequenzen um mehr als 6 dB unter dem rechten und ist zittrig. Der Pegel im kHz Breich ist nun auch im rechten Kanal zittrig.
Der Anschliff des Aufnahmekopfes macht keinen ebenen Eindruck, wenn man Licht drin spiegeln läßt.
Wenn man über die Front des Wiedergabekopfes tangential zu der des Aufnahmekopfes schaut, scheint dessen Unterkante geringfügig weiter vorzuragen als die obere. Da paßt auch zu dem unten etwas breiteren Anschliff.
Der Anschliff geht allerdings doch etwas über den Spalt hinaus in Richtung Dia-/Löschkopf.
An den Justageschrauben habe ich noch nicht gedreht.
Fotos beider Köpfe sind in Vorbereitung.

MfG Kai
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#10
Hallo Kai,

bei meinen sieben Kopfträgern haben die AK und WK seitlich Spiel.
Die "Madenschraube" drückt über ein (Kupfer) Klemmstück gegen den AK bzw. WK.

Eventuell wurde dieses Klemmstück falsch montiert oder so.

Gruß Bernd

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#11
Hallo Bernd,

das Klemmstück habe ich wargenommen, denn es verrutschte beim Schieben am Kopf erst mit und fluppte schließlich sogar hinten raus.
Ich hätte das Teil eher Messing-farben genannt und habe es deshalb als eine Art Federbronze eingestuft. Das konnte ich wieder an seinen Platz bringen.
Das war aber nicht der Hindernisgrund, sondern die innere zusätzliche Ummantelung des Kopfes. Die erlaubt gerade Verschieben aber kein merkliches Drehen. Gibt es die bei deinen Köpfen nicht ?
Ich hab nach der ersten Frequenzgangmessung die Kopfspiegel mit Reinigungsalkohol bearbeitet, weil ich nicht genau erkennen konnte, ob da wohlmöglich ein transparenter Belag drauf war. Nochmal gemessen, war aber genau so schlecht. Noch mal den Bandlauf inspiziert, weil ich erst zu sehen meinte, das Band säße an den beiden Köpfen unterschiedlich hoch zwischen den beiden horizontalen Rillen. Nach Abnahme der Anti-Brumm-Klappe schien die Lage aber doch sehr ähnlich zu sein. Bei Kontrolle des Bandlaufes im Horizontalbetrieb schien mir die horizontale Asymmetrie der Auflage am AK auch garnicht so dramatisch zu sein. Auf den (immer noch nicht fertigen) Fotos ist zu sehen, daß sich der Spalt doch noch in der Anschliffzone befindet.
Mir kam deshalb am Nachmittag der Verdacht, daß es garnicht daran liegt, sondern daß aus irgendeinem Grund die HF-Vormagnetisierung rumzappelt und mittlerweile auch schon im Mittel zu klein ist. Das will ich mir morgen mal mit Oszilloskop im Betrieb an den oben auf dem Kopfträger zugänglichen Potis R202/3 ansehen.
Mehr Ideen zur Ursache des Problems hab ich derzeit nicht.
Hilfreich wäre natürlich ein Bezugsband, mit dem ich prüfen könnte, ob die Wiedergabe für sich in Ordnung ist. Hab ich aber nicht. Könnte allenfalls eine mit einer Royal 784 gemachte Testton-Aufnahme abspielen.

Wenn Goethe noch lebte, konnte er jetzt darüber "Die Leiden des alten (Tonband-) Wärter" schreiben.

MfG Kai
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#12
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192781#post192781 schrieb:Hilfreich wäre natürlich ein Bezugsband, mit dem ich prüfen könnte, ob die Wiedergabe für sich in Ordnung ist. Hab ich aber nicht.
Ich wüsste, wo du eins bekommen könntest :whistling:

Grüße, Peter
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Peter


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#13
Hier die angekündigen Fotos der RdL Tonköpfe:
Aufnahmekopf:
   
Horizontal asymmetrischer Anschliff, oben schmaler als unten, oben linksseitig knapp über den Tonkopfspalt hinaus. Die Tonkopf-Ummantelung, die zwischen Kopf und Gehäuserahmen zu sehen ist, verhindert die für mittige Bandauflage erforderliche Drehung des Kopfes.

Wiedergabekopf:
   
Horizontal leicht unmittiger Anschliff

Beide zusammen:
   

Ich habe mich bemüht, die Beleuchtung so hinzukriegen, daß der Anschliff einigermaßen richtig abgebildet wird ist.

Inzwischen habe ich die HF-Vormagnetisierungsspannungen an den Potis R202 & R203 auf dem Kopfträger kontrolliert. An R202 sehe ich 60 Vpp, an R203 54 Vpp. Was da normal ist, weiß ich nicht. Hinweise sind willkommen. Beide Pegel waren stabil.
Jetzt bin ich erstmal ratlos, woher das Pegel-Gezappel im linken Kanal bei Wiedergabe kommt, bzw. was ich nun noch machen kann (außer ein anderes Gerät verwenden).

