15.06.2019, 21:01
Zum Thema "Erstes Auto" fiel mir letztens noch eine Geschichte ein, die mir ein ehemaliger (saarländischer) Arbeitskollege erzählt hat.
Sein Vater hatte ihm zum bestandenen Abitur 1989 ein Auto geschenkt. Das ist natürlich erst mal eine nette Geste. Bei dem Auto handelte es sich allerdings um einen Opel Rekord E, was vor 30 Jahren wohl so ziemlich uncoolste Gefährt für einen 19jährigen war, das man sich vorstellen konnte. Damit aber nicht genug: Es handelte sich um ein ausgemustertes Exemplar aus dem Fuhrpark einer kirchlichen Organisation. Wegen irgendwelcher Richtlinien musste damals die absolute Minimalausstattung geordert werden. Das implizierte auch, daß der Wagen mit einem von Opel nur noch auf Sonderwunsch verbauten Motor mit aus heutiger Sicht (inzwischen hat ja jeder Kleinwagen dreistellige PS-Zahlen) in dieser Fahrzeugklasse kaum noch vorstellbaren 60 PS ausgestattet war.
Der Kollege sagte, er habe den Wagen damals als Strafe empfunden und eine bis dahin andauernde Aversion gegen Fahrzeuge der Marke Opel entwickelt. Andererseits sei er dankbar, daß es ihn zu automobiler Demut und einer sehr ökonomischen Fahrweise erzogen habe. Die Erkenntnis war nämlich: Anfahren mit diesem Auto war die Hölle, aber wenn sich die Masse einmal in Bewegung gesetzt hatte, fuhr sie gar nicht mal so schlecht. Als Konsequenz daraus galt es, durch vorausschauende Fahrweise möglichst bei jeder Ampel bei Grün anzukommen. Das praktizierte er zum Zeitpunkt unseres Gesprächs (obwohl inzwischen mit einem deutlich stärker motorisierten PKW aus Münchener Produktion unterwegs) immer noch strikt so (so kamen wir damals während einer gemeinsamen Fahrt von Düsseldorf nach Saarbrücken überhaupt auf das Thema).
So kann einen das erste Auto für's Leben prägen. Wobei die Geschichte natürlich auch andersherum hätte ausgehen können. Manch anderer wird wahrscheinlich zur unberechenbaren Gefahr im Straßenverkehr, wenn er den im untermotorisierten Anfänger-Auto aufgestauten Frust endlich mit mehr PS abbauen darf.
Sein Vater hatte ihm zum bestandenen Abitur 1989 ein Auto geschenkt. Das ist natürlich erst mal eine nette Geste. Bei dem Auto handelte es sich allerdings um einen Opel Rekord E, was vor 30 Jahren wohl so ziemlich uncoolste Gefährt für einen 19jährigen war, das man sich vorstellen konnte. Damit aber nicht genug: Es handelte sich um ein ausgemustertes Exemplar aus dem Fuhrpark einer kirchlichen Organisation. Wegen irgendwelcher Richtlinien musste damals die absolute Minimalausstattung geordert werden. Das implizierte auch, daß der Wagen mit einem von Opel nur noch auf Sonderwunsch verbauten Motor mit aus heutiger Sicht (inzwischen hat ja jeder Kleinwagen dreistellige PS-Zahlen) in dieser Fahrzeugklasse kaum noch vorstellbaren 60 PS ausgestattet war.
Der Kollege sagte, er habe den Wagen damals als Strafe empfunden und eine bis dahin andauernde Aversion gegen Fahrzeuge der Marke Opel entwickelt. Andererseits sei er dankbar, daß es ihn zu automobiler Demut und einer sehr ökonomischen Fahrweise erzogen habe. Die Erkenntnis war nämlich: Anfahren mit diesem Auto war die Hölle, aber wenn sich die Masse einmal in Bewegung gesetzt hatte, fuhr sie gar nicht mal so schlecht. Als Konsequenz daraus galt es, durch vorausschauende Fahrweise möglichst bei jeder Ampel bei Grün anzukommen. Das praktizierte er zum Zeitpunkt unseres Gesprächs (obwohl inzwischen mit einem deutlich stärker motorisierten PKW aus Münchener Produktion unterwegs) immer noch strikt so (so kamen wir damals während einer gemeinsamen Fahrt von Düsseldorf nach Saarbrücken überhaupt auf das Thema).
So kann einen das erste Auto für's Leben prägen. Wobei die Geschichte natürlich auch andersherum hätte ausgehen können. Manch anderer wird wahrscheinlich zur unberechenbaren Gefahr im Straßenverkehr, wenn er den im untermotorisierten Anfänger-Auto aufgestauten Frust endlich mit mehr PS abbauen darf.