Uher Report Motorsteuerplatine
#1
Hallo,

ich habe vor die Motorplatine meines Reports (4000L) mit neuen Kondensatoren bestücken.
Ich würde gerne ausschließlich Bipolare Elkos/Folienkondensatoren einsetzen (mit den gleichen Werten) oder müssen es zwingend Tantalkondensatoren sein?
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#2
Hallo,

von der Elektrik spricht eigentlich nichts dagegen, wenn die "Ersatz"-Kondensatoren keine größeren Serienwiderstände haben.
Scheitern wird es aber möglicherweise am zur Verfügung stehenden Platz, weil Folienkondensatoren und bipolare meist geometrisch größer sind.
Eher möglich und sinnvoll erscheint der Ersatz durch die klassischen Alu-Becher-Elkos, die sich meist gutmütiger verhalten und eine kleinere Ausfallrate zu haben scheinen als die Tantal-Elkos.

MfG Kai
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#3
Hallo!

Zitat:
"Eher möglich und sinnvoll erscheint der Ersatz durch die klassischen Alu-Becher-Elkos, die sich meist gutmütiger verhalten und eine kleinere Ausfallrate zu haben scheinen als die Tantal-Elkos."

Meine Erfahrungen dazu:
ca. 98% aller auszuwechselnden Elektrolytkondensatoren bei meinen diversen Geräten (>150) waren einfache Elko.
Lediglich der Rest waren defekte Tantal-Elko. Die auch durch neue Tantal-Elko ersetzt wurden. Weil an diesen
Stellen (nicht nur aus Platzgründen) nur diese Bauart die Anforderungen der Schaltung erfüllen (O.-Kommentar
eines UHER-Fachmannes) Warum, habe ich erfolgreich verdrängt...

Gruß
Wolfgang
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#4
Hallo Wolfgang,

da will ich dir garnicht widersprechen,
trotzdem haben beide Aussagen ihren Wahrheitsgehalt.
Man muß hier wohl unterscheiden
1. Alters-bedingte Ausfall-Erscheinungen und
2. Ausfall-Erscheinungen bei frischer Neuware.
Meine Aussage bezog sich auf (2), deine bezieht sich auf (1).

Ich hab schon glühende, brennende Tantals gesehen, mir sind schon abgesprengte Teile der Ummantelung als Geschosse durchs Labor und mit Glück am Gesicht vorbeigeflogen. Das habe ich mit den Alu-Bechern noch nicht erlebt. Dafür kennt man natürlich die ausgetrockneten alten Becher-Elkos. Ich kann mich allerdings auch nicht dran erinnern, daß es zu deren "Verbau"-Zeit schon Tantals gegeben hätte.
Tantals mögen es z.B. garnicht, wenn beim Ein- oder Ausschalten eines Gerätes mit + - Spannungsversorgung aus dem Netz auch nur vorübergehend die falsche Polarität anliegt.

MfG Kai
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#5
Riesige Probleme mit ausfallenden Tantals gibt es z.B. bei den Dual-Plattenspielern mit Direktantrieb. Aber auch normale Elkos aus den späten 80ern sterben mitunter mit Kurzschluss. Besonders gerne in Schaltnetzteilen, aber durchaus nicht nur.
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#6
Da es vom Prinzip her geht, werde ich versuchen nur Folienkondensatoren einzubauen Big Grin .
Da wo es nicht geht Radiale Elkos.

Danke für Hilfe.
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#7
Hallo Kai!

Vielen Dank für die Hintergrundinformationen.

Gruß
Wolfgang

PS.: Hätte nicht gedacht, daß es an einem Rundfunk-Arbeitsplatz so "feurig" zugehen kann...
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#8
Hallo Wolfgang und alle anderen,

das kann einem auch zu Hause bei der Inbetriebnahme eigener Neubauten passieren.
Man ist also gut beraten, bei der Inspektion geöffneter Geräte zum Schutz der Augen eine Brille aufzusetzen.

Etwas ähnliches ist mir, allerdings ohne Feuererscheinungen, schon ca. 1962 mit einem Becher-Elko passiert:
Mein erster Eigenbau war ein kleiner Verstärker mit einer ECL80, aufgebaut in einer alten Zigarrenkiste.
Ich war mit der Bedeutung der Farben Rot und Scharz der Anschlüsse des Selengleichrichters noch nicht vertraut und hatte auch kein Messgerät, das Aufklärung geschaffen hätte. Also nach Vermutung über die Bedeutung von Rot angeschlossen, vorsichtshalber den Hoffnungsträger in die Waschküche getragen und aus 3 m Entfernung über eine Verlängerungsschnur angeschlossen und eingeschaltet. Das Glühen der Heizung war zu sehen, aber mehr Funktion stellte sich nicht ein. Dann enttäuscht zurück in meinem Zimmer das Teil wieder eingeschaltet und aus der Nähe betrachtet, zurückgelehnt zwecks Grübeln, da schoß auf einmal eine graue Wolke aus dem "up side down" montierten Anodenspannungselko wie aus einem Vulkan an die Zimmerdecke.
- Nochmal "Schwein" gehabt -
Der Gleichrichter war falsch rum angeschlossen gewesen.

MfG Kai
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#9
Mir ist mit 12 oder so ein offenes PC-Netzteil oder genauer gesagt dessen Glasrohrsicherung um die Ohren geflogen. Die Platine war nicht fest eingebaut, hat deswegen das auf Masse liegende Gehäuse kontaktiert und schon sind die Glassplitter geflogen. Dunkel war es dann auch.
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