MfG Kai
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#14
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192787#post192787 schrieb:Jetzt bin ich erstmal ratlos, woher das Pegel-Gezappel im linken Kanal bei Wiedergabe kommt, bzw. was ich nun noch machen kann (außer ein anderes Gerät verwenden).
Das Geheimnis lüftet sich für mich sofort beim Betrachten des Aufnahmekopfes: Der Spalt ist so weit von der Halbierenden des Umschlingungswinkels entfernt, dass er zwar noch gerade eben Kontakt zur Bandoberfläche hat, aber praktisch kein Anpressdruck mehr vorhanden ist. Dieser ist aber erforderlich für die Gleichmäßigkeit der Aufzeichnung, speziell zu kurzen Wellenlängen hin.

Das Phänomen lässt sich übrigens sehr anschaulich studieren an Köpfen, die sich genügend um die Vertikalachse drehen lassen: Selbst bei relativ großem Umschlingungswinkel ist der Bereich einer optimalen Aufzeichnung und Wiedergabe äußerst eng begrenzt. Die optimale Stellung ist diejenige, bei der der Band-Kopf-Anpressdruck maximal ist.

Die Pegelmessung von Aufzeichnung und Wiedergabe bei Frequenzen am oberen Ende des Übertragungsbereichs ist um ein Mehrfaches empfindlicher (und damit genauer) als die Fettstiftmethode.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#15
Hallo Peter,

in meiner Not habe ich heute morgen ein im Frühjahr 2014 auf einer Royal 784 S auf genommenes Band mit Testtönen auf der RdL abgespielt. Da war von einer Pegelschwäche des linken Kanals im unteren bis mittleren Frequenzbereich nichts zu sehen, im Gegenteil, er lag über dem rechten Kanal.
Insofern paßt das zu deiner Einschätzung. Nur, wenn sich keine Drehmöglichkeit auftut, ist hiermit wohl nicht mehr möglich.

[ Das Band war übrigens ein BASF ferro LH HiFi DP26, das sich 2014 noch völlig unauffällig verhielt. Heute morgen kamen beim tentativen Vor- und Rückspulversuch ganz merkwürdige Geräusche vom linken Bandteller, Vorlauf stagnierte nahezu. Es stellte sich heraus, daß auf dem Wickel (ich hatte nach letzter Benutzung nicht zurückgespult, sondern beide Bandteller übereinander beiseite gelegt und abgedeckt) alle Windungen etwas aneinander backten, aber noch auseinanderziehbar waren. Ich hab dann mehrfach ohne den Bandlauf zu benutzen, nur zwischen rechtem und linkem Teller vor- und rückgespult. Dann schien ein Abspielversuch ohne hinderlichen Klebeffekt möglich zu sein.]

Falls jemand noch eine Idee hat, wie man den Aufnahmekopf drehen kann, würde ich mich sehr über einen Tip freuen.

Nun gestehe ich aber (noch mal), daß ich garnicht vorhabe, mit dem Tonbandgerät kulturelle Inhalte aufzunehmen. Das mache ich seit Jahren nur noch mit PCs und möchte auch die damit verbundene Qualität, den Benutzungskomfort, die geringen Verbrauchsmaterialkosten und die Problemlosigkeit nicht mehr missen. (Ich nehme meist zweimal die Woche nachts 4x1 Stunden Musik auf, ohne dabei zu sitzen. Das ginge mit Langspielband auf 18 cm garnicht und würde 6 x 35 € ? kosten.
;( )
Ich will nur noch alte Bänder digitalisieren und suche eine dafür bestens geeignete Maschine.
Die Aufnahmeversuche auf der RdL dienen nur der meßtechnischen Überprüfung.
Für die Optimierung als Wiedergabegerät reicht sicher ein Bezugsband zur Normjustage des WK und der korrekten Wiedergabe des normierten Bandflußfrequenzganges (für 19 & 9,5 cm/s).
Insofern muß ich wohl eine entsprechende Anschaffung ins Auge fassen. Angebote unter den Bluthard-Preisen sind willkommen, zumal ich jetzt wohl auch noch ein Dörrgerät für ~30 € kaufen muß.

MfG Kai

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#16
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192791#post192791 schrieb:wenn sich keine Drehmöglichkeit auftut, ist hiermit wohl nicht mehr möglich.
Scheint mir auch so. Fertigungsstreuungen dieser Größenordnung - und um solche handelt es sich hier dem Anschein nach - kann ich mir übrigens nicht erklären. Die Fehlstellung des AK und von dir festgestellten Aufzeichnungsschwankungen hätten doch spätestens im Prüffeld auffallen müssen, oder bin ich da auf dem Holzweg?

Apropos: Wegen der größeren Schmiegsamkeit von Doppel- und Dreifachspielbändern ist die Gleichmäßigkeit der Auszeichnung trotz fehljustierte Köpfe oft merklich besser, doch bei deinem ziemlich krassen Exempel werde ich sogar damit keine große Hoffnungen machen können …


kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192791#post192791 schrieb:alle Windungen etwas aneinander backten, aber noch auseinanderziehbar waren. Ich hab dann mehrfach ohne den Bandlauf zu benutzen, nur zwischen rechtem und linkem Teller vor- und rückgespult. Dann schien ein Abspielversuch ohne hinderlichen Klebeffekt möglich zu sein.]
Achte mal beim nächsten Gebrauch auf die Magnetbeschichtung. Gerade bei diesem Bandtyp habe ich es häufiger erlebt, dass die Schicht nach und nach sich fleckenweise vom Träger löst und an der Bandrückseite kleben bleibt. Das sieht man auf den ersten Blick nicht, macht das Band aber unbrauchbar, vor allem zum Ende des Wickels hin, wo der Druck der Windungen gegeneinander regelmäßig am größten ist.


kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192791#post192791 schrieb:Falls jemand noch eine Idee hat, wie man den Aufnahmekopf drehen kann, würde ich mich sehr über einen Tip freuen.
Dies wird nicht ohne einen vergleichsweise massiven Eingriff in die Befestigungsmechanik funktionieren. An die habe ich mich bis jetzt noch nicht rangewagt, weil ich das nur auf Kundenmaschinen hätte machen können, denn ich selber habe keine).

