AS6004 - Probleme mit Capstan-Motor
#1
Hallo!

1. Als ich nun nach langer Zeit mal wieder meine AS6004 anwarf stellte ich mit Erstaunen fest das sich der Capstan nicht drehte. Nun habe ich das Schwungrad gereinigt und den Antriebsriemen "gedreht" (innen nach außen) --> kein Erfolg. Nur mit "Anwerfen" setzt sich der Motor und somit das Schwungrad in Bewegung. Wenn er dann läuft hält er die Geschwindigkeit bei 9,5cm/s und 19cm/s auch, aber die 38cm/s packt er nur knapp bzw. unter Belastung sinkt die Geschwindigkeit wieder ab --> das Digital-Zählwerk erlischt
Mittlerweile vermute ich einen Defekt an der Regelelektronik des Capstan-Motors, jemand eine Idee?

2. Seitdem ich die Maschine besitze (Ende 1997) nimmt sie zu dumpf und zu leise auf, die Wiedergabe war immer einwandfrei.
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#2
Lieber doppelt blauer 6004-Besitzer,

dein Schaden sieht nach einem Kondensatorproblem deines Tonmotors bzw. einem solchen der Spannungsversorgung/Tonmotorelektronik aus. Ich nehme dabei -ohne Kenntnis der Schaltung des ASC-Laufwerks- an, dass die Regelung etwa ähnlich wie bei der A77/A700 ausgelegt ist: Kurzschlussläufer/Induktionsmotor mit Phasenschieberkondensator. Nachdem der Motor beim Anwerfen zumindest leidlich läuft, aber sehr belastungsempfindlich ist, dürfte jener Kondensator hinüber sein, zumindest aber Kapazität verloren haben.
Abhilfe: Bauteil suchen und nach Prüfung notfalls ersetzen. Bitte Vorsicht dabei, zumindest die Studer-Tonmotoren arbeiten mit Spannungen über 100 Volt.

Was mit nicht gefällt, ist das 'Verlöschen des Digitalzählwerkes', das mit vorgenannter Sache eigentlich nichts zu tun hat, es sei denn -wieder weiß ich etwas nicht-, der Konstrukteur der 6004 (mir zumindest namentlich bekannt) hätte damit ein 'besonderes Feature' verknüpft, wie eben bei A700/A67/B67 das Verlöschen der Geschwindigkeitslampe signalisiert, dass die Sollgeschwindigkeit nicht mehr eingehalten wird.
Hier: Spannungswerte im Gerät beim regulären Betrieb prüfen und bei Unregelmäßigkeiten nach der Ursache forschen.

Die dumpfe Aufnahme dürfte von verschmutzten Aufnahmeköpfen (Schmierbänder in deinem Besitz suchen!) und/oder einer aus dem Ruder gelaufenen Einmessung herrühren und ist durch eine artgerechte Reinigung (Äthanol, Isopropylalkohol, Q-Tips) bzw. Einmessung auf das verwendete Bandmaterial zu besitigen.

Eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht natürlich auch, dass der Aufnahmekopf über den Harz ist, was ich aber kaum annehmen will, weil sich bei Liebhabereinsätzen entsprechender Bandgeräte in der Regel zuerst die Wiedergabköpfe verabschieden, was du ja in Abrede stellst.

Hans-Joachim
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#3
Nicht alle Tonbandgeraete sind so gebaut wie eine ReVox!
Es gibt unterschiede im Antriebskonzept, ich bin zwar kein Profi wie viele andere hier. aber ein Studuim der Elektrotechnik hilft Schaltpläne und Konstruktionen auch an Tonbandgeräten zu unterscheiden und das Funktionsprinzip erkennen. In der Regel wurden diese Geraete durchaus von elektrotechnikern mit entwickelt.

Siehe hier: http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=1674

Also kein A S Y N C H R O N M O T O R wie bei ReVox!!
Viel Elektronik ist zur Motorkommutierung an der ASC nicht vorhanden. Es koennte sich lohnen die vier Leistungstransistoren Typ BD135 naeher zu untersuchen. Wenn einer der Hallsensoren defekt ist, muss leider ein neues Motoerchen her! Aber keiner aus der 4,75cm Variante der AS 600x, da diese ueber eine kleinere Riemenscheibe am Capstanmotor verfuegt.
Das verloeschen der digitalanzeige des Bandzaehlers geschieht immer dann wenn die Sollgeschwindigkeit noch nicht erreicht wurde. Also z.B. beim wechseln der Bandgeschwindigkeit in der Hochlaufphase oder wenn der Antrieb abkackt.
Bei Bedarf koennte ich auch die Seite der Motorelektronik scannen und mailen.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#4
Zitat:PhonoMax postete
Lieber doppelt blauer 6004-Besitzer,

dein Schaden sieht nach einem Kondensatorproblem deines Tonmotors bzw. einem solchen der Spannungsversorgung/Tonmotorelektronik aus. Ich nehme dabei -ohne Kenntnis der Schaltung des ASC-Laufwerks- an, dass die Regelung etwa ähnlich wie bei der A77/A700 ausgelegt ist: Kurzschlussläufer/Induktionsmotor mit Phasenschieberkondensator. Nachdem der Motor beim Anwerfen zumindest leidlich läuft, aber sehr belastungsempfindlich ist, dürfte jener Kondensator hinüber sein, zumindest aber Kapazität verloren haben.
Abhilfe: Bauteil suchen und nach Prüfung notfalls ersetzen. Bitte Vorsicht dabei, zumindest die Studer-Tonmotoren arbeiten mit Spannungen über 100 Volt.
Nein, bei dem Motor handelt es sich um einen kollektorlosen Gleichstrommotor.


Zitat:PhonoMax postete
... das Verlöschen der Geschwindigkeitslampe signalisiert, dass die Sollgeschwindigkeit nicht mehr eingehalten wird.
Gyrator hat es bereits erwähnt, auch beim Umschalten der Geschwindigkeiten erlischt das Display kurz.

Zum Aufnahmekopf: Schmierbänder habe ich keine, gereinigt habe ich den Kopf schon mehr als genug. Es ist wirklich kein Bandabrieb mehr zu sehen.

@Gyrator: Wäre sehr nett von dir wenn Du mir die Seite mit der Motorelektronik mal einscannen könntest.
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#5
Schaltbild ist unterwegs!
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#6
Noch kurz zur schlechten Aufnahme/Wiedergabequalität der ASC es kann hier durchaus an den leidigen Koppelkondensatoren, hier vor allem den Tantals in der Verstärkerelektronik liegen. Nach all den Jahren empfehle ich Dir eine Tausch der Kondensatoren. Die Elektrolytkondensatoren der Firma Frako würde ich hier auch einmal näher inspizieren. Gerade die in stehender Bauform zeigen durchaus defekte. ein defekt läßt sich z.B. an der herausgedrückten Isoliergummidichtung auf der Bedrahtungsseite erkennen. Gewöhnlich ist diese im eingelöteten Zustand des Kondensator kaum zu sehen. Wenn dieser durch defekt sein alubecher etwas abhebt ist der Isoliergummie gut zu sehen. Ein Austausch ist dann sehr zu empfehlen.
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Noa and Mira Awad
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#7
Vielen Dank für das Schaltbild. Die Kondensatoren werde ich mir bei Gelegenheit auch mal näher anschauen, dankeschönSmile
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