Video digitalisieren - D8 und Final Cut Pro 5
#1
Nachdem mir hier bei Audio-Fragen schon so ausgezeichnet geholfen wurde, ist meine Hoffnung, dass hier auch Video-Kenner sind!

Folgende Ausgangslage: hier liegen ein Packen privat aufgenommene Videos in den Formaten Video 8 und Hi 8, (Familie, Schule etc.). Die würde ich gerne endlich einmal schneiden und das am liebsten am Computer. Zur Digitalisierung böte sich eine vorhandene D8-Kamera Sony DCR-TR7000e an. Als Rechner soll ein alter Apple Power Mac G4 dienen, bis an die Zähne aufgerüstet - 1,25 GHz Dual G4, 2 GB RAM, 400 GB S-ATA-Festplatte Samsung 7200 RPM, Final Cut Pro 5.

Leider ist meine Einschulung in Final Cut schon wieder 7 Jahre her und außerdem hatten wir damals nur mit MiniDV zu tun. Daher kenne ich mich mit Aufnahmen ohne Timecode und Gerätesteuerung nicht aus. FCP könnte die D8-Kamera an sich steuern, aber nur wenn eine D8-Aufnahme mit Timecode eingelegt ist, sonst bekomme ich die Software nicht zum Importieren.

Logge ich ohne Gerätesteuerung, habe ich zwei Probleme: erstens zeigt mir FCP an, dass Bitrate von Aufnahme und Software nicht zusammenpassen und daher möglicherweise nicht synchron sind - weiß aber nicht, was ich da wo einstellen muss. Zweitens bricht das Loggen/Aufnehmen immer wieder nach 10 min oder mehr ab, mit der Fehlermeldung es seien verlorene Bilder gefunden worden. Dann ist der aufgenommene Clip weg. Aus dem Handbuch werde ich leider nicht wirklich schlau.

Kann mir da vielleicht jemand helfen?

Wenn alle Stricke reißen, müsste ich auf eine Miro DC30+ zurückgreifen um die analogen Videos zu digitalisieren, für die gibt es offiziell aber nur für MacOS 9 Treiber und für dieses OS habe ich keine Videoschnittsoftware (das müsste dann wohl ein uraltes Premiere sein). Die Drittanbieter-Treiber für OS X sind nicht mit FCP kompatibel.
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#2
D8 hat den gleichen Codec wie MiniDV, mit dem werden dann auch die analogen Hi8 codiert. Die Datenrate beträgt 25Mbit/s. Wenn du keine 2. schnelle Festplatte nur für die Videodaten im System hast, bricht die Schreibrate irgendwann ein und es kommt zu verlorenen Frames/Bildern. Auch der Prozessor mit 1,25GHz ist nicht besonders schnell. Das ist etwas anderes als bei der Bearbeitung von MPEG codiertem Material, da sind die Datenraten viel niedriger. Was ich nicht verstehe, ist das Problem mit dem Timecode. Ich kann mich an einen Profi Hi8 Recorder erinnern, mit dem konnte man den Timecode nachträglich auf einer schon bespielten Hi8 Cassette aufzeichnen. Unter Windows konnte ich analoge Hi8 Cassetten problemlos mit einem Digital8 Camcorder über Firewire auf die Festplatte überspielen. Ob da ein Timecode dabei war, kann ich heute nicht mehr sagen, das ist zu lange her. Die Daten der MiniDV/Hi8 Codierung nochmal im Detail: Video 720x576 Pixel, 25 Bilder/sec, Quantisierung 8bit, Datenrate 25Mbit, Audio 48kHz/16bit 2kanal oder 32kHz mit 12bit nichtlinearer Quantisierung und 4 Kanälen. Gibt es in FCP oder einer anderen Software vielleicht die Funktion Live-Aufnahme ? Da gibt es ja auch keinen Timecode und der müsste dann von der Software generiert werden.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Danke für deine Rückmeldung! Du meinst also, ich sollte eine Extra-Festplatte einbauen? Prinzipiell könnte ich noch eine 80 GB als Systemplatte verbauen, müsste ich ausprobieren ob das hilft. Die derzeitige S-ATA-Platte ist schon weit schneller als die ursprüngliche IDE-Platte mit 80 GB.