Doch selbst bei Gelingen hätte ich Zweifel, ob der Kopf danach ohne Weiteres brauchbar wäre, denn der jetzt vorhandene Abschliff kann die Geometrie des Band-Kopf-Kontaktes soweit verändert haben, dass eine einwandfreie Aufzeichnung sogar bei korrekter Justage nur eingeschränkt möglich ist. Der praktische Versuch wird eine befriedigende Antwort liefern können.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#17
Das benutzte Band war bereits Doppelspielband. Ich hab nur ein oder zweimal Dreifachband gekauft. Die magnetisierbare Schicht ist aber einfach zu dünn. Auch der Vorbesitzer des Gerätes müßte die zittrige Wiedergabe ja eigentlich gemerkt haben. Allerdings ist bei mir in den letzten Tagen noch eine Verschlechterung durch Ein-/Ausbau des Kopfträgers und Rumfummeln am AK eingetreten. Vielleicht ist der Grat zwischen "geht gerade noch" und "geht schlecht" sehr schmal. Ich könnte allenfalls den Kopf mal ganz aus seiner Halterung nach vorn raus schieben und prüfen, ob die innere Ummantelung abnehmbar ist und dann ausreichend Drehspielraum und trotzdem noch Wiederbefestigungsmöglichkeit besteht.
Der Umschlingungswinkel läßt sich im Prinzip vergrößern, über tieferes Reindrücken der beweglichen Führungsrolle links davon. Dafür gibt es nur leider keine Justiermöglichkeit. Man kann aber mit etwas Gewalt den Zughebel, der das Ding und die Andruckrolle betätigt, und selbst von der Nockenscheibe des Start-Schalters bewegt wird, weiter nach rechts ziehen. Man bräuchte also einen kürzeren Zughebel oder eine modifizierte Nockenscheibe. Ein Feinmechaniker könnte sowas wohlmöglich herstellen.
Auf den letzten Metern des Testbandes schienen tasächlich einige hellere Zonen durchzuflitzen. Vielleicht waren das schon solche Stellen mit abber Schicht.

MfG Kai
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#18
Den Kopf kann man doch immer drehen, eventuell mal etwas beherzter zu Sache gehen in dem man sich den Platz zum Drehen im Schirmgehäuse schafft.
Reinigen und zur Not leicht polieren kann zusätzlich auch helfen.

   
   

Gruß Ulrich
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#19
Hallo Ullrich,

die Köpfe waren eigentlich mit Q-Tip und Alkohol gereinigt.
Wie hart würdest du denn da ran gehen ?
Und womit polieren ?
Da bin ich nicht versiert. Bei meinen früheren Maschinen hat Q-Tip mit Alkohol immer gereicht.

Platzschaffen würde hier bedeuten mit einem Schraubendreher oder der Kombizange vorn die Seitenwände nach außen biegen. Das geht natürlich nicht in den Ecken oben und unten. Und ob die Halterung das unbeschadet überlebt, erscheint mir zweifelhaft.

MfG Kai
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#20
Das dort noch Schmutzpartikel, Abrieb oder Korrosion vorhanden ist sieht man ja.
Am einfachsten ist es den Kopf aus dem Abschirmgehäuse auszubauen und dann den Kopf mit einer Politur aus dem KFZ Bereich bearbeiten bis Schmutzpartikel und Korrosion beseitigt sind. Anschließend die Reste vom Poliermittel mit Alkohol entfernen.
Nebenbei sieht man am leeren Abschirmgehäuse wie und wo man sich am besten Platz schafft.
Das ist alles kein Hexenwerk, es ist nur ein Uher Tonbandgerät Smile.

Gru0ß Ulrich
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#21
Hallo ihr beiden,

besonders in diesem Falle Kai!
Bei deinem AK ist eindeutig das Abschirmgehäuse zusammengedrückt, besonders links, so dass da keine Drehung des Kopfes mehr drin ist.
Normalerweise ist da soviel Luft an den Seiten (ca. 1 mm insgesamt), dass eine Drehung um einen geringen Betrag gar kein Problem ist! Hier ein Foto. Man sieht deutlich den Spielraum an der rechten Seite:

   

Du solltest dich also nicht entblöden, den Kopf aus dem Häuschen zu pflücken (die Drähte sind lang genug) und mit einer Flachzange oder kleinen WaPu-Zange die Seitenwände des Mu-Metall-Gehäuses so gerade wie möglich zu richten. Dann müsste genug Luft vorhanden sein. Allerdings tut sich hier schon wieder die Problematik auf, dass der Kopf eigentlich leicht geläppt werden sollte, um die Einschliffspuren etwas zu ebnen; andernfalls könnte es schwierig werden, einen sauberen Band-/Kopf-Kontakt hinzukriegen. Ausprobieren solltest du es aber trotzdem.

Weiterhin scheint der Kopf etwas zu tief im Schirmgehäuse zu stecken. Die Kanten sollen ruhig einen halben Millimeter überstehen, wie du es hier bei meinem siehst, das kommt auch dem Umschlingungswinkel zugute:

   

Wobei naturellement eine Abhängigkeit der Umschlingung zwischen beiden Köpfen besteht. Wenn der AK zu weit aus dem Gehäuse schaut, verkleinert sich der Umschlingungswinkel des WK und umgekehrt. Man muss da also ein bisschen mit Fingerspitzengefühl und Augenmaß drangehen!
Und nun frisch ans Werk!

LG Holgi
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#22
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192799#post192799 schrieb:Platzschaffen würde hier bedeuten mit einem Schraubendreher oder der Kombizange vorn die Seitenwände nach außen biegen. Das geht natürlich nicht in den Ecken oben und unten. Und ob die Halterung das unbeschadet überlebt, erscheint mir zweifelhaft.
Du kannst davon ausgehen, dass das Mu-Metall seine magnetfeldabschirmenden Eigenschaften dadurch zumindest stark einbüßen, wenn nicht komplett verlieren wird. Faustregel aus der Literatur: Mu-Metall nie erhitzen, verformen oder sonstwie mechanisch stark beanspruchen, sonst sind danach seine Eigenschaften mehr oder weniger hin. Falls Holgi - schön wieder von dir zu hören! - mit seiner Analyse recht hat, hat's dein Abschirmgehäuse aber schon hinter sich ... :whistling:

Ich möchte gar nicht erst empfehlen, den AK an seinen Seiten, insbesondere an den vorderen und hinteren Ecken soweit abzurunden, dass er sich genügend drehen lässt, doch wenn er andernfalls ohnehin nicht mehr verwendbar ist, macht's am Ende ja auch nichts.

Nach dem momentanen Abschliffbild müsste der AK um ca. 5° gedreht werden. Good luck!

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#23
Den Kopf zu bearbeiten war ja auch nicht vorgesehen und die Sache mit der Abschirmung ist beim Aufnahmekopf ja eigentlich
deutlich entspannter zu sehen.
Zu dem, es ist nur eine Uher RDL.


Gruß Ulrich
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#24
Hallo Holger,

auch an dieser Stelle nochmal "Wellcome back" !

Daß die Seitenwände leicht konkav aussahen, hab ich wohl wahrgenommen, wußte aber nicht, ob das normal oder nicht ist. Sitzt denn diese innere Ummantelung fest auf dem Kopf oder ist die abnehm- und verzichtbar ?
Von Läppen hab ich bisher nur gehört und würde das sicher bei ersten mal nicht richtig machen.
Aufbiegen der äußeren Haube mit einem zumindest entmagnetisierten Schraubendreher wird mir schon eher gelingen.
Aber was ist mit deren rechter Seite ? Die ist garnicht massiv, sondern besteht aus zwei verschränkten Blech-Enden.
Der Wiedergabekopf guckt in der Tat etwas weiter raus. Ich hatte mir nachlässigerweise nicht gemerkt, wie tief der AK vor meiner Operation drin steckte. Deshalb hab ich ihn hinter links fluchtend mit dem äußeren Rand reingedrückt. Vielleicht ist das für die eingetretene Verschlechterung verantwortlich.
Beim Betrachten der Kopffotos fand ich auch merkwürdig, wie die äußeren Blechkanten des Spulenkerns aus dem Kopfspiegel herauszuragen scheinen. Dein Kopfspiegel sieht ja super aus ! Ist das NOS oder geläppt ?

Vielen Dank für eure Ermunterung, die Uher-Flinte nicht gleich ins Korn zu werfen !
Trotzdem, wenn irgendwo eine A77, B77 oder TD20 im Wege ist (meinswegen auch 'ne ASC6004) , ich hab hier noch Platz... , hab ja erst 4 Geräte und trotzdem noch nichts Rechtes.

MfG Kai
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#25
Kai, deine Köpfe sehen bis auf die erkennbare Fehljustage (und den "Dreck") nicht schlechter aus, eher besser.
Im Originalzustand sind die Köpfe nun mal bis auf den Spiegel nicht so blank.

Gruß Ulrich
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#26
uk64,'index.php?page=Thread&postID=192806#post192806 schrieb:Den Kopf zu bearbeiten war ja auch nicht vorgesehen und die Sache mit der Abschirmung ist beim Aufnahmekopf ja eigentlich deutlich entspannter zu sehen.
Jou. Wenn aber eine Abschirmung schon vorhanden ist, möchte ich meistens wissen, welche Wirkung sie hat, bzw. welchem Effekt sie entgegenwirken soll.