Natürlich sind 1,25 GHz nicht umwerfend schnell, aber das ist ja alles Equipment aus der gleichen Epoche bzw. die Kamera sogar älter als der Rechner, das muss ja damals funktioniert haben! Ich hab auf der Uni einen Schnittkurs gemacht, da haben wir von MiniDV eingespielt und geschnitten, auf einem iBook mit 1 GHz Einzelprozessor! Einziger Unterschied: unsere Clips waren da kürzer.

Wenn ich mit Gerätesteuerung arbeite, sagt mir die Software "Warten auf Timecode" und es kommt kein Bild von der Kamera. Die Anleitung besagt, dass man bei Geräten, die keinen Timecode haben, auf "Non-controllable Device" umschalten soll. Mache ich das, bekomme ich ein Bild, aber die Fehlermeldung mit der falschen Bitrate. Und nach einiger Zeit (bei einem Band war es nach 12 Minuten, bei einem anderen nach 50) die Meldung mit den verlorenen Frames. Ich muss mal suchen, ob ich die Datenrate nach deinen Angaben einstellen kann!

Eine brutale Methode gäbe es natürlich noch: ich besorge einen Hi8-Recorder und kopiere die Bänder analog auf D8. Hat aber vermutlich mehr Verluste drin als die AD-Wandlung in der Kamera.
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#4
moin moin,

ich würde 1 platte als systemplatte verwenden und die 2. schnellere , komplett leere so formatieren, das möglichst grosse blöcke entstehen.
dann kann in einem rutsch geschrieben werden und der schreibkopf muss nicht so oft von lücke zu lücke springen.

cu reginald

p.s. ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt Wink
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#5
Ja!

Derzeit sieht es so aus, dass die große (einzige) Platte frisch formatiert war, mit einer Partition, dann ein frisches OS und nur das Schnittprogramm installiert wurde. Der Rechner ist also relativ sauber. Als ich den Rechner bekommen habe, war eine IDE-Platte mit 200 GB vorhanden, die anscheinend defekt ist, sie wird immer wieder nicht erkannt. Die ist also keine Option. Irgendwo habe ich noch eine 80 GB S-ATA, die kann ich als neue Systemplatte einbauen. Theoretisch könnte ich mir statt der 400er für Video auch eine SSD 2,5" mit Adapter besorgen, die wäre noch schneller - ich kann mir solange ich kein HD-Video bearbeite aber kaum vorstellen, dass das notwendig ist.
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#6
moin moin,

irgendwo muss noch ein flaschenhals sein, hast du mal nach einer anderen capturesoftware geforscht.
man muss ja nicht mit premiere oder final cut aufnehmen.
steht dir möglicherweise ein anderer rechner zur verfügung, evtl. mit windows oder linux wo du aufnehmen kannst und
anschliessend nur die videofiles auf den schnittrechner transferierst.

cu reginald

p.s. gibts vllt. eine systemsoft wo man die auslastung des rechners sehen kann ?
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#7
Hallo!

Für prozessorschwache Rechner biete sich, damals wie heute,
Capture-Hardware an, die sehr wenig Rechenleistung verbrutzelt.

Ich habe mir damals von CANOPUS den ADVC110 zur Digitalisierung
meiner Filme gekauft.

   

Dieses famose Zusatzkästchen verlangt allerdings per firewire ange-
schlossen zu werden. Ggf. braucht man also eine entsprechende Zu-
satzkarte für den PC, wenn das PC-MB diesen Anschluß nicht hat.

Es gab noch weitere Modelle von CANOPUS. Manche erlaubten sogar
Korrekturen während der Digitalisierung (wenn ich mich recht erinnere).

Daran, daß ich niemals "lost frames" mit dieser Methode der Digitalisierung
von Filmen hatte, schon.

Gruß
Wolfgang
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