Bei Studiomaschinen (die ja eher meine Domäne sind) macht sich ein Fehlen der AK-Abschirmung meistens qualitätsverschlechternd bemerkbar. Sogar der Einfluss des Erdmagnetfeldes bei unterschiedlicher Geräteausrichtung während der Aufzeichnung lässt sich dann nachweisen (vorzugsweise mit einem Symmetrierband) :whistling:


uk64,'index.php?page=Thread&postID=192806#post192806 schrieb:es ist nur eine Uher RDL.
Auch wieder wahr ...

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#27
@Ullrich:
Ich habe den "Dreck", den du durch Ausschnittvergrößerung des Bildes sichtbar gemacht hast, als vernachlässigbar eingestuft, weil auf den Köpfen meiner früheren Royal 784 S viel mehr Schiet draufsitzen mußte, bevor der 19 kHz Ton in meinen Radio-Aufnahmen auf dem Spektrum Display hinter Band versumpfte. Ein bischen Abrieb ist schließlich fast immer unvermeidbar und sollte sich nicht gleich so drastisch auswirken.
Beim Betrachten des Kopfspiegels hatte ich übrigens den Eindruck, daß da eine Glasur drauf sei, und fragte mich, ob das normal ist, um z.B. stärkeren gegenseitigen Abrieb von Band und Spulenkernlamellen zu vermeiden.

MfG Kai
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#28
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192812#post192812 schrieb:hatte ich übrigens den Eindruck, daß da eine Glasur drauf sei, und fragte mich, ob das normal ist, um z.B. stärkeren gegenseitigen Abrieb von Band und Spulenkernlamellen zu vermeiden.
Eine Glasur, die selber keine magnetischen Eigenschaften besitzt, wäre ungünstig, da wegen der Abstandsdämpfung kurze Wellenlängen bei Aufnahme und Wiedergabe stark benachteiligt würden.

Hierzu die Grafik in "Zeitschichten" III S. 596:

[Bild: Zeitschichten_III_S_596.jpg]

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#29
Dessen war ich mir durchaus bewußt, daher kamen ja auch die Zweifel.
Andererseits ist die Vorstellung, daß das Band stunden-/tagelang/ über Monate an dem nicht nur weich-magnetischen Kernlamellen rumnagt und die Grate der Lamellen wohlmöglich Spuren im Band hinterlassen, je nachdem, wer wo der härtere Typ ist, auch nicht erfreulich.

MfG Kai
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#30
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192808#post192808 schrieb:Sitzt denn diese innere Ummantelung fest auf dem Kopf oder ist die abnehm- und verzichtbar ?

Von Läppen hab ich bisher nur gehört und würde das sicher bei ersten mal nicht richtig machen.

Aber was ist mit deren rechter Seite ? Die ist garnicht massiv, sondern besteht aus zwei verschränkten Blech-Enden.

Dein Kopfspiegel sieht ja super aus ! Ist das NOS oder geläppt ?

- Die "innere Ummantelung" ist das Kopfgehäuse, in welches die Kopfsysteme mit Kunstharz eingegossen sind. Das kann man nicht entfernen.
- Das Läppen erfordert etwas Übung, ist aber kein Hexenwerk. Man probiert es am besten mit einem schrottigen Kopf.
- Das Abschirmgehäuse ist aus einem Stück gebogen und rechts ist eine trapezförmige Passung, wo die beiden Enden zusammenstoßen.
- Der Kopf ist geläppt. Die Schleifspuren auf dem Spiegel sind nach einigen Stunden Spielbetrieb geglättet. Das ist ein Reserve-Kopfträger.

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#31
Kai, der auf den Bildern sichtbare "Dreck" muß weg. Wenn der Abrieb zu groß ist sind eventuell die Bänder Schuld. Das von dir an anderer Stelle erwähnte DP26 ist nun mal so ein Problemkandidat.

Gruß Ulrich
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#32
Zu Peter's Bedenken (#26) gegen eine möglicherweise die magnetischen Abschirmeigenschaften der AK-Hülle beeinträchtigenden mechanischen Bearbeitung geht mir noch Folgendes durch den Kopf:

1. Es geht beim AK nicht darum, die Einkopplung einer Brummspannng zu verhindern. Sie stört niemanden und hat bei Stromspeisung keinen Brummstrom zur Folge, der sich auf dem Band "verewigen" würde .

2. Die Spulenkerne im Aufnahmekopf haben vorne einen größeren Spalt und hinten, wie ich z.B. bei van Bommel lese, einen noch 10fach breiteren Spalt. Der Kern ist also sehr viel stärker gescheert als der Wiedergabekopf. Daran würde ich die Erwartung knüpfen, daß sich magnetische Störfelder sehr viel geringer negativ auf das Kernmaterial auswirken.

3. Hat man als Hobbyist die Möglichkeit, dem bearbeiteten MuMetall wieder zu seinen jungfräulichen Eigenschaften zu verhelfen ? Z.B. durch Ausglühen mit der Feuerzeugflamme oder auf einem Gasherd ? Gibt es dazu Erfahrungen ?

MfG Kai
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#33
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192823#post192823 schrieb:1. Es geht beim AK nicht darum, die Einkopplung einer Brummspannng zu verhindern. Sie stört niemanden und hat bei Stromspeisung keinen Brummstrom zur Folge, der sich auf dem Band "verewigen" würde .

Korrekt. Ein Fremdfeld müsste schon ziemlich stark sein, um sich störend bemerkbar zu machen.


kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192823#post192823 schrieb:2. Die Spulenkerne im Aufnahmekopf haben vorne einen größeren Spalt und hinten, wie ich z.B. bei van Bommel lese, einen noch 10fach breiteren Spalt. Der Kern ist also sehr viel stärker geschert als der Wiedergabekopf. Daran würde ich die Erwartung knüpfen, daß sich magnetische Störfelder sehr viel geringer negativ auf das Kernmaterial auswirken.
Korrekt.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192823#post192823 schrieb:3. Hat man als Hobbyist die Möglichkeit, dem bearbeiteten MuMetall wieder zu seinen jungfräulichen Eigenschaften zu verhelfen?
Leider nein, andernfalls hätte ich sie gewiss nicht vorenthalten.

Meine Warnung galt eigentlich nicht dir Kai, sondern anderen - späteren - Mitlesern mit nicht so viel Hintergrundwissen wie du (bzw. dem Willen, sich dieses anzueignen).

Jeder soll mit seinen Bandmaschinen und ihren Bestandteilen auch weiterhin verfahren, wie es ihm beliebt. Sich über sein Tun und dessen mögliche Effekte im Klaren zu werden, halte ich für eine erstrebenswerte Daseinsform, zu der ich gerne mein bescheidenes Scherflein beitragen möchte. Hier zum Beispiel bei der Frage, warum Bandgeräte-Hersteller, die sonst mit jedem Pfennig erkennbar kalkulieren mussten, die (nicht ganz billige) AK-Abschirmung nicht einfach wegließen?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#34
Irgendwann kommt halt der Punkt, an dem man von der Theorie in die Praxis übergehen sollte.
Den „Dreck“ vom Kopf zu entfernen (notfalls mit Politur) ist noch relativ harmlos, Obligatorisch ist es sowieso.
Das vorsichtige „Verbiegen“ des Abschirmgehäuses zur Steigerung der Justiermöglichkeiten kann ja durchaus erst danach erfolgen.
Messtechnische Untersuchungen werden dann zeigen ob man sich ein neues Problem durch eingestreute Gleich oder Wechselfelder eingefangen hat.

Was hat man in diesem Falle denn zu verlieren?
Im schlimmsten Fall bleibt ein defekter Kopfträger halt defekt.
So ein Uher Kopfträger ist ja auch nicht so selten.

Gruß Ulrich
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#35
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192823#post192823 schrieb:2. Die Spulenkerne im Aufnahmekopf haben vorne einen größeren Spalt und hinten, wie ich z.B. bei van Bommel lese, einen noch 10fach breiteren Spalt. Der Kern ist also sehr viel stärker geschert als der Wiedergabekopf. Daran würde ich die Erwartung knüpfen, daß sich magnetische Störfelder sehr viel geringer negativ auf das Kernmaterial auswirken.

Der rückwärtige Scherungsspalt der Bogen-Aufnahmeköpfe (Bezeichnung UA 2xx) ist genauso breit wie der Aufnahmespalt, nämlich 10 µm. Das nur zur Richtigstellung! Wink
Übrigens sind die RdL-Wiedergabeköpfe (Bezeichnung UK 2xx, Spalt 3 µm) eigentlich Kombiköpfe, daher vereinfachte Lagerhaltung (passen auch beim Report).

LG Holgi
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#36
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=192830#post192830 schrieb:Der rückwärtige Scherungsspalt der Bogen-Aufnahmeköpfe (Bezeichnung UA 2xx) ist genauso breit wie der Aufnahmespalt, nämlich 10 µm. Das nur zur Richtigstellung! Wink
Danke dafür! Diese Köpfe habe ich jetzt endlich auch im Bogen-Katalog gefunden, ziemlich weit hinten.
Bin wohl mit den Jahren etwas betriebsblind geworden - mir waren nur noch Daten professioneller Aufnahmeköpfe im Gedächtnis, und bei denen kann der Scherungsspalt schon mal bis zu 1 mm breit sein …

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#37
1. Gibt es denn auch "ordentliche" 2um Köpfe, die man in eine RdL einbauen könnte, um mehr Höhen am oberen Ende rauskitzeln zu können ?

2. Welches sind denn die im Studiobetrieb bemerkten negativen Effekte einer fehlenden MuMetall-Abschirmung am Aufnahmekopf ?

MfG Kai
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#38
Mein Augenmaß mit Lesebrille (+2) muß ich von ±0,75 in #2 auf bestenfalls (ohne ±) 0,50 mm korrigieren, denn die an 2 Exemplaren gemessenen gemittelten Maße ergaben folgendes:

Kopfbreite beträgt 15,05 und 15,15 mm
und
die Aufnahme 15,35 und 15,45 mm.

Bei einem angenommenen Nennmaß von 15 mm und 15,50 mm würde sich ein Einbauspiel von 0,50 mm ergeben, d. h. der Schwenkwinkel des Kopfspaltes beträgt ca. 2,5°.

Gruß Bernd

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#39
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192836#post192836 schrieb:2. Welches sind denn die im Studiobetrieb bemerkten negativen Effekte einer fehlenden MuMetall-Abschirmung am Aufnahmekopf ?
Hauptsächlich die Aufzeichnung von Störmodulation, insbesondere Netzbrummen, Störfeldern von Antriebsmotoren oder anderer genügend starker elektrischer Felder. Die Empfindlichkeit eines gescherten AK ist zwar deutlich geringer als die eines WK, eine Störaufzeichnung ist aber trotzdem möglich und leicht nachweisbar, spätestens beim Umspulen, wenn das aufgezeichnete Störsignal in eine Tonhöhe transformiert wird, für die das Ohr empfindlicher ist.

Ein anderer Störeffekt ist - man soll es kaum glauben - eine Gleichfeldaufzeichnung, deren Stärke abhängig ist von der Stellung der Bandmaschine relativ zum Erdmagnetfeld. Dieses kann sich in Form hörbarer Schnittstellen bemerkbar machen (Knacken oder „Ploppen“), falls Bänder zweier Maschinen aneinandergefügt werden, die relativ zum Erdmagnetfeld unterschiedlich ausgerichtet waren.
Am stärksten tritt dieser Effekt bei der Kombination zweier Bandmaschinen auf, bei denen das erste Band genau in Nord-Süd-Richtung am AK vorbeiläuft und das zweite Band in Gegenrichtung. Diese auf den ersten Blick vielleicht seltsam erscheinende Anordnung war Standardkonfiguration in manchen Außenübertragungswagen, wo die Maschinen sich so gegenüberstanden, dass ein Mittelgang frei blieb.

Literatur zum Thema:
Friedrich Krones, Die magnetische Schallaufzeichnung 1952 S. 147f
Die Theorie des Magnetspeichers, in Winckel, Technik der Magnetspeicher 1960 S. 444f
Das Agfa Magneton-Symmetrierband 1961 S. 40f

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#40
Nun ja, bei all den Überlegungen und Messungen und theoretischen Erwägungen kann ich nur mit dem mir eigenen Pragmatismus feststellen:

Mir ist es immer gelungen, bei den RdL-Kopfträgern die Köpfe so zu drehen, dass das Band symmetrisch über die Spaltzone läuft. Das ist einfach eine Tatsache. Ich habe bisher etwa zehn solcher Kopfträger in Händen gehabt. Es wäre von Uher ja auch wenig sinnvoll gewesen, die Halterungen der Köpfe so konstruieren, dass sie schon werkseitig schief stehen und keinerlei Drehung möglich ist.

Da wir schon dabei sind:
Man sollte übrigens, wenn man einen solchen Kopfträger hat, unbedingt mal von beiden Seiten her flach über Köpfe und Bandführungen peilen, wie ich das hier mal sehr mangelhaft fotografisch versucht habe, darzustellen (das Makroobjektiv hat auch bei Blende 11 einfach eine viel zu geringe Schärfentiefe, um mehr als einen Zentimeter scharf darzustellen).

   

Dabei sollte man einen dunklen Hintergrund nehmen und andererseits den Kopfträger selbst gut beleuchten. Wenn man das von beiden Seiten macht, erkennt man gut etwaige Schiefstellungen der Köpfe in vertikaler Richtung. Das Auge ist da ein sehr feines "Schätzinstrument". Alle Kopfspiegel (ausgenommen der Diakopf, der ist immer irgendwie schief) müssen genau parallel zueinander und zu den festen Bandführungen stehen. Die Korrektur erfolgt bekanntermaßen über die jeweils vordere und hintere Madenschraube der Kopfhalterungen. Wenn man diese Einstellung hinbekommen hat, nimmt man sich etwas Zeit, um die Höhe der Köpfe anhand der Bandkanteneinfräsungen mit einem Stück Klar- oder Vorspannband penibel einzustellen, wobei man dann beide Madenschräuble immer um den gleichen Betrag in die gleiche Richtung verstellt. Besonders bei den Viertelspurköpfen ist es wichtig, dass die obere Bandkante genau mit dem oberen Kopfsystem fluchtet.

Wenn man einen Kopf zu hoch oder zu tief einstellt, kommt es unvermeidlich zur Bildung eines Grats an einer der Kanten zu den Einfräsungen, der so scharf wie eine Messerklinge sein kann! Man bedenke auch, dass man die Azimutschraube ebenfalls nachstellen muss, weil sonst durch die Dreipunktlagerung ja der Kopf schief wird, wenn man zwei der Punkte verstellt! Der Azimut ist danach sowieso hinüber und muss in jedem Fall neu eingestellt werden...

Es ist nicht ganz einfach, diese Einstellungen vorzunehmen, weil die linke Bandführung, die man hier eigentlich bräuchte, ja auf dem Chassis sitzt und man als linke Referenz den Löschkopf nehmen muss. An dessen Einschliff erkennt man den zuvor ordentlichen Bandlauf — oder eben nicht Sad . Die Brummklappe wird bei diesen Tätigkeiten natürlich erstmal entfernt.

Wenn der Kopfträger dann auf der Maschine befestigt ist, geht man nochmals mit Taschenlampe und ggf. Lupe ans Werk und überprüft bei laufendem Band die korrekte Höhenjustage der Köpfe. Oft werden dabei noch kleine Korrekturen nötig. Danach wird der Azimut auf die übliche Weise eingestellt und fertig ist die Laube.

Soviel meine kleine Einstellkunde für Uher-Kopfträger! thumbup

LG Holgi
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#41
@Bernd:
Danke für das korrigierte Maß. Ich werde demnächst mal versuchen, die Seitenwände auseinander zu biegen, den Kopf etwas vorzuziehen und an den richtigen Anschlag zu drehen, der die Fehlstellung etwas reduziert.

@Peter:
Gegen statische elektrische Felder, falls du die gemeint hast, sollte jede Kupfer/Messingabschirmung ausreichende Dienste leisten. Mumetall wird ja nur genommen, weil Kupfer für Wechselfelder mit 50 Hz eine Eindringtiefe von ca. 9 mm hat. Bei 100 kHz sind es andererseits nur noch 0,2 mm. Den Einfluß äußerer magnetischer Wechselfelder auf die Aufzeichnung im Aufnahmekopf kann ich mir nur vorstellen, wenn entweder keine echte Stromspeisung durchgeführt wurde oder die Wechselfelder so groß waren, daß der lineare Funktionsbereich vom Kopf oder dem treibenden Verstärker "verlassen" wurde. Dabei wird mir gerade bewußt: Ich weiß garnicht, ob der Aufnahmekopf durch die HF-Vormagnetisierung schon ständig im nichtlinearen Bereich unterwegs ist. Dann wäre eine Rein-Modulation externer Felder nicht mehr verwunderlich.

Der Hinweis auf die Plops beim Zusammenschneiden von Bändern, die ?bei derAufnahme? unterschiedlich im Erdfeld gestanden hatten, brachte mir in Erinnerung, daß in einem anderen Thread vor wenigen Wochen erzählt wurde, man hätte ganze Bänder schnell gelöscht, indem man den Hubmagneten eines Magnetkrans ?kreisend? über dem Band bewegt hätte. Die so gelöschten Bänder seien nicht durch erhöhtes Rauschen aufgefallen (obwohl diese Magnete mit Gleichstrom betrieben werden).

MfG Kai
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#42
@Holger:
ich hatte in einem früheren Betrag schon berichtet (zumindest wollte ich das), daß mir bei genau so einer Peilung der Aufnahmekopf oben nach hinten geneigt zu sein schien und unten etwas vorstand. Qualitativ passend zu der vertikalen Asymmetrie des Anschliffs (unten breiter als oben). Ich war dessen nur nicht ganz sicher, weil meine Augen nicht mehr so doll sind. Da bräuchte ich schon eine Lesebrille mit +3,5 oder +4 , die gibt's aber nicht mal eben um die Ecke. Für die +3 Brille, die ich hatte, war der Abstand entweder zu kurz für scharfes Sehen oder zu weit, um den kleinen Unterschied sicher zu erkennen. Das ist eine ganz "schöne" Sisyphos-Fummelei. Zu allem Ärger scheint heute auch noch ausnahmsweise mal wieder partiell die Sonne durch die Wolken, da müßte ich eigentlich raus, um die Gelegenheit zur Vitamin D Produktion zu nutzen. Damit nix zusammenpaßt , sirrt mein rechtes Ohr mehr als hohe Töne durchzulassen. Das muß ich wohl mal einem HNO-Arzt vorführen, falls ich noch einen Termin kriege.
Manch einer träumt vom schönen Rentnerdasein, die Realität sieht etwas anders aus.

MfG Kai
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#43
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=192854#post192854 schrieb:Manch einer träumt vom schönen Rentnerdasein, die Realität sieht etwas anders aus.
Wem sachst du das, Kai, wem sachst du das....?!

Meine Tinniti (Tinnitusse, Tinnitussis? ?( ) nerven mich immer extrem, wenn ich die akustische Azimut-Grobeinstellung vornehme. Die Ohrengeräuische haben ca. 10400 Hz. Und dann versuch damit mal, einen 10 kHz-Ton zu hören oder vielmehr von dem Ohrengepfeif zu unterscheiden! Ich sach dir... Beim Tinnitus gilt übrigens: je früher zum HNO-Arzt, desto größer die Chance, ihn noch wegzukriegen. Ich bin erst nach einem Jahr hingegangen, da war nichts mehr zu machen. Das ist jetzt 18 Jahre her.
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#44
Hallo Holger,

gegen den störenden Tinnitus beim Abgleich könnten 2 Maßnahmen helfen:

1. Die Norm ignorieren und statt 10 kHz besser erkennbares wie zB 11 , 12 kHz oder 12,345 kHz verwenden. Wenn nicht im Angebot, dann auf einer Maschine mit geregeltem Capstan einfach die Motorgeschwindigkeit temporär verstellen für diesen Abgleich.

2. Das Meßsignal choppen. Das kann man dann meist von dem Dauerpfeifen/sirren/zischen unterscheiden.

Die HNO-Ärzte können wohl allenfalls in der Frühphase versuchsweise mit Cortison-Schocks was dagegen unternehmen.
Geht natürlich wegen der Nebenwirkungen nicht über längere Zeit. Ansonsten erzählen sie (wenn man überhaupt damit über das Vorzimmer hinauskommt), man solle versuchen, das Geräusch zu ignorieren. Das sei das Beste.

MfG Kai
PS: Verzeihung, da hab ich ja Frequenzen genannt, die ich selbst nicht mehr höre. In so einem Fall darf man dann sicher auch 9,5 kHz nehmen.
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